Rede des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und Präsident des Staats- und Ministerrates, auf der Abschlussveranstaltung des IV. Parteitages der Kommunistischen Partei Kubas. Durchgeführt auf der »Plaza General Antonio Maceo« von Santiago de Cuba am 14. Oktober 1991.
Foto: Juvenal Balán, Partido Comunista de Cuba |
Einwohner Santiagos!
Landsleute!
Nach fünf Tagen intensiver Arbeit, deren Arbeitszeit sich über 14 und 15 Stunden erstreckte, wohnen wir nun der öffentlichen Abschlußveranstaltung des IV. Parteitages bei.
Ich werde mich kurz fassen. Ich weiß noch nicht einmal, welche Informationen in der Presse veröffentlicht worden sind, wir haben sie noch nicht lesen können; ich weiß auch nicht, was von all dem, das wir diskutiert haben und das, so weit ich es einschätzen kann, sehr ausführlich war, vom Fernsehen übertragen wurde. Ich kann also nicht wissen, welche Gedanken bereits geäußert wurden und sich nun wiederholen, deshalb werde ich mich auf einige wesentliche Aspekte beschränken müssen.
Vor allem anderen muß ich sagen, daß ich zutiefst beeindruckt bin von der Größenordnung der Veranstaltung, ebenso, nehme ich an, empfinden die restlichen Genossen hier im Präsidium. Ich hatte keine Ahnung, daß die Stadt Santiago de Cuba in der Lage ist, so viele Personen auf einem Platz zu versammeln, noch dazu nach einem Volksumzug, und es ist unmöglich, einige Minuten hier zu stehen, ohne daß uns Millionen von Erinnerungen durch den Kopf gehen.
Was hat all dies zu bedeuten? Was bringt diese gewaltige Präsenz, diese feierliche Veranstaltung an einem Tag wie heute zum Ausdruck? Und einmal mehr ist mir die Geschichte Kubas bewußt geworden, das Beste aus der Geschichte Kubas, das Schönste aus der Geschichte Kubas.
Welche Feierlichkeit begehen heute die Einwohner von Santiago? Ist es etwa nur das Ende unseres Parteitags? Nein! Nachdem ihnen heute das Banner »Listo para la Defensa« (1) verliehen wurde, dachte ich, daß die Einwohner von Santiago heute zuallererst jenes 10. Oktobers von 1868 gedenken. Sie bringen jenen ihre Huldigung entgegen, die vor 123 Jahren die Waffen erhoben, um diese heldenhafte Geschichte zu schreiben, dies stellt zugleich eine Huldigung an die Ereignisse auf der Farm »La Demajagua« und an Carlos Manuel de Céspedes (2) dar, eine Huldigung jener 10 Jahre unvergleichlichen Heldentums (3), die Huldigung des unsterblichen Protests von Baraguá (4), die Huldigung des Krieges von '95 (5), eine Huldigung des heldenhaften Todes von Marti (6) bei Dos Rios und seiner glorreichen sterblichen Reste, die in dieser Stadt zur Ruhe gebettet liegen.
Ebenso kam es einer Huldigung der langen und harten Jahre des Kampfes gegen den Kolonialismus und Neokolonialismus gleich der Huldigung des Angriffs auf die Moncada-Kaserne (7), einer Huldigung der Helden und Märtyrer, die in jenen Tagen ihr Leben ließen; der Huldigung des unermüdlichen, über Jahre dauernden Kampfes dieser Stadt gegen die Tyrannei, der die Huldigung von Frank Pais (8) und Pepito Tey (9) und die von sehr viel mehr Kämpfern, die hier fielen.
Es war eine Huldigung des Ersten Januars (10), eine Huldigung des endgültigen Sieges und der Unabhängigkeit unseres Vaterlandes; es war eine Huldigung der Jahre des aufopferungsvollen Kampfes und der Arbeit nach dem Sieg der Revolution; es war eine Huldigung der zahlreichen Söhne dieser Provinz, die in den Internationalistischen Missionen großzügig ihr Leben gaben, es war eine Huldigung des Tages, an dem der Stadt gerechterweise der Titel der Heldenstadt verliehen wurde, und es war die Huldigung unserer Partei, unseres Parteitages, von dem beschlossen wurde, daß er hier zusammentreten sollte, eben in dieser Stadt mit so vielen Traditionen und heldenhaften Legenden, es war die Huldigung nicht nur des Ereignisses, das für unsere Partei und unser Land am wichtigsten war, sondern gleichzeitig des am besten organisierten Parteitages, des Parteitages zu schwierigen Zeiten, des Parteitages während der Ausnahmeperiode, des Parteitages unserer heldenhaftesten Jahre.
Und wie sich diese Stadt in einigen wenigen Jahren verändert hat! Wer kann sie noch erkennen, mit all den Alleen, Landstraßen, Umgehungsstraßen, Gebäuden und Bauvorhaben aller Art, die in Rekordzeit errichtet wurden.
