Wer sich wirklich intensiv beschäftigen will mit dem Leben auf Kuba, den täglichen Anstrengungen, den Zielen und Stolpersteinen, hat als Teilnehmer in der Brigade José Martí 2019 eine einzigartige Gelegenheit dazu.
Anders als vielleicht die ersten Assoziationen bei einer Arbeitsbrigade sein mögen – auf Feld arbeiten, tropfender Schweiß und so weiter – bietet dieser dreiwöchige Aufenthalt ein ganzes Kaleidoskop von unterschiedlichsten Eindrücken aus allen Bereichen des cubanischen Alltags.
Die vormittäglichen Arbeitseinsätze auf den Feldern, in Orangenhainen oder Gärtnereien rund um das Campamento sind zwar tatsächlich ganz schön schweißtreibend, aber nach 4,5 Stunden geschafft. Nach dem kräftigen Mittagessen und einer kurzen Mittagssiesta geht es weiter zum Nachmittagsprogramm.
Da kommen dann schon mal interessante Gäste ins Campamento wie beispielsweise Parlamentsmitglieder, die zu den aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung der neu beschlossenen Verfassung anschaulich berichten. Sie beantworten jede Frage und stellen so nebenbei den Aufbau der demokratischen Strukturen von der Basis im Stadtteil (barrio) bis zum obersten nationalen Parlament vor. ÄrztInnen schildern die Probleme krebskranker Kinder, weil Medikamente zur Linderung ihrer Symptome unter US-Patente fallen und nicht von Kuba eingekauft werden können aufgrund der US-Blockade gegen Kuba. Alle zwei bis drei Tage finden solche Informations- und Diskussionsveranstaltungen mit spannenden Gesprächspartnern im Campamento statt.
Auch außerhalb des Campamentos gibt es nachmittags oft spannende Programmpunkte: Bei Besuchen in sozialen oder kulturellen Einrichtungen in den verschiedensten Stadtvierteln lernen die Brigadista neue Aspekte kubanischen Alltagslebens kennen, die oft so ganz anders sind als unsere eigenen Erfahrungen in einem kapitalistisch organisierten Staat Europas.
Auch historisch bedeutende Orte werden besucht, wie z. B. die ganz neu eingerichtete Gedenkstätte der Subversion und des Terrors gegen Kuba oder das "Memorial José Martí" am Platz der Revolution.
Die reichen Eindrücke des Tages lassen sich am Abend abrunden mit kubanischen KünstlerInnen, die aus den Nachbargemeinden zu Musik und Tanz ins Campamento kommen und beim Abtanzen zu nächtlicher Discomusik oder dem Austausch mit den Brigadista aus anderen Ländern Europas bei Mitternachtsgesprächen an der Bartheke.
Noch sind einige in der Brigade Plätze frei:
Informationen über die Geschäftsstelle der FG BRD-Kuba (info@fgbrdkuba.de)
Marianne Schweinesbein
CUBA LIBRE 2-2019