55 Jahre Sieg bei Playa Giron

– Einzige militärische Niederlage der USA auf amerikanischem Boden

1961 verschärfte sich der Konflikt mit den USA weiter: Abbruch der diplomatischen Beziehungen am 3. Januar 1961, die Entsendung militärischer Einheiten aus Exil-Kubanern - organisiert und trainiert durch die CIA in Guatemala und Nicaragua - nach Kuba.

Museum Playa Girón

Museum Playa Girón, Foto: Radio Minas



Die Invasion begann am 15. April mit der Bombardierung dreier kubanischer Flughäfen durch Flugzeuge aus Zentralamerika. Sieben Tote und ein halbes Hundert Verletzte waren die Bilanz. Zwei Tage später landete die Brigade 2506 an den Stränden von Playa Giron und Playa Larga, der sogenannten Schweinebucht, wurde aber innerhalb von 72 Stunden durch die kubanischen Milizen und die Rebellenarme unter Führung Fidel Castros vernichtend geschlagen.

Welche Bedeutung hat dieses Ereignis bis heute? Welche Auswirkungen gingen von ihm bis heute aus?


Erstens zeigte die Niederlage der Söldner der USA: Ein Volk das zusammenhält und eine konsequente Führung besitzt, kann sogar gegen die US-Söldner bestehen. Dazu sagte Che Guevara bei seiner Ansprache auf dem 5. Plenum des interamerikanischen Rates in Punta del Este am 8. August 1961:»... Am 17. April erfolgte die fehlgeschlagene Invasion bei der unser ganzes Volk, geeint und auf den Krieg vorbereitet, wieder einmal bewies, dass es stärkere Kräfte als die allgemeine Propaganda, stärkere Kräfte als die brutale Gewalt der Waffen und gräßere Werte als den Wert des Geldes gibt: Es fand sich eilends auf den engen Pfaden ein, die zu den Schlachtfeldern führten, und viele fanden wegen der feindlichen Luftüberlegenheit den Tod. Neun kubanische Piloten wurden mit alten Maschinen die Helden jener Tage. Zwei von ihnen haben ihr Leben geopfert - und die sieben anderen wurden Zeugen des Triumphs, den die Waffen der Freiheit herbeiführten...«

Zweitens proklamierte nach der Bombardierung vom 15.04.1961 anlässlich der Beisetzung der Opfer Fidel den sozialistischen Charakter der Revolution.

Drittens war die Niederlage von Playa Giron das Ende der internen Konterrevolution.

Viertens wurde von den USA die Blockade verschärft, die ab Februar 1962 komplett verhängt wurde und - trotz aller Verurteilungen durch die UNO - in den 90er Jahren nochmals ausgeweitet wurde und bis heute anhält. Sie stellt heute das größte Hindernis beim Versuch dar, die Beziehungen zur USA zu normalisieren.

Niemand wird vergessen!

Ein interessanter Aspekt, der auch in Kuba bis heute wirkt, ist der Umgang mit den kubanischen Opfern. Wer einmal das Museum und die Straße zum Museum in Playa Giron besucht, dem wird auffallen, dass alle Opfer der Aggression dort namentlich genannt sind (Niemand wird vergessen!). Eine Politik, die sich bis in die heutigen Tage fortsetzt.

Als das Kind Elian 1999 von seiner Mutter, trotz des Sorgerechts des Vaters, dem Vater entzogen wurde und illegal in die USA gebracht wurde, wurde er nicht aufgegeben. Und er kehrte zurück.

Auch die Fünf, die in den USA widerrechtlich ins Gefängnis kamen, weil sie Kuba vor terroristischen Anschlägen warnten, wurden nicht aufgegeben. Am 17.Dezember 2014 war es soweit: Die Bemühungen der kubanische Regierung und der weltweiten Solidaritätsbewegung zeigten Wirkung und auch die letzten Drei der Los Cinco konnten nach Kuba zurückkehren.


CUBA LIBRE Roland Armbruster

CUBA LIBRE 2-2016