Blutgier


Reflexionen Fidel Castros
Teil 1:

Das Imperium findet sich nicht damit ab, der alleinige Verlierer auf dem am 7. März in Santo Domingo stattgefundenen Treffen der Gruppe von Rio zu sein. Es möchte erneut die blutige Intrige anzetteln. Es ist nicht schwer, das zu beweisen.

Am 11. März behauptete El Nuevo Herald, ein Kuba äußerst feindlich gesinntes Presseorgan und dazu bestimmt, Richtlinien in Lateinamerika festzulegen, unter dem Titel "Ein Kubaner angeblicher Anführer der FARC in Mexiko", unterzeichnet von einem ihrer Artikelschreiber, ein gebürtiger Kubaner, Folgendes:


"Ein in Mexiko ansässiger kubanischer Ingenieur wurde von der Geheimdienstbehörde als angeblicher Anführer der von mexikanischem Gebiet aus operierenden Gruppe zur Unterstützung der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Columbia (FARC, Revolutionäre Streitkräfte von Kolumbien) identifiziert.

Der Geheimdienstbericht – von den Tageszeitungen El Universal und The Wall Street Journal zitiert – zeigt Mario Dagoberto Díaz Orgaz, 48 Jahre, als Hauptverdächtigen auf, die Expedition einer Gruppe mexikanischer Studenten in ein Lager der FARC in Ecuador organisiert zu haben, das von den kolumbianischen Streitkräften am ersten März angegriffen wurde."

"Mexikanische Agenten haben behauptet, Díaz Orgaz am 5. März um 18:25 Uhr in Quito fotografiert zu haben, während er um das Militärkrankenhaus herumschlich, in dem Lucía Andrea Morett Àlvarez, Überlebende des bewaffneten Einsatzes, unter Bewachung steht.

Die junge Frau, die in den Reihen der Aufständischen als ‘Alicia’ bekannt ist, war am 10. Januar von Mexiko nach Havanna und von dort aus nach Quito gereist. Ihre Rückkehr nach Mexiko war für den Dienstag vorgesehen.

Der Bericht über Díaz Orgaz stellt ihn ebenfalls als Finanzmakler der FARC in Mexiko dar…"

"Der kubanische Ingenieur wäre vom mexikanischen Geheimdienst in Ecuador aufgefunden worden, nachdem er den militärischen Angriff gegen das FARC-Lager überlebt habe.

Gestern Abend hat El Nuevo Herald telefonisch Kontakt zu einem engen Freund von ihm in der Stadt Querétaro aufgenommen, wo Díaz Orgaz lebt und als Forscher am Zentrum für Ingenieurswesen und industrielle Entwicklung arbeitet, das dem Nationalrat für Wissenschaft und Technik der mexikanischen Regierung untergeordnet ist…

Um Belagerung durch die Presse zu entgehen, befindet sich Díaz Orgaz seit Montag im Haus von Freunden.

Die Quelle versichert, dass der kubanische Ingenieur beweisen kann, dass die ihm zugeschriebene Reise nach Ecuador nicht stimmt, da er zu dem Zeitpunkt, zu dem der mexikanischen Geheimdienst ihn in unmittelbarer Nähe des Militärkrankenhauses von Quito platziert, gemeinsam mit einer Gruppe von Kollegen des Zentrums für Ingenieurswesen und industrielle Entwicklung in der Stadt Villa Hermosa, Hauptstadt des Bundesstaates Tabasco, war."

"Díaz Orgaz stammt aus dem Ort Bejucal der Provinz La Habana, wo er am 15.Januar 1960 geboren wurde. Gemäß der Information in den Händen der Bundesregierung von Mexiko hat Díaz Orgaz Maschinenbau an der Technischen Hochschule von Vladimir studiert, 180 Kilometer von Moskau entfernt, und anschließend mehrere Kurse zur Spezialisierung auf dem Gebiet der Metrologie absolviert…"

"Er hätte eine Schlüsselrolle inne bei der finanziellen Unterstützung der Anhängergruppen der FARC an der Nationalen Autonomen Universität Mexiko (UNAM), einer der größten und namhaftesten Hochschuleinrichtungen von Lateinamerika…"

"Die Enthüllungen erfolgen wenige Tage vor dem Besuch der mexikanischen Außenministerin Patricia Espinosa in Havanna, der von einer Politik der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen beiden Ländern geprägt ist.

