Fidel Castro fordert von den europäischen Regierungen, dass sie sich zu dem Vorkommnis äußern. Die Kubaner fordern Gerechtigkeit bezüglich der Verbrechen, die während über 45 Jahren von den durch den Norden ermutigten Terroristen verübt wurden.
Der Comandante en Jefe Fidel Castro hat den Präsidenten der USA, George W. Bush, aufgefordert, der Welt die Frage zu beantworten, ob es wahr ist oder nicht, dass die Regierung dieses Landes seit drei Wochen auf dem nordamerikanischen Territorium dem berüchtigten internationalen Terroristen Luis Posada Carriles Unterschlupf gewährt.
Bereits drei Wochen dauert der Aufenthalt von Posada Carriles in den USA und die höchsten Autoritäten dieser Nation haben bisher darüber kein Wort verloren. Es wurde nur eine Notiz von Pressereportern in Umlauf gebracht, wie die in der Tageszeitung "The Miami Herald", der gegenüber von einem Bundesbeamten die Anwesenheit des Terroristen bestätigt wurde.
Alles deutet darauf hin, dass die heimtückische, stille und konspirative Einreise des Verbrechers in die USA dem Interesse Washingtons entspricht, Zeit zu gewinnen, da es in diesen Tagen versucht, Kuba in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen zu verurteilen und es nicht opportun erscheinen würde, dass die Welt die heuchlerische Haltung des Imperiums zur Kenntnis nimmt, stellte der Führer der Revolution fest.
Wir fordern sie auf, etwas zu sagen, ihre Meinung dazu zu äußern. In der Tat ist der ehrenwerte Präsident der Vereinigten Staaten in diesen Momenten wie eine Schwangere, die ein Monster im Leibe trägt und es gebären muss, oder der Welt zeigen muss und dies schnell, weil es sehr schwer sein würde, dies rückgängig zu machen: Sie müssen es zeigen, forderte Fidel in seiner von den kubanischen Radio- und Fernsehstationen übertragenen außerordentlichen Ansprache am Montag im Parlamentspalast.
Der kubanische Präsident erinnerte den nordamerikanischen Mandatsträger an seine Worte, die er am 26. August 2003 ausgesprochen hat. In ihnen bestätigte Bush, dass er eine Botschaft verbreitet hat, die von der ganzen Welt verstanden wird: Wenn jemand einen Terroristen schützt, wenn jemand einem Terroristen hilft, wenn jemand einen Terroristen ernährt, trägt er die gleiche Schuld wie die Terroristen selbst.
Also, wie soll man den Schutz für Posada Carilles verstehen? Nach Fidels Meinung ist dies eine Beleidigung der nordamerikanischen Bürger, die in den Zwillingstürmen von New York ums Leben gekommen sind.
Der Comandante en Jefe machte seine Ausführungen vor den Kämpfern und Angehörigen, die umgekommen sind bei der Sabotage des Schiffes La Coubre und im Kampf gegen Banditen in Kuba seit dem Jahre 1960, vor Überlebenden und Angehörigen der Opfer der Sabotage gegen das Geschäft El Encanto, im April 1961, vor Kämpfern und Angehörigen der Toten aus den Kämpfen mit den Banditen, die über Playa Girón (Schweinebucht) in das kubanische Territorium eindrangen und vor Angehörigen der Sanitätsbrigade, die in jenen Momenten ihre Hilfsdienste leistete.
Es hörten seine Worte auch die Familienangehörigen und die Überlebenden des Bombenattentates auf die kubanische Botschaft in Peru vom Februar 1974, Angehörige der Opfer des Anschlags auf das Flugzeuges der Cubana de Aviacion, das 1976 im vollen Flug gesprengt wurde (das ungeheuerlichste Verbrechen, das dieser Typ auf dieser Hemisphäre begangen hat) und vor Angehörigen der Toten der Ereignisse von Tarara im Januar 1992.
Ebenfalls waren im Palast zugegen Opfer der Dengue-Epidemie, die von der CIA in Kuba ausgelöst worden war, Familienangehörige der während der Sabotage in der Raffinerie Ņico Lopez Umgekommenen und von Adriana Corcho, die 1976 in unserer Botschaft in Portugal ermordet wurde, der Vater des jungen Italieners Fabio Di Celmo, der Opfer terroristischer Anschläge gegen Hotels und andere Einrichtungen in Havanna in den letzten Jahren geworden waren sowie Familienangehörige der Fünf Helden in Gefangenschaft in den USA.
Posada Carriles war in den Bombenanschlag auf das Cubana-Flugzeug ebenso beteiligt wie vor wenigen Jahren an einem versuchten und glücklicherweise vereitelten Mordanschlag auf Fidel Castro am Rande eines OAS-Gipfeltreffens.
Red Globe, 14.04.2005