Hier, vor unseren Augen, heben sich erstaunliche Dinge ab. Da ist zum Beispiel dieses Theater, das beste in Kuba überhaupt; jenes Hotel, das erste Fünf-Sterne-Hotel des Landes; jene Mehrzwecksporthalle, die in wenigen Wochen fertiggestellt wurde, als niemand mehr glaubte, daß sie noch rechtzeitig fertig werden könnte; jene Autobahn, die die Stadt umkreist; die Eisenbahnlinien, die bis zur Raffinerie vorstoßen; jener Flughafen, der ein Wunder der Ingenieurwissenschaft ist und der sich dort erstreckt, wo ein Abgrund war; das neue Flughafen-Abfertigungsgebäude; die Zufahrtsstraßen, die bis an die Grenzen der Provinz und darüber hinaus reichen; die Hotels, die mit beschleunigtem Rhythmus im Osten und Westen der Stadt gebaut werden; jenes beeindruckende Krankenhaus, das gemeinsam mit den bereits bestehenden Krankenhäusern dem Gesundheitswesen der Stadt eingegliedert wird.
Und dann sind da die neuen Betriebe, die neuen Forschungszentren, die neuen Ausbildungszentren, die neuen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen, die in unserer Stadt organisiert werden; die neuen Wohngebiete, in denen 60.000 bis 70.000 Einwohner untergebracht werden, das sind Tausende Wohnungen, die trotz der schwierigen Zeiten errichtet wurden, und da ist noch dieser beeindruckende Plan für die Produktion von Nahrungsmitteln, mit dem sich die Provinz Santiago de Cuba, die sehr bergig ist und zwar sehr viel Zucker produziert, aber nur wenig ebene Flächen besitzt, das Ziel setzt, Gemüse anzubauen, so daß es nicht mehr aus anderen Provinzen herangeschafft werden muß; dazu kommen große Vorhaben in der Schweinezucht, der Geflügelzucht und anderen Bereichen mehr, und die Arbeit hat in all diesen Jahren nicht einen Tag stillgestanden.
Deshalb staunen die Besucher, und deshalb bewundern wir, die wir Santiago kennen und lieben, die Stadt jedesmal mehr und sie liegt uns jedesmal mehr am Herzen. Diese Stadt, deren Bauarbeiter sich zu den besten den Landes empor gearbeitet haben; diese Stadt, die während der Durchführung der XI. Panamerikanischen Spiele nicht hinter der Hauptstadt der Republik zurückstand und in der Lage war, als ein wirksamer und märchenhafter Austragungsort für einen wesentlichen Teil dieser Spiele zu fungieren, die in der Lage war, Zeremonien zu organisieren, deren Präzision sich mit denen der Hauptstadt der Republik die Waage hielt und sie sogar überbot; diese gastfreundliche Stadt, von der ihre Besucher so stark beeindruckt waren; diese Stadt, die alle ihre Vorhaben und Programme rechtzeitig beendete, diese Stadt, die in der Lage war, als Tagungsort unseres IV. Parteitages zu dienen.
In der Geschichte wird dieser Parteitag niemals in Vergessenheit geraten, denn er findet in einem der schwierigsten Momente im Leben unseres Landes statt. Und wo es nun einmal nötig war, einen historischen und heldenhaften Parteitag der revolutionären Vorhut abzuhalten, die das Werk unserer ergreifenden Geschichte weiterführt, welchen anderen Ort, welchen anderen Platz, welche andere Atmosphäre und welchen anderen Schauplatz hätte es für diesen IV. Parteitag geben können?
Dieser Parteitag ist aus vielerlei Gründen historisch, aus sehr vielen Gründen! Aber unter anderem ist er so historisch, weil uns das Schicksal zu Verfechtern der Revolution der unteren Schichten gemacht hat, zu Verfechtern der Revolution der Arbeiter, der Revolution der Ausgebeuteten; denn es hat uns zu Fahnenträgern der revolutionären, fortschrittlichen und demokratischen Bewegung der Welt gemacht.
Nicht, daß wir das einzige fortschrittliche, demokratische und revolutionäre Land wären, doch wir sind das einzige Land, das zu einer Insel der Revolution in einer praktisch einpoligen Welt geworden ist, nur wenige Meilen von der imperialistischen Hegemonie entfernt und überall von Kapitalismus umgeben; zu einer Insel der Revolution zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean; zu einer Insel der Revolution in dieser Hemisphäre; zu einer Insel der Revolution mitten im Westen; zu einer Insel der Revolution auf einem Großteil der Welt, wo die sozialistischen Staaten, die noch bestehen, 15.000 bis 20.000 Meilen von unserem Vaterland entfernt sind, in einem Moment, in dem das Sozialistische Lager in Osteuropa zusammengebrochen ist, in einem Moment, in dem sich die UdSSR, unser solidester und stärkster Verbündeter in all den Jahren der Revolution, der uns immer so solidarisch unterstützt hat, der sich uns gegenüber stets so freundschaftlich verhalten hat, dem wir so viele Gesten der Solidarität verdanken und dessen Völkern wir zu großer Dankbarkeit verpflichtet sind, in einer äußerst kritischen Lage befindet.
