45. Bundesdelegiertenkonferenz der FG BRD-Kuba.
Bundesdelegiertenkonferenz: Die FG ruft zu Aktionen gegen die Blockade Kubas auf
Foto: Tom Brenner
Fast drei Dutzend Delegierte fanden vom 19.–20. September trotz Corona-Epidemie den Weg nach Frankfurt in die Jugendherberge zur Bundesdelegiertenkonferenz der FG. Das war eine positive Nachricht, dann dies waren mehr Delegierte als bei der letzten BDK – und sie waren jünger!
Unter strikter Einhaltung der Pandemieauflagen wurde mit dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes Bilanz der Arbeit des letzten Jahres gezogen und die Aufgaben des kommenden Jahres diskutiert. Die Gäste der kubanischen Botschaft – neben dem Botschafter, seine Exzellenz Ramón Ripoll Díaz, María Milagros Franco Suárez (Botschaftsrätin für Wissenschaftliche und Akademische Angelegenheiten, die Zweite Missionschefin, Botschaftsrätin Ivet López sowie der I. Sekretär und Leiter der Konsularischen Abteilung Berlin, Prof. Dr. Dacheri López – wurden mit langem Applaus herzlich willkommen geheißen. Der Botschafter legte mit seinem Referat zur aktuellen Lage eine hervorragende und interessante Grundlage zur Einschätzung der kommenden Herausforderungen.
Referat des Botschafters
Botschafter Ramón Ripoll Díaz |
Die Situation in Kuba sei aufgrund der weltweiten Pandemie und der verschärften US-Blockade gegen Kuba schwierig, betonte er: Der Geldtransfer werde behindert, Schiffe würden blockiert, so gut wie kein Tourismus sei möglich. Kuba werde aber weiter gegen die Blockadepolitik kämpfen. Die Pandemie zwinge dazu, alle verfügbaren Mittel zu nutzen.
Der Botschafter erinnerte an die Länge der Blockade durch ein Ereignis im Jahre 1960: Fidel wurde schon 1960 während der UN-Generalversammlung ein Zimmer vom Hotel Shelburne zu üblichen Konditionen verweigert und er wurde dann nach Harlem ins Hotel Theresa eingeladen, wo er nicht nur von der schwarzen Bevölkerung mit Begeisterung empfangen wurde.
Ripoll beglückwünschte zudem die "Cuba Libre" zum 40.Geburtstag und wünschte dem Magazin der FG weiterhin viel Erfolg.
Die BDK bedankte sich für die ruhige Hand Kubas angesichts der Bedrohungen und für seine weltweite Solidarität. Dies müsse eigentlich stärker publik gemacht werden, eventuell eine Rundreise mit Betroffenen aus der Lombardei organisiert werden.
Danach gab es einen emotionalen Akt in Würdigung des 15. Jubiläums der Brigade Henry Reeve, mit dem die Unterstützung für die Vergabe des Friedensnobelpreises hervorgehoben wurde.
Berichte aus den Gruppen
Die Konferenz war geprägt von Solidarität und Einmütigkeit. |
Wichtig war der Austausch unter den Regionalgruppen. Gerade in diesem Jahr war er um so dringlicher um zu erfahren, welche Aktivitäten auch unter Corona-Bedingungen möglich sind. Da gab es viele gute Beispiele: Karlsruhe z. B. berichtete über ein Interview über Kuba und die Arbeit der FG in einem freien Radio am 1. Mai. In Mainz auf der Zitadelle gab es eine großartige Lesung von Fidels Verteidigungsrede mit Rolf Becker, die die 30 Teilnehmer im Gewölbe begeisterte. In Nürnberg etwa feierte man im Freien unter Einhaltung aller Corona-Regeln die Fiesta Moncada mit 30 Teilnehmern, in Bonn plant man eine Städtepartnerschaft zwischen Kuba und der BRD. Jeden 17. des Monats gibt es in Frankfurt eine Mahnwache vorm US-Konsulat und zwei Infostände wurden durchgeführt. In München versucht man, durch regelmäßige Infos über den Email-verteiler den Kontakt aufrecht zu erhalten, da Präsenztreffen schwierig sind.
Dies waren nur einige Beispiele. In der Diskussion wurden als weitere Aktionsvorschläge Videoschaltungen und -chats, Kundgebungen, Plakatierung, die Nutzung von sozialen Medien benannt. Bewährt hat sich auch die Ankündigung von Gruppenabenden in Regionalzeitungen.
Arbeitsgruppen
Für die Arbeitsplanung des nächsten Jahres gab es zwei Arbeitsgruppen: Zur Kampagne "Unblock Cuba" und zum "Projecto Tamara Bunke - junge Leute in der Kuba-Soli".
Jonas Pohle von der Tageszeitung "junge Welt" berichtete über den aktuellen Stand der Unblock-Cuba-Kampagne (siehe auch www.unblock-cuba.org) und dass eventuelle Überschüsse der Spenden für diese Kampagne für die deutsche Ausgabe der Granma Internacional zur Verfügung gestellt werden sollen. Bis zum Tag der BDK konnten bisher 74 Organisationen aus 21 Ländern als Mitstreiter gewonnen werden.
Einig waren sich alle Delegierten der BDK, die Arbeit gegen die US-Blockade und für die Medizinerbrigade zu intensivieren.
Den 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, wollen alle Regionalgruppen der FG BRD-Kuba zu einem Aktionstag gegen die US-Blockade gegen Kuba machen und vor Ort eine Aktion dazu durchführen. Dazu sollen auch Bündnispartner angesprochen werden.
Marion Leonhardt
CUBA LIBRE 4-2020