Im vergangenen Februar hatte die kolumbianische Armee in Palmira, im Departement Valle del Cauca, den kubanischen Arzt Emilio Muñoz Franco aufgegriffen, einen Facharzt in Optometrie, der als Schlüsselperson eines Logistiknetzes zur Unterstützung der FARC genannt wird.

Muñoz Franco soll kubanische Medizinstudenten in den Jahren 2000 und 2001 in die Lager der FARC gebracht haben, damit sie dort eine Praktikantenzeit ableisteten.

Die kolumbianischen Behörden sind der Meinung, dass gegen ihn genügend Beweise vorliegen, um ihn als einen mit der Guerilla verbündeten Ausländer anzuklagen. Die Nachbarn von Palmira versichern, dass sie niemals ein anstößiges Benehmen bei ihm gesehen hätten."


Die stupide Absicht, Kubaner in die Angelegenheit zu verwickeln, ist vollkommen klar, abgesehen von der Lüge über die unmögliche Anwesenheit unserer Medizinstudenten in diesem abgelegenen kolumbianischen Dschungel. Wenn ein kubanischer Ingenieur oder Arzt sein Land verlässt, dann ist das jemand, der mit den Kenntnissen geht, die unser Volk unter großen Opfern finanziert hat. Am 13. des laufenden Monats sind gerade 177 Mitglieder der medizinischen Brigade und 35 Lehrer zurückgekehrt, die über zwei Jahre ihre ehrwürdige Mission in Timor-Leste erfüllt haben.

Ich habe sie selbst verabschiedet, als sie abgeflogen sind.

In Timor-Leste, das vor der Unabhängigkeit einen Genozid erlitten hat, sind innere Konflikte entstanden, unterstützt durch Australien, Verbündeter der Vereinigten Staaten, das sich die Gasfelder in der Nähe der Küsten von Timor aneignete. Unter keinen Umständen haben die kubanischen Ärzte ihre Patienten verlassen, zu denen alle Einwohner der kleinen Nation gehörten. Dort verblieb das Personal, das sie ablöste. Jene sind wirkliche kubanische Ärzte und Absolventen, von denen es tausende gibt und bei denen das Imperium unglaubliche Anstrengungen unternimmt, um sie zu bestechen, wobei es kärgliche Ergebnisse erreicht.

Kein anderes Land der westlichen Hemisphäre oder der Welt besitzt einen ähnlichen Reichtum. Wir bilden heute an unseren Medizinfakultäten hunderte Timoreser aus. Die gerade zurückgekehrten Ärzte bilden ein Beispiel dafür, was das Bewusstsein erreichen kann.

Der zitierte Artikel des Nuevo Herald ist ebenfalls ein klarer Versuch zur Rechtfertigung dessen, dass zu den Opfern junge Mexikaner gehörten, die sich mit Reyes trafen, ob nun aus Neugier oder aus anderen Gründen, aber sie hatten weder Bomben gelegt, noch verdienten sie, von Bomben der Yankees ermordet zu werden, während sie im Morgengrauen ausruhten.

El Mercurio von Chile zitiert Pedro Pablo Montoya, ehemaliger Guerilla-Kämpfer der FARC, unter dem Titel "Deserteur macht darauf aufmerksam, dass der Führer der FARC ermordet werden könnte" wie folgt:

"Der abtrünnig gewordene Guerilla-Kämpfer, der vergangene Woche José Juvenal Velandia, alias ‘Ivan Ríos’, Mitglied der Führungsspitze der FARC, ermordete, wies gestern darauf hin, dass die Rebellen mittlerer und niederer Ränge ihre Führer ermorden könnten, darunter den obersten Anführer der kolumbianischen Guerilla-Gruppe Pedro Antonio Marín, alias ‘Manuel Marulanda Vélez’ oder ‘Tirofijo’.