Es existiert nicht einmal mehr die glorreiche Kommunistische Partei, die einst von Lenin gegründet wurde, dem Urheber der unvergleichlichen Oktoberrevolution, dem Führer jener heldenhaften Völker, die die Intervention vereitelten, die ihr Land aus dem Nichts wieder aufbauten, die es vor dem Faschismus verteidigten und dafür den Preis von 20 Millionen Menschenleben zahlten, die die Welt vor der Herrschaft des Faschismus retteten, die die Befreiung von Dutzenden und Aberdutzenden Kolonien ermöglichten, die das Land wieder aufbauten und seine Entwicklung im Laufe von wenigen Jahren vorantrieben, die Kuba stets so solidarisch verbunden waren.
Und jetzt, wo man dort nicht einmal das Schicksal absehen kann, wo man dort nicht mehr vom Sozialismus spricht, wo dort das Schlagwort Freie Marktwirtschaft heißt, wo wir nicht wissen, ob dieser multinationale Staat als solcher zu retten ist oder ob sich die Sowjetunion als solche unter dem Beifall des Imperiums und seiner Alliierten auflöst oder nicht, unter dem Beifall und dem Wohlgefallen aller Reaktionäre auf der Welt, unter dem unverhohlenen Triumphalismus der Gegner des Sozialismus und des menschlichen Fortschritts, begleitet von ihrer Gier, die Welt zu beherrschen, unter all diesen Bedingungen findet also dieser Parteitag statt und auch diese Veranstaltung, dieses weltweite Baraguá, um sagen zu können:
Antonio Maceo! (11) Jener Protest, Dein unvergeßlicher, glorreicher und unübertrefflicher Protest fand eines Tages unter jenen Mangobäumen von Baraguá statt, der gleiche Protest findet heute hier statt, unter diesen Stahlgebilden, die Deine unbesiegbaren Macheten symbolisieren! Hier, unter diesem Denkmal; hier, unter Deinem Abbild, Deiner ritterlichen Statue, empfunden und erbaut von intelligenten Bürgern Santiagos, von Patrioten; hier, in Deinem Schatten, Antonio Maceo, auf diesem Platz, der Deinen Namen trägt, in dieser Stadt, in der Du geboren wurdest, in dieser Atmosphäre, in der Du Deine ersten Atemzüge tatest; hier, heute und immer seit jenem 10. Oktober, findet Dein Protest statt, der bereits nicht mehr nur der Protest einer Gruppe von heldenhaften Kämpfern ist, sondern der Protest eines ganzen Volkes, und ein Protest, nicht nur im Namen Kubas, sondern im Namen der Welt! Denn genau wie Du gesagt hast, daß es niemals Frieden mit Spanien geben würde, ohne die Unabhängigkeit, und daß Du nie die Waffen strecken würdest; genau so sagen wir, daß es niemals Frieden mit dem Imperium geben wird, ohne die völlige Souveränität und Unabhängigkeit unseres Vaterlandes; daß es niemals Frieden mit dem Imperium geben wird, ohne die völlige Gültigkeit der Revolution und des Sozialismus; daß wir uns niemals einer Hegemonie unterwerfen werden, daß wir niemals die einseitige Herrschaft des Yankee-Imperiums akzeptieren werden, daß uns diejenigen, die den Fahnen auf dem Wege den Rücken kehren, die vom Weg abkommen, nichts bedeuten; daß wir uns nie um jene sorgen werden, die sich dem Gold und der Macht des Imperiums verschrieben; daß wir, Antonio Maceo, zu Deinem Stamm gehören, zu Deinem Blut, daß wir Deinem Mut nacheifern, Deinen Ideen.
Und so wie Du gesiegt hast, werden auch wir siegen; so wie das Vaterland befreit wurde, so wird das Vaterland, das wir befreit haben, auch weiterhin frei bleiben; so wie Du triumphiert hast, werden auch wir triumphieren; und ebenso wie Du niemals die Waffen aus der Hand gelegt hast, werden auch wir sie niemals aus der Hand legen; so wie Du im Kampf zu sterben wußtest, werden auch wir im Kampf zu sterben wissen; so wie Du ein Beispiel für das Volk und für die Welt warst, so wird auch Dein Volk ein Beispiel für Kuba und für die Welt sein; so wie Du die gerechtesten Ideale der Freiheit, der Gleichheit und der Würde aller Menschen verteidigt hast, so werden auch wir sie zu verteidigen wissen; so wie Dein gerechtes Anliegen einst siegen wird, so wird unweigerlich auch unser gerechtes Anliegen eines Tages siegen.
