Volker Hermsdorf

40 Jahre Engagement gegen die Medienblockade

Zeitschrift der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba Seit 40 Jahren informiert "Cuba Libre" über Ereignisse, Vorgänge und die Realität in Kuba, die von den großen internationalen Medien verzerrt, verschwiegen oder verfälscht werden. Neben der seit fast 60 Jahren von den USA gegen das Land verhängten Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade unterliegt Kuba in den Ländern der westlichen Welt einer nahezu allumfassenden Medienblockade. Die großen Medien verschweigen die Erfolge des Landes, verbreiten Falschmeldungen und verunglimpfen die Repräsentanten des kubanischen Volkes als »Machthaber« oder »Diktatoren«.

Wer in der Bundesrepublik weiß zum Beispiel, dass die Kindersterblichkeit in Kuba niedriger und die Lebenserwartung dort höher ist als in weiten Teilen der USA? Wer weiß, dass Kuba zehntausende medizinische Fachkräfte in die ärmsten Regionen des globalen Südens schickt und tausende junge Menschen aus zahlreichen Ländern – einschließlich den USA – in der Escuela Latinoamericana de Medicina, der ELAM in Havanna zu Ärzten ausbildet? Wenn man im Westen fragt, welches Land in der Welt die meisten Lehrer und Ärzte pro tausend Einwohner hat, kommt kaum jemand auf Kuba. Und Informationen über die völkermörderischen Auswirkungen der US-Blockade gegen die sozialistische Insel sucht man in den großen Medien ohnehin vergebens. Stattdessen wird versucht, die von der Blockade verursachten Mängel, Engpässe und Schäden als Folgen der sozialistischen Wirtschaftsordnung des Landes darzustellen.

"Cuba Libre" versucht, die Medienblockade gegen Kuba zu durchbrechen. Trotz der begrenzten personellen und finanziellen Möglichkeiten ist die Zeitschrift zu einem wichtigen Instrument der Solidaritätsbewegung im deutschsprachigen Raum geworden. Denn "Cuba Libre" berichtet, was andere verschweigen, informiert über die Realität Kubas und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Aspekte, die die großen Medien systematisch zensieren, verfälschen und manipulieren. Auch wer glaubt, Kuba gut zu kennen, findet hier oft bisher nicht bekannte und exklusive Informationen. Und wer im Archiv alte Ausgaben durchstöbert, glaubt manchmal seinen Augen nicht trauen zu können. So etwa bei der Betrachtung von Heft 1/1985, in dem der Hamburger Journalist und Verleger Manfred Bissinger als stellvertretender Vorsitzender der FG BRD-Kuba ein umfangreiches Interview mit Willy Brandt nach dessen Kuba-Reise veröffentlichte. Es war das einzige Interview, das der SPD-Parteivorsitzende und frühere Bundeskanzler über sein Zusammentreffen mit Fidel Castro im Oktober 1984 je gegeben hat.

In dieser guten Tradition bringt "Cuba Libre" bis heute viermal im Jahr exklusive Berichte und wissenswerte Informationen über Kuba, die man nirgendwo sonst findet. Der Redaktion und den Herausgebern dafür einen herzlichen Dank und der "Cuba Libre" einen herzlichen Glückwunsch zum 40jährigen Jubiläum. Wenn es die Zeitschrift nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden.

CUBA LIBRE

CUBA LIBRE 1-2020