Pedro Pablo Montoya, alias ‘Rojas’, der seit Donnerstag dem Schutz der Armee untersteht, nachdem er sich nach der Ermordung von ‘Ríos’ zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern der FARC ergeben hat, sagte bei einem Interview für die Tageszeitung El Tiempo von Bogota, dass die Rebellen ohne Rang aufgrund der ‘Misshandlungen’ seitens der Guerilla-Führer demoralisiert und demotiviert sind…!

Nachdem er seinen Führer ermordet hatte, trennte ‘Rojas’ dessen rechte Hand ab und erschien vor den Militärs, die seine Rebelleneinheit eingekesselt hatten, mit dessen Ausweis, sowie mit dessen Laptop.

In Erklärungen an Radio Caracol sagte ‘Rojas’, dass die FARC nicht willens sind, die ehemalige Kandidatin Ingrid Betancourt freizulassen. ‘Gar nicht zu denken – aus gar keinem Grund werden sie sie freilassen. Frau Yolanda - die Mutter der Betancourt - soll sich da keine Illusionen machen... ’

Der Rebelle sagte, dass er auf die Bezahlung einer saftigen, vom kolumbianischen Staat ausgesetzten Belohnung warte, die 2,6 Millionen Dollar entspricht, und die gegen Information über aufständische Befehlshaber erfolgt, während Anwälte darüber debattieren, ob er die Kriegsbeute erhalten soll oder nicht. ‘Rojas’ erhielt gestern kräftige Unterstützung, da der Generalstaatsanwalt von Kolumbien, Mario Iguarán, aufzeigte, dass ‘die Staatsanwaltschaft im Prinzip keine Anschuldigung wegen Mordes an Iván Ríos erheben wird, womit der Weg zur Einkassierung der Belohnung frei sein würde’."

Seinerseits veröffentlichte The Washington Post, ein Presseorgan, das gut über die in Washington vorherrschende Stimmung informiert ist, am vergangenen 10. März einen Artikel von Jackson Diehl unter dem Titel "Der Schutzengel der FARC", in dem er Folgendes aufzeigt:

"Die Nationen von Lateinamerika und die Bush-Regierung beginnen, eine viel schwerwiegendere und potenziell explosive Frage zu analysieren: Was soll man mit der Enthüllung machen, dass der Präsident von Venezuela, Hugo Chávez, eine strategische Allianz mit den FARC gegen die demokratische Regierung von Kolumbien geschmiedet hat?

…insgesamt schildern die hunderte bis jetzt von Kolumbien veröffentlichten Dokumentenseiten eine noch haarsträubendere Situation…"

"Alles das wird in einer Reihe von drei E-Mails dargelegt, die im Februar den wichtigsten Anführern der FARC von Iván Márquez und Rodrigo Granda zugeschickt wurden, Gesandte, welche eine Reihe von geheimen Zusammenkünften mit Chávez hatten…"

"Angenommen, die Dokumente sind authentisch, – und es ist schwer zu glauben, dass der kalt berechnende, intelligente Uribe bewusst Fälschungen an die Medien der Welt und die Organisation Amerikanischer Staaten übergeben würde – dann müssten sowohl die Bush-Regierung als auch die Regierungen von Lateinamerika Unheil verkündende Entscheidungen bezüglich Chávez treffen. Seine informierten Aktionen stellen vor allem eine Verletzung der Resolution 1373 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen dar, die im September 2001 verabschiedet wurde."


The Washington Post geht davon aus, dass nur Uribe jenes Dokument erfinden bzw. der Regierung der Vereinigten Staaten übergeben konnte und hat in der komplizierten Situation keinerlei andere Variante berücksichtigt. Es ist jedoch bekannt, dass Chávez schon am Donnerstag, den 13., Uribe angerufen und mit diesem gegenseitige Besuche der beiden Präsidenten und die Normalisierung der Handelsbeziehungen vereinbart hat, die beiden Völkern soviel Nutzen bringen. Chávez verzichtet seinerseits nicht darauf, den Frieden zwischen den Brudervölkern von Lateinamerika zu suchen.

