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Rede von Armeegeneral Raúl Castro Ruz, Vorsitzender des Staats- und Ministerrats der Republik
Kuba, vom 26. Juli 2009, "50. Jahrestag des Siegs der Revolution", auf dem Platz "Mayor
General Calixto García" in Holguin, zum zentralen Festakt anlässlich des 56.
Jahrestages der Angriffe auf die Kasernen "Moncada" und "Carlos Manuel de
Céspedes"
Mitkämpfer des 26. Juli 1953 (Beifall), der Rebellenarmee, des Untergrundkampfes und der ruhmreichen
internationalistischen Missionen (Beifall)!
Familienangehörige der Gefallenen!
Einwohnerinnen und Einwohner von Holguin! (Beifall) Landsleute!
Zuerst könnten wir rein aus persönlicher Neugier eine Frage stellen. Ihr wisst, dass ich von hier
stamme (Beifall und Ausrufe) und deshalb habe ich das Recht, ein bisschen herumzuschnüffeln, um zu
erfahren, falls es möglich ist, welcher Landsmann die Idee hatte, die Sonne von hinten auf uns scheinen
zu lassen (Lachen), mich stört das nicht, aber ich bin sicher, dass keiner von euch mich sehen kann. Ihr
seht vielleicht einen Schatten, das bin ich. (Beifall)
Aus diesen Gründen wird meine Rede zu Ehren dieses 56. Jahrestages der Angriffe auf die Kasernen
"Moncada" und "Carlos Manuel de Céspedes" wegen der hohen Temperaturen unseres
Sommers in diesem Jahr recht kurz sein, obwohl wir heute früher als gewöhnlich begonnen haben, um
7.00 Uhr. Wir wissen auch, dass ihr alle seit 6.00 Uhr hier seid und dass die Mehrheit zu Fuß von ihrem
jeweiligen Wohnsitz gekommen ist, (Beifall) und auch dass ihr gestern Abend, wie ich kurz im Fernsehen sah,
dieses Jubiläum gefeiert habt. Und noch dazu diese Sonne, von der niemand weiß, wer sie direkt von
vorn auf euch gerichtet hat.
Aus diesen Gründen werde ich, wie gesagt, mich kurz fassen und in den nächsten Tagen, sehr bald,
werden sehr wichtige Versammlungen stattfinden, die bessere Gelegenheiten bieten werden, um komplizierte
Fragen gründlich zu behandeln.
Das erste wird übermorgen die Ministerratstagung sein, um die zweite Anpassung der im Plan dieses Jahres
vorgesehenen Ausgaben zu analysieren, welche aufgrund der Auswirkungen der internationalen Wirtschaftskrise
auf unsere Wirtschaft vorgenommen werden müssen, besonders wegen der bedeutenden Verminderung der
Einkommen aus dem Export und der zusätzlichen Beschränkungen beim Zugang zu ausländischen
Finanzquellen.
Wie ihr wisst, habe ich während elf Tagen verschiedene Länder des befreundeten Afrikas besucht,
und habe in meinem bis vor kurzem bekleideten Amt als Vorsitzender am Treffen der Bewegung der Blockfreien
Staaten teilgenommen und diese Verantwortung an den Präsidenten von Ägypten übergeben.
Aufgrund dieser Treffen und der wichtigen Themen, über die ich euch informiere, steht mir sehr wenig
Zeit zur Verfügung.
Am Tag nach der Ministerratstagung, d.h. am 29. Juli, wird die 7. Plenarsitzung des Zentralkomitees der Partei
stattfinden. Dort werden wir gemäß dem Programm und der Tagesordnung einen ganzen Tag lang
über die lebenswichtigen Angelegenheiten der nationalen und internationalen Situation diskutieren und sie
gründlich analysieren.
