Rede des Oberkommandierenden (Comandante en Jefe) Fidel Castro Ruz, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Cubas und Vorsitzender des Staatsrates und des Ministerrates, zum Abschluß des 4. Kongresses der CDR (Comite(s) de Defensa de la Revolución) im Theater Jesus Garay in Guanabacoa, Provinz Havanna Stadt, am 26. September 1993, Jahr 35 der Revolution.
Compañeras und compañeros von der Nationalen Leitung der CDR, die Ihr gerade gewählt worden seid;
compañeras und compañeros von der Leitung der CDR der Provinz Havanna Stadt;
compañeras und compañeros Delegierte des 4. Kongresses der CDR dieser Provinz.
Ich denke dieses sind Zeiten von viel Arbeit und wenig Reden; aber ich ahnte schon, daß es sich nicht vermeiden ließe, wenn ich an dieser Sitzung teilnehme, daß man mir die ehrenhafte Aufgabe gibt, das Schlußwort zu sprechen.
Das ist mein Schicksal: Schlußworte zu sprechen, immer wieder Kongresse abzuschließen [GELÄCHTER].
Als ich mittags in diese Sitzung kam, fiel mir auf, daß die Lüftung in diesem Saal ausgefallen war. Das hat ja gerade noch gefehlt, sagte ich mir, denn der Saal verwandelte sich in einen Ofen, und ich habe Euch mit den improvisierten Fächern gesehen. Ich glaube es gab keinen einzigen ohne sich mit einem Fächer frische Luft zuzufächeln, soweit, daß sogar ich den Luftzug von Euren Fächern abgekommen habe [GELÄCHTER], und sie wedeln immer noch, mit gutem Recht, denn obwohl die glückliche Idee aufkam, die alten Fenster aufzumachen, und es der Natur gefallen hat, uns mit sowas wie einer leichten Brise zuhilfe zu kommen zumindest hier spürt man sie, ich weiß allerdings nicht, ob die Natur nur uns hier zuhilfe kommen will und das hat zumindest das Opfer etwas gemindert, in diesem Ofen zum Abschluß des Kongresses auszuharren.
Sitzungen je Provinz - ich muß sagen, daß die Idee, den Kongreß in Sitzungen je Provinz abzuhalten, wirklich eine originelle und brillante Idee, ich würde sagen, das ist die Methode, in der Sonderperiode Kongresse abzuhalten. Denn dadurch konnten große Einsparungen gemacht werden, denn rechnet Euch doch selber aus, wieviel Ausgaben eingespart wurden; Ausgaben für Treibstoff, der so knapp ist, und für Transport im allgemeinen, Eisenbahn und Omnibus. Darüber hinaus, wichtig waren nicht nur die Einsparungen, nach dem, was mir die compañeros erklärt haben. Ich habe die verschiedenen Sitzungen durch Presse und Fernsehen verfolgt, was veröffentlicht worden ist; ich bin nicht so vertraut mit allen Einzelheiten, wie die compañeros, die an allen Sitzungen teilgenommen haben, deswegen war ich auch nicht der Bestgeeignete für das Schlußwort, denn ich konnte wirklich nicht an den Sitzungen in allen Provinzen teilnehmen. Alle erzählen mir, daß es ein großer Erfolg war, diese Sitzungen abzuhalten, daß die Debatten sich stark mit den Problemen jeder Region und jeder Provinz beschäftigten, daß eingehend diskutiert wurde und daß mehr als 300 Delegierte gesprochen haben. Das ist, glaube ich, eine Rekordzahl für einen Kongreß, denn ich habe noch keine Veranstaltung erlebt, nicht einmal diejenigen über die Auslandsverschuldung, die viele Tage dauerten, bei denen 300 Leute an den Debatten teilnehmen konnten.
Noch etwas, und zwar hat man bei einem Nationalkongreß, der hier in der Hauptstadt stattgefunden hätte, mit 800 Delegierten berechnet, aber auf diese Weise konnten 2600 Delegierte teilnehmen. So kam es, daß es wie nie zuvor Möglichkeiten gab, Meinungen zu äußern, eine Beteiligung wie nie zuvor, eine Beschäftigung mit den lokalen Problemen wie nie zuvor, und das war eines der Ergebnisse dieser ausgezeichneten Idee. Ich gehe davon aus, daß andere Organisationen darüber nachdenken, die Sachen so oder ähnlich zu machen. Man hat mir auch erklärt, daß die Delegierten diesmal direkt von den Gemeinden gewählt wurden und nicht von den Provinzen. So konnte es keinen demokratischeren Prozeß, keinen umfassenderen, mit größerer Beteiligung geben, als dieser Prozeß, der gerade abgehalten würde, so notwendig und so passend in diesem Moment, den das Land durchlebt. Man konnte die grundlegenden Probleme diskutieren, alle möglichen Angelegenheiten; aber die Betonung lag auf den entscheidenden und Schlüsselfragen dieses Augenblicks: alles, was mit der Verteidigung der Revolution zusammenhängt, die Nummer eins, und alles was mit dem Kampf gegen das Gesindel, die Antisozialen, das Kriminalität und den Vandalismus, zusammenhängt.
