Reagan war der Schöpfer der Cuban-American National Fundation (Kubanisch-Amerikanischen Nationalstiftung), deren unheilvolle Rolle bei der Blockade und dem Terrorismus gegen Kuba Jahre später aufgedeckt wurde, als die US-Regierung geheime Dokumente veröffentlichte, obwohl diese noch voller beschämender Streichungen sind. Wenn sie eher bekannt geworden wären, hätte das unsere Haltung nicht verändert.
Als am 30. März 1981 die Nachricht Kuba erreichte, dass ein Attentat stattgefunden hatte, bei dem Schüsse aus einer kleinkalibrigen Waffe auf Reagan abgegeben worden waren, haben wir eine Botschaft entsendet, in der wir unsere Verurteilung dieser Tat ausdrückten. Eine Bleikugel Kaliber 22 steckte in einer seiner Lungenflügel und verursachte ihm Risiken und persönliche Leiden. Die Botschaft ist in dem Gespräch enthalten, welches der damalige Außenminister Isidoro Malmierca mit Wayne Smith, Leiter der Interessenvertretung der Vereinigten Staaten in Havanna, auf genaue Anweisungen führte.
Im Folgenden wörtliche Absätze des Gesprächs zwischen Beiden:
ISIDORO MALMIERCA: Wir haben Sie auf ausdrückliche Anweisung von Präsident Fidel Castro bestellt und empfangen. Er bat mich, Ihnen Folgendes zu erläutern: Erstens, unsere Anerkennung bezüglich der uns von Ihnen durch den Direktor Joaquín Más übermittelten Information über das von Präsident Reagan erlittene Attentat. Andererseits möchten wir Ihnen auch im Namen von Präsident Fidel Castro zum Ausdruck bringen, wie sehr wir diese Tat bedauern und ebenfalls unsere Hoffnung und unsere Wünsche übermitteln, dass Präsident Reagan sich schnellst möglich von diesem Attentat erholt.
WAYNE SMITH: Vielen Dank.
ISIDORO MALMIERCA: Wir haben Nachrichten über die ihm zugekommene ärztliche Behandlung erhalten. Zu Beginn hatten Sie auch die Information bekommen, dass die Attentatsfolgen weniger kompliziert schienen, aber es scheint schwerwiegender zu sein und er wurde einem chirurgischen Eingriff unterzogen.
WAYNE SMITH: Ja. Unser Eindruck ist, dass er schon operiert wurde, aber über Rundfunk wird gerade berichtet, dass man jetzt zu operieren beginnt. Es ist möglich, dass er, sagen wir, in einer Stunde aus dem Operationsraum kommt. Das heißt, eine 3stündige Operation ist keine Kleinigkeit und erst recht nicht bei einem 70jährigen Mann. Es wird gesagt, dass keine Gefahr besteht. Ich lege das so aus, dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Aber bei einem 70jährigen Mann ist eine 3stündige Operation etwas Ernsthaftes. Aber man sagt, dass die Situation nicht schwerwiegend und sein Zustand stabil ist. Wir hoffen, dass alles gut ausgeht. Ich danke Ihnen für ihre guten Wünsche und ihre Nachfrage und die Botschaft von Präsident Fidel Castro.
ISIDORO MALMIERCA: Herr Frechette in Washington hat sich ebenfalls an die Interessenvertretung von Kuba gewandt und uns Angaben zur Situation übermittelt. Er erklärte, dass Sie ebenfalls Information hierüber erhalten haben. Gut, ich wiederhole, dass Präsident Fidel Castro mich persönlich beauftragt hat, ein Gespräch mit Ihnen zu führen und Ihnen unsere Wünsche auszudrücken, dass Präsident Reagan sich schnell von den Folgen des Attentats erholt.
WAYNE SMITH: Vielen Dank. Mein Gott! Das ist schwer. Präsident Kennedy wurde in Dallas ermordet und es scheint, dass der Verantwortliche für das Attentat auf Reagan aus Dallas ist. Er wohnt jetzt in Colorado, aber er ist aus Dallas. Ich weiß nicht…
ISIDORO MALMIERCA: Ich habe in Agenturmeldungen gelesen, dass er in der Nähe von Denver geboren wurde, 30 Kilometer von Denver entfernt.
