Nach dem Hurrikan »Sandy« machte sich eine Arbeitsbrigade zum Bau eines Konferenzraumes und zur Beseitigung der Hurrikanschäden in der Schule »Abel Santamaria« in Santiago de Cuba auf den Weg.
Wir wurden von Schuldirektor Beltran und zwei Delegierten des ICAP (Institut für die Völkerfreundschaft) am Flughafen freudigst in Empfang genommen und nach Santiago gebracht und zu einem gemeinsamen Abendessen beim Schulleiter eingeladen. Dort bezogen wir vier Brigadisten auch Quartier – sogar mit eigenem Badezimmer.
Herzliche Begrüßung
Am Tag darauf wurden wir von sämtlichen Schülern, Lehrern und Angestellten – insgesamt 1300 Personen – auf dem Versammlungsplatz des Schulgeländes begrüßt. Im Anschluss wurden die Arbeitszeiten festgelegt: Immer von 8.00 – 12.15 Uhr und von 14.00 – 17.00 Uhr. Die Tagesverpflegung, für die wir ca. 7 Euro pro Tag/Person bezahlten, wurde von der schuleigenen Küche, die auch die 1100 Schüler, 120 Lehrer und 80 Angestellten täglich bekocht, mit übernommen.
Und das Essen, egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen, schmeckte köstlich.
Brigadeimpressionen |
Die Arbeit beginnt
Am zweiten Tag nahmen wir zusammen mit acht kubanischen Arbeitern die Arbeiten auf. Anfängliche Koordinierungsprobleme der einzelnen Arbeitsabläufe legten sich innerhalb der ersten drei Tage nachdem sich die Arbeitsteams nach ihren handwerklichen Fähigkeiten sortiert und gefunden hatten. Ein Großteil der benötigten Arbeitsmaterialien waren bauseits bereits vorhanden. Viele der benötigen Werkzeuge zum Verputzen, Mauern, Streichen, Flexen usw.. waren von uns mitgebracht worden und erwiesen sich zusammen mit den bereits vorhandenen kubanischen Werkzeugen als weitgehend ausreichend und nützlich. Die Kubaner bewahrten die Werkzeuge nach Arbeitsende in einem eigens dafür vorgesehenen Lager auf – wohl auch, um einer ungewollten Verselbständigung dieser wichtigen Sachen vorzubeugen.
Das Fundament und die Mauer des Konferenzraumes auf 1 m Hohe waren bereits fertig. Alle notwendigen Arbeiten bewältigten wir mit unserer handwerklichen Qualifikation in Zusammenarbeit mit den handwerklich unglaublich flexiblen, vielseitigen und improvisationsfreudigen Kubanern problemlos. Das Blechdach z. B. wurde auf Stahlträgern angeklammert und teilweise angeschweißt.
Im Innenbereich wurden eine kleine Küche und eine Toilette räumlich abgetrennt und gefliest, sämtliche Strom- und Wasserleitungen unterputz verlegt. Der Steinboden wurde gemacht und die Wände gestrichen.
Der Schulbetrieb ging wahrend der Durchführung der Bauarbeiten ungehindert weiter und wir erfuhren viel Neugierde, Enthusiasmus und Sympathie seitens der Schüler. Sie begrüßten uns mit Namen und malten uns rührende Bilder als Dankeschön für unsere Solidarität, unser Engagement. Die von den Kindern ausgehende Energie und Lebensfreude war für uns ein unvergesslicher Motivator.
Mission abgeschlossen
Nach fast vier Wochen war der Bau des Konferenzraumes weitgehend abgeschlossen. Wir konnten unsere Zeit auch noch zur Reparatur und Ausbesserung der vielen zerstörten Dächer der Klassenzimmer nutzen.
Das ganze Bauprojekt erwies sich mit dem von uns gestellten Einsatz von ca. 3.500 Euro als ausgesprochen erfolgreich. Bei einer weiteren Brigade, welche von den Kubanern sehr erwünscht wäre, konnten die arbeitsorganisatorischen Absprachen noch verbessert werden. Materialengpässe konnten aber überraschend schnell durch direkten Zukauf bei selbstständigen Unternehmen abgedeckt werden. Verabschiedet wurden wir mit verschiedenen herzlichen Dankeschöns wie etwa einer riesigen Torte und einem gemeinsamen köstlichen Essen.
Aufgrund der positiven Resonanz planen wir vom CDR#1 Nürnberg weitere Brigaden für dieses Schulprojekt.