Die Weltfestspiele der Jugend und Studierenden sind ein politisches Festival mit großen und kleinen Diskussionsrunden und Workshops, Konzerten und Darstellungen, Sportevents und Partys, welches regelmäßig vom Weltbund der demokratischen Jugend vorbereitet wird.
Etwa alle vier Jahre schaffen wir uns so die Möglichkeit, mit Zehntausenden Jugendlichen zusammenzukommen, uns kennen zu lernen und einander zu unterstützen.
In stolzer Tradition
Bereits im zweiten Weltkrieg wurde den demokratischen Jugendverbanden auf der ganzen Welt klar, dass eine starke internationale Einheit der Jugend gegen Krieg und Faschismus notwendig sein wurde, um solche Gewalt wie sie der Hitlerfaschismus und seine Verbündeten überall auf der Welt verbreiteten zu stoppen. Sie erkannten die Interessen des Imperialismus, die Jugend der Welt zu spalten und als direkter Gegenentwurf entstand die Idee der Weltfestspiele. Seit dem ersten Festival 1947 in Prag haben bereits 17 Festivals auf 5 Kontinenten stattgefunden, die SDAJ ist seit ihrer Gründung immer dabei.
Denn überall auf der Welt kämpft die Jugend für ihre Rechte auf ein Leben in Sicherheit und Frieden, gegen Ausbeutung und Armut, für Gesundheit und kulturelle Entfaltung. Unsere Gegner haben vielleicht verschiedene Namen, aber es sind immer die Interessen der Banken und Konzerne, ihr Profitstreben und ihre Kampfe um den Weltmarkt, die unseren Interessen entgegen stehen. Wir setzen ihnen unsere Solidarität und Geschlossenheit entgegen. Die Weltfestspiele sind eine einzigartige Möglichkeit, Akteure der kommunistischer Jugendverbände oder demokratischer Studierendenverbände, aus Gewerkschaftsjugend und SchülerInnengruppen, aus den Frauen- und Friedensgruppen der nationalen Befreiungsbewegungen und mehr von allen Kontinenten zu treffen. So können wir von einander Lernen und unseren Blick über den eigenen Tellerrand noch weiter fassen.
Ein besonderer Gastgeber
Mit Ecuador kehren die Weltfestspiele geprägt hat. In diesem Prozess steht Ecuador in einer Reihe mit dem sozialistischen Kuba und der bolivarianischen Republik Venezuela. Mit dem Sieg von Rafael Correa bei den Präsidentschaftswahlen 2006 schlug die ecuadorianische Regierung einen Kurs ein, der der kritiklosen Erfüllung der Forderungen der Weltbank eine Ende setzte. Auch der Einfluss des IWF und der USA auf das lateinamerikanische Land verringerte sich mit Correa. Stattdessen wurde man 2009 Mitglied im Wirtschaftsbündnis ALBA. So sucht Ecuador und seine Linksregierung nach Alternativen zur Gestaltung der nationalen Wirtschaftsstruktur. Sozialprogramme wie eine monatliche Unterstützung von 30 US-Dollar für die Ärmsten, eine staatliche Unterstützung von Wohnraum und die kostenlose Verteilung von Medikamenten sollen helfen, die Armutsrate in Ecuador weiter zu verringern.
… nicht ohne Bedenken
Auch wenn sich Prösident Correa positiv auf den Begriff des Sozialismus des 21. Jahrhunderts bezieht, ist Ecuador ein Land, welches von kapitalistischer Ausbeutung geprägt ist. Wir vergessen dies nicht in unserer Solidarität und werden uns vor Ort mit den Chancen, Hoffnungen und Wünschen des Volkes auseinandersetzen – aber auch mit den Grenzen, die der Regierung Correa durch die internationale Gemeinschaft, den Weltmarkt und der eingeschränkten Kapitalismuskritik gesetzt sind. Wir kritisieren das Konzept des »buen vivir« als eine unzureichend definierte Utopie einer solidarischen Gesellschaftsordnung. Eine Verstetigung von staatlicher und genossenschaftlicher Produktionsweise ist grundlegend für eine wahrhaft solidarische Wirtschaft. Das freiwillige Bekennen zu einem Ideal halten wir für ein unzureichendes Mittel.
Aber voller Zuversicht
Nichts desto Trotz hat das Regierungsbündnis es geschafft, binnen weniger Jahre die extreme Armut zu senken und somit eine bessere Ausgangslage für die lernende und arbeitende Jugend geschaffen. Als Teil der Weltfestspielbewegung freuen wir uns darauf, Impulse zu setzen, den Kampf um die Grundrechte der Jugend in allen Teilen der Welt fortzuführen und neuen Mut, neue Kraft und neue Ideen gemeinsam mit der Jugend der Welt zu sammeln. Deshalb auf nach Ecuador! Für die Materialien aber auch zur Unterstützung von GenossInnen, die sich den Flug nach Ecuador nicht alleine leisten können, sind wir jederzeit auch für finanzielle Unterstützung dankbar. Dafür könnt ihr euch jederzeit an die AG Internationales der SDAJ wenden (sdaj-internat@gmx.de) oder direkt an die nächste SDAJ-Gruppe http://www.sdaj-netz.de/kontakt/gruppen/
18. Weltfestspiele im Netz:
www.weltfestspiele.de
www.18fmje.org
Kuba auf den Weltfestspielen der Jugend
AG Internationales der SDAJ
CUBA LIBRE 4-2013