WAYNE SMITH: Ich weiß es nicht. Einer meiner Konsuln hier in der Interessenvertretung hat mir gesagt, dass er im Rundfunk gehört hat, dass es ein Typ ist, der zur selben Schule wie er gegangen ist. Ich weiß nicht, vielleicht hat er ein paar Jahre in Dallas gelebt. Ich weiß nicht, was die Atmosphäre von Dallas hat.
ISIDORO MALMIERCA: Es wird behauptet, dass sie drei Brüder sind, Söhne eines Mannes, der im Erdölgeschäft steht.
WAYNE SMITH: Das ist sein Vater, ja. Er selbst ist ein Typ von 22 Jahren, der Student an der Universität von Yale war, aber sein Studium vor kurzem aufgegeben hatte. Vielleicht ist er nachtragend, ein gescheiterter junger Mann, der gefühlsmäßig gehandelt hat. Offen gesagt bin ich froh, dass es so ein Typ wie er ist und nicht, sagen wir einmal, ein Puertoricaner oder so, was politische Auswirkungen hervorrufen könnte.
ISIDORO MALMIERCA: Die Spekulationen über politische Motive, dies zu tun.
WAYNE SMITH: Ja, das könnte unbestreitbar politischen Auslegungen Vorschub geben. Ein junger Weißer aus Colorado, Texas; da ist es sehr schwer politische Auslegungen zu machen.
ISIDORO MALMIERCA: Es gab sogar schon einige Polizeiinformationen, die davon sprechen, dass es sich um einen allein handelnden Mann, ohne Verbindungen zu anderen Gruppen handelt…
WAYNE SMITH: Ja, es muss ein Verrückter oder Fanatiker gewesen sein, dass er so nahe an den Präsidenten herankam… Gut, er wurde sofort gefangen genommen. Er zog seine Pistole und schoss..
ISIDORO MALMIERCA: Brady ist verstorben?
WAYNE SMITH: Nein.
ISIDORO MALMIERCA: Es wurde behauptet, dass er tot sei.
WAYNE SMITH: Ja. Es gab Berichte, die behaupteten, dass er verstorben sei, aber zuletzt wurde gesagt, dass er schwer verletzt, aber nicht gestorben ist. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Kaliber 45 tödlich gewesen wäre, aber bei Kaliber 22 hat er gewisse Möglichkeiten… aber mir scheint, dass er einen Kopfschuss erhielt, offensichtlich war es ein Kopfschuss… Das ist nichts Gutes, es gibt nicht viele Hoffnungen.
ISIDORO MALMIERCA: Ein Kopfschuss jeglichen Kalibers ist etwas sehr Schwerwiegendes.
WAYNE SMITH: Bradys Zustand ist sehr schlimm. Er könnte überleben, würde aber dahinvegetieren.
ISIDORO MALMIERCA: Ich bedauere, dass unsere Unterredung durch so ein bedauerliches Ereignis verursacht wurde.
WAYNE SMITH: Ich danke für Ihre guten Wünsche. Ich werde sofort eine Meldung über unsere Unterredung an meine Regierung schicken. Ich bitte Sie, Präsident Fidel Castro meinen Dank auszusprechen.
Ich gebe keinen Kommentar ab. Die Version von Malmierca, die unmittelbar nach der Unterredung aufgesetzt wurde spricht für sich. Wayne Smith ist heutzutage ein standhafter Kämpfer gegen die Blockade und die Aggressionen gegen Kuba.
Aber hier endet die Geschichte über unsere Haltung bezüglich des Präsidenten eines Landes, das seit den Zeiten von Eisenhower mehrere hundert Pläne zu meiner leiblichen Beseitigung ausgearbeitet hat, nicht.
Eine im Sommer 1984 einem für die Sicherheit der kubanischen Vertreter in der UNO verantwortlichen Beamten sehr vertraulich übergebene Information warnte vor einem Attentatsplan gegen Präsident Ronald Reagan seitens einer rechtsextremen Gruppe in North Carolina. Als sie uns bekannt wurde, beschlossen wir, dies unmittelbar den US-Behörden mitzuteilen. Unser Beamter schlug vor, es über Robert C. Muller, Sicherheitschef der US-Vertretung vor den Vereinten Nationen, zu übergeben, zu dem zwecks des Schutzes der kubanischen Delegationen, welche den internationalen Organismus besuchten, Kontakte bestanden.
