ˇBasta Ya! Ihr habt uns Mut gemacht

Hatte es schon auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz standing ovations für Gerado Hernandez gegeben, so waren auch die weiteren Veranstaltungen in Berlin und Bonn hoch emotional.

In den voll besetzten Münzenbergsaal im Berliner ND-Gebäude waren überwiegend Kuba-Aktivisten zusammengekommen, um den Abend mit Gerardo Hernandez und Alpidio Alonso Grau sowie dem kubanischen Botschafter Rene Juan Mujica Cantelar diskutieren zu können. Fotografisch festgehalten wurde das Ereignis unter anderem von dem berühmten kubanischen Fotografen und Dokumentarfilmer Roberto Chile.

Gerardo Hernandez und Petra Wegener

Gerardo Hernandez und Petra Wegener

Viele im Saal hatten jahrelang für die Freilassung der Cuban Five gekämpft, hatten Kontakt zu ihnen gehalten während ihrer rechtswidrigen Inhaftierung in US-Gefängnissen und waren bewegt von dem Zusammentreffen. Die Freilassung auch der letzten Drei der Cuban Five war ein Sieg der Kubanischen Revolution, des kubanischen Volkes und der weltweiten Solidaritätsbewegung. Nun konnte man dies zum ersten Mal gemeinsam mit einem der Cuban Five feiern.

Gerardo erzählte geduldig die Umstände seiner Rückkehr nach Kuba. Er berichtete, wie sie vorher in andere Gefängnisse verlegt worden seien, aber über den Grund vollkommen im Ungewissen gelassen worden waren. Unglaublich auch, dass sie von den begleitenden US-Offiziellen sogar noch im Flugzeug die ganze Zeit gefesselt gehalten wurden – selbst noch, als sie schon in Havanna gelandet waren und darauf warteten, das Flugzeug verlassen zu dürfen.

Gerardo brachte seine Dankbarkeit für die Unterstützung durch die deutsche Soli-Bewegung zum Ausdruck. Wenn er blaue Umschläge im Gefängnis bekam, wusste er, dass sie aus der BRD waren. Es waren nicht nur die Schreiben allein. »Jedes Mal, wenn ihr auf die Straße für uns gegangen seid, habt ihr uns Mut gemacht.

Wir haben in den Jahren unserer Haft gemerkt, mit wie vielen von euch wir verbunden waren. So konnte uns niemand brechen.«, betonte er.

Klaus Eichner, Mitbegründer des Komitees »Basta Ya« zur Befreiung der Fünf, übergab Gerardo die wichtigsten Dokumente aus der Arbeit des Komitees. Unter anderem das erste auf Deutsch erschienene Buch über den Fall der Fünf aus dem Verlag Wiljo Heinen.

Der Liedermacher Frank Vieweg war auch im Publikum . Er hatte die Solidaritätsaktionen für die Fünf jahrelang mit seinen Liedern – Nachdichtungen z.B. von Silvio Rodriguez und eigene Kompositionen – musikalisch unterstützt. Gerardo bat ihn, doch einige der Lieder zu spielen. Nachdem es den Veranstaltern gesungen war, spontan eine Gitarre zu organisieren, spielte Frank einige der Lieder, was nicht nur die kubanischen Gäste freute.

Auch Alpidio Alonso Grau war ein gefragter Gesprächspartner und musste auf dem Podium viele Fragen zur Entwicklung des Verhältnisses USA-Kuba beantworten. Bis zum Erreichen normaler Beziehungen sei es noch ein langer Weg, auf dem noch viele Hindernisse ausgeräumt werden müssten.

Er versicherte, dass Kuba auf dem Weg des Sozialismus bleiben und diesen weiter entwickeln und verbessern werde. Das wurde mit viel Beifall im Publikum aufgenommen.

Nach der Veranstaltung nutzten viele die Gelegenheit, noch ein persönliches Wort mit Gerardo und Alpidio zu wechseln.

Auch in der Außenstelle der kubanischen Botschaft in Bonn gab es am Abend des 13. Januar.2016 eine sehr gelungene Veranstaltung mit dem Helden der Republik, Gerado Hernandéz. Der herzlichen Begrüßung der ca. 60 Anwesenden durch die Leiterin der Außenstelle, Anette Ciao, folgte eine Rede von Gerado. Danach wurden einige Lieder zu den Cuban Five vorgetragen.

Petra Wegener übergab Gerardo das offizielle Geschenk der FG – eine Box mit Aktionsfotos zu den Cuban Five aus den letzten Jahren.

Anschließend stärkte man sich an einem von den Angehörigen der Außenstelle zubereiteten sehr leckeren Imbiss und nutzte die Gelegenheit zum Austausch und persönlichen Gespräch mit Gerado.

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 2-2016