Rede des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, Präsident der Rpublik Kuba, zum Festakt anlüßlich des 50. Jahrestages des Angriffs auf die Moncada- und Carols-Manuel-de Cespedes-Kaserne in Santiago de Cuba.
Es scheint wie irreal zu sein, dass wir uns 50 Jahre nach jenen Ereignissen, deren wir heute gedenken
und die am 26. Juli 1953 geschahen, hier an demselben Ort befinden. Ich war damals 26 Jahre alt. Bis
zum heutigen Tag sind in meinem Leben 50 weitere Kampfjahre vergangen.
Zu jenem weit zurückliegenden Augenblick konnte ich mir nicht einen einzigen Moment vorstellen,
dass wir wenige der noch von jener Aktion überlebenden Teilnehmer heute Abend hierher berufen
werden würden, und zwar gemeinsam mit denen, die hier versammelt sind oder im ganzen Land
zuhören, und die von der Revolution beeinflusst wurden oder aktiv in ihr handelten; gemeinsam mit
denen, die zum damaligen Zeitpunkt Kinder oder Jugendliche waren; mit denen, die noch nicht geboren
waren und heute Eltern und sogar Grosseltern sind; gemeinsam mit ganzen Kontingenten von echten
Männern und Frauen, voll revolutionärem und internationalistischem Ruhm und Geschichte, mit
im Dienst stehenden und sich in der Reserve befindenden Soldaten und Offizieren, mit Zivilen, die
echte Heldentaten verbrachten; mit einer unendlich scheinenden Anzahl von jungen Kämpfern; mit
arbeitsamen Werktätigen oder begeisterten Studenten, oder beides zur selben Zeit, und mit
Millionen von Pionieren, die unsere Vorstellungskraft von ewigen Träumern bis zum Rand
anfüllen.
Und erneut erlegt mir das Leben das spezielle Privileg auf, das Wort an euch zu richten.
Ich spreche hier nicht in meinem persönlichen Namen. Ich tue es im Namen der heroischen
Anstrengungen unseres Volkes und der Tausenden von Kämpfern, die während des halben
Jahrhunderts ihr Leben gaben. Ich tue es ausserdem mit Stolz auf das grandiose Werk, dass sie zu
verwirklichen in der Lage waren, auf die Hindernisse, die sie besiegten und das Unmögliche, das
sie möglich machten.
In den schrecklich traurigen Tagen nach der Aktion erklärte ich vor dem Gericht, das mich
verurteilte, welches die Gründe waren, die uns zu jenem Kampf geführt hatten.
Kuba hatte eine Bevölkerung, die weniger als sechs Millionen Einwohner betrug. Gemäss der
damals bekannten Daten, drückte ich unverblümt und in ungefähren Angaben die Situation
unseres Volkes aus, und zwar die Situation 55 Jahre nach der US-amerikanischen Intervention gegen ein
militärisch schon durch die Beständigkeit und das Heldentum der kubanischen Patrioten
besiegtes Spanien, wodurch die Ziele unseres langen Unabhängigkeitskrieges vereitelt wurden
und 1902 eine vollkommene politische und wirtschaftliche Herrschaft über Kuba etabliert wurde.
Das gewaltsame Auferlegen in unserer ersten Verfassung des Rechts der USA, Kuba zu intervenieren und
das Nationalterritorium für Militärstützpunkte zu besetzen, zusammen mit der
Totalherrschaft über unsere Wirtschaft und ihre Naturschätze, reduzierten unsere nationale
Souveränität praktisch auf Null.
Ich werde nur ein paar Phrasen und kurze Absätze meiner Verteidigungsrede während der
Gerichtsverhandlung, die am 16. Oktober 1953 stattfand zitieren:
«600 tausend Kubaner sind arbeitslos.»
«500 tausend Landarbeiter arbeiten 4 Monate im Jahr und hungern in den anderen Monaten.»
«Von 400 tausend Industriearbeitern und Tagelöhnern sind die Pensionen unterschlagen worden, ihre Wohnungen sind die höllischen Zimmer der Zitadellen, ihre Löhne gehen aus den Händen des Arbeitgebers in die des Wucherers über; ihr Leben ist die ewige Arbeit und ihr Ausruhen ist das Grab.»
«10 tausend junge Fachkräfte: Ärzte, Ingenieure, Rechtsanwälte, Veterinäre, Pädagogen, Zahnärzte, Pharmazeuten, Journalisten, Maler, Bildhauer usw. usf. beenden ihre Studien und möchten kämpfen und sind voll Zuversicht, um sich dann in einer Sackgasse ohne Ausweg zu befinden und vor verschlossenen Türen zu stehen.»
«85 Prozent der kleinen Landwirte bezahlt Pacht und lebt unter der ständigen Bedrohung der Vertreibung von ihren Parzellen.»
«200 tausend Bauernfamilien besitzen nicht eine Handbreit Land, um Lebensmittel für ihre hungrigen Kinder anbauen zu können.»
