Eine Menge Vorzeigbares

Kubas Gesundheitswesen in Pandemie- und Blockadezeiten

Veranstaltungin Düsseldorf: Kubas Gesundheitswesen in Pandemie- und Blockadezeiten
Vortrag über Kubas Gesundheitswesen mit Abstand und Maske
Foto: Jürgen Kelle


Am 26. Oktober 2020 veranstaltete die Regionalgruppe Düsseldorf der Freundschaftsgesellschaft die Veranstaltung "Kubas Gesundheitswesen in Pandemie- und Blockadezeiten, nationale und internationale Strategien und Aufgaben der Solibewegung" mit Dr. Klaus Piel (HCH, Bochum). Angesichts der Corona-Pandemie war die Veranstaltung recht gut besucht.

Dr. Klaus Piel stellte in seinem Vortrag zuerst die Solidaritätsorganisationen HCH Bochum und MediCuba Europa vor und stieg dann mit hervorragendem Datenmaterial in das Thema ein.

Nach einer Darstellung des Gesundheitssystems Kubas von der vorrevolutionären Ausgangsbasis und den ethischen Grundprinzipien der Revolution stellte er das heutige Gesundheitssystem vor, mit Hervorhebung des hervorragenden Systems der Familienärzte, der Polikliniken und der ganzheitlichen Medizin Eindrucksvolles Zahlenmaterial belegte die Errungenschaften der Revolution auf diesem Sektor, beispielsweise die geringere Kindersterblichkeitsrate Kubas gegenüber den USA. Weiter ging der Referent auf die Erfolge der kubanischen Biopharma-Industrie ein.

Der nächste Teil des Vortrages widmete sich ausführlich dem kubanischen medizinischen Internationalismus einschließlich der Ausbildung von Medizinern in Kuba, der Brigade Henry Reeve und Kubas medizinischer Einsätze im Ausland. Als Beispiele dafür führte er an: das Erdbeben in Pakistan und Nordindien 2005, die Behandlung der Tschernobylopfer (vor allem Kinder) seit 1990, die Hilfe in Haiti seit 1998, in Brasilien 2012 bis 2018, die Operation Milagro zwischen Kuba und Venezuela und den Ebola-Einsatz 2014/2015 in Westafrika, als andere Länder nicht helfen konnten oder wollten.

Eine ausführliche Schilderung der Covid19-Bekämpfung und der verbrecherischen Blockade durch die USA mit ihren Auswirkungen sowie eine umfassende Darstellung von Kubas Strategien der Covid19-Bekämpfung schloss sich an. Diese ist eingebettet in die generelle Strategie des Umgangs mit Naturkatastrophen und Seuchen und rundete den Vortrag ab.

In der anschließenden Diskussion stellte eine Besucherin auch ihre ganz persönlichen, sehr positiven Erfahrungen in einem kubanischen Krankenhaus dar, in dem sie operiert worden war.

Wie sagte der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon 2014:

"Kuba hat mehr medizinisches Personal in den Ländern des Südens im Einsatz als alle G-7-Staaten zusammen. Sie sind immer die Ersten, die ankommen und die Letzten, die abziehen – sie bleiben immer auch nach der Krise im Einsatz. Kuba hat der ganzen Welt eine Menge zu zeigen."

CUBA LIBRE Jürgen Kelle

CUBA LIBRE 1-2021