Was am meisten überrascht, ist die Rede von Bush am 12. März an sich und das eilige Entsenden der Außenministerin Condoleezza Rice nach Brasilien und Chile, Thema, über das die Nachrichtenagenturen wie ein Wasserfall reden:

"BRASILIA, 13. März 2008 (AFP) - Die US-Außenministerin Condoleezza Rice und der brasilianische Minister für Rassengleichheit, Edson Santos, haben diesen Donnerstag in Brasilia ein Abkommen unterzeichnet, um einen gemeinsamen Aktionsplan ‘zur Beseitigung der Rassendiskriminierung’ zu starten.

Der Abkommenstext unterstreicht, dass Brasilien und die Vereinigten Staaten als gemeinsames Merkmal aufweisen, dass sie ‘demokratische Vielvölker-Gesellschaften mit verschiedenen Rassen’ sind."


Ich lese diese Worte immer wieder. Ich bin der Meinung, dass es das Gegenteil von dem ist, was wirklich in den Vereinigten Staaten vorgeht, während ich Agenturmeldungen auswähle und schreibe. Es ist erstaunlich!

Ich werde dies morgen fortsetzen.

Fidel Castro Ruz
15. März 2008
16:17 Uhr


Teil 2

Ich hatte versprochen, die Reflexionen heute fortzusetzen und dabei Nachrichten zu zitieren und die entsprechenden Kommentare hinzuzufügen.

"NEW YORK, 13. März (ANSA) – Die Auslassung von Argentinien in der neuen Südamerika-Reiseroute der US-Außenministerin Condoleezza Rice ist ein weiteres Zeichen dafür, wie verstimmt Washington mit der Regierung von Buenos Aires ist, schätzte heute The New York Times ein.

"Die Zeitung erinnerte daran, dass Rice diese Woche Brasilien und Chile besucht, dass aber ‘bezeichnenderweise in ihrer Reiseroute’ Argentinien ‘fehlt’, wo Christina Fernández de Kirchner, Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Néstor Kirchner, ‘zur ersten gewählten Präsidentin des Landes wurde’.

Die Auslassung unterstreicht die Enttäuschung von Washington bezüglich der neuen Regierung Kirchner, welche die Beziehungen mit dem Präsidenten von Venezuela Hugo Chávez weiter ausbaute und die ‘Vereinigten Staaten bezichtigt’, im Fall der 80 000 illegal durch venezolanische Beamte in das Land gebrachten Dollar ‘politische Motive zu haben’.

The New York Times bezeichnet dieses Geld als ‘verdächtig, ein geheimer Beitrag von Venezuela zur Wahlkampagne der Kirchner gewesen zu sein’."

"BRASILIA, 13. März (EFE) – Die US-Außenministerin Condoleezza Rice brachte heute ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Nachbarländer von Kolumbien die Verpflichtung erfüllen, die darin besteht, die Nutzung ihrer Hoheitsgebiete durch die FARC ‘zur fortgesetzten Tötung von Unschuldigen’ zu verhindern.

"‘Wir sind sehr besorgt aufgrund der regionalen Situation (in Südamerika)’, sagte Rice bei einer Pressekonferenz, die sie heute in Brasilia gemeinsam mit dem brasilianischen Außenminister Celso Amorim gab.

"‘Die Länder dürfen weder von innen noch von außen bedroht werden. Und wir müssen verhindern, dass die Terroristen weiterhin Unschuldige töten’, versicherte die Chefin der US-Außenpolitik nach Zusammenkünften jeweils mit Amorim und dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva."

"BRASILIA, 13. März (ANSA) – […] Die hohe Beamtin sagte, dass die US-Regierung gute Beziehungen mit linken Führern unterhält, darunter dem brasilianischen Staatsoberhaupt Luiz Lula da Silva und der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet.