«Mehr als die Hälfte der besten landwirtschaftlichen bewirtschafteten Ländereien befinden sich in ausländischem Besitz.»
«Ungefähr 300 tausend "Caballerías" (mehr als drei Millionen Hektar) liegen brach.»
«Zwei Millionen 200 tausend Menschen unserer Stadtbevölkerung bezahlen Mieten, die zwischen einem fünften Teil und einem Drittel ihrer Einkünfte verschlingen.»
«Zwei Millionen 800 tausend Menschen unserer Land- und Vorstadtbevölkerung haben keinen elektrischen Strom.»
«Zu den Landschulen gehen barfuss, halbnackt und unterernährt weniger als die Hälfte der Kinder im schulpflichtigen Alter.»
«90% der Kinder auf dem Lande sind von Parasiten übersät.»
«Die Gesellschaft ist gefühllos gegenüber dem Massenmord, der an so vielen Tausenden und Abertausenden von Kindern begangen wird, die jedes Jahr wegen fehlender Mittel sterben .»
85 Prozent der Bevölkerung sind heute Eigentümer der Wohnung, in der sie leben. Sie zahlen
keine Steuern. Die anderen 15 Prozent zahlen eine rein symbolische Miete.
«Wenn ein Familienvater vier Monate im Jahr arbeitet, womit kann er denn dann seinen Kindern
Anziehsachen und Arzneien kaufen? Sie werden mickrig heranwachsen, mit dreissig Jahren werden sie
nicht einen einzigen heilen Zahn im Mund haben. Sie werden zehn Millionen Reden gehört haben und
am Ende im Elend und in der Enttäuschung sterben. Der Zugang zu den staatlichen
Krankenhäusern, die immer voll sind, ist nur mit einer Empfehlung eines politischen Magnaten
möglich, der dem Unglücklichen seine Wahlstimme und die seiner gesamten Familie abfordern
wird, damit Kuba immer genau so bleibt oder noch schlechter.»
Das Folgende war vielleicht das Wichtigste was ich zum wirtschaftlichen und sozialen Thema sagte:
«Die Zukunft der Nation und die Lösung ihrer Probleme können nicht weiter von dem
egoistischen Interesse eines Dutzend von Finanzmännern abhängen, von den eiskalten
Berechnungen über Gewinne, die zehn oder zwölf Magnaten in ihren Büros mit Klimaanlagen
anstellen. Das Land kann nicht weiter auf den Knien liegen und um die Wunder einiger weniger Goldener
Kälber bitten, die wie jenes des Alten Testaments, welches der Zorn des Propheten umwarf,
keinerlei Wunder vollbringen. [...] Und durch Staatsmänner, dessen staatsmännisches Tun
darin besteht, alles so zu belassen, wie es ist, und das Leben damit zu verbringen, Dummheiten
bezüglich der "absoluten Unternehmensfreiheit, der Garantien für das
Investmentkapital" und des "Gesetzes von Angebot und Nachfrage" zu nuscheln, werden
solche Probleme sicher nicht gelöst werden.»
«In der heutigen Welt löst sich kein soziales Problem auf spontane Art und Weise.»
Diese Phrasen und Ideen beschrieben eine vorhandene Denkweise über das kapitalistische
Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das einfach beseitigt werden müsste. Im wesentlichen
drückten sie die Idee eines neuen politischen und gesellschaftlichen Systems für Kuba aus,
obwohl es gefährlich war so etwas inmitten des Ozeans von Vorurteilen und des gesamten, von den
herrschenden, dem Imperium alliierten Schichten gesäten ideologischen Gifts, verlauten zu lassen,
das diese über eine Bevölkerung vergossen, von der 90% Analphabeten oder Halbanalphabeten
war, die nicht den Sechs-Klassen-Abschluss erreicht hatten. Eine Bevölkerung, die unzufrieden,
kämpferisch und rebellisch war, aber nicht in der Lage, so ein spitzfindiges und tiefgreifendes
Problem zu verstehen. Seit damals besass ich die solideste und gefestigte Überzeugung, dass die
Ignoranz die mächtigste und schrecklichste Waffe der Ausbeuter im Laufe der Geschichte gewesen
ist.
Das Volk anhand der Wahrheit zu erziehen, mit unschlagbaren Worten und Tatsachen, das war vielleicht
der grundlegende Faktor der grandiosen Heldentat, das es vollbracht hat. Jene erniedrigenden
Realitäten wurden abgeschafft, trotz der Blockaden, der Bedrohungen, der Aggressionen, des
massenhaften Terrorismus und der Verwendung gegen unsere Revolution ad libitum der mächtigsten
Massenmedien, die jemals existiert haben.
Die Ziffern erlauben keinen Widerrede.
Man hat genauer erfahren können, dass die wirkliche Bevölkerung in Kuba 1953, gemäss
der in jenem Jahr durchgeführten Volkszählung, 5 Millionen 820 tausend Einwohner betrug. Die
jetzige beläuft sich, gemäss der im September 2002 erfolgten Volkszählung, die sich
schon in der Endphase der Datenbearbeitung befindet, 11 Millionen 177 tausend 743 Einwohner.