Danke, Maceo, daß Du uns zu dieser Gelegenheit verholfen hast! Wir alle sind Zwerge verglichen mit Dir; doch wir alle sind groß geworden, indem wir Deinen Namen gehört und geehrt haben. Dank Dir, Dank Deinem Beispiel, Dank dem Volk, das Du und solche wie Du geschmiedet haben! Dank dem Volk, das wie Du auch Maximo Gómez (12) und Agramonte (13) geformt haben! Dank all jenen, die uns, wie Du und unser hervorragender Meister und Gelehrter José Martí, alles gelehrt haben!
Dank Euch und allen, die Eurem Beispiel folgten, und Dank allen, die im Verlauf der Geschichte inner- und außerhalb des Vaterlandes ebenso waren, wie Ihr! Wir, die wir an Deiner Seite wie Zwerge wirken, fühlen uns heute wie ein Volk von Giganten, denn aus dem Blut derer, die wie Du dem Vaterland den Weg wiesen, entstand ein Volk von Giganten; und diese Giganten werden wissen, was sie zu tun haben, um mit Deinen Söhnen, den Söhnen Martís und den Söhnen aller anderen Helden unserer glorreichen Geschichte auf einer Stufe zu stehen.
Wir haben nie Anspruch auf so eine außergewöhnlich große Ehre erhoben, nie haben wir uns so großartigen Illusionen hingegeben, aber die Geschichte und das Leben haben uns diese Ehre auferlegt, und wir werden ihr Rechnung zu tragen wissen.
Vielleicht sind wir gerade jetzt, wo die Imperialisten denken, daß wir einsamer denn je sind, am wenigsten allein, denn die Männer und Frauen dieser Welt fürchten den Gedanken an eine Welt, die vom Yankee-Imperium beherrscht wird; sie fürchten den Gedanken an ein tausendjähriges Reich der Yankees, so wie es bereits andere erträumt hatten, zu Zeiten Hitlers; weder Tausend Jahre, noch Hundert Jahre, und was uns angeht, nicht einmal Hundert Tage, keine Hundert Minuten, keine Hundert Sekunden, denn wir werden uns dem Imperium niemals unterordnen, wir werden nie Lakaien des Imperiums sein.
Doch auch die Welt wird dies nicht ertragen, und die Welt setzt heute große Hoffnungen auf Kuba, die Welt wünscht, daß wir standhalten mögen, daß wir siegen mögen, denn es wäre zugleich auch ihr Sieg.
Die Welt bewundert dieses kleine Land; die Welt bewundert diese Insel der Freiheit und der Würde, die allem die Stirn bietet und die in der Lage ist, jede Herausforderung anzunehmen; die Welt bewundert das Kuba von Heute, und sie bewundert uns in dem Maße immer mehr, in dem wir in der Lage sind, mutig zu sein, in dem wir in der Lage sind, zu kämpfen und in dem wir in der Lage sind, zu siegen.
Unser Parteitag ist ein Beispiel gewesen, wir haben festgestellt, daß er die demokratischste aller politischen Tagungen war, die je in unserem Land stattgefunden haben; aber wir können dazu noch behaupten, daß er auch die demokratischste aller politischen Tagungen war, die jemals auf der ganzen Welt abgehalten wurden. Die Ausführlichkeit, mit der diskutiert wurde, die Freiheit, mit der diskutiert wurde, die Offenheit, die Ehrlichkeit und das Vertrauen finden nicht ihresgleichen in der Geschichte; die Aufrichtigkeit, mit der diskutiert wurde, und außerdem die Einheit, mit der diskutiert wurde; jede Meinung, wie immer sie auch lauten mochte, wurde respektvoll diskutiert.
Denen, die von Demokratie sprechen, können wir sagen: Kommen Sie auf unseren Parteitag, sehen Sie sich unseren Parteitag an, und Sie werden sehen, was Demokratie ist; vom Aufruf der Partei, hin über seine Diskussion durch Millionen von Menschen, bis zur Ausarbeitung der Dokumente, in den zahlreichen vorherigen Zusammenkünften bei der Analyse dieser Dokumente, ja bis zur letzten Minute des Parteitages.
Wir haben wichtige Schritte nach vorn getan, und nicht, um irgendjemandem einen Gefallen zu tun, auch nicht, um uns vor irgendjemanden aufzuspielen, sondern um unserem Willen Rechnung zu tragen, unsere Partei jedesmal vollkommener zu machen, um unsere Partei jedesmal demokratischer zu gestalten, um unser Gesellschaftssystem jedesmal demokratischer zu gestalten, denn nur ein sozialistisches System kann wirklich demokratisch sein.
Welche Demokratie kann man einem verlassenen Kind weismachen, das ohne ein Zuhause auf der Straße haust; welche Demokratie kann man einem Bettler weismachen; welche Demokratie kann man dem Hungrigen weismachen, dem Analphabeten, dem Arbeitslosen, demjenigen, der nichts hat, demjenigen, dem niemand Beachtung schenkt, dem niemand Respekt schenkt, den ein jeder, der Geld hat, wie einen Hund behandelt?
