Postbank versus Kuba

Über die Notwenigkeit der Granma Internacional und die Blockade durch die Postbank.

Auf der Suche nach einem neuen Vertriebspartner fragte die Granma im Jahr 2016 bei der Verlag 8. Mai GmbH an, weil der GNN Verlag als bisheriger Kooperationspartner zu Ende 2016 seine Geschäftstätigkeit einstelle. Seit Januar 2017 wird der Versand der deutschsprachigen Ausgabe der Granma Internacional nun vom Verlag 8. Mai organisiert, in dem auch die Tageszeitung junge Welt erscheint.

Der Druck wurde von Havanna nach Berlin verlagert, so dass der lange Versandweg wegfällt und die Ausgaben druckfrisch an die Abonnenten ausgeliefert werden. Erfreulicherweise kamen im letzten Jahr viele neue Abonnenten dazu. Aktuelle Informationen aus Kuba und die kubanische Sichtweise, ungefiltert und ohne europäische Brille gesehen, ist für viele ein wichtiger Grund, die Monatszeitung der kubanischen KP zu lesen. Die Unterstützung der Granma Internacional beim Vertrieb ist für den Verlag 8. Mai auch eine Frage der Solidarität mit den kubanischen Genossen und der Kubanischen Revolution.

Dank der guten Abo-Entwicklung konnte mit dem Vertrieb der Granma im Jahr 2017 ein Überschuss von 9.675,21 Euro erwirtschaftet werden, der an die kubanischen Genossen überwiesen werden sollte. Doch dies verhinderte die Postbank. Am 28. März verweigert sie "aus geschäftspolitischen Gründen" die Überweisung nach Havanna. Auf Nachfragen hieß es vom Pressesprecher des Unternehmens zunächst, er wolle sich erkundigen und eine Rückmeldung geben. Dabei blieb es bisher.

Die Postbank, eine Tochter der Deutschen Bank, unterwirft sich mit diesem Verhalten der US-Blockade gegen Kuba und ignoriert damit zum wiederholten Male die am 22. November 1996 erlassene Verordnung Nr. 2271/96 des Europäischen Rates. In ihr wird festgestellt, dass die Regelungen der US-Blockade gegen Kuba "völkerrechtswidrig" und in der EU "illegal" sind.

Es war das dritte Mal innerhalb von sechs Monaten, dass eine europäische Bank unter Verweis auf die extraterritoriale Anwendung der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA gegen Kuba Geldzahlungen blockierte. Im September verweigerte die niederländische ING-Bank, eine Überweisung eines Kunden an die FG BRD-Kuba durchzuführen. Im Oktober traf es dann das "Netzwerk Cuba", als sich die Postbank weigerte, die Überweisung einer Spende in sechsstelliger Höhe auf ein kubanisches Hilfskonto für Hurrikanopfer durchzuführen.

Verstöße gegen die Verordnung des Europäischen Rates sind für die Unternehmen ohne Folgen, da die Regierungen keinerlei Interesse an einer konsequenten Durchsetzung haben und die Bundesregierung Verstöße nur als "Ordnungswidrigkeit" wertet.

Die Überweisungen können sie, zumindest zeitweise, stoppen, die Verbreitung der Granma Internacional aber nicht! Abonniert und lest die Granma!

Bestellmöglichkeit: jungewelt.de/granma

CUBA LIBRE
Jonas Pohle, Vertriebsleitung Verlag 8. Mai GmbH

CUBA LIBRE 3-2018