Die Indexe und Kennziffern weisen auf, dass es 1953 eine Anzahl von 807 tausend 700 Analphabeten, was
22,3% entspricht. Eine Zahl, die sich in den sieben Jahren Batista-Tyrannei sicher erhöhte. Im
Jahr 2002 gab es nur 38 tausend 183, was 0,5% entspricht. Das Bildungsministerium schätzt, dass
diese Zahl noch geringer ist, denn es fällt ihnen sehr schwer, trotz der minuziösen Suche
nach nicht alphabetisierten Personen, diese in ihren Branchen oder in den Wohnvierteln aufzufinden,
obwohl sie die Wohnungen besucht haben. Ihre Berechnungen, die gemäss der individuellen
Nachforschungen berichtigt werden, und noch genauer als eine Volkszählung sind, ergeben 18
tausend, was 0,2% entspricht. Beide Angaben schliessen selbstverständlich jene Personen aus, die
aus geistigen oder körperlichen Gründen nicht alphabetisiert werden können.
Im Jahr 1953 belief sich die Zahl der Personen mit mittlerer höherer Reife und bestandenem Abitur
auf 139 tausend 984, ein 3,2% der Bevölkerung über zehn Jahre. Im Jahr 2002 belief sie sich
auf 5 Millionen 733 tausend 243, d.h. 41 Mal mehr und dem 58,9% der Bevölkerung des selben Alters
entsprechend.
Die Anzahl der Graduierten mit Universitätsabschluss erhöhte sich von 53 tausend 490 in 1953
auf 712 tausend 672 im Jahr 2002.
Die Arbeitslosigkeit, trotzdem die Volkszählung 1953 zur Zeit der Zuckerrohrernte stattfand,
einer Etappe mit der grössten Nachfrage an Arbeitskräften, ergab 8,4% der wirtschaftlich
aktiven Bevölkerung. Die Volkszählung vom 2002, die im September durchgeführt wurde,
deckte auf, dass diese heute in Kuba nur 3,1 Prozent beträgt, obwohl die wirtschaftlich aktive
Bevölkerung, die 1953 nur 2 Millionen 59 tausend 659 Einwohner betrug, im vergangenen Jahr 4
Millionen 427 tausend 28 erreichte. Das Überzeugendste ist, dass im folgenden Jahr, wo sich die
Arbeitslosigkeit auf weniger als 3 Prozent vermindert, Kuba in die Kategorie eines Landes mit
Vollbeschäftigung übergeht, was inmitten der Weltwirtschaftssituation in keinem anderen Land
Lateinamerikas oder der sogenannten wirtschaftlich entwickelten Länder möglich ist.
Ohne auf andere Gebiete mit hervorragenden sozialen Fortschritten einzugehen, füge ich nur hinzu,
dass sich die Bevölkerung zwischen 1953 bis 2002 fast verdoppelt hat, die Anzahl der Wohnungen
verdreifachte sich, und die Anzahl der Personen pro Wohnung verminderte sich von 4,64 im Jahr 1953 auf
3,16 im 2002. Von ihnen wurden 75,4 Prozent nach dem Sieg der Revolution errichtet.
Vom gesamten vorhandenen Wohnungsfond des Landes verminderte sich die Prozentzahl der Bohíos
von 33,3 Prozent in 1953 auf 5,7 im Jahr 2002, und die Elektrifizierung derselben erhöhte sich
von 55,6 Prozent im Jahr 1953 auf 95,5 Prozent im 2002.
Die Zahlen sagen jedoch nicht alles. Die Qualität erscheint nicht in den kühlen Ziffern, und
in ihr liegt das wirklich spektakuläre der von Kuba erreichten Fortschritte.
Unser Land nimmt heute bei weitem den ersten Platz auf der Welt bezüglich der Anzahl von Lehrern
und Erziehern pro Kopf ein. Das gesamte Lehrpersonal beläuft sich auf die hohe Zahl von 290
tausend 574 Menschen im aktiven Dienst.
Bei Nachforschungen, die zu einer Gruppe der wichtigsten Bildungskennziffern durchgeführt wurden,
nimmt Kuba ebenfalls den ersten Platz, noch vor den entwickelten Ländern, ein. Die schon in der
Grundschule erreichte Zahl von 20 Schülern pro Lehrer und die von einem Lehrer pro jede 15
Schüler in der Mittelschule — d.h. der siebenten, achten und neunten Klassen — was wir im
folgenden Schuljahr erreichen werden ist etwas, wovon nicht einmal die reichsten Länder des
Planeten träumen können.
Die Ärzte belaufen sich auf 67 tausend 79. Davon sind 45 599 Spezialisten und 8 858 befinden sich
in Ausbildung. Das Krankenpflegepersonal beträgt 81 459 und die Fachkräfte im medizinischen
Bereich 66 339, was insgesamt 214 877 Ärzte, Krankenpflegepersonal und Fachkräfte des
medizinischen Bereichs ausmacht, die sich den Gesundheitsdienstleistungen widmen.
