Gelungener Auftakt der "Unblock Cuba"-Kampagne.
Am 17. Oktober 2020 fand in der Berliner Ladengalerie der "jungen Welt" die Auftaktveranstaltung der Kampagne "Unblock Cuba" statt. Dass wegen der Corona-Pandemie nur begrenzt Plätze zur Verfügung standen, tat dem engagierten Interesse der Besucher keinen Abbruch. Alle anderen, die nicht live dabei sein konnten, hatten die Möglichkeit, die gesamte Veranstaltung im Internet zu verfolgen. Hunderte nutzten das und verfolgten die Veranstaltung online.
Anwesend war auch der kubanische Botschafter in Deutschland, S. E. Ramón Ignacio Ripoll Díaz, der die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnete. Bezüglich der Auswirkungen der US-Blockade versicherte er: "Wir werden kämpfen, bis die kriminelle, anachronistische Politik gegen unser Volk beendet ist".
Es folgte ein Podiumsgespräch zwischen dem Filmemacher Hans-Peter Weymar und dem außenpolitischen Ressortleiter der jungen Welt, Matthias Istvan Köhler, zur Petition von Künstlern und Kulturschaffenden gegen die US-Blockade von Kuba. Hans-Peter Weymer schilderte, was ihn dazu bewogen hatte, mit fünf weiteren deutschen Kulturschaffenden und Wissenschaftlern diese ins Leben zu rufen: Sie alle seien in Kuba tätig (gewesen) und hätten hautnah die Folgen der Blockade für die Kubaner erleben müssen, deshalb die Petition (www.havanna-initiative.org).
Der große Zuspruch an Unterschriften bereits nach wenigen Tagen zeige, dass viele Menschen für den Kampf gegen die völkerrechtswidrige Blockade zu gewinnen seien. Auch in bürgerlichen Medien wie der Süddeutschen Zeitung wurde über die Initiative berichtet. Im seinem aus Havanna eingespielten Grußwort bekräftigte der Vorsitzende des ICAP, Fernando Gonzalez, die große Bedeutung der "Unblock Cuba"-Kampagne und rief dazu auf, die Losung "Nieder mit der Blockade" um die Welt zu tragen. Im Namen des ICAP bedankte er sich dafür, daß trotz der Corona-Pandemie die Kampagne diese positive Entwicklung nehmen konnte. Claudia Uhlmann und Jonas Pohle vom Verlag 8. Mai/junge Welt gaben anschließend einen Rückblick über den erfolgreichen Verlauf der "Unblock Cuba" Kampagne 2019.
Ramón Ripoll in der Ladengalerie der "jungen Welt" |
Rob Miller von der britischen "Cuba Solidarity Campaign" und Irma Dioli von der "Freundschaftsgesellschaft Italien–Kuba" berichteten in Grußworten über ihre Aktivitäten im Rahmen der Kampagne. Rob Miller wies in seinem Beitrag auf die zunehmenden Kontensperrungen in Großbritannien aufgrund der US-Blockade hin und auf den Fall eines kubanischen Studenten, dem das Studium an der größten britischen Universität zuerst wegen der Blockade verwehrt worden war. Dies konnte durch eine Solidaritätskampagne – initiiert von den britischen Companeros – revidiert werden.
Der würdige Abschluss des Abends wurde durch den chilenischen Liedermacher Nicolas Rodrigo Miquea gestaltet. In den Liedern seines einstündigen Programms spiegelten sich neben biographischen Erlebnissen vor allem die Kämpfe der lateinamerikanischen Völker gegen Unterdrückung und für ihre Befreiung wieder.
Dem Verlag 8. Mai und der jungen Welt kann man für diesen gut organisierten Abend nur danken. Es war ein gelungener Auftakt, der Mut für die kommenden Aktionen gegen die US-Blockade und für die Unterstützung der Kubanischen Revolution macht.
Jan Schulze-Husmann
CUBA LIBRE 1-2021