Das Attentat sollte sehr bald stattfinden, wenn Reagan als Teil der Wahlkampagne zur Wiederwahl North Carolina besuchen würde.
Die Information war komplett; sie teilte Namen der am Plan Beteiligten mit; den Tag, die Stunde und den Ort, wo der Präsidentenmord sein würde; die Art der Bewaffnung, über welche die Terroristen verfügten und wo sie die Waffen aufbewahrten; und außerdem, den Versammlungsort der Elemente, welche die Aktion planten, und enthielt einen kurzen Bericht darüber, was sie bei jener Zusammenkunft gesagt hatten.
Die Übergabe der Information wurde bei einem Treffen mit Muller in einem Gebäude in der Straße 37 und Thirth Avenue vorgenommen, zwei Häuserblöcke vom Gebäude der kubanischen Vertretung entfernt.
Es wurden ihnen alle bekannten Einzelheiten übergeben, wobei man absicherte, dass das Wichtigste ganz klar wurde, das heißt, die Namen der darin Verwickelten, der Ort, die Uhrzeit und die Art der Waffen, die dazu verwendet würden.
Zu Ende des Austauschs teilte unser Beamter ihnen mit, dass er Anweisungen der Regierung von Kuba erhalten hatte, dies dringlichst zu tun und dass er ausgewählt worden war, weil bekannt war, dass er ein Fachmann in Sicherheitsfragen war.
Muller las, was er geschrieben hatte, um sich zu versichern, dass er nichts verfälscht hatte und dass alle wichtigen Elemente vorhanden waren.
Er fragte nach der Quelle und es wurde ihm gesagt, dass sie sicher sei. Er trug vor, dass sich der Geheimdienst gezwungen sehen würde, sich mit den kubanischen Beamten zu treffen. Es wurde ihm geantwortet, dass man nichts dagegen habe.
Ungefähr um 16.30 Uhr jenes Tages trafen die Geheimdienstagenten mit der kubanischen Vertretung zusammen.
Die Unterredung fand im Appartment 34-F im 34. Stock eines Ruppert Towers genannten Gebäudekomplexes statt, der an der Straße 92 zwischen der Thirth Avenue und Second Avenue liegt, im höher gelegenen Teil von Manhattan.
Die Agenten waren zwei junge weiße Männer, mit sehr kurz geschnittenem Haar und im Anzug. Ihr Ziel war vor allem, das zu überprüfen, was Muller ihnen übermittelt hatte, denn sie hatten eine Abschrift der Meldung in der Hand, welche dieser ihnen geschickt hatte. Bei der Überprüfung der Meldung wurde ihnen versichert, dass nichts fehlte.
Die Geheimdienstagenten wollten wissen, wer die Information gegeben hatte und wie sie in unsere Hände gelangt war. Man antwortete ihnen dasselbe, was man Muller gesagt hatte. Sie fragten ebenfalls nach, ob zusätzliche Informationen möglich wären und es wurde ihnen gesagt, dass im Fall von Neuigkeiten, diese ihnen sofort mitgeteilt würden.
Sie übergaben ihre Visitenkarte und baten, dass man sie direkt anrufen solle, wenn zusätzliche Angaben bekannt würden. Sie sagten, dass es nicht notwendig wäre, dies über Muller zu tun.
Am darauf folgenden Montag wurde uns bekannt, dass der Federal Bureau of Investigation in North Carolina eine Gruppe Personen festgenommen hatte, die mehrerer Dinge beschuldigt wurden, keine davon – wie anzunehmen ist – hat etwas mit einem Attentat auf Präsident Reagan zu tun, der kurz darauf als Bestandteil seiner Kampagne zur Wiederwahl als Präsident in jenen Staat reiste.
Bevor vier oder fünf Tage nach der Verhaftung vergangen waren, d.h. Ende derselben Woche, rief Muller in der Vertretung an, um den kubanischen Beamten zum Mittagessen einzuladen, was sie im Restaurant für Delegierte der Vereinigten Nationen taten. Er bat als erstes, der Regierung von Kuba den Dank der Regierung der Vereinigten Staaten über die übermittelte Information auszudrücken und bestätigte, dass sie gegen die Gruppe der Verwickelten vorgegangen waren. Ein kubanischer Kämpfer gegen den Terrorismus hat das Leben eines Präsidenten der Vereinigten Staaten gerettet!