Lebenserwartung beträgt 76,15 Jahre; die Kindersterblichkeit 6,5 pro jede Tausend Lebendgeborene
im ersten Lebensjahr, die niedrigste unter allen Drittländern mehreren der entwickelten
Länder.
Die Lehrer für Körperkultur, Sport und Freizeitbeschäftigung sind 35 tausend 902, viel
mehr als die Gesamtzahl der Lehrer, die sich vor der Revolution der Bildung und Erziehung widmeten.
Kuba befindet sich bei der vollkommenen Transformation seiner eigenen Bildungs-, Kultur- und
Gesundheitssysteme, mit denen es so viele Erfolge errang, um sie ausgehend von der erreichten
Erfahrung und den neuen technischen Möglichkeiten auf niemals erträumte
Qualitätsstandards zu heben.
Es wird geschätzt, dass sich die aktuellen Kenntnisse, die die Kinder und Jugendlichen sich
aneignen, bei voller Anwendung dieser Programme sich in jedem Schuljahr verdreifachen, gleichzeitig,
dass in einem Zeitraum von weniger als fünf Jahren die Lebenserwartung sich auf 80 Jahre
erhöhen soll. Die am meisten entwickelten und reichsten Länder werden niemals die 20
Schüler pro Lehrer in der Grundschule, und weder einen Lehrer pro jede 15 von ihnen in der
Mittelschule erreichen, oder die Universitätsausbildung in die Kreise des gesamten Landes
bringen, um sie allen zugänglich zu machen, noch kostenlos hervorragende Dienstleistungen im
Bildungs- und Gesundheitswesen für alle Bürger anbieten. Ihre wirtschaftlichen und
politischen Systeme sind nicht dafür vorgesehen.
In Kuba war der 1953 denunzierte gesellschaftliche und menschliche Alptraum, welcher der Ursprung
unseres Kampfes war, wenige Jahre nach dem Sieg der Revolution von 1959 verschwunden. Bald gab es
weder landlose Bauern, oder "precaristas", oder Teilpächter, noch Bezahlung von
Pachtzinsen; alle waren Eigentümer der Parzellen, die sie einnahmen; noch gab es
unterernährte, barfüssige Kinder voller Parasiten ohne Schulen oder Lehrer, und wenn es auch
nur unter einem Baum wäre; es gab schon kein massenhaftes Sterben mehr unter ihnen wegen Hunger,
Krankheiten oder fehlender Mittel oder medizinischer Betreuung; die langen Monate ohne Arbeit
verschwanden; es wurden keine Männer und Frauen mehr in ländlichen Gebieten ohne Arbeit
gesehen. Es begann eine Etappe der Schaffung und des Baus von Bildungs- und medizinischen, von Wohn-,
Sport- und anderen gesellschaftlichen Einrichtungen, zusammen mit Tausenden von Kilometern
Landstrassen, Talsperren, Bewässerungskanälen, landwirtschaftlichen Einrichtungen, Zentren
zur Stromerzeugung und ihre Überlandleitungen; Industrien für die Landwirtschaft, des
Maschinenbaus, von Baumaterialien und alles notwendige für die anhaltende Entwicklung des Landes.
Die Arbeitskräftenachfrage war so gross, dass es viele Jahre lang notwendig war, bedeutende
Kontingente von Männern und Frauen aus den Städten zu landwirtschaftlichen und
Bautätigkeiten und zur Industrieproduktion zu mobilisieren, welche die Grundlagen für die
von unserem Vaterland erreichte, ausserordentliche gesellschaftliche Entwicklung setzten, auf die ich
mich vorher bezog.
Ich spreche, als ob das Land eine idyllische Oase des Friedens gewesen wäre, als ob es nicht vier
Jahrzehnte rigoroser Blockade und von Wirtschaftskrieg, Aggressionen aller Art, massenhaften Sabotagen,
Terrorakten, Mordplänen und eine unendliche Liste von feindlichen Handlungen gegen unser
Vaterland gegeben hätte. Ich wollte den Schwerpunkt dieser Rede nicht hierauf legen, um mich auf
essentielle Ideen der Gegenwart zu konzentrieren.
Es ist ausreichend zu erwähnen, dass allein die Verteidigungsaufgaben die ständige
Verwendung von Hunderttausenden von Männern und von zahlreichen materiellen Mitteln erforderten.
Die harte Schlacht härtete unser Volk ab, zeigte ihm gleichzeitig an vielen schwierigen Fronten
zu kämpfen, viel aus sehr wenig zu machen und sich niemals von den Schwierigkeiten unterkriegen
zu lassen.
