Lieber Randy,
zutiefst bewegt hat mich der außerordentliche Dokumentarfilm der argentinischen Regisseurin Carolina Silvestre, in dem sie eine Lüge nach der anderen über die Demokratie und die Menschenrechte im entwickelten und globalisierten Kapitalismus auseinander nimmt.
Seit Tagen, seit dem venezolanischen Referendum vom 2. Dezember, versuche ich mich an eine meiner Äußerungen zu erinnern – unter den Hunderten, die sich aus meiner revolutionären Mission ergeben – in der ich ganz konkret unsere Haltung zu den internationalen Verpflichtungen Kubas definierte.
Ich bat um Kopien verschiedener Unterlagen, in denen ich das Thema behandelte. Der Zufall wollte es, dass eins der präzisesten Dokumente aus dem Podiumsgespräch stammt. Es ist ziemlich neu, erst knapp sieben Jahre alt.
Wir stehen in einem Wahlprozess. Ich betrachte die Ideen als Ausgangspunkt meines politischen Lebens. Als überschrift des Materials, das ich dir wortgetreu übersende, würde ich heute seine Schlusszeile setzen: «Die Geschichte wird zeigen, wer Recht hat.»
Sende es bitte, wenn möglich, am morgigen Donnerstag.
Den Anlass dazu gaben einige Worte des damaligen Premierministers Kanadas, Jean Chrétien, auf dem III. Amerika-Gipfel.
Zu jenem Zeitpunkt konnte meine Erklärung belanglos erscheinen.
Fidel Castro Ruz, 13. Dezember 2007
Quelle: Das deutschsprachige Fidel Castro Archiv