"Niemals wird Kuba aufgeben"

Bericht an die Delegierten des 2. Parteitages der PCC Havanna - am 17.12.1980


Einleitung


Fidel Castro auf dem Parteitag der PCC 1980

Foto: PCC


Verehrte Gäste!

Genossen Delegierte!

Wir leben in ungewöhnlichen und schwierigen Zeiten. Kein Land ist heute isoliert vom Rest der Welt. Kein Land lebt noch kann es leben in einer Kristallurne. Das, was ein Staat macht, so klein, wie er sein mag, kann rückwirken auf die übrigen Nationen. Die Bedeutung jeden Ereignisses, jeder neuen Erfahrung zeigt sich in der Anwesenheit würdiger Repräsentanten von mehr als 140 revolutionären, fortschrittlichen und demokratischen Parteien und Organisationen der ganzen Welt auf diesem Kongreß.

Die Stärke eines kleinen Landes wie Cuba ist weder militärisch noch wirtschaftlich; sie ist moralisch.

Die letzte in dem Sichbefreien vom spanischen Kolonialismus, war die erste Nation der Hemisphäre gewesen, die sich von der Herrschaft der imperialistischen Yankees befreite. Sie war die erste, die einen neuen Weg einschlug zu höheren Formen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens. Sie war die erste, die den Weg des Sozialismus auf unserem Kontinent einschlug. Alles ist neu in unserem Leben. Dies ist kein leichter Weg. Sie mußte dem stärksten imperialistischen Land, nur 90 Meilen von unseren Küsten entfernt, die Stirn bieten, gegenüber reaktionären Ideen, die Jahrhunderte und sogar Tausende von Jahren der Existenz bestehen, gegenüber dem grausamen Haß der ausbeutenden Klassen; sie hatte der Blockade ‚ die Stirn zu bieten, der Feindschaft, der Differenzierung, der unversöhnlichen Kampagne derjenigen, die einen großen Teil der Medien beherrschen, die massiv in der Welt verbreitet werden; sie hatte den Aggressionen zu trotzen und sogar das Risiko der Ausrottung, um vorwärts zu kommen. Nicht alles, was’ wir gemacht haben, war klug, nicht alle Entscheidungen waren richtig. Sie waren es in keinem revolutionären Prozeß gewesen, aber hier sind wir, seit fast 22 Jahren, dem 1. Januar 1959.

Wir sind nicht zurückgewichen noch haben wir eine einzige Konzession an den Imperialismus gemacht; wir haben keine einzige unserer Ideen nach unseren revolutionären Prinzipien verschmäht. Diese politische Haltung, rein, fest, unerschütterlich, heroisch, tadellos, charakterisiert unsere Revolution. Die Angst oder Unschlüssigkeit verbreitete sich niemals in den Reihen unseres Volkes, noch haben wir jemals geschwankt im Erkennen unserer eigenen Fehler oder Irrtümer.

Denn es ist manchmal mehr Mut notwendig, Fehler oder Irrtümer einzugestehen, als selbst sein Leben zu opfern.

Der Schatz an Erfahrung und revolutionären Ideen, die wir geerbt haben von der Geschichte unseres Volkes und der gesamten Menschheit, ist unsere kostbarste Fundgrube. Dieser Schatz muß ständig angereichert werden mit der Praxis und dem Beispiel. Das ist die heilige Pflicht eines jeden Revolutionärs. Er braucht die rigoroseste Kritik und Selbstkritik und die konsequenteste Ehrbarkeit.

Wird das cubanische Experiment unterbrochen werden? Kann es der Imperialismus erreichen, das Beispiel Cuba aus der Welt zu schaffen? Niemals! Jetzt, wo Windstürme in der Hemisphäre und der Welt wehen; jetzt, wo reaktionäre Kräfte und Kräfte der extremen Rechten sich hinter der Macht des mächtigsten imperialistischen Lagers verschanzen, sagen wir einfach: Niemals! Cuba kann physisch ausgelöscht werden, aber wird niemals gebeugt werden, wird niemals von neuem unterworfen werden, sich niemals ergeben, und es ist unsere stärkste Überzeugung, daß unser Beispiel unsterblich ist. Wie sagte Marti: Bevor wir zurückweichen in den Unternehmen, unser Land frei und blühend zu machen, wird sich das Meer des Südens mit dem Meer des Nordens vereinigen und wird eine Schlange aus einem Adlerei geboren werden.

Die wahren Kommunisten, seit den Zeiten der Pariser Commune bis heute, haben sich durch ihren Heldenmut hervorgetan. Niemand hat sie übertroffen im Laufe der Geschichte in der Fähigkeit zum Opfer, Geist der Solidarität, Hingabe und der Entscheidung, ihr Leben zu opfern für die Sache. Keine politische Idee im Entwicklungsprozeß der menschlichen Gesellschaft fand einen solchen Grad der Anhänglichkeit und uneigennützigen Verpflichtung. Die besten und reinsten Gefühle des menschlichen Wesens haben sich manifestiert im Laufe der Kämpfe zur Liquidierung der tausendjährigen Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Nur die ersten Christen in den Zeiten des heidnischen römischen Imperiums könnten verglichen werden. Aber Marx, Engels und Lenin waren keine Träger von mystischen Ideen, ihre Nachfolger suchten nicht in einer anderen Welt die Belohnung für ihr Opfer. Es wird hier, auf dieser Erde sein, wo das Schicksal des Menschen verändert wird, und deshalb waren sie entschlossen, die scheußlichsten Unterdrückungen zu bekämpfen und ohne Schwanken ihr Leben hinzugeben, d.h. alles zu geben für die Veränderung, nichts für sich und alles für die anderen.