Außerdem wurde noch für den 1. August die ordentliche Sitzung der Nationalversammlung der
Volksmacht einberufen, und dort wird unter anderen Themen der Gesetzentwurf der Obersten
Rechnungsprüfungsbehörde der Republik zur Debatte vorgelegt werden. Dieses Amt wird dazu beitragen,
die Anforderungen bezüglich der Einhaltung der gültigen Gesetzgebung und bei der
Überprüfung und Kontrolle seitens aller Leitungsstrukturen des Landes zu erhöhen.
BELOHNUNG FÜR DIE UNTERNOMMENEN ANSTRENGUNGEN UND DIE DURCHGEFÜHRTE ARBEIT
Dieses Jahr wurde der Sitz für den zentralen Festakt vom 26. Juli nicht genau nach den festgelegten
Parametern ausgewählt. Es wäre nicht logisch gewesen, wenn man sich nur nach dem Grad der
Erfüllung dieser Parameter gerichtet hätte, da seit September, nachdem wir von den zwei
verheerenden Hurrikans betroffen worden waren, offensichtlich war, dass es in den meisten Provinzen
unmöglich war, sie zu erfüllen.
Vergesst nicht, dass - wie wir zur entsprechenden Gelegenheit in unserem Parlament informiert haben - der
Schaden, ohne dass dies bedeutet, dass alles vollkommen aufgerechnet bzw. erfasst worden wäre,
ungefähr zehn Milliarden Dollar erreicht, ca. 20% des Bruttoinlandsprodukts, d.h. den Wert von alledem,
was wir letztes Jahr erarbeitet und produziert haben.
Aus diesen Gründen hat das Politbüro Holguin als Sitz gewählt, und die Provinzen Villa Clara,
Granma und Ciudad de La Habana als "herausragend im Wettbewerb" erklärt. Es hat dabei die
Arbeit der ersten Monate dieses Jahres unter mehr oder weniger normalen Bedingungen berücksichtigt und
vor allem die Bemühungen der Provinzen, zuerst um den meteorologischen Phänomen mit minimalen
Menschen- und Ressourcenverlusten zu begegnen, und vor allem die Arbeit bei der Wiederherstellung und beim
Neuaufbau.
In diesem Sinne hat Holguín eine große Verantwortung gehabt. Sie ist eine ausgedehnte Provinz
mit über einer Million Einwohnern und einer großen Bedeutung für die Wirtschaft des Landes
aufgrund der Nickelindustrie, des dritten wichtigsten Tourismus-Pols des Landes und anderer wichtiger
Produktionen. Das ist eine Belohnung für die unternommenen Anstrengungen und die durchgeführte
Arbeit.
Deshalb gratulieren wir den Einwohnerinnen und Einwohnern von Holguin, (Beifall) dem Genossen Miguel
Díaz-Canel Bermúdez (Beifall), erster Parteisekretär der Provinz zu jenem schwierigen
Zeitpunkt und während der Jahre zuvor, wo auch viel gearbeitet wurde. Wir gratulieren auch dem Genossen
Jorge Cuevas Ramos (Beifall) aus Las Tunas, eine Provinz, die auch sehr vom Hurrikan Ike betroffen wurde.
Dieser hat seit seiner Wahl als Parteisekretär für Holguin dort eine begeisterte und aktive Arbeit
entfaltet.
Wir gratulieren auch allen hervorgehobenen Provinzen, wobei wir nicht vergessen, die Bemühungen aller
anzuerkennen, der Landsleute aus Pinar del Río und der Insel der Jugend (Beifall) im Westen, die
äußerst schwere Schäden erlitten haben; sowie der Menschen von Camagüey und Las Tunas,
vor allem der Einwohner von Santa Cruz del Sur und Guayabal, Orte mit bedeutenden Schäden, die in
einigen Fällen beinahe die Gesamtzerstörung verursachten. (Beifall)
EIN IN DER ECHTEN SOLIDARITÄT ERZOGENES VOLK
Ich habe nur einige Orte genannt, welche die größten Schäden erlitten haben. Dies sind
wirklich schwierige Monate gewesen, wo man auf der ganzen Insel sehr hart gearbeitet hat. Im ganzen Land wurde
die Widerstands-, Organisations- und Solidaritätsfähigkeit unseres Volkes offenbar. Die Beispiele,
wie man in den jetzigen Zeiten arbeiten muss, nehmen zu.