Von welcher Demokratie kann man in einer Gesellschaft von Ausbeutern und Ausgebeuteten sprechen; von welcher Demokratie kann man dort sprechen, wo es neben dem Armen, dem Hungrigen und dem Bettler eben den Millionär und den Multimillionär gibt. Von welcher Gleichheit kann man da sprechen, von welcher Brüderlichkeit und Kameradschaft kann man dort sprechen, wo niemand niemandem hilft, wo der Mensch zum Wolf unter Wölfen wird; von welcher Gerechtigkeit, von welchen gleichen Chancen für alle kann man in einer kapitalistischen Gesellschaft sprechen? Nur im Sozialismus kann es Demokratie geben, und nur im Sozialismus kann man die Demokratie vervollkommnen; und darauf haben wir hingearbeitet, und wir werden weiter darauf hinarbeiten, und das, ohne auch nur das kleinste Zugeständnis an die Prinzipien der Partei und des Staates zu machen, und in diesem Sinne haben wir bedeutende Fortschritte gemacht.
Unser Wahlsystem ist das demokratischste aller existierenden Systeme, es macht nichts, daß man dies woanders nicht wahrhaben will, denn hier ist es das Volk, das die Delegierten des jeweiligen Wahlkreises aufstellt, und es stellt sie nicht nur auf, sondern es wählt sie auch selbst. Diese vom Volk gewählten Delegierten sind es, die die Delegierten für die Vollversammlung der Provinzen sowie die Abgeordneten der Nationalversammlung wählen. Aber jetzt haben wir noch einen Schritt mehr getan, die Delegierten eines Wahlkreises werden weiterhin vom Volk gewählt und aufgestellt werden, und auf dem gleichen Prinzipien basierend und ausgehend von den Delegierten der Wahlkreise schlagen wir der Nationalversammlung vor, die Delegierten der Vollversammlungen der Provinzen direkt aufzustellen und zu wählen; sie direkt aufzustellen und zu wählen, ohne politische Ränkespiele und auf der Grundlage der gerechtesten Mechanismen, die allen Abgeordneten der Nationalversammlung, die ja die höchste Autorität des Staates darstellt, Chancengleichheit bieten. Genossinnen und Genossen, ich glaube ganz aufrichtig, daß wir, mit den Möglichkeiten, die wir der Volksmacht geöffnet haben und wenn wir diesen Prinzipien gegenüber konsequent sind, uns auf dem besten Weg zur Vervollkommnung unseres politischen Systems befinden, eines Systems, das keinem anderen in keiner Weise nachsteht und das demokratischer sein wird, als irgendein anderes, das in anderen Ländern der Welt existiert. Denn ich wiederhole es, nur im Sozialismus kann es Demokratie geben, und nur der Sozialismus kann die Demokratie weiterentwickeln.
Wir haben andere Schritte unternommen, die bereits länger zur Diskussion standen und die sich auf die Partei und ihre Statuten bezogen: nämlich eine Lösung für diejenigen zu finden, die aufgrund ihres religiösen Glaubens keinen Zugang zur Partei hatten. Dieses Thema war sehr umstritten, und dies stellt einen Beweis für die Reinheit unserer Partei dar, für ihre Treue gegenüber den Doktrinen, nicht nur den politischen, sondern auch den philosophischen Doktrinen. Aber wir haben nur eine Partei, nur eine einzige Partei, so wie Martí eine Partei, nur eine einzige Partei gehabt hat, um die Revolution durchzuführen; und es macht sich erforderlich, daß in dieser Partei Platz für alle Patrioten ist, daß in ihr Platz für alle Revolutionäre ist, daß in dieser Partei all diejenigen einen Platz finden, die den Fortschritt für ihr Volk wollen, die die Ideen der Gerechtigkeit unserer Revolution verteidigen, selbstverständlich immer unter der Voraussetzung, daß diejenigen, die einen religiösen Glauben vertreten, das Programm der Partei akzeptieren, und alle politischen und ökonomischen Prinzipien unserer Partei und aller, die an unserem Konzept vom Sozialismus teilhaben, anerkennen.
Jetzt wird uns niemand mehr beschuldigen können, daß wir jemanden diskriminieren, und unsere Verfassung wird vervollständigt, weil sie in diesem Zusammenhang etwas ausläßt, wenn es lautet: »Niemand darf aufgrund seines Geschlechts und seiner Hautfarbe diskriminiert werden«, und es wird hinzugefügt werden: aufgrund seines religiösen Glaubens. Und dies wird unsere Partei nicht schwächen, es wird sie in den Augen der Nation und in den Augen der Welt sogar noch stärker machen.
Diejenigen, die im Kampf gegen die Tyrannei fielen, werden uns immer gegenwärtig sein, und einige von ihnen setzten ein beträchtliches Beispiel und vertraten doch einen religiösen Glauben: José Antonio Echeverría (14) oder Frank País; oder auch viele derjenigen, die in unseren Unabhängigkeitskriegen fielen, oder viele derjenigen, die bei der Erfüllung von Internationalistischen Missionen ihr Leben ließen. Und da wir vor allem anderen gerecht sind und keinerlei Furcht beherbergen, haben wir uns der Analyse und der Diskussion gestellt, das Thema wurde ausführlich diskutiert und wir können einen wichtigen Fortschritt für uns verzeichnen.