Konterrevolution und Vandalismus
Konterrevolution und Aktivitäten dieser Art hängen ziemlich eng zusammen, denn die Konterrevolution ist natürlich eine unaufhörliche Aufforderung, gegen die Gesetze zu verstoßen und sich zu vergehen, Probleme zu schaffen, und in den Hunderten von Stunden Radio, über die die Konterrevolution verfügt, bemüht sie sich, aller Arten von Vergehen in unserem Land zu fördern, Missetaten zu fördern, Akte des Vandalismus zu fördern, und Sabotageakte, die das Land in den jetzigen Umständen beeinträchtigen. Wenn auch solche Sachen immer, in der einen oder anderen Weise, vorgekommen sind, in der gegenwärtigen Zeit richten sie viel mehr Schaden für unser Land an, für unsere Gesellschaft, für unsere Revolution. Klar, wir leben nicht in idyllischen Zeiten. Zeiten der Idylle und des Überflusses gab es hier viele Jahre lang; idyllische Zeiten haben wir gekannt und Zeiten des Überflusses, sie sogar dazu geführt haben, daß nicht immer angemessen mit den Ressourcen umgegangen wurde, daß verschiedene verschwenderische Gewohnheiten entstanden sind. Dies sind schwierige Zeiten, wahrhaft schwierige Zeiten, deswegen darf man die Kampfbereitschaft der CDR nicht mit der der sechziger Jahre nach der Gründung der Organisation vergleichen. Das waren damals Zeiten mit Schwierigkeiten, das waren Zeiten mit heftigen Zusammenstößen zwischen der Revolution und der Konterrevolution, das waren die Zeiten der Sabotagepläne, der Attentate; das waren Zeiten, in denen es 300 konterrevolutionäre Organisationen gab. Ich erinnere mich, wie an demselben Tag, als die Idee zur Schaffung der Komitees lanciert wurde, am 28. September 1960, vier Bomben explodierten; die vier Bomben brachten tatsächlich die Idee hervor, die Komitees zur Verteidigung der Revolution zu gründen [BEIFALL].
Es waren deswegen, sage ich, Zeiten mit Schwierigkeiten und Zeiten von Kämpfen, aber es waren nicht derart schwierige Zeiten wie heute, den damals gab es die UdSSR, gab es das sozialistische Lager, lebten wir nicht in einer unipolaren Welt unter der Hegemonie der Vereinigten Staaten; das heißt, unter der Hegemonie des Yankee-Imperialismus. Es gab andere Umstände, auch wenn die Blockade schon eingeleitet wurde: Für eine Tonne Zucker bekam man acht Tonnen Erdöl. Das habe ich bei anderen Gelegenheiten schon gesagt, und ich werde das weiter sagen, denn es ist nötig, daß diese Vorstellung klar ist, verstanden wird, ins Bewußtsein eingeht: darin besteht ein ungeheurer Unterschied zwischen jenem Jahr 1960 und diesem Jahr 1993.
1960 und 1993 Ich würde sagen, wenn man heute acht Tonnen Erdöl für eine Tonne Zucker kaufen könnte, dann hätten wir die Probleme mit dem Treibstoff nicht, die wir haben, keine Stromsperren oder ähnliche Probleme mit der Energieversorgung. Ah! Aber als Resultat der Konflikte im Nahen Osten, hat die Organisation der Erdölproduzenten in der OPEC d.h. im Entstehen einer monopolistischen Organisation, die praktisch die Preise festlegt dazu geführt, daß in der Welt von heute die Länder mit anderen Rohstoffen, die Länder der Dritten Welt, die kein Erdöl haben, mit Kaffee, oder mit Fasern, oder mit Erzen und anderen Produkten das Erdöl bezahlen müssen, zu einem Preis, der sechs oder sieben mal so hoch ist wie vordem.
Darüber hinaus, im Jahr 1960 gab es Organisationen, die die Preise der Rohstoffe schützten: Zuckerabkommen, Kaffeeabkommen, Kakaoabkommen, viele Arten solcher Abkommen, die dafür sorgten, die Exportpreise vieler Länder der Dritten Welt zu schützen, und diese Abkommen sind mit dem Aufkommen der neuen kapitalistischen Philosophie und der vorherrschenden neoliberalistischen Vorstellungen verschwunden und haben zahlreiche Länder in sehr schwierige Situationen gebracht, als Folge dieses Falls der Preise der Exportprodukte und des Steigens der Erdölpreise. Wenn es heute die Austauschverhältnisse noch gäbe, wie ich sie für 1960 angeführt habe, hätten wir viele der aktuellen Probleme nicht, auch mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers. Den schlimmsten Schlag erhielten wir, weil wir wenigstens mit dem sozialistischen Lager, mit der UdSSR, jene Austauschverhältnisse zwischen Zucker und Erdöl von 1960 aufrechterhalten hatten. Als dann die UdSSR verschwand, verschwand dieses Austauschverhältnis nicht nur mit dem Erdöl, sondern mit allen anderen Waren, mit denen wir handelten, verschwanden Kredite, Lieferungen von Ersatzteilen, Düngern, Getreide, Rohstoffen und viele Sachen, von einem Tag auf den ändern, was unsere Wirtschaft in einer so schwierigen Lage gebracht hat. Solange die UdSSR existierte, verteidigten wir uns gegen die Blockade; solange die UdSSR existierte, das sozialistische Lager und die Wirtschaftsbeziehungen, die wir mit ihnen hatten, war die Blockade leichter zu ertragen, während heute die Blockade einen unvergleichlich höheren Schaden anrichtet, weil wir nicht mehr jenen großartigen Stützpunkt für den Kampf dagegen haben, weil wir nicht mehr jene Mittel und jene Solidarität haben, die vom sozialistischen Lager und vor allem der Sowjetunion ausging.