So verhielt sich die große Mehrheit der Landsleute dieser Provinz während des Hurrikans Ike und
in den folgenden Monaten. So war es überall.
Viele Kameraden sind weit entfernt von ihren Familien im Einsatz geblieben, wobei viele von diesen ebenfalls
viele Einschränkungen erlitten haben, und oft in Herbergen waren, weil sie ihre Wohnungen teilweise
oder ganz verloren haben.
Sie vertrauten der Revolution und haben die zugewiesene Aufgabe erfüllt. Sie waren sich ihrer Wichtigkeit
bewusst und sicher, dass ihre Verwandten nicht im Stich gelassen werden würden.
Von der menschlichen Qualität unseres Volks spricht gleichfalls dessen massive Bereitschaft, die
Nachbarn, deren Wohnungen nicht genug sicher waren, in seinen Häusern aufzunehmen. Diese Haltung ist
inmitten verschiedener Unglücke alltäglich geworden.
Unser Volk wurde innerhalb dieser Werte erzogen, mit der echten Solidarität, es teilt, was es besitzt,
mit seinen Brüdern und Schwestern, sowohl Kubanern als aus anderen Gebieten, und zwar nicht das, was
übrig ist, hier bleibt nichts übrig, normalerweise nur Problemen. (Beifall)
In demselben Maße bedankt sich das kubanische Volk für die erhaltene Hilfe, die
Großzügigkeitsgesten und die Unterstützung aus vielen Orten der Welt. Ihr nutze diese
Gelegenheit, um die edle und würdige Arbeit der interreligiösen Stiftung Pastors for Peace
anzuerkennen (Beifall), von ihrem Führer, Reverend Lucius Walker (Beifall) und von allen Mitgliedern
der 20. Freundschaftskarawane USA-Kuba (Beifall). Wir bedanken uns auch bei der Venceremos-Brigade, die
ihren 40. Jahrestag erreicht hat, und von welcher heute eine Vertretung hier bei uns ist. (Beifall)
DIE SCHÄDEN AM HAUS- UND WOHNUNGSBESTAND SIND EINE SEHR ERNSTE SACHE
Die Schäden am Haus und Wohnungsbestand sind eine sehr ernste Sache. Allein in der Provinz
Holguín wurden knapp. 125 000 Wohnungen beschädigt, von denen ca. die Hälfte wieder
hergestellt wurde.
Ende 2008 betrug die Zahl auf Landesebene insgesamt über 600 000, wenn zu den von den letzten drei
Hurrikans geschädigten noch diejenigen hinzugezählt werden, deren Reparatur wegen ähnlichen
Hurrikanschäden seit den vorhergehenden Jahren, besonders den ersten dieses Jahrhunderts, noch aussteht.
Deswegen habe ich zum gegebenen Zeitpunkt darauf aufmerksam gemacht, dass die radikale Änderung dieser
Situation Zeit bedarf.
Von den Einrichtungen, Arbeitskollektiven und von den Nachbarn selbst sind Anstrengungen unternommen worden,
die aller Anerkennung Wert sind. Es ist von Bedeutung, dass 43% dieser Schäden per 20. Juli behoben
wurde, das sind über 260 000 reparierte Wohnungen.
Ungeachtet dessen ist noch unheimlich viel Arbeit zu leisten. Außerdem ist es erforderlich zu vermeiden,
dass sich künftig solche enorme Zahlen anhäufen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass infolge
des Klimawandels von vielen Wissenschaftlern prognostiziert wird, dass Orkane viel häufiger und heftiger
auftreten können.
