Zusammen mit der Tageszeitung junge Welt veranstaltete die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba/Regionalgruppe Frankfurt am 12. Oktober 2012 eine öffentliche Befragung in Sachen Kuba im traditionsreichen Club Voltaire. Die Fragen aus dem Publikum gingen an den ehemaligen Botschafter der DDR in Kuba, Heinz Langer.
Die Gegen-Buch-Masse
Foto: Petra Wegener |
Foto: Petra Wegener |
Zur Buchmessezeit veranstaltet der Frankfurter Infoladen die linke Gegen-Buch-Masse. Es bedarf schon einigen Geschicks, um auf den Veranstaltungskalender zu kommen; viele linke Verlage und Gruppierungen möchten ihre Events dort bewerben. Petra Wegener von der FG konnte alle organisatorischen Klippen gekonnt umschiffen, und mit der jungen Welt als Rückenwind wurde für zusätzliche Werbung für die Veranstaltung gesorgt.
Der nationale Markt
Kein Wunder also, dass der Club Voltaire an diesem Abend gerappelt voll war. Wegener stellte »zum Warmwerden« einige Fragen zur Ökonomie des sozialistischen Landes. Heinz Langer antwortete ausführlich. Die Befragung des Autors von »Mit Bedacht, aber ohne Pause« (Verlag Wiljo Heinen) erhielt noch mal eine besondere Note durch den Störversuch eines entschiedenen Vertreters der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Seine Forderung, diese »zum Wohle Kubas« einzuführen konterte Langer mit einer Vielzahl an Fakten und Zahlen über Joint-Venture-Unternehmen mit ausländischem Kapital, über die unternehmerische Selbständigkeit vieler Kubaner und über die wachsende Bedeutung des nationalen Marktes überhaupt. Aber auch eine wichtige Baustelle in der Ökonomie Kubas wurde deutlich: Es ist der Partei noch nicht gelungen, eine Landwirtschaft aufzubauen, die Kuba unabhängiger von Importen macht. Vor diesem Hintergrund erinnerte Heinz Langer an die Lage nach 1991, also nach der Selbstauflösung der Sowjetunion, dem damit verbundenen Wegfall von über 80 % des Außenhandels und der äußerst prekären Ernährungslage, aus der Kuba sich bis heute erfolgreich herauswinden konnte.
Lesetipp:
Heinz Langer
»Mit Bedacht, aber ohne Pause«
Verlag Wiljo Heinen
Andreas Hüllinghorst
CUBA LIBRE 1-2013