Vorher hat die Blockade Schaden angerichtet und über 30 Jahre hinweg viel geschadet, aber den schrecklichsten Schaden richtet sie jetzt an, wo diese Blockade noch intensiviert worden ist, wo diese Blockade von der Hegemoniemacht der Welt durchgeführt wird und wo diese Blockade unter neuen Bedingungen ausgeübt wird, ohne die Existenz dieser Faktoren, die uns derart beim Kampf gegen den Imperialismus und gegen die Blockade geholfen haben. Diese Situation hat uns nicht nur auf wirtschaftlichem Bereich getroffen, sie hat uns auch auf militärischem und politischen Bereich getroffen. Jene Länder hatten eine bestimmte Position in den internationalen Gremien; heute beziehen sie eine andere, in der Regel die vom Imperialismus vorgezeichnete. Die UdSSR ist in einen Haufen einzelner Länder auseinandergefallen, und jedes einzelne dieser Länder ist in eine ungeheure Abhängigkeit vom Westen gefallen, vor allem von den USA, und, natürlich, ihr Verhalten in Bezug auf Cuba in den internationalen Gremien ist anders als das der UdSSR. Alle diese Faktoren muß man berücksichtigen, um den Unterschied zwischen 1960 und jetzt auszuloten. Jetzt muß man die Revolution mit viel mehr Energie, mit viel mehr Kraft verteidigen, weil die Umstände schwieriger sind; heute glaubt der Imperialismus, ja er setzt darauf, daß Cuba nicht widerstehen kann. Sie kennen die Probleme, die ich hier darlege, und daß noch darüber hinaus, bestimmte ungewöhnliche und vor allem ungelegene Naturkatastrophen eingetreten sind.
Naturkatastrophen
Im vergangenen Jahr hatten wir eine starke Trockenheit in der zweiten Jahreshälfte, eine immerhin wichtige Periode für das Wachstum des Zuckerrohrs; zur Abwechslung hat es dann, nachdem die Zafra, die Zuckerrohrernte begonnen hatte, ständig während der ganzen Erntezeit geregnet, vielleicht ein Resultat von Klimaveränderungen, von diesen neuen Erscheinungen. Wir hatten den Jahrhundertsturm. Ihr könnt Euch die Qual nicht vorstellen, diese Bananenplantagen zu sehen, Hunderte von mit Mikrojet bewässerten caballerias (cub. Flächenmaß) dem Boden gleichgemacht von Winden mit mehr als 150 km/h, manchmal sogar bis zu 200 km/h ich bin Augenzeuge davon, denn ich habe diese Pflanzungen sofort besucht als Folge eines Sturms, der zwei Drittel der Insel ausgefegt hat, alle Kulturen beschädigte, einschließlich des Tabaks von West bis Ost, in einer Zeit wo es sonst keine Wirbelstürme gibt, einer sonst normalen Periode. Die Wirbelstürme gab es in dieser Zeit, von Juli bis Oktober oder November, aber nicht im Februar; das war ein umgedrehter Winterwirbelsturm, der in die Gegenrichtung blies, ein wirklich einmaliges Phänomen, ohne Beispiel glaube ich. Der Jahrhundertsturm, der Regen, die Trockenheit zuerst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, vor allem in den Monaten September, Oktober, November, das Zusammenspiel all dieser Faktoren verminderte die verfügbare Menge an Zuckerrohr; verminderte aber nicht nur die verfügbare Menge, sondern tatsächlich verhindert, daß das ganze verfügbare Zuckerrohr auch gemahlen werden konnte; auf den Feldern ist Zuckerrohr für eine Million Tonnen Zucker zurückgeblieben. Es gibt noch andere Faktoren, die ebenfalls eine Rolle gespielt haben, bestimmte Zulieferungen, Fehlen von bestimmten Ersatzteilen, oder Reifen, oder Schläuchen, trotz der enormen Anstrengungen, die für deren Beschaffung unternommen wurden. All das hatte zur Folge, daß das Land zwei Millionen Tonnen weniger Zucker produziert hat, d.h. ein Verlust von fast 500 Millionen Dollar. Stellt Euch vor, inmitten der Sonderperiode, der Verlust von 500 Millionen Dollar nur wegen des nicht produzierten Zuckers. Zu diesen Faktoren kommen andere Sachen. Vorher haben wir immerhin mehr Zucker produziert, bis zu acht Millionen Tonnen haben wir produziert, aber das Land hatte keine Unkrautvernichtungsmittel, keine Dünger, einen beträchtlichen Mangel an Treibstoffen, was natürlich diese Produktionen, und nicht nur im Zuckerbereich, beeinträchtigten. Der Feind kennt alle diese Schwierigkeiten, die wir haben, und nährt seine Hoffnung, daß das Land nicht widerstehen könnte.