Eine gewisse US-amerikanische Presse erwähnt ein intimes Tagebuch von mehr als 700 Seiten mit persönlichen Aufzeichnungen von Reagan seit seiner Machtübernahme bis zur Machtübergabe an Bush (Senior) und versucht es so darzustellen, dass seine Regierung nicht so aggressiv gegen Kuba war.
Es wird jedoch gesagt, dass Robert McFarlane, damals Unterstaatssekretär unter Alexander Haig, in seinen Memoiren behauptete: "Von allen Regierungen, die sich seit 1959 mit Fidel Castro auseinandersetzen mussten, schien die von Reagan diejenige, welcher es am wenigsten anstand, mit dem kommunistischen Regime von Kuba einen Dialog zu führen."
Vielleicht spürte Reagan irgendeine Dankbarkeit sowohl aufgrund unserer Besorgnis, als er 1981 das Attentat erlitt, als auch wegen der Mitteilung, die sein Leben vor einer unmittelbaren Gefahr rettete, und er dankte dafür über Robert C. Muller.
Reagan war es, der mit Kuba das erste Migrationsabkommen unterzeichnete, aber er konnte seinem Umfeld nicht entkommen, denn andere, die noch weiter rechts standen, hätten ihn leiblich beseitigt, wie sie es mit Kennedy getan haben, nachdem ihm das schreckliche Risiko eines Atomkrieges bekannt geworden war. Ohne Zweifel hat Reagan seine Politik gegenüber Kuba in einem Wahljahr verändert. Er hielt das unterzeichnete Abkommen nicht ein, das die Erteilung von bis zu 20.000 Visa pro Jahr für sicheres Reisen festlegte, indem er weniger als tausend erteilte und behielt das so genannte Cuban Adjustment Act bei, das so viele Leben von Kubanern gekostet hat.
Am 11. September 2001 geschah im Nachbarland ein echtes Chaos. Lange Zeit war es den Flughäfen verboten, Landungen zu gestatten. Eine Unzahl an Passagierflügen befand sich im Luftraum. Das waren die Nachrichten, die über die Massenmedien der Vereinigten Staaten übermittelt wurden. Es wurde von mehreren tausend Opfern in New York berichtet, darunter Personal, das in den Zwillingstürmen arbeitete, Feuerwehrmänner und Besucher. Man sprach auch von den Menschen, die sich in einem gegen das Pentagon lancierten Passagierflugzeug befanden. Wir boten an, falls das in einem Fall notwendig wäre, Blut von sicherer Herkunft zu schicken, von Spendern, die gewöhnlich ihr Blut gaben. Das Blutspenden ist seit langem eine Tradition der kubanischen Revolution.
Zufällig traf das mit dem Tag zusammen, an dem wir für 18 Uhr knapp 15.000 Studenten und Hochschulabsolventen zur Neueinweihung der Schule "Salvador Allende" aufgerufen hatten, an der 3.599 junge Menschen ihr Hochschulstudium beginnen würden, um sich mit neuen und überprüften Methoden darauf vorzubereiten, um als Grundschullehrer zu fungieren.
Heute sind schon sechs lange Jahre seit jenem schmerzhaften Ereignis vergangen. Heutzutage ist bekannt, dass es absichtlich Falschinformation gegeben hat. Ich kann mich nicht daran erinnern, an jenem Tag davon sprechen gehört zu haben, dass in den Kellergeschossen jener Türme, in deren Obergeschossen multinationale Banken und andere Büros untergebracht waren, ungefähr 200 Tonnen Goldbarren gelagert waren. Der Befehl lautete, jeden zu erschießen, der versuchen würde, bis zu dem Gold vorzudringen. Die Berechnungen über Stahlstrukturen und Flugzeugeinschlag, die gefundenen Blackboxen und was diese aufdeckten sind nicht mit den Kriterien von Mathematikern, Seismologen, Informationsfachleuten, Demolierungsfachleuten usw., usf. in Übereinstimmung zu bringen. Das Dramatischste ist die Behauptung, dass wahrscheinlich niemals bekannt werden wird, was wirklich geschah. Jedoch ist bekannt, dass mehrere Personen, die von New Jersey nach San Francisco flogen, mit Angehörigen sprachen, als das Flugzeug sich schon unter Kontrolle von Individuen befand, die nicht zu dessen normaler Besatzung gehörten.
