Jahreshauptversammlung des Netzwerkes Cuba – Infomationsbüro – e. V.
Die 27. Jahreshauptversammlung des Netzwerkes Cuba – Infomationsbüro – e. V., dem Zusammenschluss von rund 40 Kuba-Solidaritätsgruppen, wurde am 1. Februar 2020 in Essen durchgeführt. An der Versammlung nahmen 15 Delegierte der Mitgliedsgruppen teil.
Zu Beginn begrüßte Angelika Becker, die amtierende und im weiteren Verlauf einstimmig wiedergewählte Vorsitzende des Netzwerkes, die Delegierten und die kubanischen compañeros und compañeras.
Zu kubanischen Delegation gehörten Ramón Ripoll Diáz, Botschafter der Republik Kuba, Ibis Alvisa Gonzŕlez von der europäischen Direktion des ICAP (Instituto Cuba de Amistad con los Pueblos – Kubanisches Institut für Völkerfreundschaft), sowie mehrere Angehörige der kubanischen Botschaft aus Berlin und die Leiterin der Außenstelle der kubanischen Botschaft in Bonn.
Zunächst erhielt Ibis Alvisa Gonzŕlez das Wort. Sie bedankte sich für die Einladung und überbrachte eine Grußbotschaft vom Präsidenten des ICAP, Fernando González Llort.
Alle Aktivitäten des ICAP stehen 2020 unter dem Motto des 60. Jahrestages der Gründung des ICAP. Diese erfolgte am 30 Dezember 1960.
Anschließend wies sie auf die im Jahr 2020 anstehenden vielfältigen Aktivitäten des ICAP hin und hob insbesondere die Bedeutung der verschieden Brigaden hervor, die eine großartige Möglichkeit sind, die kubanische Realität kennen zu lernen.
Ibis ging auch auf die Weiterentwicklung der staatlichen Verwaltungsstrukturen (Wahl der Gouverneure auf Provinzebene und der Bürgermeister in den Gemeinden) ein, die alle das Ziel haben, die Arbeit in den Gemeinden zu verbessern bzw. zu stärken.
Jahreshauptversammlung des Solinetzwerkes
Foto: Peter Knappe
In seinen einleitenden Worten dankte der Botschafter dem Netzwerk für die engagiert geleistete Arbeit und wies darauf hin, dass ein wichtiger Teil der Arbeit der Botschaft in der Zusammenarbeit mit der Solidaritätsbewegung und ihrem "Dach", dem Netzwerk, bestehe.
Die bilateralen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kuba seien aus kubanischer Sicht nicht zufriedenstellend, aber es ginge langsam voran. Es gab in der jüngeren Vergangenheit unter anderem Verzögerungen bei Hermes-Bürgschaften, welche auf die erneute Verschärfung der US-amerikanischen Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade durch die aktuelle US-Regierung zurückzuführen seien.
Ziel der weiteren Verschärfung der Blockade, die sowohl gegen das internationale Völkerrecht, europäisches und deutsches Recht als auch gegen die Menschenrechte verstößt, ist es, insbesondere ausländische Investitionen in Kuba zu verhindern.
Im Verlauf der JHV wurde der Vorstand des Netzwerkes sehr einmütig (wieder-)gewählt. Ein bisheriges Mitglied kandidierte aus beruflichen Gründen nicht mehr. Positiv zu bewerten ist, dass der Vorstand um zwei neue Mitglieder erweitert werden konnte, womit "sich die Arbeit auf noch mehr Schultern verteilt".
Auch 2020 wird es eine vordringliche Aufgabe der Solidaritätsbewegung sein, insbesondere mit der Verbreitung der Information über diese völkerrechtswidrige Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA und ihre spürbaren Folgen für die Bevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung Kubas, den Kampf gegen die Blockade fortzuführen und zu verbreitern.
Klima- und Naturschutz erleben zur Zeit einen medialen Hype bei uns. Kuba hat sich schon lange vorbildlich auf Initiative von Fidel Castro auf die Herausforderungen auf diesem Feld vorbereitet. Das Netzwerk erwägt eine Einladung eines kubanischen Experten zu diesem Thema.
Und nicht zuletzt: Das Netzwerk will Anstrengungen unternehmen, die Solibewegung zu verjüngen, ein Beitrag dazu wird hoffentlich unsere noch sogenannte Jugendkonferenz in Zusammenarbeit mit der SDAJ im Rahmen des UZ-Pressefest 28.–30. August in Dortmund sein.
Von der Jahreshauptversammlung beschlossene Resolutionen und weitere Informationen sind abrufbar unter :
27. Jahreshauptversammlung des Netzwerk Cuba
Peter Knappe
CUBA LIBRE 2-2020