Epidemische Neuritis
Zu alledem kommt noch, in diesem selben Jahr 1993, diese mysteriöse Neuritisepidemie, die bedeutende Mittel erfordert hat und Dutzende von Forschungszentren beschäftigt hat, weil es wirklich beklemmend zu sehen war, wie täglich neue Fälle hinzukamen. Obwohl wir die Tore für die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft geöffnet haben, und die internationalen Gesundheitsorganisationen eingeladen haben, die Forschungszentren Europas, und sogar der Vereinigten Staaten, da wir ja nun mal Nachbarn sind, und dies ein Problem ist, das auch sie interessieren müßte, obwohl Dutzende von Forschungszentren und Persönlichkeiten oder herausragende Wissenschaftler an den Analysen mitgewirkt haben, kann man heute noch nicht mit Sicherheit sagen, was denn die Ursachen dieser Epidemie sind; aber wir können sagen, daß das Land mit Entschlossenheit dieser Epidemie entgegengetreten ist, Mittel gesucht hat, klinische Untersuchungen angestellt hat, um die geeignetste Therapie herauszufinden, und es sind Vor-beuge-Maßnahmen entworfen worden, um jedwedem möglichen Vitaminmangel zu begegnen, die irgendwie einen Einfluß haben könnte, oder auch weil die Vitamine als Heilmittel beim Kampf gegen viele dieser neurologischen Probleme hilft. Es sind alle Maßnahmen ergriffen worden, um kreuz und quer im ganzen Land die Patienten zu versorgen, so daß wir auf etwas über 50.000 diagnostizierte Fälle kamen. Das muß nicht heißen, daß es 50.000 waren, es gibt da immer, was man die Hyperdiagnose nennt; d.h., viele Fälle, die bei einer Epidemie als eine Krankheit eingeordnet werden, leiden in Wirklichkeit an was anderem. Es waren Zehntausende betroffen, aber wir können heute sagen, daß wir aus diesem Kampf, den unser Volk geführt hat, siegreich hervorgegangen sind, und aus einer Lage, in der jeden Tag bis zu mehrere Hundert neue Fälle auftauchten, sind zu einer Situation gekommen, wo Tage vergehen, ohne daß ein einziger neuer Fall auftaucht. Wir können also sagen, daß in diesem Moment ein Sieg gegen die Krankheit errungen wurde, mitten in der Sonderperiode und inmitten all dieser anderen Katastrophen, die ich erwähnt hatte. So verliert unser Volk nicht den Mut, demoralisiert sich nicht, und stellt sich den Problemen, wie sie auch immer seien, voller Mut und Würde, egal wie groß die Schwierigkeiten sein mögen. Und der Feind weiß das auch. Der Feind stellte sich vor, daß Cuba kein Jahr, nicht einmal sechs Monate widerstehen könnte, und es sind fast vier Jahre vergangen seit dem Zerbröseln wie wir das schon mehrfach gesagt hatten des sozialistischen Lagers; es sind fast vier Jahre vergangen und wir haben sehr ernsten Problemen getrotzt. Wir hören nicht auf, unsere Verteidigung zu stärken, das Gelände für den Kampf vorzubereiten, Schutzräume für die Bevölkerung im Kriegsfall zu schaffen; die Vorbereitung der Streitkräfte ist nicht vernachlässigt worden, es sind unendlich viele wahrhaft geniale Sachen entworfen worden, um die Kampfbereitschaft zu sichern, wenn auch unter den Bedingungen der Sonderperiode, mit den Waffen, die wir haben, und es sind nicht wenige. Das Land hat sich nicht demoralisiert und nicht entmutigt, auf keinem Gebiet, auch nicht die Anstrengungen unterlassen, die in jedem Fall, unter allen Umständen, für jede Sache erforderlich waren.
Réctificación und Sonderperiode
Im September 1960 sind die Komitees aus der Taufe gehoben worden, und 1961 waren sie alle im Laufe des Jahres installiert (BEIFALL); 1961 hatten wir Girón und in 1962 die Oktoberkrise, wir haben einige Sachen erlebt, Situationen, denen alle mit einer großen Kühnheit entgegengetreten sind, mit einem großen Heroismus. Aber diese Zeiten sind schwieriger, viel schwieriger, wir müssen uns dessen bewußt sein; sie erfordern mehr Anstrengungen, sie erfordern mehr Kühnheit, sie erfordern mehr Intelligenz, sie erfordern eine effizientere Organisation, sie erfordern eine höhere Moral, sie erfordern einen hartnäckigeren Kampf, um eben das Vaterland, die Revolution und die Errungenschaften des Sozialismus zu retten. Darüber habe ich breit am 26. Juli gesprochen, was das mit den Errungenschaften des Sozialismus bedeutet, weil wir uns unter den heutigen Bedingungen nicht die gleichen Ziele setzen können, die wir uns unter anderen historischen Bedingungen setzen konnten, als noch das sozialistische Lager und die UdSSR existierte, als es die unipolare Welt noch nicht gab, bevor diese brutalen Umbrüche sich in der Welt ereignet hatten, die uns in einem sehr praktischen Sinne zwingen, mit der nötigen Intelligenz und Ernsthaftigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Problemen entgegenzutreten und Sachen zu machen, die wir in normalen Zeiten nicht gemacht haben; weil wir eben mitten in der Periode der rectificación waren, und wir auf vielen Gebieten Fortschritte machten und allerwichtigste Probleme lösten. Es war wirklich ein Verbrechen, daß zur gleichen Zeit wie dieser Prozeß der Berichtigung und als wir schon etwa drei Jahre in dieser Richtung gearbeitet hatten, der Zerfall des sozialistischen Lagers und der UdSSR begann. Wir waren zufrieden, sehr zufrieden, mit dem was wir zu tun im Begriffe waren. Allein im Wohnungsbau, um ein Beispiel anzuführen, hatten wir schon eine Baustoffindustrie geschaffen, mit genügend Kapazität für 100.000 neue Wohnungen pro Jahr und der Reparatur aller alten Wohnungen, die es erforderten. Wir hatten eine kolossale Basis von Baustoffen nur in diesem Bereich geschaffen, ohne die Sachen zu zählen, die wir in der Landwirtschaft machten, vom Bau neuer Schweinezuchtanstalten, über neue Geflügelzentren und neue Eierlegebatterien, bis hin zu zahlreichen neuen Rinderzuchtanstalten, Anlagen für Reisanbau, Be- und Entwässerungssysteme für Zuckerrohrparzellen, Wiederaufbau und Vervielfältigung von Wasserkraftwerken, ein ganzes System von ehrgeizigen Programmen, den selbst das Lebensmittelprogramm begann mit der réctificación, vor der Sonderperiode.