Ein entscheidender Nachweis war seine heldenhafte Haltung, seine Hartnäckigkeit und seine
unabwendbare Beständigkeit, als das sozialistische Lager verschwand und die UdSSR zerfiel. Die
Seite, die es damals schrieb, als niemand auf der Welt auch nur einen Pfennig auf das Überleben
der Revolution gesetzt hätte, wird in die Geschichte als eine der grössten Heldentaten, die
jemals verwirklicht wurden eingehen. Es tat das ohne auch nur eines der ethischen und humanitären
Prinzipien der Revolution verletzt zu haben, trotz des Geschreis und der Verleumdungen unserer Feinde.
Das Moncada-Programm wurde erfüllt und übererfüllt. Seit langem streben wir nach viel
höheren und unvorstellbareren Träumen.
Heutzutage werden grosse Schlachten auf dem Gebiet der Ideen ausgefochten und wir begegnen Problemen,
die mit der Weltsituation in Verbindung stehen, vielleicht der kritischsten, die die Menschheit je
erlebt hat. Dem muss ich unausweichlich einen Teil meiner Rede widmen.
Vor mehreren Wochen, zu Beginn des Juni, verabschiedete die Europäische Union eine infame
Resolution, die von einem Grüppchen von Bürokraten erarbeitet wurde, ohne vorherige Analyse
der Aussenminister selbst und vorangebracht durch eine Person von faschistischer Abstammung und
Ideologie: José María Aznar. Dieselbe stellte eine feige und abstossende Handlung dar,
die sich zu der Feindseligkeit, den Bedrohungen und Gefahren gesellte, die für Kuba die
aggressive Politik der hegemonischen Supermacht bedeutet. Sie beschlossen, das, was sie
"humanitäre Hilfe" für Kuba nennen, abzuschaffen oder auf ein Minimum zu
reduzieren.
Welche war diese Hilfe in den letzten Jahren, die sehr hart für die Wirtschaft unseres Landes
waren? Im Jahr 2000 belief sich die von der Europäischen Union erhaltene, sogenannte
humanitäre Hilfe auf 3,6 Millionen Dollar; im 2001 auf 8,5 Millionen; im 2002 auf 0,6 Millionen.
Die gerechten Massnahmen, die Kuba auf absolut legaler Grundlage ergriff, um die Sicherheit unseres
Volkes gegenüber schwerwiegenden Gefahren von imperialistischer Aggression zu verteidigen — etwas
was niemand ignoriert — waren noch nicht angewandt worden.
Wie zu ersehen ist, ergibt die Summe einen Durchschnitt von 4,2 Millionen Dollar jährlich, was
sich im 2002 auf weniger als eine Million verringert hat.
Was bedeutet diese Zahl in Wirklichkeit für ein Land, dass zwischen November 2001 und Oktober
2002 die Auswirkungen von drei Hurrikans erlitt, die dem Land Schäden von 2,5 Milliarden Dollar
zufügten, zu denen die für unsere Einnahmen zerstörerischen Auswirkungen der Absenkung
des Tourismus aufgrund der Terrorakte vom 11. September 2001 gegen die USA hinzukamen, die von den
Zucker- und Nickelpreisen wegen der Weltwirtschaftskrise und das bedeutende Ansteigen der
Erdölpreise aus verschiedenen Gründen? Was bedeuten sie verglichen mit den 72 Milliarden,
welche die durch die USA-Regierungen während vier Jahrzehnten verhängte Wirtschaftsblockade
gekostet hat, und gegenüber der diese — aufgrund eines exterritorialen und grausamen Gesetzes,
wie des Helms-Burton-Gesetzes, das die Wirtschaftsinteressen der europäischen Union selbst
beeinträchtigte — zu einer beschämenden Verständigung kam, mittels der sie sich
verpflichtete, ihre Unternehmer nicht zu unterstützen, wenn diese Geschäfte in Kuba machen
und zwar gegen vage Versprechungen, dass sie dieses Gesetz nicht auf ihre Investitionen in den USA
anwenden würden?
Mit den staatlichen Stützungen für die Zuckerpreise beeinträchtigte die
Europäische Union in mehrere Milliarden Dollar die Einnahmen Kubas während der gesamten
Zeit, die die Blockade durch die USA gedauert hat.
Die Zahlungen von Kuba an die Länder der Europäischen Union wegen Wareneinfuhr erreichten in
den letzten 5 Jahren 7,5 Milliarden Dollar, im Durchschnitt ungefähr 1,5 Milliarden
jährlich. Andererseits erwarben diese Länder nur Erzeugnisse aus Kuba im durchschnittlichen
Wert von 571 Millionen jährlich in den letzten fünf Jahren. Wer hilft nun wirklich wem?
Ausserdem ist die berühmte humanitäre Hilfe gewöhnlich mit bürokratischen
Verzögerungen und unzulässigen Bedingungen verknüpft, wie zum Beispiel die, Fonds vom
Gegenwert in Nationalwährung zu schaffen, und zwar zum Tauschwert unserer Wechselhäuser, um
andere Projekte in Nationalwährung zu finanzieren, bei denen die Entscheidungen mit Teilnahme von
Dritten zu treffen sind.