Unser Parteitag hat sich nicht davor gescheut, alles zu diskutieren, jedes Thema ausführlich zu analysieren, und deshalb behaupten wir, daß es ein außergewöhnlicher Parteitag war.
Es hat angefangen, leicht zu nieseln, doch es bleibt mir nicht mehr viel zu sagen.
Während des Parteitages haben wir die schwierigen Umstände, die wir durchleben, erörtert, ebenso die Opfer, die wir auf uns nehmen, und die noch größeren Opfer, die wir vielleicht noch auf uns nehmen müssen. Auf dem Parteitag haben wir dem Volk die Probleme mit aller Ausführlichkeit dargelegt, auf dem Parteitag haben wir dem Volk alles erklärt, was zu erklären möglich war, in unserem Vaterland herrscht heute ein Niveau an Information wie nie zuvor. Aber ich muß sagen und es wiederholen, für uns ist dieses Volk das gleiche wie das Volk von 1868, für uns ist dieses Volk das gleiche wie das Volk von Baraguá, es ist das Volk von '68 und von Baraguá, es ist das Volk von 1895 und das Volk aus der Sierra Maestra (15), ein Volk, das vor keiner Prüfung je zurückgewichen ist, das kein Opfer gescheut hat.
Wenn wir die Jahre um 1868 wieder durchleben müssen, dann werden wir jene Jahre um '68 erneut durchleben; wenn wir die Zeiten von Baraguá wieder durchleben müssen, dann werden wir eben die Zeiten von Baraguá erneut durchleben, wenn wir die Jahre um 1895 wieder durchleben müssen, dann werden wir eben die Jahre um '95 erneut durchleben; wenn wir die Zeiten der Sierra Maestra wieder durchleben müssen, dann werden wir die Zeiten der Sierra Maestra erneut durchleben; wenn wir die Zeiten der Erfüllung internationalistischer Missionen wieder durchleben müssen, dann werden wir die Zeiten der Erfüllung internationalistischer Missionen erneut durchleben!
Es ist so, wie ich heute den Genossen sagte: Wir sind unbesiegbar! Wir werden alles tun, was nötig ist; wir werden so arbeiten, wie es nötig ist; wir werden die Probleme lösen, die zu lösen in unserer Macht liegt; wir werden unsere Programme unter allen Bedingungen weiterführen, allen voran des Nahrungsmittelprogramm, auch wenn es an Futter- und Düngemitteln fehlt, wir werden das Programm der Biotechnologie, der pharmazeutischen Industrie und der medizinischen Geräte weiterentwickeln; wir werden unser Tourismusprogramm ausbauen, wir werden alle ökonomischen Programme vorantreiben, wir werden nach Wegen dazu suchen, wir werden Wege erfinden, und wir werden die Mittel dazu auftreiben.
Unter der Leitung der Revolution und der sozialistischen Regierung, werden wir die Maßnahmen ergreifen, die nötig sind, damit unsere Betriebe funktionieren, damit unsere Erwerbstätigen arbeiten, damit es auch unter diesen schwierigen Bedingungen vorwärts geht, und dabei bleiben wir dem Prinzip treu, für alle Sorge zu tragen, damit nicht ein Bürger unseres Landes schutzlos bleibt, werden wir teilen, was wir haben, und wir werden Wege finden, um das Vaterland zu retten, um die Revolution zu retten, um den Sozialismus zu retten.
Wie ich heute bereits sagte, als der Parteitag zu Ende ging, sind wir unbesiegbar, denn wenn alle Mitglieder des Politbüros ihr Leben geben müßten, dann würden wir alle, die wir im Politbüro sind, unser Leben geben, und wir würden deshalb nicht schwächer sein, wenn alle Mitglieder des Zentralkomitees ihr Leben geben müßten, dann würden alle Mitglieder des Zentralkomitees ihr Leben geben, und doch würden wir deshalb nicht schwächer sein; wenn alle Delegierten des Parteitages ihr Leben geben müßten, dann würden alle Delegierten des Parteitages ihr Leben geben, und noch immer würden wir deshalb nicht schwächer sein! Das Beispiel jedes einzelnen würde sich multiplizieren, das Heldentum jedes einzelnen würde sich vervielfachen, und wenn alle Mitglieder der Partei ihr Leben geben müßten, dann würden alle Mitglieder der Partei ihr Leben geben, und es würde uns trotzdem nicht schwächen, und wenn alle Mitglieder der Jugendorganisation ihr Leben geben müßten, dann würden alle Mitglieder der Jugendorganisation ihr Leben geben!