Wir waren dabei, viele wichtige Dinge zu tun. Ihr werdet Euch erinnern, wie hier, in Guanabacoa selbst, wann und an welchem Tag ein Kindergarten eingeweiht wurde, eine Poliklinik, eine Sonderschule. Ihr werdet Euch an dieses Programm erinnern, daß es ermöglicht hat, in der Hauptstadt 105 Kindergärten in zwei Jahren zu bauen, die Bauprogramme für die 24 Sonderschulen, die Bauprogramme für die Polikliniken, die Wiederauferstehung der Mikrobrigaden und die anderen Pläne, an denen gearbeitet wurde. Man kann sich nur mit Schmerzen an all das erinnern, denn das ist was wir während des Berichtigungsprozesses gemacht haben, bevor sich alle diese Katastrophen ereigneten.
Wir waren wirklich zufrieden mit dem, was wir damals machten. Wir mußten den Berichtigungsprozeß an die Sonderperiode anpassen, denn wir verfolgen weiterhin dieselben Ziele und Absichten, die Revolution zu verteidigen, zu konsolidieren und weiter zu entwickeln; aber angepaßt an die Bedingungen der Sonderperiode. Wir müssen viele Sachen korrigieren, viele Sachen erneuern, viele Probleme bekämpfen, denn logischerweise kommen mit dieser Situation immer wieder neue Probleme auf. Und eine ermutigte [herausfordernde] Konterrevolution, ein Imperialismus voller Illusionen, träumen von nichts andrem als mit der Revolution abzurechnen und die cubanische Revolution von Erdboden verschwinden zu lassen. Deswegen, compañeros und compañeras, werden heute viel mehr Tugenden, viel mehr Mut, viel mehr Moral, viel mehr Festigkeit gegenüber all diesen angesammelten Problemen, einige davon Ergebnis von internationalen politischen Prozessen und andere Ergebnis von Naturkatastrophen, die zusammen eine derart schwierige Lage in diesem Jahr 1993 geschaffen haben.
Man muß sich all die Transportprobleme anschauen, die wir heute haben, wie unvermeidlich die Anzahl der Fahrten in der Hauptstadt vermindert wurde; man muß die Anstrengungen sehen, das Vorhandene aufrechtzuerhalten, und neue Ideen, wie die berühmten Autobuszüge, die gebaut wurden (nicht mehr fahrtüchtige Busse werden zu Anhängern umgebaut) und die, die noch gebaut werden, und andere Lösungen, die gefunden wurden. Man darf nicht die Zuteilung von fast einer Million Fahrrädern für diese Stadt vergessen.
Wir haben das Problem mit dem Überhang vom Geldumlauf, der notwendigerweise entstehen mußte; wenn niemand auf die Straße gesetzt wird, wenn niemand ohne Einkommen bleibt, wenn die schonungslosen sogenannten Schocktherapien, wie sie in den Ländern des Neoliberalismus angewandt werden, nicht eingesetzt werden, ist es logisch, daß ein Überhang an Geldumlauf entsteht, der Geldüberhang und viele der Erscheinungen, mit denen wir uns heute herumschlagen müssen, entstanden aus der Tatsache, daß wir unter anomalen Bedingungen kämpfen und arbeiten. Die verfügbaren Waren und Dienstleistungen entsprechen nicht dem Geldüberhang und nicht den Bedürfnissen der Bevölkerung. All das bot sich als Nährboden für die Entwicklung von negativen Tendenzen und für die Aufmunterung und Aufstacheln zu vandalistische Aktionen, zur Kriminalität, zum Raub, usw.
Der Mangel existiert und ist durch und durch real.
Wir verfügen nicht über die Ressourcen wie vor zehn Jahren, vor fünf Jahren, vor vier Jahren, bis der Zerfall des sozialistischen Lagers begann, wir haben diese Ressourcen nicht, wir sind uns unserer Engpässe bewußt.