Das heisst, wenn die Europäische Kommission eine Million Dollar übergab, beanspruchte sie,
dass die kubanische Seite für diese Million 27 Millionen kubanische Peso zahle, um andere
Projekte in dieser Höhe in Nationalwährung zu finanzieren, und bei deren Ausführung zur
Beschlussnahme europäische NGOs teilnehmen müssten. Diese absurde Bedingung, die niemals
akzeptiert wurde, paralysierte praktisch den Zufluss der Hilfe für eine Gruppe von Projekten
für drei Jahre, und anschliessend begrenzte sie diese bedeutend.
Zwischen Oktober 2000 und Dezember 2002 verabschiedete die Europäische Kommission förmlich
vier Projekte für einen Betrag von ungefähr 10,6 Millionen Dollar (fast alles für
fachliche Betreuung bei Verwaltungs- Rechts- und Wirtschaftsthemen) und nur 1,9 Millionen Dollar
für Lebensmittelsicherheit. Nichts davon wurde verwirklicht aufgrund der Langsamkeit der
bürokratischen Mechanismen jener Einrichtung. Jedoch in allen Berichten der Europäischen
Union erscheinen diese Beträge als "für Kuba genehmigt", aber die Realität
ist, dass bis zum jetzigen Datum kein Cent von diesen Fonds in unser Land gekommen ist.
Es muss berücksichtigt werden, dass die Europäische Kommission und ihre Mitglieder in allen
ihren Berichten über die Hilfe für Kuba zusätzlich die sogenannten indirekten Kosten
berechnen, solche wie Reisen in ihren eigenen Luftgesellschaften, Beherbergung, Reisespesen,
Gehälter und Luxus auf Erste-Welt-Niveau. Die angeblich verausgabte Hilfe, die direkt das Projekt
beeinflusst, sieht sich durch diese Ausgaben vermindert, die am Ende keinen Nutzen für das Land
darstellen, die sie aber aus klaren Publizitätsgründen als Teil ihrer
"Grosszügigkeit" abrechnen.
Es ist wirklich empörend Kuba mit jenen Massnahmen unter Druck setzen und einschüchtern zu
wollen. Kuba, ein kleines, belagertes und blockiertes Land, ist nicht nur in der Lage gewesen, zu
überleben, sondern auch vielen Ländern der Dritten Welt zu helfen, die während
Jahrhunderten durch die europäischen Metropolen ausgebeutet wurden.
Während 40 Jahren haben mehr als 40 tausend Jugendliche aus mehr als 100 Ländern der Dritten
Welt in Kuba ihre Studien als Universitätsabsolventen und qualifizierte Fachkräfte ohne
jegliche Kosten abgeschlossen, 30 tausend von ihnen aus Afrika stammend, ohne dass unser Land ihnen
auch nur einen einzigen gestohlen hätte, wie es die Länder der Europäischen Union mit
vielen der besten Talente tun. Während dieser ganzen Zeit haben andererseits mehr als 52 tausend
kubanische Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens freiwilligen und kostenlosen Dienst in 93
Ländern geleistet, wobei sie Millionen Leben gerettet haben.
Selbst ohne dass wir vollkommen aus der Spezialperiode herausgekommen wären, gab es im
vergangenen Jahr 2002 schon mehr als 16 tausend Jugendliche der Dritten Welt, die kostenlos
Hochschulstudien in unserem Land absolvieren, darunter 8 tausend, die sich als Ärzte ausbilden.
Wenn man nachrechnet, was sie in den USA und Europa bezahlen müssten, dann entspricht das einer
Spende von mehr als 450 Millionen Dollar jedes Jahr. Wenn man die 3 700 Ärzte hinzurechnet, die
im Ausland an den entlegensten und schwierigsten Orten Dienst tun, müsste man fast weitere 200
Millionen hinzuzählen, wenn man die Gehaltskosten zugrunde legt, die die WGO jährlich
für einen Arzt zahlt. Zusammen ein Wert von 700 tausend Millionen Dollar. Das kann unser Land
nicht ausgehend von seinen Geldmitteln tun, sondern ausgehend von dem ausserordentlichen
Menschenkapital, welches die Revolution geschaffen hat. Das sollte der Europäischen Union als
Beispiel dienen und sie bezüglich der miserablen und wirkungslosen Hilfe beschämen, die sie
jenen Ländern leistet.
Während die kubanischen Kämpfer ihr Blut vergossen, indem sie gegen die Apartheidsoldaten
kämpften, tauschten die Länder der Europäischen Union Milliarden Dollar an Waren jedes
Jahr mit den südafrikanischen Rassisten aus, und durch ihre Investitionen zogen sie Nutzen aus
der sklavenähnlichen und billigen Arbeit der eingeborenen Südafrikaner.
Am 20. Juli, vor kaum einer Woche, ratifizierte die Europäische Union in einer vielbesprochenen
Versammlung, um die beschämende Gemeinsame Position zu überprüfen, die infamen gegen
Kuba am 5. Juni angenommenen Massnahmen und erklärte, dass sie der Meinung wären, dass der
politische Dialog fortgeführt werden sollte, "zwecks der Förderung einer wirksameren
Suche nach dem Ziel der Gemeinsamen Position".