IN DER LAGE SEIN, DER DÜRRE VORZUBEUGEN UND IHR ZU BEGEGNEN
Ebenfalls wird daran gearbeitet, um den Auswirkungen der sich häufenden Trockenperioden, die jedes Mal
länger andauern und heftiger werden, durch verschiedene Maßnahmen vorzubeugen und zu begegnen, zu
denen die Wasser-Umleitung zählt, die sogar von einer oder mehreren Provinzen in andere erfolgen kann.
Denkt an die drei schwierigen Dürre-Jahre von Anfang des Jahrhunderts bis zum Jahre 2005 zurück,
als ca. 3,5 Mio. Kubaner unter Einsatz aller Art Fahrzeuge und Behälter, sogar per Bahn, mit Wasser
versorgt werden mussten (Beifall)
Deswegen bauen wir strategische Wasserumleitungen an verschiedenen Orten, die es uns ermöglichen werden,
dieses lebenswichtige Mittel von bestimmten Provinzen in andere zu leiten.
Wie bekannt, begann dieses kolossales Werk hier, in Holguín, wo das Paradox auftritt, dass die Region,
wo es auf der Insel am meisten regnet, – an der Grenze von Baracoa, Provinz Guantánamo - an eine der
trockensten angrenzt, was vor wenigen Jahren die Versorgung mit Trinkwasser dieser stark bevölkerten
Großstadt gefährdete.
In den nächsten Tagen werden wir die erste Phase der Umleitung Ost -West formell einweihen (Beifall)
– wir wollten das nach Abschluss dieser Veranstaltung machen, aber aus den zu Beginn meiner Rede
erwähnten Gründen verschieben wir es auf einen späteren Zeitpunkt im Monat August. Diese
Umleitung verbindet die Fern-Leitung des Nipe-Stausees– dort am gleichnamigen, Fluß im Kreis
Mayarí - mit dem Stausee Gibara – der nicht in der Nähe von Gibara liegt, sondern, etwas
nördlicher, nahe der Stadt Holguín, östlich von dieser.
Das bedeutet: vom Nipe-Stausee nach Gibara, von dort aus, stromabwärts, über den gleichnamigen
Fluss, glaube ich, zum Colorado-Stausee, der etwas nördlicher liegt, und von diesem Stausee Colorado
aus, über nördliche, bereits gebaute Fernleitungen bis zum Stausee El Naranjo mit einer
Speicherkapazität von ca. 11 bzw. 12 Mio m3 zurück, der sehr oft trocken ist und welcher diese
Region sowie das touristische Gebiet von Guardalavaca versorgt. In jenen trockenen Jahren war es auch
erforderlich geworden in diesem zuletzt genannten Gebiet einige Hotels zu schließen.
Dieses kostspielige Werk – und das ist nur der Anfang -, wird, wenn es fertig gestellt und in Betrieb ist,
den nördlichen Teil der Provinz Holguín und deren Provinzhauptstadt eine stabile Wasserversorgung
garantieren.
Die Fortsetzung des Projektes, das sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, umfasst den Bau des
Stausees, der Melones benannt wurde. Um genauer zu sein, schlage ich vor, ihn Mayarí, nach dem
Fluß, der ihn einspeist, umzubenennen. (Beifall) Sein Damm – einzigartig in seiner Art unter den schon
in Kuba mit dieser Technologie gebauten– wird im April 2011 fertig geschlossen sein, obwohl, schon 2010 mit
dem Wasser-Speichern begonnen werden wird.
Der Nipe-Stausee, mit einer Speicherkapazität von ca.130 Mio. Kubikmetern, war schon seit 25 Jahren,
errichtet, ohne dass sein Gebrauchswert genutzt worden wäre.
Anlässlich der im gleichen Monat stattzufindenden Einweihung der ersten Etappe, worüber ich schon
sprach, d.h. die Fern-Umleitung Ost-West, wird das Fernsehen einen umfangreichen Bericht über dieses
Werk übertragen, das ein großes Ausmaß und eine außerordentliche Relevanz hat.