Vertrauen in das Volk.
Wir sind uns im Klaren über die Illusionen des Imperialismus und wir sind uns über alle seine Manöver im Klaren, seine Pläne und seine Bewegungen, seiner Strategie, das Land zu spalten, alle Mittel und alle Faktoren auszunutzen, um die Revolution zu demoralisieren, um die Revolution zu schwächen, denn sie sind sicher erstaunt über die Widerstandsfähigkeit, die unser Volk unter diesen Umständen gezeigt hat, und sie realisieren ein ganzes System von Manövern, die wir sehen und beobachten. Ihr habt über verschiedene Schritte, verschiedene Ereignisse, und verschiedene Umstände gesprochen, und mich möchte darauf jetzt nicht eingehen. Ich sage Euch nur, das die Revolution intelligenter als der Imperialismus sein muß, intelligenter als ihre Feinde und daß sie jedwede Maßnahme von denen vorhersehen muß, und warum sie das machen, worauf sie abzielen, und wie man sie bekämpft. Eine ihrer wichtigsten Ziele ist zu spalten, deswegen ist es so wichtig, sich zu zusammenzuschließen, den Zusammenhalt und die Disziplin aufrecht zu erhalten, denn die imperialistische Strategie will Risse in den Reihen des Volkes schaffen, interne Konflikte provozieren und damit eine Rechtfertigung für eine Militärintervention in unserem Lande zu finden.
Niemand kann wissen, was für katastrophale Konsequenzen das hätte, denn natürlich werden wir kämpfen (BEIFALL) und wir werden weiter kämpfen als es sich irgend jemand vorstellen kann. Wir werden gegen Söldner kämpfen, gegen Expeditionen und gegen imperialistische Invasionen und was auch immer. Und das Leben lehrt sie, daß es nicht so leicht ist, sich eines Landes zu bemächtigen und es niederzuhalten.
Ich glaube, daß die Ereignisse gerade in Somalia beispielhaft zeigen, wo die Grenzen der Macht des Imperialismus liegen, und wir können versichern denn wir kennen unser Volk, wir kennen die Qualitäten unseres Volkes daß das dort ein Nichts sein wird, verglichen mit dem, worauf diejenigen stoßen würden, die mit irgendwelchen Vorwänden versuchen sollten, unser Land zu besetzen. Es stehen viele Dinge auf dem Spiel, nicht nur die Unabhängigkeit, die Revolution und die Errungenschaften des Sozialismus, das Leben des Landes an sich steht auf dem Spiel!
Denn die Revolutionäre werden sich nicht damit abfinden, von neuem eine Kolonie der Yankees zu werden, werden sich niemals damit abfinden, ein besetztes Gebiet unter Yankee oder fremden Truppen zu sein (AUSRUFE: Niemals!), und es gibt genug Ehrgefühl, genug Heroismus, eine genügende Zahl von Revolutionären, um solche Feinde zu besiegen, mit den angemessenen Taktiken und Mitteln, wenn sie versuchen sollten, sich unseres Landes zu bemächtigen. Denn sie mach die größten Anstrengungen, um uns politisch zu schwächen, um uns zu demoralisieren, um uns zu spalten. Das ist die Strategie des Imperialismus und seiner Agenten innerhalb des Landes, und gegenüber jedem dieser Manöver müssen wir uns Klarheit verschaffen, ein hohes Maß an Bewußtsein. Wir müssen nachdenken, wir müssen entlarven, wir müssen denunzieren, wir müssen erklären. Klar, es ist uns bewußt geworden, daß eine der Waffen, die sie benutzen, der Vandalismus ist, das Aufstacheln zum Vandalismus.
Wir wurden uns bewußt, daß der Feind die Kriminalität fördert, antisoziale Handlungen fördert, und die Leitung von Partei und Regierung hat in Zusammenarbeit mit allen Faktoren, die Politik des Kampfs gegen die Kriminalität, gegen den Vandalismus und andere Aktivitäten, die sich mit den Plänen der Konterrevolution verbinden. Diese Aktivitäten sind äußerst schädlich, äußerst negativ, denn sie beunruhigen die Bevölkerung, sie empören die Bevölkerung, irritieren die Bevölkerung, sie schaden beträchtlich der Wirtschaft, schaden beträchtlich der Warenverteilung, deswegen war es nötig, unaufhörlich und ununterbrochen zuzuschlagen und diese Schlacht zu gewinnen. Man kann schon die ersten Anzeichen von Resultaten dieser Anstrengungen beobachten, in einem offensichtlichen Rückzug dieser Elemente, die sich ermutigt gefühlt hatten. Es zeigt sich, wenn die Revolution wirklich ihre organisierten Kräfte mobilisiert, ihre kolossalen Kräfte, dann hat der konterrevolutionäre Feind sehr geringe Aussichten auf Erfolg, dann hat der imperialistische Feind sehr geringe Aussichten, die Revolution zu demoralisieren.
Der Platz des Kongresses.