Die Regierung Kubas verzichtet aus einem elementaren Sinn für Würde auf jegliche Hilfe oder
Rest von humanitärer Hilfe, die die Kommission und die Regierungen der Europäischen Union
anbieten können. Unser Land würde diese Art Hilfe, egal wie bescheiden sie wäre, nur
von den regionalen und lokalen Selbstverwaltungen, den NGOs und Solidaritätsbewegungen annehmen,
die Kuba keine politischen Bedingungen auferlegen.
Die Europäische Union macht sich Illusionen, wenn sie behauptet, dass der politische Dialog
weitergeführt werden soll. Die Souveränität und Würde eines Volkes wird mit
niemandem diskutiert, schon gar nicht mit einer Gruppe ehemaliger Kolonialmächte, die historisch
gesehen für den Sklavenhandel, die Plünderung und sogar die Vernichtung von ganzen
Völkern verantwortlich sind, die verantwortlich sind für die Unterentwicklung und Armut, in
der heute mehrere Milliarden Menschen leben, die sie weiter ausbeuten und zwar mittels des ungleichen
Austauschs, der Ausbeutung und des Verschleuderns ihrer Naturschätze, durch eine unbezahlbare
Auslandsschuld, den Raub ihrer besten Köpfe und anderer Verfahrensweisen.
Der Europäischen Union fehlt die genügende Freiheit, um mit vollkommener Unabhängigkeit
einen Dialog zu führen. Ihre Vereinbarungen mit der NATO und den USA, ihr Verhalten in Genf, wo
sie gemeinsam mit denen handeln, die Kuba zerstören wollen, sprechen ihr die Fähigkeit
für einen konstruktiven Austausch ab. Ihr werden sich bald Länder, die von der ehemaligen
sozialistischen Gemeinschaft abstammen, anschliessen. Die opportunistischen Regierenden an ihre
Spitze, die den USA-Interessen treuer sind als denen Europas, werden Trojanische Pferde der Supermacht
in der Europäischen Union sein. Sie sind voll von Hass gegen Kuba, das sie allein gelassen haben
und dem sie nicht verzeihen, widerstanden zu haben und bewiesen zu haben, dass der Sozialismus in der
Lage ist, eine tausend Mal gerechtere und humanere Gesellschaft zu erreichen, als das verfaulte
System, welches sie angenommen haben.
Als die Europäische Union geschaffen wurde, haben wir applaudiert, weil es das einzige
Intelligente und Nützliche war, was sie als Gegengewicht gegen den Hegemonismus ihres
mächtigen militärischen Alliierten und Wirtschaftskonkurrenten tun konnten. Wir haben auch
beim Euro Beifall geklatscht als etwas Angebrachtes für die Weltwirtschaft gegenüber der
erdrückenden und fast absoluten Macht des Dollar.
Wenn sie im Gegensatz dazu arrogant und berechnend und auf der Suche nach der Versöhnung mit den
Herrschern der Welt Kuba beleidigen, verdienen sie nicht die geringste Rücksichtnahme oder den
Respekt unseres Volkes.
Der Dialog in den internationalen Foren und um die schwerwiegenden Probleme zu diskutieren, welche die
Welt bedrohen, muss öffentlich sein.
Wir werden nicht versuchen, die Prinzipien der Europäischen Union oder Nicht-Union (Einigkeit
oder Uneinigkeit) zu diskutieren. Mit Kuba treffen sie auf ein Land, das weder Beherrscher anerkennt,
noch Bedrohungen akzeptiert, oder bettelt, noch dem der Mut fehlt, um die Wahrheit zu sagen.
Sie brauchen es, dass jemand Ihnen ein paar Wahrheiten sagt, da viele Ihnen aus Eigennutz oder einfach
entzückt durch den Pomp des vergangenen Ruhms von Europa schmeicheln. Warum kritisieren oder
helfen Sie nicht Spanien den schlimmen Zustand seines Bildungswesens zu verbessern, der auf
Bananenrepublik-Niveau eine Scham für Europa ist? Warum eilen Sie nicht Grossbritannien zu Hilfe,
um zu verhindern, dass die Drogen die stolze Rasse ausrotten? Warum analysieren und helfen Sie nicht
sich selbst, da Sie es so sehr nötig haben?