Wenn es sich erforderlich machen würde, daß sie das gesamte Volk umbringen müßten, dann würde das gesamte Volk hinter seinen Führern und hinter seiner Partei stehen und zum Sterben bereit sein! Doch selbst so wären wir nicht schwächer, denn nach uns müßten sie Milliarden Menschen auf der Welt umbringen, die nicht bereit sind, ihre Sklaven zu sein, die nicht bereit sind, den Hunger noch länger zu ertragen.
Die Menschen sind sterblich, aber die Beispiele werden nie sterben! Die Menschen können sterben, aber die Ideen werden niemals sterben! Und hier stehen wir, bereit, unsere Ideen mit unserem Blut zu gießen, und kein würdiges Beispiel, keine gerechte Idee wird je zu besiegen sein.
Du, Maceo, konntest im Jahre '68 nicht besiegt werden, und auch nicht im Jahre '78! Du, Maceo, wurdest nicht besiegt, als Du an jenem Tag bei Punta Brava fielst! Du, Martí, wurdest niemals besiegt, an jenem Tag, an dem Du bei Dos Rios fielst! Und dank Euch, dank Eurem Beispiel, dank Eurem Tod, sind heute Millionen Kubaner bereit, Eurem Beispiel zu folgen, sie sind bereit, die Ideen zu verteidigen und bereit, für sie zu sterben, genau wie Ihr es tatet, um die Freiheit zu retten, um die Gerechtigkeit zu retten, um die Ehre und die Würde des Menschen zu retten; denn ohne Ehre und Würde kann es kein Leben geben, ist das Leben nichts wert, liegt uns nichts am Leben; ohne Ehre und Würde ist das Leben nichts wert, liegt uns nichts am Leben, nicht nur an unserem eigenen Leben, sondern auch am Leben aller, die wir lieben. Ohne Ehre, ohne Würde, ohne Unabhängigkeit und ohne Anstand ist ein Volk nichts, ist das Leben eines Volkes nichts wert!
Deshalb werde ich heute, auf dieser historischen, äußerst historischen Veranstaltung, vor dieser mutigen Menge, vor dieser Menge voller Patrioten, vor dieser Menge von außergewöhnlichen Frauen und Männern, an diesem Nachmittag für dieses eine Mal nur die üblichen Losungen ändern, die sich nie ändern werden, denn sie werden stets die gleichen bleiben; aber heute, speziell heute, werde ich nicht sagen: Sozialismus oder Tod!, denn den Sozialismus wird es um jeden Preis weiter geben; und ich werde nicht sagen: Vaterland oder Tod!, denn wir werden in der Lage sein, all denen das Leben auszulöschen, die uns das Vaterland entreißen wollen.
Auf bald, Einwohner Santiagos!
Auf ewig - wie Che! (16) zu sagen pflegte -, heldenhaftes Volk von Santiago, Patrioten von Santiago, Revolutionäre von Santiago!
1) Das Banner »Listos para la Defensa« (Zur Verteidigung bereit) wird einer bestimmten Region verliehen, wenn es die notwendigen Requisiten erreicht hat und alle Bedingungen erfüllt, um den sogenannten »Krieg des ganzen Volkes« im Fall einer Aggression aufnehmen zu können. Dies bedeutet einfach, daß im Falle einer Aggression sämtliche Sektoren der Bevölkerung zur Verteidigung des Landes hinzugezogen werden und diese deshalb im Rahmen von kurzzeitigen Mobilisierungen eine militärische Grundausbildung erhalten.
2) Carlos Mänuel de C&spedes del Castillo (1819-1874), kubanischer Patriot und wichtiger Führer derkubanischen Unabhängigkeitskriege im 19. Jahrhundert. Céspedes gab 1868 als erster das Signal zum Aufstand gegen die spanische Kolonialmacht, indem er den Sklaven auf seiner Farm »La Demajagua « die Freiheit gab und sie aufrief, sich dem Kampf anzuschließen. Er trägt den Beinamen »Vater des Vaterlandes«.
3) Bezieht sich auf den Krieg gegen die spanische Kolonialmacht 1868-1878, auch »Zehnjähriger Krieg« genannt
4) In Baraguá formulierte Antonio Maceo seinen Protest gegen den Pakt von Zanjón, durch den 1878 nach einem zehnjährigen Krieg die Kapitulation der kubanischen Unabhängigkeitskämpfer gegenüber Spanien besiegelt werden sollte, und rief dazu auf, den Kampf fortzusetzen. Vgl. Anm. 11.
5) Gemeint ist der zweite Unabhängigkeitskrieg, der am 24. Februar 1895 begann. Er wurde von José Martí organisiert, um den Kampf gegen Spanien fortzusetzen. Er selbst fiel im Verlauf einer Schlacht bei Dos Rios. Siehe auch Anm. 6.
6) José Martí (1853-1895), kubanischer Nationalheld, Dichter, Schriftsteller, Politiker und wichtigster Führer des kubanischen Unabhängigkeitskrieges. Begründer der Ersten Revolutionären Partei Kubas im Jahre 1892, mit deren Hilfe er den »notwendigen Krieg« organisiert und den Kampf gegen Spanien 1985 wiederaufnimmt, wobei er im Verlaufe einer Schlacht fällt.