Dieser Kongreß findet gerade in diesen kritischen Momenten statt und hat eine Injektion von Kampfgeist in unser Volk bedeutet. Es war nötig, daß die Komitees zu Verteidigung der Revolution dies Banner mit aller Kraft ergreifen, denn es ist die größte Organisation, die allgegenwärtigste so daß man sagen kann, ohne die CDR hätte man die Geschichte der Revolution schreiben können (BEIFALL). Wenn die Arbeiter sich ausruhen und die Fabriken geschlossen sind, dann sind die CDR dort, Tag und Nacht, an Werktagen und am Wochenende, zu jeder Stunde, in jedem Augenblick, jederzeit sind die CDR da, an der Basis, mitten im Volk und im Herzen des Volkes.
Es hat schon seinen Grund, daß der Feind derart versucht hat, die CDR zu bekämpfen und zu diskreditieren, die CDRs zu bekämpfen, denn er weiß, daß es eine großartige und mächtige Organisation ist, in der Lage, gemeinsam mit dem Volk, mit der Partei, mit der Regierung, mit den FAR, mit dem Innenministerium, in der Verteidigung der Revolution zu arbeiten. Es ist war, jahrelang erfüllten die CDR eine Unmenge von sozialen Aufgaben, und sie erfüllen sie noch immer und müssen sie erfüllen; es ist unverzichtbar, daß sie jede Unterstützung auf wirtschaftlichem Gebiet leisten, aber ihre erste Aufgabe ist die Verteidigung der Revolution (BEIFALL), und Ihr werdet sehen, wie wir gegenüber den Schwierigkeiten mit Intelligenz, mit Gelassenheit, mit Kühnheit, wir uns allen Problemen stellen, den materiellen Problemen und den politischen Problemen. Heute gibt es ein Bewußtsein, wie es noch nie in den Reihen der revolutionären Kräfte da war, und wenn die Revolutionäre von 68 (die Jahreszahl 68 bezieht sich hier auf den cubanischen Unabhängigkeitskrieg von 1868. Anm. des Übersetzers) in der Lage waren, zehn Jahre zu kämpfen, mitten im Busch, ohne Glühbirnen oder Licht, als die feindlichen Kräfte das Territorium besetzt hielten; wenn unter derart schwierigen Umständen im Busch unsere Vorfahren des vorigen Jahrhunderts in der Lage waren, zehn Jahre zu kämpfen, da frage ich Euch Revolutionäre von heute, wie lange werden wir in der Lage sein, zu kämpfen unter noch schwierigeren Bedingungen? (AUSRUFE VON Was auch immer! (Lo que sea) Zehn Jahre! Hundert Jahre, und tausend Jahre! (BEIFALL)
Das muß unsere Vorstellung, das muß unser Bewußtsein sein, das muß unsere Festigkeit sein, unser Vertrauen in unser Volk und seine Werte, Werte, die außerordentlich sind, und was für einen besseren Beweis gibt es als einiges von dem, was hier mitgeteilt wurde; welchen besseren Beweis als die weitere Verminderung der Säuglingssterblichkeit. Bis jetzt gehe ich davon aus - ich habe die genauen Daten nicht hier - daß in den letzten Monaten die Kennziffer der Säuglingssterblichkeit unter 10 lag, bei 9,3 im Landesdurchschnitt, sagt man mir, trotz der Aufmerksamkeit und der Energie, die wir der Epidemie widmen mußten. Aber kann außerordentlicher sein, als im Jahr 1992, mitten in der Sonderperiode, den Rekord an Blutspenden gebrochen zu haben? Was kann ein besseres Beispiel sein, als die Vorstellung, in diesem Jahr diesen Rekord zu brechen, ein Rekord der schon überboten worden wäre, wenn es nicht gelegentlich Material und Mittel gefehlt hätten, die Blutspenden anzunehmen? (BEIFALL) Was kann es für ein besseres Beispiel geben als dieses für den Geist der Solidarität, den menschlichen Geist, auf den unser Volk stolz sein kann?
Es ist sicher, Sixto, daß das nicht ein normales Jahr ist; es ist sicher, daß unsere Ernährungskennziffern gesunken sind, sowohl in Quantität als auch in Qualität, verglichen mit dem früheren Niveau. Das heißt, daß dies Blut gespendet wird sogar unter Bedingungen großer Engpässe an Lebensmitteln, das ist das Verdienst (BEIFALL). Das gibt eine Vorstellung von der Stimmung unsres Volkes.
Und mit Recht haben die Jugendlichen hier gesagt, daß man von den Jugendlichen mit Problemen spricht, aber daß es Hunderttausende, Millionen von Jugendlichen gibt, die Arbeiter sind, Kämpfer, die Patrioten und Revolutionäre sind (BEIFALL). Man spricht vom Gesindel, von den Antisozialen, und es gibt sie; man spricht von jineteras (Prostitutierten), und es gibt sie, auch wenn sie niemand einsegnet, wenn sie auch niemand autorisiert; das sind real existierende Erscheinungen, die es auch vorher schon gab. Immer hatte die Revolution mit diesem Problem zu tun gehabt, die Revolution hat gegen die Prostitution gekämpft, und einige desorganisierte Köpfe haben einen Beruf in der Prostitution gesucht. Wie auch immer, wir haben unsere Pflicht im Kampf gegen diese Erscheinung getan, aber neben diesen beschämenden Fällen, wieviel Millionen Jugendliche, Leute im allgemeinen, und Frauen im besonderen, sind ehrbar, sind Patrioten, sind Revolutionäre? (BEIFALL) Diese Elemente, diese Faktoren, diese antisozialen Tendenzen, die vom Feind angeheizt werden, von den widrigen und schwierigen Umständen, die wir durchmachen, dürfen uns niemals entmutigen, und niemals dürfen sie uns den Glauben und das Vertrauen in das Volk, in die Massen, in die Revolutionäre verlieren lassen! (BEIFALL) Mit dieser Kraft, mit diesen Faktoren rechnen wir, und ich glaube, daß unser Volk in diesen Momenten eine nie dagewesene Seite in der Geschichte schreibt.