Die Europäische Union würde gut daran tun, weniger über die wirklichen Menschenrechte
der grossen Mehrheit der Völker der Welt zu reden und mehr für sie zu tun; mit Intelligenz
und Würde gegenüber denjenigen zu handeln, die ihnen nicht die Krümel der Ressourcen
des Planeten lassen wollen, den sie zu erobern beabsichtigen; ihre kulturelle Identität
gegenüber der Invasion und Durchdringung durch die mächtigen transnationalen Unternehmen
der US-amerikanischen Vergnügungsindustrie zu verteidigen; sich um ihre Arbeitslosen zu
kümmern, die Dutzende Millionen betragen; ihre funktionellen Analphabeten zu erziehen; den
Immigranten eine menschliche Behandlung zukommen zu lassen; allen ihren Bürgern eine wirkliche
Sozialversicherung und ärztliche Betreuung abzusichern, wie es Kuba tut; ihre Konsum- und
Verschwendungsgewohnheiten zu moderieren; abzusichern, dass alle ihre Mitglieder das eine Prozent
ihres BIP als Beitrag für die Entwicklung der Dritten Welt beitragen, wie es einige schon tun,
oder um zumindest ohne Bürokratie noch Demagogie ihre schreckliche Situation der Armut,
Gesundheitsschädlichkeit und des Analphabetentums zu lindern; Afrika und andere Regionen wegen
des ihnen über Jahrhunderte durch die Sklaverei und den Kolonialismus zugefügten Schadens zu
entschädigen; den noch bestehenden kolonialen Enklaven, die sie noch in dieser Hemisphäre
aufrecht erhalten — von der Karibik bis zu den Falklandinseln — ohne ihnen die Wirtschaftshilfe zu
entziehen, auf die sie wegen des historisch ihnen zugefügten Schadens und die erlittene koloniale
Ausbeutung Anspruch haben.
Zu einer unendlichen Liste könnte man hinzufügen:
Eine wirkliche Politik zur Unterstützung der Menschenrechte mittels Tatsachen und nicht leerem
Gerede zu betreiben; zu untersuchen, was wirklich mit den von den Antiterroristischen
Befreiungsgruppen (GAL) ermordeten Basken geschah und Verantwortlichkeiten fordern; die Welt
darüber informieren, wie der Wissenschaftler David Kelly brutal ermordet wurde oder auf welche
Art und Weise man ihn zum Selbstmord brachte; irgendwann einmal die Fragen zu beantworten, die ich in
Rio de Janeiro zur neuen strategischen NATO-Konzeption bezüglich der Länder Lateinamerikas
stellte; sich entschlossen und mit Standhaftigkeit der Doktrin des Überraschungs- und
vorbeugenden Angriffs gegen jegliches Land der Welt zu widersetzen, die von der mächtigsten
Militärmacht, die jemals existierte, ausgerufen wurde, von der sie wissen, wohin deren Folgen
für die Menschheit führen.
Kuba zu verleumden und ihm Sanktionen aufzuerlegen ist - abgeshen davon, dass es ungerecht und feige
ist - lächerlich. Ausgehend von dem grossartigen und selbstlosen Menschenkapital, das es
geschaffen hat und welches Sie nicht beachten, braucht Kuba die Europäische Union nicht, um zu
überleben, sich zu entwickeln und zu erreichen, was Sie niemals erreichen werden können.
Die Europäische Union muss ihre Arroganz und Anmassung moderieren.
Überall tauchen mit grossem Elan neue Kräfte auf. Die Völker sind der Bevormundung, der
Einmischung und Plünderung müde, die durch Mechanismen auferlegt werden, welche die am
meisten Entwickelten und Reichen auf Kosten der wachsenden Armut und des Ruins der anderen
übervorteilen. Ein Teil jener Völker schreitet schon mit unhaltbarer Kraft voran. Andere
werden sich ihnen anschliessen. Unter ihnen gibt es Giganten, die erwachen. Diesen Völkern
gehört die Zukunft.
Im Namen von 50 Jahren des Widerstands und Kampfes ohne Waffenstillstand gegenüber einer mehrmals
grösseren Macht als Ihrer, und der von Kuba ohne jegliche Hilfe der Länder der
Europäischen Union erreichten sozialen und menschlichen Fortschritte, lade ich Sie ein, ruhig
über ihre Fehler nachzudenken ohne sich durch übermässige Wut oder euronarzistischen
Rausch hinreissen zu lassen.
Weder Europa noch die USA werden das letzte Wort über das Schicksal der Menschheit sagen!
Ich möchte Ihnen etwas Ähnliches versichern, wie das, was ich vor dem bastardischen Gericht,
das wegen des Kampfes, den wir vor jetzt genau fünf Jahrzehnten begonnen haben, über mich
Gericht gehalten und mich verurteilt hat, aber dieses Mal werde nicht ich es sein, der es sagt; ein
Volk, welches eine tiefgreifende, transzendente und historische Revolution durchgeführt hat und
sie zu verteidigen wusste, bestätigt und prophezeit es:
Verurteilt mich, das macht nichts! Die Völker werden das letzte Wort sagen!
Ewiger Ruhm den während der 50 Jahre Kampf Gefallenen!
Ewiger Ruhm dem Volk, welches seine Träume in Realitäten verwandelt hat!
Wir werden siegen!
Fidel Castro Ruz
26. Juli 2003, Santiago de Cuba
Quellen: Das deutschsprachige Fidel Castro Archiv,
Discursos e intervenciones,
Fidel - Soldado de las Ideas