"Nach der Pressekonferenz hatten Rice und der Außenminister Celso Amorim ein gemeinsames Mittagessen im Palacio Itamaraty."

"BRASILIA, 13. März (AP) – […] Rice hat diese Erklärungen am darauf folgenden Tag abgegeben, nachdem Präsident George W. Bush sagte, dass die kürzliche Krise zwischen Kolumbien und Ecuador ‘der neueste Schritt der provozierenden Verhaltensweise des Regimes in Caracas innerhalb eines Störungsmusters sei’.

"Washington verhärtet seine Rhetorik gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, während es gleichzeitig seine südamerikanischen Verbündeten wegen ihres unerschütterten Kampfes gegen den Terrorismus lobt."

In Brasilien hat die Außenministerin Condoleezza Rice bei der Behandlung des Themas der zukünftigen Zusammensetzung des Sicherheitsrates klar und deutlich erläutert, dass die Vereinigten Staaten nicht gegen den Eintritt von Brasilien in diesen Rat seien, wies aber darauf hin, dass sie verpflichtet seien, Japan, ihren strategischen und wirtschaftlichen Verbündeten, zu unterstützen.

"SANTIAGO, 13. März (AFP) – Die US-Außenministerin Condoleezza Rice wird am Freitag Chile einen kurzen Besuch abstatten, wo sie sich mit Präsidentin Michelle Bachelet treffen wird, um die bilateralen Beziehungen zu festigen und die regionale Situation genau zu untersuchen.

"Rice wird am Freitagnachmittag aus Brasilien kommend, wo sie am jetzigen Donnerstag angekommen war, in Santiago eintreffen. In der chilenischen Hauptstadt wird die Chefin des US-amerikanischen diplomatischen Dienstes knapp sechs Stunden weilen, da sie am Freitag selbst nach Washington zurückkehrt, bevor sie ihre Reise nach Moskau antritt."


Gemäß derselben Nachrichtenagentur hat der US-Botschafter in Santiago, Paul Simons, Folgendes erklärt:

<>"Die Tatsache, dass sie inmitten eines sehr vollgeladenen Terminkalenders nach Chile kommt, zeigt, welche Bedeutung sie den Gesprächen mit ihrem Amtskollegen, dem Außenminister Foxley, und der Präsidentin über unsere positive Tagesordnung beimisst."

"Brasilien und Chile ‘sind befreundete Länder der Vereinigten Staaten und deren strategische regionale Geschäftspartner’, fügte der Diplomat bei der Pressekonferenz hinzu.

"Mit den chilenischen Amtsträgern wird Rice über die Situation der bilateralen Beziehungen sprechen, aber ebenfalls über die regionale Situation nach der schwerwiegenden Krise aufgrund des kolumbianischen militärischen Einfalls in Hoheitsgebiet von Ecuador, die das Leben des zweithöchsten Führers der FARC-Guerilla Raúl Reyes kostete.

‘Die Gespräche werden die regionale Situation behandeln’, schickte Simons voraus.

In Santiago wird Rice ebenfalls gemeinsam mit ihrem chilenischen Amtskollegen dem so genannten ‘Plan Chile-Kalifornien für das 21. Jahrhundert’ den Anstoß geben, einem Abkommen, das vorsieht, die Ähnlichkeiten zwischen dem südamerikanischen Land und jenem US-Bundesstaat bezüglich der Geographie, des Klimas und auf produktiver Ebene zu nutzen.

"Das Abkommen ist neu und entstand auf der Grundlage eines persönlichen Gesprächs zwischen Foxley und Rice, wie Botschafter Simons ohne weitere Details mitteilte."


Es ist unbestritten, dass dem US-Botschafter in Chile wie gewöhnlich die Zunge durchgegangen ist und er von einem Plan sprach, den die chilenische Regierung bis jetzt weder öffentlich erwähnt hat, noch ist bekannt, dass eine Entscheidung über das getroffen wurde, was ein Traum aus Tausend und einer Nacht zu sein scheint.

In Internet erscheinen ebenfalls zahlreiche Informationen über die Rundreise der US-amerikanischen Außenministerin. Am 13. März trafen folgende Nachrichtenüberschriften ein:

BBC Mundo – London, Großbritannien. "Rice: Grenzen sind keine Verstecke"

Terra - Nachrichtenportal, Spanien. "Rice bekräftigt in Brasilien die seitens der Vereinigten Staaten gegenüber Kolumbien und gegen die FARC übernommene Verpflichtung"

Alarde – Tageszeitung von Brasilien. "Vereinigte Staaten verteidigen Sicherheitsplan für Südamerika"

El Observador – Zeitung von Venezuela. "Rice besteht darauf, dass die Vereinigten Staaten Informationen über die angeblichen Beziehungen Venezuelas zu den FARC untersuchen werden"

Ansalatina – italienische Nachrichtenagentur. "Rice schlägt gemeinsames Handeln gegen FARC vor"

BBC Mundo – London, Großbritannien. "Rice besucht ‘strategische’ Partner"

El Nuevo Diario – Zeitung von Nicaragua. "Vereinigte Staaten verhärten Rhetorik gegen Chávez bei Rundreise von Rice"

AFP – französische Nachrichtenagentur. "Rice wird Chile besuchen, um Beziehungen zu festigen und über regionale Situation zu sprechen"

EFE – spanische Nachrichtenagentur. "Rice bekräftigt in Brasilien die seitens der Vereinigten Staaten gegenüber Kolumbien und gegen die FARC übernommene Verpflichtung"

AFP – französische Nachrichtenagentur. "Rice: Vereinigte Staaten untersuchen Beziehungen zwischen Chávez und den FARC und werden dementsprechend handeln"

La Prensa – Tageszeitung von Argentinien. "Die Grenzen können nicht als Zufluchtsort dienen, warnen die Vereinigten Staaten"

Am 14. März übermittelt O Estado de Sao Paulo, Nachrichten-Website von Brasilien, nacheinander drei wie folgt betitelte Artikel: "Unangebrachte Einmischung", "Rice diskutiert afrikanischen Tourismus in Bahía" und "Amorim und ‘Condi’ begehen Fehler".

O Globo on Line – Website der Fernsehkette von Brasilien. "Condoleezza: Grenze ist kein ‘Versteck’".

El Mercurio – Zeitung von Chile. "Rice, die heute im Land eintrifft, wird mit der chilenischen Regierung über einen Antrag zur Entsendung von Friedenstruppen nach Kosovo sprechen"

Crónica Digital – Nachrichten-Website von Chile. "Politik: Zuckerbrot und Peitsche: die Tagesordnung von Condoleezza Rice in Chile"

Condoleezza Rice selbst müsste einige Fragen beantworten: Wie viel US-Amerikaner haben ihr Leben infolge von Bomben verloren, die von Kuba geschickt wurden? Ist irgendwann auch nur ein einziger Ziegelstein aufgrund eines aus unserem Land kommenden Explosionskörpers zerbrochen? Warum nimmt man uns in die groteske Liste der Terroristen-Länder auf, in die angedroht wird, Venezuela hinzuzufügen? Wer war es, der den Terrorismus gegen unser Vaterland angewandt hat, um Flugzeuge während ihres Fluges zu zerstören, Sabotageakte, Söldnerinvasionen und Bomben- und Kriegsdrohungen, Wirtschaftsblockade und Aktionen zu verursachen, die tausende Menschenleben und mehrere hundert Milliarden Dollar gekostet haben? Wer wird Ihnen und Bush glauben? Warum bestehen Sie hartnäckig darauf, brudermörderische Kriege zwischen den Völkern Lateinamerikas zu verursachen?

Im Irak sind über eine Million Menschen gestorben. Wie viel Tote bieten die Vereinigten Staaten Lateinamerika, einer Region mit über 500 Millionen Einwohnern, um ihre Demokratie und ihr Imperium zu verteidigen?

