Deutscher Bundestag - 9. Wahlperiode
Drucksache 9/870, 6.10.81

Helmut Kohl – Frage in der Bundestagsdebatte

Deutscher Bundestag – 9.Wahlperiode – 57. Sitzung
Bonn, Freitag, den 9 .Oktober 1981


Helmut Kohl 1981
Dr. Kohl (CDU/CSU): Der Kollege Brandt kann doch nachher hier sprechen. Wir sind doch immerhin ein frei gewähltes Parlament.

(Brandt [SPD]: Ich wollte Sie nur darauf aufmerksam machen, daß Sie falsch zitieren!)

Es ist doch die Möglichkeit, daß jeder an dieses Pult geht. Für unsere Fraktion gibt es keine internen Abmachungen, daß einzelne nicht reden dürfen, weil sie eine abweichende Meinung haben.

(Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU - Erneuter Zuruf des Abg. Brandt [SPD])

Herr Bundeskanzler, ich will Ihnen ein weiteres, sehr aktuelles und im Ausland sehr beachtetes Beispiel für das Verschwimmen der Konturen zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten nennen. Vor wenigen Tagen hat zur Eröffnung einer Ausstellung kultureller Darstellungen Kubas der SPD-Abgeordnete Klaus Thüsing folgendes erklärt:

"Kuba – das gilt den fortschrittlichen Menschen auch in meinem Lande als Hoffnung gerade für die verelendeten und unterdrückten Massen der 3. Welt...

Als Hoffnung für die Unterdrückten hat Kuba in der Bundesrepublik große Sympathien, ... haben sich viele fortschrittliche Menschen in meinem Lande zusammengeschlossen in Solidarität zu Kuba, den Erfolgen und Hoffnungen seiner Menschen, die auch hier – wie nirgends auf der Welt – ihr Ziel schon erreicht haben."

Herr Kollege Brandt, Herr Kollege Schmidt, ist das wirklich noch Ihre Politik, die hierbei deutlich wird? Ist das wirklich Ihre Politik, daß hier ein Land verherrlicht wird, das in weiten Teilen der Welt Stellvertreterkriege für die Sowjetunion und andere begonnen hat?

(Beifall bei der CDU/CSU)

CUBA LIBRE


CUBA LIBRE 3-1981, Extraausgabe