Außerdem erläutert der Bericht das ganze Wasser-Umleitungssystem zwischen den Provinzen, das sich
in Ausführung befindet.
Es handelt sich um ein Programm, für die Gegenwart, aber vor allem für die Zukunft, wenn das Wasser
zu einem jedes Mal knapperen Naturschatz wird, vor allem auf einer langen und schmalen Insel wie unserer, auf
der die geschätzte Flüssigkeit sehr schnell ins Meer abfließt.
Ich habe nur eine Phase dieses Programmes erwähnt, das einen großen Teil des Landes umfasst, und
zwar von Sancti Spíritus, in der mittleren Region des Landes, bis Guantánamo. In der zuletzt
genannten Provinz wird im ersten Halbjahr des kommenden Jahres, begonnen werden, dem fruchtbaren Tal von
Caujerí, Wasser nach dem Schwerkraft-Prinzip über Tunnels zuzuführen, die durch die Berge
gebohrt wurden, – sie wurden von den Streitkräften gebaut - was eine beträchtliche
Kraftstoffeinsparung vermuten lässt, wenn das kostspielige Pumpen ausfällt.
Es wird auch an der Reparatur des Wasserver- und –entsorgungsnetzes dieser Provinz gearbeitet, und zwar an
denen der Kreise Cacocum, Urbano Noris und punktuell in Frank País, Gibara und Banes. In der Stadt
Holguín sind 114 Kilometer Netz mit 21 620 Wohnungsanschlüssen ausgeführt worden, und eine
Bevölkerung von 86 400 Einwohnern hatte den Nutzen davon.
Mit dem Eintreffen neuer Geräte in den nächsten Monaten wird sich der Ausführungsrhythmus
dieser Objekte in Holguín beschleunigen, wo es bereits eine der drei Fabriken gibt, die die
notwendigen Rohrleitungen in verschiedenen Größen herstellt. Wie bekannt ist, befindet sich eine
kostspielige Investition in Ausführungsphase, die endgültig die Versorgung mit Trinkwasser der
Stadt Santiago de Cuba lösen wird. Dieses Objekt wird im Jahre 2010 abgeschlossen werden. Für 2011
ist vorgesehen, das Wasser-Versorgungsnetz von El Cristo und El Cobre in diesem Kreis von Santiago de Cuba
fertig zu stellen, und bezüglich des Wasser-Versorgungsnetzes con Palma Soriano ist eine Studie in
Prozess.
UNS ERNEUT DEM LAND ZUWENDEN, DEM BODEN EINEN HÖHEREN ERTRAG ABGEWINNEN
Zu einem anderen Thema überwechselnd, von den wenigen, die ich am heutigen Vormittag
anzusprechen gedenke. Am 26. Juli 2007 in Camagüey, habe ich mich auf die dringende Notwendigkeit
bezogen, uns der Landwirtschaft zu zuwenden, und ihr einen höheren Ertrag abzugewinnen. Damals war
fast die Hälfte der anbaufähigen Fläche, entweder ungenutzt, oder unzureichend genutzt.
Damals haben wir dazu aufgerufen, möglichst schnell und ohne Improvisationen jede Erfahrung der
hervorragenden Produzenten aus dem staatlichen und Bauern-Sektor zu verallgemeinern, und Anreize
für die harte Arbeit, die sie leisten zu schaffen sowie endgültig die schädlichen
Nichtzahlungen seitens des Staats in dieser Branche zu lösen.
Die Übergabe von Bodenflächen unter Nutznießungsbedingungen schreitet zufriedenstellend
fort, obwohl noch Mängel weiterbestehen, in manchen Kreisen mehr als in anderen. Von den über
110 000 eingereichten Anträgen sind bis zum jetzigen Zeitpunkt ca. 82 000 genehmigt worden, die
ungefähr 690 000 Hektar, d.h., 39 % der ungenutzten Anbau- Fläche umfassen.