Wenn man den Einschlag von ähnlichen Flugzeugen, wie dem gegen die Türme lancierten analysiert, die aufgrund von Unfällen in dicht besiedelten Städten abgestürzt sind, dann lautet die Schlussfolgerung, dass kein Flugzeug über dem Pentagon zerschellte und dass allein ein Projektil solch eine geometrisch runde Öffnung verursacht haben kann, die in jener Einrichtung ein angebliches Flugzeug bewirkt hatte. Es erscheint auch überhaupt kein Fahrgast, der dort ums Leben gekommen wäre. Niemand auf der Welt bezweifelte die Nachrichten, die über einen Angriff auf das Pentagongebäude erhalten wurden. Wir wurden wie alle anderen Erdbewohner getäuscht.
Als ich an jenem 11. September im Sportsaal Ciudad Deportiva sprach, habe ich unter anderem auch das Thema der Tragödie in den Vereinigten Staaten angesprochen. Um nicht die gesamte Rede hier zu wiederholen, habe ich wörtliche Absätze daraus entnommen:
(…) Wir hatten nicht die Absicht, die Veranstaltung abzusagen, sie konnte trotz der durch die Ereignisse geschaffenen internationalen Spannung nicht abgesagt werden. Ich denke, dass viele die Nachrichten kennen; doch in der Essenz bestanden sie darin, dass etwa um 9.00 Uhr morgens eine Boeing – eine von den großen – direkt an einem der zwei Gebäude des berühmten Turms von New York zerschellte, eines der höchsten Gebäude der Welt, das zwei Flügel hat. Natürlicherweise brach dies angesichts der großen Menge an Brennstoff von einem dieser großen Flugzeuge in Flammen aus; es kommt zu gewaltigen Szenen, und 18 Minuten später kommt es zu einem weiteren Angriff eines Flugzeuges, ebenfalls einer US-amerikanischen Fluggesellschaft, und dieses zerschellt direkt an dem anderen Flügel des Turms.
Einige Minuten später, zerschellt ein anderes Flugzeug am Pentagon. Es erscheinen inmitten einer gewissen Verwirrung Nachrichten von einer Bombe gegenüber dem State Department, und von anderen alarmierenden Geschehnissen, obwohl ich die wichtigsten genannt habe.
Offensichtlich war das Land Opfer eines gewaltsamen und überraschenden Angriffs geworden, unerwartet, ungewöhnlich, etwas wirklich Eigenartiges, was zu eindrucksvollen Szenen führte, besonders als die beiden Türme brannten und vor allem als beide mit ihren 100 Stockwerken zusammenbrachen und auf andere nahe gelegene Gebäude stürzten, und man erfuhr, dass dort mehrere zehntausende von Menschen in verschiedenen Büros arbeiteten, die zahlreiche Firmen unterschiedlicher Länder vertreten.
Es war logisch, dass dies zu einer großen Aufregung in den USA und auf der ganzen Welt führen würde, die Börsen begannen zusammenzubrechen, und wegen der politischen, wirtschaftlichen, technologischen Bedeutung und der Macht der Vereinigten Staaten war die Welt heute angesichts jener Ereignisse aufgerüttelt, so dass es notwendig war, diese den ganzen Tag zu verfolgen, während unsererseits gleichzeitig die Aufmerksamkeit im Hinblick auf die Bedingungen und die Umstände, unter denen diese Veranstaltung stattfinden sollte, aufrechterhalten wurde.
Deshalb gab es zwei Themen: die Schule und ihr äußerst wichtiges beginnendes Schuljahr, und die politische und menschliche Katastrophe, zu der es dort gekommen war, besonders in New York.