7) Mit dem Sturm einer Gruppe von Revolutionären unter der Leitung Fidel Castros auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba, die damals die zweitwichtigste Militärkaserne des Landes war, wurde am 26. Juli 1953 das Signal zum Aufstand gegen die Diktatur Batistas gegeben. Da dieses Datum den Beginn der revolutionären Bewegung darstellt, ist der 26. Juli heute in Kuba ein Nationalfeiertag.
8) Frank País (1934-1957), zweitwichtigster- Führer der »Bewegung des 26. Juli«, die 1955 von den Veteranen des Sturms auf die Moncada-Kaserne gegründet wurde. Einige wichtige Mitglieder dieser Bewegung waren ins Exil gegangen, um ein Rebellenheer zu organisieren und kamen an Bord der Yacht »Granma« am 2. 12. 1956 nach Kuba zurück, um den Guerillakampf in der Sierra Maestra aufzunehmen. Frank País führte einen am 30. November 1956 stattfindenden Aufstand, der in Santiago de Cuba mit dem Ziel stattfand, die ursprünglich für diesen Tag geplante Landung der Yacht »Granma« zu unterstützen. Später organisierte er die Versorgung des Rebellenheers in der Sierra Maestra bis er im Juli 1957 von Batistas Armee ermordet wurde. Vgl. Anm. Vgl. Anm. 7 und 15.
9) José Tey (Pepito) (1932-1956), aktiver Kämpfer und revolutionärer Organisator in der ehemaligen Provinz Oriente. Er kam am 30. November 1956 ums Leben, während des Aufstandes, der in Santiago de Cuba mit dem Ziel stattfand, die Landung der Yacht »Granma« zu unterstützen, die für diesen Tag geplant gewesen war.
10) Am 1. Januar 1959 siegte die Revolution in Kuba. Es ist der Feiertag, an dem man nicht nur ein neues Jahr begrüßt, sondern auch einen Jahrestag mehr des Sieges der kubanischen Revolution.
11) Antonio Maceo Grajales (1845-1896), Militärstratege und Politiker, bedeutender Führer der kubanischen Unabhängigkeitskriege gegen Spanien. In Kuba bekannt unter dem Beinamen »Der Bronzetitan«. Er weigerte sich, den Pakt von Zanjón anzuerkennen, durch den 1878 nach einem zehnjährigen Krieg die Kapitulation der kubanischen Unabhängigkeitskämpfer gegenüber Spanien besiegelt werden sollte und rief in Baraguá dazu auf, den Kampf fortzusetzen.
12) Máximo Gómez Baez (1836-1905), großer Stratege und Meister der Kunst der Kriegsführung, der in der Dominikanischen Republik geboren wurde und sich 1865 in Kuba niederließ. Oberbefehlshaber des kubanischen Befreiungsheeres während des Unabhängigkeitskrieges gegen Spanien.
13) Ignacio Agramonte (1841-1873), General der kubanischen Unabhängigkeitskriege gegen Spanien, der durch seine Qualitäten als Patriot und Militärstratege unsterblich geworden ist.
14) José Antonio Echeverría Bianchi (1932-1957), Kubanischer Revolutionär, Studentenführer und unermüdlicher Kämpfer gegen die Diktatur Batistas. Unter seiner Führung unternahm die Revolutionäre Studentenorganisation, genannt »Directorio Revolucionario«, am 13. März 1957 einen Angriff auf den Präsidentenpalast, mit dem Ziel, Batista zu eliminieren. Gleichzeitig hatten sie den Rundfunksender »Radio Reloj« besetzt, um ihre Absichten dem kubanischen Volk bekanntzugeben. Als der das Studio verließ, kam er bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei ums Leben.
15) Gebirge mit beträchtlichen Höhen im Südosten Kubas. Es diente bereits im 19. Jahrhundert im Kampf der Aufständigen als Unterschlupf. Hier nahmen unter der Leitung Fidel Castros ca. 80 Revolutionäre, die mit ihm 1956 in der Yacht »Granma« aus dem Exil in Mexiko nach Kuba gekommen waren, den Guerillakampf auf, der 1959 zum Sieg der kubanischen Revolution führte.
16) Der in Argentinien geborene Ernesto Che Guevara, nahm an der Überfahrt der Yacht »Granma« teil, mit der Fidel Castro und 80 weitere Revolutionäre 1956 von Mexiko nach Kuba übersetzten. Er wurde Kommandant des Rebellenheers und nahm nach dem Sieg der Revolution eine Reihe wichtiger Funktionen wahr. In Verfolgung seiner internationalistischen Ideale ging er nach Bolivien, um sich dort dem Guerillakampf anzuschließen. 1967 wurde er dort von der Armee ermordet.
Quelle: IV. Parteitag der Kommunistischen Partei Cubas - Dokumente
Herausgeber: Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba