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Die Veranstaltung mit Maikel Veloz fand am 29. Januar 2014 im Rahmen einer offenen Mitgliederversammlung der Regionalgruppe Frankfurt a. Main der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba im Club Voltaire statt.
Maikel ist Vertreter des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP) und zuständig für die Beziehungen zur BRD. Anwesend waren neben Mitgliedern und Interessierten auch die Leiterin der Außenstelle Bonn der Botschaft von Kuba Anette Chao García und der Vizekonsul der Dominikanischen Republik Jorge Antonio García Paredes.
Zu Beginn skizziert Maikel in groben Zügen die politisch-gesellschaftliche Entwicklung Kubas vor dem Hintergrund der US-Blockade und dem fast vollständigen Zusammenbruch der sozialistischen Länder.
Anschaulich und eindrücklich spricht der compañero von der gewaltigen Anstrengung Kubas, trotz Isolation und permanenter Bedrohung durch die USA und ihrer Verbündeten und trotz Terror und Sabotage an der sozialistischen Vision eines würdigen, wohlhabenden und nachhaltigen Lebens für alle Kubaner festzuhalten.
Er beschreibt die Methoden und Maßnahmen zur Aktualisierung des historischen Prozesses der Entwicklung der Produktivkräfte, der Herausbildung neuer Formen genossenschaftlicher und kooperativer Produktionsweisen im staatlichen und nichtstaatlichen Bereich, schildert die Umstände der Entstehung der Privatbetriebe auf eigene Rechnung (cuentapropistas) und berichtet sodann, wie Kuba durch seine großen Leistungen im Bereich der internationalen Solidarität im vorwiegend medizinisch-technischen Sektor seine Isolation überwinden kann und Mitglied und Motor der neu entstehenden supranationalen Organisationen im karibisch-lateinamerikanischen Raum wird (CELAC, ALBA). Zitat: "Wir hören gemeinsam auf, der Hinterhof der USA zu sein". (Großer Beifall)
Mit einer Vielzahl von bilateralen Abkommen mit Ländern Lateinamerikas und Asiens und durch die Bildung von Joint-Venture-Unternehmen werden Steigerungen der Produktivität erzielt, die insbesondere im Agrarsektor stringent das Ziel der Nahrungsmittel-Autonomie Kubas verfolgen.
Anhand einer ausführlichen Beschreibung der Sonderentwicklungszone Mariel umreißt unser kubanischer Gast die Schaffung des modernsten und größten Tiefseehafens in der Karibik mit der angeschlossenen Freihandelszone für Warenverkehr und -produktion und den entsprechenden Logistik-Plattformen auf einer Fläche von 465 Quadratkilometern - ein Projekt, z.T. in diesen Tagen fertig gestellt und bei dem CELAC-Treffen in der diesjährigen Lateinamerika-Hauptstadt Havanna in Betrieb genommen. Mit der Fertigstellung 2015/16 wird Kuba einen großen Schritt zur Moderne schaffen und damit, Zitat Maikel "den sozialistischen Charakter und das Wesen unseres revolutionären Kuba weiter entwickeln". Mit diesem Zitat beendete er seinen Vortrag. (Beifall)
In der sich anschließenden Diskussion stellten Maikel und Anette Chao García von der kubanischen Botschaft einen umstrittenen Punkt klar: Das Recht auf Arbeit ist Bestandteil des kubanischen Arbeitsrechts und der kubanischen Verfassung. Damit erfüllt Kuba dieses Kriterium der UN-Sozialcharta.
Zum Schluss lädt Maikel die Anwesenden zum 3.Welt-Treffen der Solidarität mit Kuba vom 27. bis 31. Oktober 2014 in Havanna ein - die FG BRD-Kuba wird evtl. eine Reise nach Havanna organisieren - und rief auf zur Unterstützung des Tribunals zur Freilassung der Cuban 5 am 7. und 8. März 2014 in London.
Unsere FG und die Gäste spendeten spontan rund 100 Euro für die Organisation des Tribunals.
Der Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE im Frankfurter Stadtparlament überbrachte eine Grußbotschaft der Partei und stockte als Vorsitzender des antifaschistischen Vereins LAGG (Leben und Arbeiten im Gallus und Griesheim) die Spendensumme um 100 Euro auf.
Bune und Martin Birkle
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba / Frankfurt a.M.
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