(…) Heute ist ein Tag der Tragödie für die Vereinigten Staaten. Ihr wisst sehr gut, dass hier niemals Hass gegen das US-amerikanische Volk gesät wurde. Vielleicht ist Kuba - eben genau wegen seiner Kultur und aufgrund fehlender Komplexe und weil es sich vollkommen frei fühlt, mit Vaterland und ohne Herrn – das Land, wo die US-Bürger am respektvollsten behandelt werden. Niemals haben wir irgendeine Art von nationalem Hass oder etwas Ähnliches wie Fanatismus gepredigt, deshalb sind wir so stark, weil wir unser Verhalten auf Prinzipien und Ideen gründen, und wir behandeln jeden US-Bürger, der unser Land besucht, mit großem Respekt– und sie bemerken dies.
Außerdem vergessen wir nicht das US-amerikanische Volk, das den Vietnam-Krieg mit seiner enormen Opposition gegen jenen völkermörderischen Feldzug beendete; wir vergessen nicht das US-amerikanische Volk, das mit einem Anteil vom mehr als 80% die Rückkehr Eliáns in unser Vaterland unterstützte. Wir vergessen nicht, wieviel Idealismus es hat, der oftmals durch den Betrug in Mitleidenschaft gezogen wird, denn – wie wir oft gesagt haben – um einen US-Amerikaner dazu zu bringen, eine ungerechte Sache, einen ungerechten Krieg zu unterstützen, muss man ihn zunächst betrügen. Und die in der internationalen Politik dieses enormen Landes benutzte klassische Methode besteht darin, zunächst zu betrügen, um danach auf die Unterstützung der Bevölkerung zu zählen. Wenn dies umgekehrt geschieht und das Volk der USA aufgrund seiner Tradition des Idealismus entdeckt, dass etwas ungerecht ist, widersetzt es sich dem, was es zuvor unterstützte. Oftmals handelte es sich um sehr ungerechte Gründe und das US-amerikanische Volk war davon überzeugt, dass das, was es unterstützte, gerecht sei.
Deshalb haben wir – wir kennen nicht die exakte Zahl, doch wir haben beeindruckende Szenen des Leids und möglicher Opfer gesehen – einen tiefen Schmerz und Traurigkeit für das Volk der USA gefühlt, treu der Linie, die wir immer verfolgt haben.
Weder schmeicheln wir Regierungen, noch bitten wir um Vergebung oder Gefallen oder hegen in unserer Brust auch nur das geringste Atom der Furcht. Die Geschichte der Revolution hat bewiesen, wie fähig sie zur Herausforderung, zum Kampf und zum Aushalten dessen ist, was sie aushalten muss, etwas, was uns zu einem unbesiegbaren Volk gemacht hat. Das sind unsere Prinzipien, eine Revolution gründet sich auf Ideen, auf der Überzeugung und nicht auf der Gewalt.
(…) Unsere Reaktion war die, die ich erwähnte, und wir wollten, dass unser Volk die Szenen sieht und die Tragödie betrachtet. Und wir haben nicht gezögert, öffentlich unser Mitleid auszudrücken. Hier habe ich eine Erklärung ausgearbeitet, die der internationalen Presse gegen 15.00 Uhr übergeben wurde, sobald die Geschehnisse bekannt wurden. Währenddessen war unser Fernsehen mit der Verbreitung der Ereignisse beschäftigt. Die Erklärung sollte unserem Volk in den Nachrichten um 20.00 Uhr bekannt gegeben werden.
Ich nehme dies hier einige Minuten vorweg, um euch die Offizielle Erklärung der Kubanischen Regierung zu den Ereignissen in den Vereinigten Staaten zur Kenntnis zu bringen.
" Die Regierung der Republik Kuba hat mit Schmerz und Traurigkeit die Nachrichten über die gewaltsamen und überraschenden Anschläge entgegengenommen, die am heutigen Morgen gegen zivile und staatliche Einrichtungen in den Städten New York und Washington verübt wurden und zahlreiche Opfer gefordert haben."
(…) "Es ist nicht möglich zu vergessen, dass unser Volk über mehr als 40 Jahre hinweg Opfer solcher Aktionen war, die ausgehend vom Staatsgebiet der USA selbst gefördert wurden.
Sowohl aus historischen Gründen als auch aus ethischen Prinzipien lehnt die Regierung unseres Landes mit aller Energie die gegen die erwähnten Einrichtungen begangenen Anschläge ab, verurteilt sie und drückt dem US-amerikanischen Volk ihre ehrlichste Anteilnahme für die schmerzhaften und nicht zu rechtfertigenden Verluste an Menschenleben aus, die die erwähnten Angriffe verursacht haben.
