Die Solidarität mit Kuba geht weiter

Seit seiner Gründung vor 20 Jahren ist mediCuba-Europa (MCE) das einzige europäische Netzwerk für Organisationen, die für die Solidarität mit Kuba eintreten und auf Medizin spezialisiert sind. mediCuba-Europa setzt sich aus Vereinigungen aus 14 Ländern zusammen, deren Ziel in erster Linie die Unterstützung des nationalen öffentlichen Gesundheitssystems Kubas ist.

Unsere bisherige Solidaritätskampagne mit Kuba leistet Unterstützung an verschiedenen Fronten:

1. Unterstützung der Entwicklung der kubanischen Wissenschaft mittels Kooperationsprogrammen zur technologischen Entwicklung des "Wissenschafts-Pools" in Kuba vor allem im biotechnologischen Bereich und hier besonders in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für molekulare Immunologie (CIM).

2. Notmaßnahmen gegen die US-Blockade gegen Kuba wie die Bereitstellung von Antitumor-Medikamenten für Kinder oder auch die Unterstützung der Forschung und Entwicklung von pharmazeutischen Produkten zur Krebsbehandlung bei Kindern.

3. Unterstützung der Solidarität zwischen Kuba und anderen Ländern des Südens durch Kooperationsprojekte mit der ELAM (Lateinamerikanische Hochschule für Medizin).

Nun wollen wir die Unterstützung auf eine für Kuba wichtige Investition fokussieren, ein Projekt, welches direkt vom MINSAP, dem kubanischen Gesundheitsministerium, als prioritär an uns herangetragen wurde. Es handelt sich um die Verstärkung und die Weiterentwicklung der mikrobiologischen molekularen Diagnostik in Kuba, eine Methode, die der konventionellen an Schnelligkeit, Genauigkeit und Biosicherheit deutlich überlegen ist. Das Projekt wurde möglich durch die Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Institut für Tropenkrankheiten Pedro Kouri (IPK) in Havanna, dem nationalen Referenzzentrum.

Das Land braucht den Ausbau und die Entwicklung einer modernen mikrobiologischen Überwachungs- und Diagnostiktechnologie, die es ermöglicht, bestimmte Mikroorganismen zu identifizieren, eine rasche Therapie der Erkrankten in die Wege zu leiten und Seuchen bereits in der Entstehungsphase einzudämmen. Kuba verfügt bereits über ein Netz von 16 Laboratorien für Mikrobiologie auf Provinzebene (CPHEM), die den Auftrag zur Diagnostik und Beobachtung in ihren jeweiligen Gebieten haben. Die CPHEM decken zwar bereits einen weiten Bereich der Diagnostik mittels konventioneller Technologien ab, aber es steht ihnen kein Labor für molekulare Diagnostik zur Verfügung, da es ein solches bisher nur in Havanna gibt: das IPK.

Dank unseres Projektes werden diagnostische Möglichkeiten eingeführt, die es momentan auf Kuba noch nicht ausreichend gibt. Besonders hat man Krankheiten wie Dengue, Cholera, die multiresistente Tuberkulose, AIDS, die Grippeepidemien, Ebola, Zika, die Chikungunyainfektion und das Problem der Multiresistenz im Auge. Neben Havanna sollen noch zwei weitere Laboratorien nationaler Referenz (LNR) in Santiago de Cuba und in Villa Clara eingerichtet und das IPK in Havanna sowie die provinziellen Labore (CPHEM) aufgerüstet werden. Sobald die Labore auf Provinzebene eingerichtet und die LNRs verstärkt worden sind, werden der Unterhalt und die Instandhaltung der Geräte sowie die Ausbildung des Personals, die Anschaffung von Reagenzien und Materialien dem kubanischen Gesundheitsministerium obliegen.

Das Projekt läuft über 5 Jahre und hat einen Umfang von gut 2,5 Millionen Euro. Im ersten Jahr (2017) sollen für die Einrichtung einer parasitologischen Abteilung im IPK und die Aufrüstung der Provinzlaboratorien 350 000 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Das Netzwerk mediCuba-Europa blickt zurück auf eine zwanzigjährige Geschichte der Solidarität und Zusammenarbeit mit Kuba, den Fokus stets auf die Verteidigung Kubas und die Förderung des kubanischen Gesundheitswesens gerichtet. Mehr denn je unterstützen wir Kuba in seinen Anstrengungen um den Erhalt und Ausbau der sozialen Errungenschaften ebenso wie der technologischen Entwicklung im Gesundheitsbereich – gerade auch in diesen schwierigen Zeiten.

Was für MediCuba-Europa und das aktuelle Projekt spricht, ist die jahrelange Erfahrung auf dem medizinischen Sektor in Kuba, die enge Zusammenarbeit mit den kubanischen Stellen, die letztlich die Projekte vorschlagen, und die Tatsache, dass wir hier etwas gemeinsam auf nationaler und europäischer Ebene für Kuba tun können.

Endoskopie-Training

Endoskopie-Training eines kubanischen Arztes
Foto: mediCuba




Damit mediCuba-Europa Kuba weiterhin unterstützen kann, ist gerade jetzt eine kontinuierliche Arbeit notwendig. Für diese Arbeit brauchen wir Ihre/Eure Hilfe! Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen: Durch die Organisation von Veranstaltungen zugunsten des Projektes, durch die Bekanntmachung seines Nutzens, durch eine Spende für unseren Gemeinschaftsfonds, über den wir in der Lage sind, die Kooperation mit Kuba auf nachhaltige Weise fortzuführen.

Ihre/Eure Hilfe, auch die kleinste, ist unverzichtbar und trägt bedeutend dazu bei, dass Kuba weiterhin ein Beispiel für die Welt sein kann!

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CUBA LIBRE Dr. med. Klaus Piel

CUBA LIBRE 1-2018