Der 26. Juli 1953 war der Tag, an dem Fidel, sein Bruder und weitere Getreue den Sturm auf die Moncada-Kaserne wagten und damit die Bastista-Diktatur stürzen wollten. Das misslang, der Blutzoll auf Seiten der Rebellen war groß. Trotzdem gilt dieser Tag den Kubanern und allen fortschrittlichen Kräften auf der Welt als Fanal der Kubanischen Revolution und ist fest im kollektiven Gedächtnis verankert.
Es wurde die Bewegung des 26. Juli gegründet, Fidel Castro hielt nach seiner Festnahme vor Gericht seine unvergessene Verteidigungsrede "Die Geschichte wird mich freisprechen" und in Mexiko, wohin er mit seinem Bruder Raúl nach der Begnadigung exilierte, lernten sie Che kennen. Das führte dann bekanntermaßen zu einem erneuten Anlauf, Bastista zu stürzen – was dann 1959 ja auch erfolgreich gelang. Unter den vielen Festen zur Moncada, an denen sich auch FG-Regionalgruppen beteiligten, ragten zwei heraus, über die wir berichten wollen.
Berlin
Fiesta Moncada in Berlin ... , Foto: Gabriele Senft |
Man hatte sich viel vorgenommen – die Fiesta sollte größer als in den letzten Jahren werden. Und tatsächlich konnte das neue Konzept von Cuba Si sehr überzeugen. Der Platz für die Fiesta war wunderbar in einer neuen Architektur hergerichtet, es kam richtige Fiesta-Stimmung auf, wir freuten uns insbesondere über die kubanischen Gäste und die Soli-Aktivisten von der ÖKG und der schweizerischen Kuba-Soli-Gesellschaft. Ein herzlicher Kontakt, der schon seit Jahren zu uns besteht und wo wir uns immer über ein Wiedersehen freuen – sei es hier oder in Kuba.
Ja, und dann setzte er am Nachmittag ein, der Platzregen tropischer Dimension – nur dass er bedeutend kälter war als in den Tropen. Die Menschen flüchteten unter die Info-Stände, in das neue Veranstaltungszelt – oder einige wenige suchten auch gleich den Weg nach Hause. Eine Wand aus Menschen, die unter dem Vordach des FG-Infostandes Unterschlupf suchte, bildete einen menschlichen Schutzschild für unsere Materialien. Das war gut. Aber an den weiteren offensiven Verkauf der Granma Internacional Deutsch, der so gut angelaufen war, war angesichts der Sturzbäche nicht zu denken.
Als der Regen endlich endete, wurde das vielfältige Programm mit Podiumsdiskussionen und Musik fortgesetzt, auch wenn es deutlich kühler geworden war.
Höhepunkt am Abend war unbenommen das Konzert mit "Banda Bassotti", Ska-Punk aus Italien.
Bonn
"Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker" (Che)
Unter diesem Motto fand am 29.07.2017 die 24. Fiesta Moncada auf dem Gelände der Außenstelle der Kubanischen Botschaft in Bonn statt.
VeranstalterInnen waren neben dem Bundesvorstand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba unter anderem auch mehrere Regionalgruppen.
... und in Bonn, Anette Chao begrüßt leider zum letzten Mal die zahlreich erschienenen Kuba-Freunde |
Die diesjährige Fiesta Moncada in Bonn war dem Gedenken an Ernesto Che Guevara, der vor 50 Jahren in Bolivien ermordet wurde, gewidmet.
Im Kreis der Vorbereitungsgruppe war verabredet worden, dass die Überschüsse der diesjährigen Fiesta Moncada an MediCuba gespendet werden. Damit wird ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt, der Bau von zwei Diagnosezentren in Santa Clara und Santiago de Cuba, unterstützt.
Dieses Projekt wurde durch Dr. Klaus Piel von der Humanitären Cuba-Hilfe (HCH) vorgestellt.
Als Vertreterin des "Netzwerk Cuba Informationsbüro", dem Zusammenschluss von mehr als 40 Kuba-Soli-Gruppen, spezifizierte Angelika Becker in ihrem Grußwort, dass Solidarität mit Kuba heute immer die Verteidigung des Sozialismus sein müsse.
Fernando Moser von der Bonner Gruppe der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba warb für die Unterstützung der Kundschafterin Ana Belén Montes, die in den USA wegen der Weitergabe von militärischen US-Angriffsplänen gegen Kuba in Isolationshaft sitzt. Mehrere Dutzend der anwesenden KubafreundInnen unterschrieben eine Petition "1000 Frauen für Ana Belén Montes".
Wie immer ging es nicht nur um inhaltliche Themen. Eingerahmt wurde die Fiesta durch ein Kultur- und Musikprogramm.
Der musikalische Höhepunkt war sicherlich der Überraschungsauftritt von Nicky Márquez und ihrer Gruppe.
Emotionaler Höhepunkt der Fiesta war die Verabschiedung von Anette Chao, der Leiterin der Bonner Außenstelle, deren Zeit in Deutschland nach vier Jahren endet. Zahlreiche Solidaritätsgruppen, darunter die FG-Regionalgruppen Köln, Mainz und Bonn, verliehen der kubanischen Diplomatin symbolisch die Ehrenmitgliedschaft und dankten ihr so für ihre bedingungslose und kämpferische Unterstützung der Solidaritätsbewegung in Deutschland.
Auch wenn die Beteiligung diesmal geringer ausfiel als im vergangenen Jahr, war die Fiesta Moncada 2017 eine gelungene Veranstaltung.
Marion Leonhardt/Peter Knappe/Tobias Kriele
CUBA LIBRE 4-2017