Ich bin der Meinung, dass es wenig ist, aber es geht nicht darum, auf die Schnelle und unkontrolliert,
Felder zu verteilen. Es geht darum, das wirksamer und, organisiert zu machen. Und das ist eine Aufgabe
erster strategischer Priorität. Einer der Redner, der vor mir zu Wort kam, bezog sich bereits
darauf, dass es ein Thema der nationalen Sicherheit sei, Produkte, die in diesem Land gedeihen zu
produzieren, für die wir Milliarden Dollar ausgeben, – ich übertreibe nicht hierbei -, um
diese Produkte aus anderen Ländern zu importieren.
Der Boden ist da, hier sind die Kubaner, wir werden sehen, ob wir arbeiten, oder nicht; ob wir
produzieren, oder nicht; ob wir unser Wort halten, oder nicht! Es geht nicht darum, Vaterland oder Tod,
nieder mit dem Imperialismus auszurufen. (Beifall) Die Blockade fügt uns großen Schaden zu
und der Boden liegt da, auf unseren Schweiß wartend. Trotz der immer heftiger werdenden Hitze
bleibt uns nichts weiter übrig, als dem Boden Erträge abzugewinnen. Ich glaube, dass wir uns
darüber einig sind. (Ausrufe: "Ja!" und Beifall).
Wenn ich das Land längs und quer überfliege, vor allem im Hubschrauber, befehle ich manchmal
dem Piloten, von der Route abzuweichen, um eine Ortschaft, Stadt, etc. zu überfliegen. Ich kann
euch versichern, dass in der Mehrzahl von ihnen ungenutzter Boden guter Qualität übrig ist;
Bodenflächen, die an die Hinterhofe unserer Häuser angrenzen, die nicht landwirtschaftlich
genutzt werden; und hierüber wird eine Plan erarbeitet, um voranzuschreiten: mit intensiven
Kulturen, mit Bewässerung, wo Wasser und die dazu notwendigen Ressourcen vorhanden sind. Sollte
eines Tages der Treibstoff auf dieser wechselhaften und verrückten Welt fehlen, werden wir die
Nahrungsmittel aus der unmittelbaren Nähe mit Wagen herholen, die von Pferden, Ochsen bzw. von uns
selbst gezogen werden können (Beifall).
Von den bereits übergebenen Bodenflächen ist ca. die Hälfte frei von Marabu und anderen
unerwünschten Gewächsen erklärt worden und ungefähr 225 000 Hektar, d.h., ein
Drittel, ist angebaut worden.
Wir können nicht ruhig bleiben, solange ein einziges Hektar Bodenfläche nicht
zweckmäßig genutzt wird und jemand, der hierzu bereit ist, auf eine Antwort wartet.
Boden, der nicht für die Nahrungsmittelproduktion zu gebrauchen ist, soll für den Anbau von
Bäumen dienen, die auch einen großen Reichtum darstellen. Der zu euch spricht hat jahrelang,
vor allem in den letzten Jahren, mit dem Anbau von kleinen Wäldern experimentiert, und ich habe das
Vergnügen und die Freude, diese wachsen zu sehen. Je nach Art der Bäume bildet sich schon
nach fünf Jahren ein kleiner Wald mit hunderten Bäumen verschiedener Spezies. Aber immer wenn
wir über das Thema sprechen, erscheinen die Funktionäre des Ministerium für
Landwirtschaft – des heutigen und aller Vorgänger des Ministers für Landwirtschaft – mit einer
unendlichen Liste von Millionen Peso bzw. Devisen, die für die Realisierung des erteilten
Auftrages beantragt werden, und wenn nicht ein Nylon-Beutelchen vorliegt, kann nicht angebaut werden.