In dieser bitteren Stunde für das Volk der USA solidarisiert sich unser Volk mit dem Volk der Vereinigten Staaten und drückt seine vollkommene Bereitschaft aus, im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten mit den Institutionen des Gesundheitswesens oder jeglichen anderen medizinischen oder humanitären Einrichtungen dieses Landes bei der ärztlichen Betreuung, Überwachung und Rehabilitation der Opfer der Geschehnisse des heutigen Morgens zusammenzuarbeiten ".
Auch wenn man nicht weiß, ob die Zahl der Opfer 5.000, 10.000, 15.000 oder 20.000 beträgt, weiß man, dass allein in den Flugzeugen, die gegen die Türme gelenkt wurden und zerschellten, oder gegen das Pentagon, Hunderte von Passagieren reisten, und wir boten das an, was wir konnten, falls es benötigt würde.
"Jenes ist ein medizinisch und wissenschaftlich weit entwickeltes Land mit Ressourcen. Doch es gibt Momente, in denen Blut einer bestimmten Blutgruppe benötigt wird, Plasma – jegliches andere Produkt, das wir spenden können, dann würden wir es mit Vergnügen spenden – oder ärztliche Unterstützung, oder Krankenpflegepersonal, denn wir wissen, dass viele Krankenhäuser ein Defizit an bestimmten Technikern und Fachleuten haben. Kurzum, wir hatten die Absicht, unsere Haltung und unsere Bereitschaft bezüglich dieser tragischen Geschehnisse auszudrücken.
(…) Die Flugzeugentführungen, eine im Kampf gegen Kuba erfundene Methode, wurden zu einer universellen Plage, und es war Kuba, das dieses Problem letztendlich löste, nachdem es zuvor wiederholt davor gewarnt hatte. Wir lieferten zwei Entführer an die USA aus. Es ist schmerzhaft, es waren kubanische Staatsbürger, doch wir hatten gewarnt, sie kamen und wir schickten sie zurück, wir hielten das öffentlich gegebene Wort. Doch niemals, nicht einmal danach, übersandten sie uns Nachrichten für die Verwandten der Entführer. Sie haben ihre Art zu handeln. Niemand weiß etwas. Ich weiß, dass sie sie zu 40 Jahren verurteilten, und das beendete die Entführung von Flugzeugen."
(…) keines der aktuellen Probleme der Welt kann mit Gewalt gelöst werden, es gibt weder eine globale, noch eine technologische oder militärische Macht, die eine totale Immunität gegen solche Geschehnisse gewährleisten könnte, denn es können schwer zu entdeckende Aktionen von kleinen Gruppen sein.
Es ist sehr wichtig zu wissen, welche die Reaktion der US-Regierung sein wird. Möglicherweise kommen gefährliche Tage auf die Welt zu, ich spreche dabei nicht von Kuba. Kuba ist das Land, das von allen Ländern der Welt am ruhigsten ist, und zwar aus verschiedenen Gründen: wegen unserer Politik, unserer Kampfformen, unserer Doktrin, unserer Ethik und außerdem, Genossinnen und Genossen, wegen des Nichtvorhandenseins von Furcht.
Nichts beunruhigt uns, nichts schüchtert uns ein. Es wäre sehr schwierig, eine Verleumdung gegen Kuba zu fabrizieren, das würde nicht einmal der glauben, der sie erfindet und patentiert, es ist sehr schwierig; und Kuba ist heutzutage nicht irgend etwas auf der Welt, es hat eine sehr starke moralische Position und eine sehr feste politische Position.
(…) Die nächsten Tage werden inner- und außerhalb der Vereinigten Staaten angespannt sein, unzählige Leute werden beginnen, ihre Meinungen abzugeben.
(…) dann würden wir denjenigen, die das mächtige Imperium leiten, den Rat erteilen, gelassen zu sein, mit Gleichmut zu handeln, sich nicht von Wut- oder Hassanfällen mitreißen zu lassen und nicht Leute zu jagen, indem sie überall Bomben abwerfen.