Es ist eine Tatsache, dass Bush und seine Gruppe stärker durch ihre außenpolitischen Fehler festsitzen, als selbst Nixon, als er 1972 von seinem Amt abtrat. Der blutige Krieg im Irak und die Ablehnung der Bevölkerung der Vereinigten Staaten, der Preis an Menschenleben, die sehr hohe Zahl der Verletzten und Verkrüppelten je Gefallenem bei diesem Kriegsabenteuer, all dies zeigt eine Situation voller Widersprüche auf: das beschädigte Image der Vereinigten Staaten und die Unmöglichkeit, auf Eroberungskriege zur Rohstoffabsicherung zu verzichten, der Dollar und der Goldpreis, die Währungsabwertung und die Inflation, das überzogene Konsumdenken und die Unfähigkeit zur Eigenversorgung mit Konsumgütern, die Äthanol-Produktion und der weltweite Nahrungsmittelmangel, die faschistischen Methoden und die Demokratie-Demagogie, die Folterpraktiken, die geheimen Gefängnisse und die Menschenrechte, die maximale Umweltverschmutzung des Landes und das Recht der Menschengattung auf das Überleben, der Nutzen der Wissenschaft für die Gesundheit und die Anwendung derselben, um eine große Anzahl Menschen zu beseitigen oder zu Krüppeln zu machen, das Brain-Draining (Raub von Gehirnen) und die Unterentwicklung der armen Länder, der Erdölpreis und die immer größere Energieverschwendung, die Wahlen im November und die immer größere Anzahl Latinos, die an der Grenze sterben.

Die Liste wäre unendlich. Es ist im Wesentlichen ein Widerspruch zwischen dem Leben und dem Tod.

Heute, am Sonntag, dem 16. März, kann man die Agenturmeldungen lesen, welche in den gestrigen sonnabendlichen Abendstunden von den Berichterstattern in Havanna über das heute in Juventud Rebelde veröffentlichte Material aufgesetzt wurden, das sie schon am Tag davor erhalten hatten.

Es ist bemerkenswert, dass keine der kapitalistischen Nachrichtenagenturen auch nur ein Wort darüber berichtet hat, was bezüglich des ehemaligen Guerilla-Kämpfers Pedro Pablo Montoya geschrieben stand, dass er einen Frontchef der FARC ermordet und ihm eine Hand abgetrennt hat, um die Belohnung von 2,6 Millionen Dollar zu erhalten, was ein Staatsanwalt von Kolumbien legalisiert hat. Er war ein möglicher eingeschleuster Geheimagent der Yankees. Die Angelegenheit hat aufgrund ihrer ethischen Auswirkungen eine starke Debatte hervorgerufen.

Condoleezza reist nach Moskau, Bush kündigt für die ersten Apriltage eine Reise nach Ukraine und nach Bukarest an und wird seine Besuchsrundreise in Kroatien beenden, das Nachbar von Serbien ist, dem der Imperialismus die lebenswichtige Provinz Kosovo entrissen hat, Sitz seiner Kultur und Quelle der unerlässlichen materiellen Ressourcen, die Grundlage für dessen Entwicklung waren.

McCain ist gerade im Irak angekommen, zum achten Mal, und zwar um dem Krieg von Bush volle Unterstützung zu geben, und hiermit den 3 Billionen Dollar, den er gekostet hat, wobei Millionen Opfer hinzukommen, Vertriebene und Tote, die zum Preis der schon genannten US-amerikanischen Gefallenen und Verkrüppelten hinzukommen.

Was kann die Welt von so einer Politik erwarten?

Die imperialen Chefs und Beamten arbeiten fieberhaft daran, alle mit ihrer brutalen Kraft zu bedrohen, aber das Imperium ist unhaltbar und lässt nicht von seinem Unternehmen ab. Es ist blutgierig. Man muss es hartnäckig öffentlich verurteilen!

Fidel Castro Ruz
16. März 2008

Quelle: Das deutschsprachige Fidel Castro Archiv