Es ist empörend zu sehen, wie in unseren Zeiten noch das Wort Revolutionär gebraucht wird, um manchmal Menschen zu benennen, die sich nicht im mindesten kümmern um die Ausbeutung einiger Menschen durch andere und um die grausame Ungleichheit, die diese mit sich bringt und die das sogar unterstützen.

Das ist es, was wir sein möchten: Kommunisten. Das ist es, was wir weiterhin sein möchten: Kommunisten. Dies ist unser Kongreß: ein Kongreß von Kommunisten, unterstützt vom Volk, einem Volk von Kommunisten. Keine Macht in der Welt hat jemals existiert noch kann sie existieren, die dies verhindern kann.

Dies ist das Erste, was wir zur Eröffnung unseres 2. Kongresses feststellen, wiederholen und kundgeben wollen.

Wir möchten nicht, daß dieser Bericht des Zentralkomitees an den 2. Kongreß der Kommunistischen Partei Cubas zu lang wird - aber, unglücklicherweise muß er sehr umfassend sein. Deshalb werden wir versuchen, unseren Bericht für die Periode von 1971 - 1980, unsere Ziele und die allgemeine Leitlinie für unsere zukünftige nationale und internationale Politik zusammenzufassen.

Wir sollten zu Beginn sagen, daß der ökonomische Plan, der auf dem 1. Kongreß angenommen wurde, nicht vollständig ausgeführt werden konnte.

Zuerst am 28.9.1976 erklärten wir der Nation, daß im Hinblick auf die Dumpingpreise bei Zucker, auf die weltweite Inflation, auf die Verschlechterung in den Handelsbeziehungen und auf die Verschlimmerung der internationalen wirtschaftlichen Krise, die wirtschaftlichen Ziele für die 5-Jahres-Periode nicht erreicht werden können. Wir haben dem Volk die Wahrheit sehr freimütig gesagt.

Wir haben die 6prozentige jährliche Steigerungsrate, die wir vorgeschlagen haben, nicht erreicht, aber wir erzielten zwei Drittel davon. Die bewundernswerten, heroischen Anstrengungen, die unsere arbeitenden Menschen und die Mitglieder unserer Partei machten, und ihre gewaltigen Leistungen in den harten und schwierigen Jahren zwischen 1975 und 1980 sollten nicht unbeachtet bleiben. Bedenkt, daß viele kapitalistische Länder - selbst entwickelte mit größeren Ressourcen als wir sie haben - gezwungen waren, zu kürzen, in einigen Jahren die Produktion einzuschränken, während die Zahlen für Inflation, Arbeitslosigkeit und sozio-ökonomische Krise in die Höhe schossen. Unser sozialistisches Land mit einer unterentwickelten Wirtschaft machte Fortschritte im Bereich der materiellen Produktion und registrierte wichtigen sozialen Fortschritt während dieser 5-Jahres-Periode.

Alle Erfahrungen dieser Periode sind in Erwägung gezogen worden bei dem Entwurf für die wirtschaftlichen Direktiven für die kommenden 5 Jahre, verwendet wurde das möglichst realistische Kriterium - basierend auf verläßlichen Zahlen. Der wichtigste Gedanke dabei ist, diese Ziele zu übertreffen, nicht dahinter :zurückzubleiben. Dies ist eine Sache von Verantwortung, Ehre und Prestige, die uns in keiner Weise von der Pflicht befreit, unser Bestes zu tun, denn wir würden weder ehrlich noch revolutionär sein, wenn wir uns anders verhalten würden.


Fidel Castro auf dem Parteitag der PCC 1980

Foto: Granma


Delegierte auf dem Parteitag der PCC 1980

Foto: PCC, Jorge Oller

Sozio-ökonomische Entwicklung

Allgemeine Aspekte


Die jetzige (1976 - 80) 5-Jahres-Periode, die gerade zu Ende geht, hat ungeheure Fortschritte in der Organisation unserer Wirtschaft gezeigt, in dem Kampf, die notwendigen Bedingungen zu schaffen, um den Nutzeffekt (im Gebrauch) unserer produktiven Faktoren zu steigern, ebenso im Sinne von bedeutungsvollen Gewinnen in unserer wirtschaftlichen Entwicklung und darin, die Bedürfnisse unseres Volkes in einem immer größeren Umfang zu befriedigen, obwohl es eine Periode voll von objektiven Schwierigkeiten war, sowohl innerhalb unseres Landes, als auch auf internationaler Ebene, die uns davon abgehalten haben, alles zu erreichen, was wir uns vorgenommen hatten.

