Fidel auf dem Treffen mit Mitarbeitern
der kubanischen UNO-Vertretung in New York
Vereinte Nationen (PL). Präsident Fidel Castro bestätigte, daß die Anwesenheit Kubas auf der Fünfzigjahrfeier der UNO einen wichtigen Sieg im Kampf bedeute, den Kuba zur Verteidigung seiner Prinzipien und Ideale führt.
Kurz vor seiner Rückkehr nach Havanna traf sich das Staatsoberhaupt mit Mitarbeitern der kubanischen Vertretung vor den Vereinten Nationen. Während des Treffens hob er hervor, daß New York der schwierigste Abschnitt seiner Rundreise gewesen sei, weil es so viele Leute gegeben hätte, die daran interessiert gewesen seien, ihn zu sabotieren.
Er wies darauf hin, daß ihn die US-amerikanischen Behörden jedoch ausgezeichnet behandelt hätten. Als er auf die gesamte Rundreise einging, die auch den iberoamerikanischen Gipfel in Bariloche, Argentinien, und den Gipfel der Nichtpaktgebundenen Staaten in Cartagena de Indias, Kolumbien, beinhaltete, betonte er, daß die Vereinten Nationen die schwerste Prüfung gewesen wären, man aber einen bedeutenden Sieg errungen hätte.
"Wir waren gespannt, wie die Vertreter von Lateinamerika und Europa, die Vertreter der hier versammelten Völker reagieren würden, und waren überrascht, wie die Botschaft Kubas aufgenommen wurde", sagte er.
"Der Gipfel zum 50. Jahrestag war der Höhepunkt eines Prozesses, der in Rio de Janeiro auf der Konferenz über Umweltschutz und in Kopenhagen auf dem Gipfel für Soziale Entwicklung begonnen hatte."
Er fügte hinzu, daß die Annahme des Helms-Burton-Gesetzes wahrscheinlich sei, aber falls es angenommen werden sollte, geschähe das gegen den Willen der Länder Lateinamerikas und gegen fast alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen.
Unter allen öffentlichen Veranstaltungen, an denen er teilnahm, war für ihn die in Harlem diejenige, die am engagiertesten war und auf der die Verbundenheit mit Kuba am deutlichsten zum Ausdruck kam.
Es sei eine große Befriedigung für ihn gewesen, äußerte Fidel, zu sehen, daß ein Volk nicht betrogen werden kann, wenn es an seinen Prinzipien festhält, auch wenn es mit Lügen vollgepumpt wird.
Der kubanische Präsident erinnerte an die These von Goebbels, eine Lüge werde zur Wahrheit, wenn man sie nur oft genug wiederholt, um darauf zu verweisen, daß Harlem bewiesen habe, daß selbst !100 Millionen Lügen nicht zur Wahrheit werden können".
Er erwähnte, daß er weder zu dem Abendessen eingeladen worden wäre, daß William Clinton gegeben habe, noch zu einem Konzert, daß vom Bürgermeister organisiert worden sei, daß er aber die Genugtuung gehabt habe, sich mit den Armen dieser beiden Stadtviertel zu treffen. "Ich würde diese Veranstaltung in Harlem nicht gegen 1.000 Empfänge von Staatsoberhäuptern tauschen."
Fidel sagte voraus, daß die Blockade eines Tages aufhören wird zu existieren, "aber wir müssen imstande sein zu beweisen, daß wir mit oder ohne Blockade solange wie nötig aushalten und daß wir vorwärtskommen und siegreich sein werden. Das ist unsere tiefste Überzeugung."
"Diejenigen, die Kuba unterschätzen" (nach dem Verschwinden des sozialistischen Lagers in Osteuropa), sagte er, "gaben ihm einige Wochen, aber das Land hat nun schon fünf Jahre standgehalten, und es beginnt bereits, leistungsfähiger, besser zu werden. Es existiert ein anderer Geist, und wie ihr seht, sind alle dabei, sich zu ändern. Die Welt unterstützt uns und in immer stärkerem Maße auch das US-amerikanische Volk.
"Wenn wir die Geduld zu wahren wissen, wenn wir es wagen, mutig zu sein, dann ist letztendlich der Sieg die Belohnung für diejenigen, die kämpfen, die Belohnung für diejenigen, die standhalten, die Belohnung für die Mutigen."
Granma Internacional, 01.12.1995