Während sich immer mehr Menschen in Deutschland keine ordentliche Gesundheitsversorgung mehr leisten können, weil die geforderten Zuzahlungen astronomische Höhen erreicht haben oder die Krankenkassen einfach gar nichts mehr übernehmen oder die Regierung mit ihren Reformen auch den letzten Rest sozialer Leistungen beseitigt hat oder, oder, oder - während also die Gesundheitsversorgung in Deutschland zunehmend zu einem Privileg für wohlhabende Schichten der Bevölkerung wird, verteidigt die kubanische Bevölkerung ihre sozialen Errungenschaften. Zu diesen eng mit der Kubanischen Revolution von 1959 verbundenen Errungenschaften gehört auch ein auf dem Kontinent beispielhaftes Gesundheitswesen. Und so beginnen auch deutsche Patienten allmählich, Cuba als Alternative zum deutschen Gesundheitssystem zu entdecken.
Der auf die Insel spezialisierte Reiseveranstalter "Profil Cuba-Reisen" bietet als eines der ersten Reisebüros die Reise zu Behandlungszwecken nach Cuba an. Manfred Sill erläutert: "Das gesamte Gesundheitswesen in Cuba ist staatlich. Die hohe Zahl medizinischer Fachkräfte und das hohe Niveau der medizinischen Lehre und Forschung in Cuba erlauben die Behandlung ausländischer Patientinnen und Patienten, ohne dass deshalb die Versorgung der eigenen Bevölkerung darunter leidet. Im Gegenteil: Die Behandlung ausländischer Patientinnen und Patienten eröffnet Cuba die Möglichkeit, zusätzliche Deviseneinnahmen zu erzielen und damit die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu verbessern."
Die Behandlung in Cuba sei zwischen 20 und 80 Prozent günstiger als eine vergleichbare Behandlung in Deutschland, so Sill: "Meistens sind die Behandlung, der Flug, die Unterbringung und ein Anschlussaufenthalt zusammen noch deutlich billiger als eine entsprechende Behandlung in Deutschland."
Red Globe, 24.10.2005