Die cubanische Revolution in der Welt
Die Geschichte hat uns eine Aufgabe zugewiesen, die wir nicht verlangt hatten, aber die uns eine Sonderperiode aufgezwungen hat, in einer unipolaren Welt, unter dem Hegemonismus derjenigen, die uns vernichten wollen, deren Macht, wie ich vorher sagte, ihre Grenzen hat, und diese Grenzen können ihnen nur die Völker mit ihrer Tapferkeit, ihrer Kampfbereitschaft, ihrem Heroismus setzen; aber diese Schwierigkeiten mit der Geistesgegenwart, mir der Würde zu begegnen, wie es unser Land tut, erlaubt uns zu sagen, daß nie irgendeine Revolution größere Schwierigkeiten hatte, nie irgendeine Revolution größere Heldentaten vollbracht hat, als wie sie unser Volk in diesen Zeiten vollbringt. Wie ich sagen kann, daß nie eine Revolution menschlicher war, als diese, nicht solidarischer als diese, noch großzügiger als diese, noch reiner als diese, und die Reinheit der Revolution mißt sich ja gerade an dem Bewußtsein, das unser Volk ausdrückt, die Reinheit der Revolution findet ihr Maß in dem Heroismus, den diese Revolution hervorbringen kann, die Reinheit der Revolution mißt sich in der Fähigkeit, zu widerstehen, denn nur eine Revolution mit diesen Eigenschaften, wie ich sie beschrieben habe, könnte die Rolle ausfüllen, die gegenwärtig die cubanische Revolution erfüllt. Und ich kann Euch versichern, daß die viele Völker eine enorme Hoffnung auf unsere Revolution setzen, daß sie eine enorme Bewunderung für Cuba hegen, daß der Wunsch, daß Cuba weiter vorwärts schreiten kann, enorm ist, denn sie wissen, daß, wenn der Imperialismus es schaffen würde, die cubanische Revolution niederzuschlagen, dies eine Tragödie und eine Niederlage für die ganze Menschheit sein würde. Deswegen haben so viele Menschen ihre Hoffnung auf die cubanische Revolution gesetzt, was wir in unseren Reisen persönlich erleben konnten. Ich brauche mich nicht auszubreiten und über den kürzlichen Besuch in Bolivien zu reden und wie uns die Haltung dieses Volkes aufs äußerste erstaunt hat, ihr Gefühl der Liebe für Cuba, von Respekt und Bewunderung; ihre Solidarität, etwas wirklich unglaubliches, man kann das gar nicht beschreiben, bei Völkern, die auf der Hochebene wohnen, mehrere tausend Meter hoch, von denen man sagte, es seien kühle Leute, ohne Enthusiasmus, und tatsächlich haben wir selten einen solchen Enthusiasmus und ein so wunderbares Volk erlebt, wie dort in Bolivien.
Mehr denn je ist die Sympathie und die Bewunderung für die cubanische Revolution in den Massen gewachsen, so daß wir nicht nur für uns und für unsere Hoffnungen kämpfen müssen, sondern für die Hoffnungen aller anderen Völker der Welt; denn in allen Richtungen, sowohl in der Dritten Welt wie in den entwickelten Ländern, sehen wir die Sympathie wachsen, die Bewunderung und den Respekt für das Volk von Cuba, und die Solidarität mit der cubanischen Revolution (BEIFALL). Darauf sind wir wirklich stolz und müssen es auch sein. Eine gute Lektion werden unsere Feinde sich holen, wenn sie uns unterschätzen, denn das Volk von Cuba und die cubanische Revolution sind ein echt starker Knochen zum Beißen, wie unglaublich schwierig die Umstände auch sein mögen. Und wenn die Komitees zur Verteidigung der Revolution nicht am 28. September 1960 entstanden wären, dann müßten sie heute entstehen (ANHALTENDER BEIFALL).
Wenn also das Jahr 1960 das Geburtsjahr ist, und dafür geht es in die Geschichte ein, wird das Jahr 1993 auch in die Geschichte eingehen als das Jahr in dem sie voller Energie und Kraft wiedergeboren wurden, mit mehr Mut, mehr Würde und mehr Kampfgeist als zuvor, die Komitees zur Verteidigung der Revolution (BEIFALL).
Sozialismus oder Tod! Vaterland oder Tod! Wir werden siegen! (OVATION)
Fidel Castro Ruz
Guanabacoa, Provinz Havanna Stadt, 26. September 1993
Quelle: NETZWERK CUBA – Nachrichten Nr. 4, Januar 1994 // Die Übersetzung ins Deutsche folgt der Veröffentlichung in Granma Internacional vom 13.10.93. Anmerkungen und Zwischenüberschriften sind vom Übersetzer.