Ich weiß nicht, mit was zum Teufel unsere Großeltern Bäume anbauten (Gelächter
und Beifall), und diese Bäume stehen noch, und wir essen die Mangos, die sie anbauten. (Beifall)
Während der Grundschul-, der Mittelschul- und Gymnasialzeit erziehen wir ein Kind nicht darin,
die Bäume zu lieben, und einige anzubauen – selbstverständlich, dort wo Boden vorhanden ist.
Einige leitende Genossen der Jugendorganisationen hören gerade zu, aber Bäume anbauen
können auch die jungen Menschen im Seniorenalter, wie ich. Das ist also nicht nur eine Aufgabe
der Jugend. (Beifall)
Aufbauend sind die Ergebnisse bei der Milchproduktion, die in den letzten zwei Jahren um über
100 Mio. Liter pro Jahr zugenommen hat, denn ausgehend von 272 Mio. Liter im Jahre 2006 wurden 2008
insgesamt 403 Mio. Liter erreicht, und dieses Jahr weist alles darauf hin, dass der Zuwachs noch
größer sein wird. Über dieses Thema habe ich 2007 in Camagüey an einem Tag wie
heute gesprochen.
Ich habe ganz oberflächlich zwei Aspekte des entscheidenden Themas der Produktion von
Nahrungsmittel angesprochen, das, wie ich sagte, bei der Ablösung von Importen und bei der
Reduzierung der Ausgaben an Devisen des Landes eine große Rolle spielt.
UNSER VOLK IST DAZU FÄHIG, ALLE SCHWIERIGKEITEN ZU ÜBERWINDEN
Der trotz des Material- und Finanzdefizits erreichte Fortschritt,- obwohl er unzureichend ist-
bestätigt das enorme Potential, das wir noch in der Landwirtschaft und in allen Wirtschaftszweigen
auszubeuten haben.
Die bescheidenden Ergebnisse ratifizieren erneut den Optimismus und das Vertrauen in die Losung:
"Es kann doch geschafft werden!", und dass unser tapferes Volk dazu fähig ist, alle
Schwierigkeiten zu überwinden, egal wie groß sie sein mögen. (Beifall)
Es ist zweifellos eine kolossale Herausforderung inmitten der Wirtschaftsblockade und vieler anderen
Aggressionen, die gerade dazu gedacht sind, die Entwicklung der Nation zu verhindern.
Auf unser Volk ist immer bei jedem Aufruf des Vaterlandes Verlass gewesen. Unveränderlich ist es
stets dabei gewesen, sogar seit den Zeiten, der Mambí-Truppe von Calixto Garcia, dem General der
drei Kriege, mit dem Stern an der Stirn; der sich das Leben nahm, bevor er gefangen genommen werden
konnte; Sohn einer heldenhaften Mutter, der tausenden von viel besser bewaffneten Soldaten, bei weitem
der größten Armee, die die spanische Metropole nach Amerika schickte, die Stirn bot.
Zusammen mit der Befreiungsarmee hat die Bevölkerung unerschütterlich und ohne im Kampf
nachzugeben, die unzähligen Leiden des Krieges und die grausame Repression der kolonialen
Behörde erduldet. Das ist unsere Herkunft und wir werden dem Erbe unserer Vorfahren treu bleiben.
(Beifall)
Mit der monolithischen Einheit unseres Volkes, seiner stärkster Waffe, geschmiedet im Schmelztiegel
des Kampfes unter der Führung des Revolutionsführers Fidel Castro Ruz, (Beifall), werden wir,
unabhängig davon, wie groß die Schwierigkeiten und Gefahren sind, weiter vorwärts
schreiten! (Beifall.)
Gloria den Märtyrer des Vaterlandes! (Ausrufe: "ˇGloria!")
Es lebe Fidel! (Ausrufe: "ˇViva!")
Es lebe das freie Kuba! (Ausrufe: Es lebe!")
(lang anhaltender Beifall)
(Ovation).
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