Ich wiederhole, dass keines der Probleme der Welt, und auch nicht das des Terrorismus, durch Gewalt gelöst werden kann, und dass jede Gewaltaktion, jede unüberlegte Aktion mit Gewaltanwendung an irgendeinem Ort, die Probleme der Welt ernsthaft verschärfen würde.
Der Weg liegt weder in der Gewalt noch im Krieg. Ich sage das hier mit aller jener Autorität, immer mit Aufrichtigkeit gesprochen zu haben, feste Überzeugungen und die Erfahrung zu besitzen und die Jahre des Kampfes durchlebt zu haben, die Kuba erlebt hat. Nur die Vernunft, die intelligente Politik der Suche nach der Kraft des Konsenses und die Weltöffentlichkeit können das Problem an der Wurzel lösen. Ich glaube, dass dieses so ungewöhnliche Ereignis dazu dienen sollte, den internationalen Kampf gegen den Terrorismus aufzunehmen; doch der internationale Kampf gegen den Terrorismus wird nicht gelöst, indem man einen Terroristen hier und einen anderen dort eliminiert, hier und dort tötet, ähnliche Methoden anwendet wie die Terroristen und unschuldige Menschenleben opfert. Das Problem wird unter anderem dadurch gelöst, dass man den Staatsterrorismus und andere abscheuliche Formen des Tötens beendet, indem man die Völkermorde beendet und treu eine Politik des Friedens und des Respekts vor unumgänglichen moralischen und legalen Normen verfolgt. Die Welt kann nicht gerettet werden, wenn sie nicht eine Linie des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit verfolgt.
(…) Wir haben bewiesen, dass wir überleben, leben und voranschreiten können, und all das, was heute hier gezeigt wird, ist der Ausdruck eines Fortschritts ohne Parallelen in der Geschichte. Man schreitet nicht nur voran, indem man Autos produziert, man schreitet voran, indem man Intelligenzen entwickelt, Kenntnisse vermittelt, Kultur schafft und die Menschen behandelt, wie sie behandelt werden müssen. Das ist das Geheimnis der enormen Kraft der Revolution.
Die Welt kann nicht auf anderen Wegen gerettet werden, und ich beziehe mich in diesem Fall auf die gewaltsamen Situationen. Man strebe nach dem Frieden an allen Orten, um alle Völker gegen diese Plage des Terrorismus zu schützen. Es gibt eine andere schreckliche Plage, die zum Beispiel AIDS heißt, die Dutzende Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf der Welt durch Hunger, Krankheiten und fehlende ärztliche Betreuung und Medikamente tötet.
Es gibt auf dem Gebiet der Politik absolutistische Ideen, ein Einheitsdenken, dass man der Welt aufzudrängen versucht. Dies führt überall zu Rebellionen und Irritationen.
Diese Welt wird nicht gerettet – und das hat schon nicht mehr mit dem Terrorismus zu tun -, wenn diese ungerechte wirtschaftliche und soziale Ordnung sich weiterhin ausbreitet oder angewandt wird. Sie führt die Welt in die Katastrophe, auf einen Weg, von dem es weder eine Möglichkeit einer Ausflucht für die 6,2 Milliarden heutigen Bewohner der Erde noch für deren zukünftige Kinder gäbe. Der Planet wird immer mehr zerstört und in die Armut, die Arbeitslosigkeit, den Hunger und die Verzweiflung getrieben. Dies beweisen die Massen an verschiedenen bereits historischen Orten wie Seattle, Quebec, Washington und Genua.
Die mächtigsten Führer der Weltwirtschaft und –politik können sich fast schon nicht mehr treffen. Die Leute haben immer weniger Angst, sie lehnen sich auf, das kann man an allen Orten spüren. Ich war gerade in Durban, Provinz von Südafrika, und sah dort Tausende von Personen, die zu Nichtregierungsorganisationen gehörten; man sieht die Unzufriedenheit auf der Welt wie Schaum wachsen. (…)
Was für ein Riesenunterschied zwischen dem Verhalten der Regierung von Kuba und dem der Regierung der Vereinigten Staaten! Die Revolution, die sich auf die Wahrheit gründet und das Imperium, das sich auf die Lüge gründet!
Fidel Castro Ruz, 11.09.2007
Quellen: Das deutschsprachige Fidel Castro Archiv