Bezug nehmend auf unsere Ausführungen für die jetzige 5-Jahres-Periode in dem Bericht an den 1. Kongreß der Partei haben wir davor gewarnt, daß, obwohl die Sowjetunion und andere sozialistische Staaten uns einen zufriedenstellenden - sogar vorteilhaften - Preis für unseren Zucker garantiert hatten, dies nicht für die kapitalistischen Staaten zutraf, und wir haben auf die Unmöglichkeit hingewiesen, feste Vorhersagen zu machen, wie sich unser Einkommen in frei konvertierbarer Währung durch den Verkauf unseres wichtigsten Exportproduktes in den nächsten 5 Jahren entwickeln würde.

In den ersten 4 Jahren der jetzigen 5-Jahres-Periode war der durchschnittliche Zuckerpreis 9 Cent pro Pfund - das entspricht ungefähr $ 200 pro Tonne oder etwa 55 Prozent der durchschnittlichen Produktionskosten der Welt - damit ist er im Vergleich zum Niveau der letzten 2 Jahre der vorhergehenden 5-Jahres-Periode stark abgesunken. 1974 ergab er durchschnittlich 30 Cent pro Pfund, etwas mehr als 21 Cent in 1975 und stieg sogar auf 63 Cent an. Im Gegensatz zum Preisverfall unseres wichtigsten Exportartikels stieg der Preis der Importe, die unser Land notwendigerweise auf dem Weltmarkt kaufen mußte, weiter an, Schritt haltend mit der galoppierenden Inflation in der kapitalistischen Welt. Im letzten Jahr der 5-Jahres-Periode, 1980, erholte sich der Zuckerpreis etwas,-obwohl dies natürlich noch nicht ausreicht, um die vorhergehenden 4 Jahre auszugleichen.

Diese Situation bedeutete, daß unsere Handelsbeziehungen mit der kapitalistischen Welt, der term of trade, zwischen 1975 und 1979 um 53 Prozent verringert wurden. Daher waren wir bei gleichbleibendem physikalischen Exportvolumen nicht in der Lage, in dieser 5-Jahres-Periode die gleiche Menge an Produkten zu kaufen wie in der Periode von 1971 – 1975.

Die Zinsen für unsere Auslandsschulden und für die Anleihen, die wir bekommen haben, um Geräte, fertige Anlagen und andere Produkte auf dem Weltmarkt zu bezahlen, sind ebenfalls Stark angestiegen während der Jahre der kapitalistischen Krise, ebenso die Frachtraten und Mietgebühren für Schiffe zum Transport unserer Waren.

Zusätzlich zu diesen Schwierigkeiten von internationaler Beschaffenheit war unsere Landwirtschaft durch mehrere Pflanzen- und Tierkrankheiten am Ende der 5-Jahres-Periode stark beeinträchtigt. Ein Drittel unserer Zuckerrohrpflanzungen wurden von Mehltau betroffen, was unsere Zuckerproduktion 1980 beträchtlich reduzierte; zwei Jahre nacheinander wurde unsere Tabakernte von Schimmelpilz befallen, im ersten Jahr wurde ein Viertel, im zweiten fast 90 Prozent der Ernte zerstört. Anfang dieses Jahres erkrankten dann unsere Schweine in zwei östlichen Provinzen des Landes am afrikanischen Schweinefieber.

Die Fähigkeit, auf natürliche Katastrophen, die seltsamerweise alle zur gleichen Zeit auftraten, schnell zu reagieren, erlaubten, diese zu überwinden und in sehr kurzer Zeit erfolgreich zu kontrollieren.

Trotz alle diesem Vorhergehenden und ‚unseres weiten Vordringens in der erfolgreichen Realisierung einer Verbindung von institutionellen und organisatorischen Veränderungen, die von einer Mannigfaltigkeit, Komplexität, Tiefe und Ausdehnung sind, wie sie vielleicht niemals vorher in Angriff genommen wurden in unserer Revolution, haben wir eine akzeptable und positive wirtschaftliche Wachstumsrate erreicht, wenn wir die Situation, in der die Welt lebt, und die Bedingungen in Betracht ziehen, unter denen sich besonders die unterentwickelten, nicht ölproduzierenden Länder entwickeln. Die durchschnittliche Wachstumsrate des Sozialprodukts lag in diesem 5 Jahren - bei konstanten Preisen - um 4 Prozent.

Und es ist festzuhalten, daß wir nicht nur dieses-Wachstumsgleichmaß erreicht haben, sondern wir haben auch eine Verbesserung unserer Effizienz in unterschiedlichen Aspekten erreicht. Die Arbeitsproduktivität ist jährlich um 3,4 Prozent gestiegen mit einer Kostenverringerung im Lohnbereich von 2 Centavos auf jeden Peso Bruttoproduktion. Ebenso hat sich gemäß vorläufiger Kalkulationen der Materialverbrauch, die Hauptkomponente der Produktionskonsumtion, relativ reduziert, was eine höhere Wirksamkeit in der Benutzung der Rohstoffe, der Energie und der Brennstoffe widerspiegelt, wenngleich wir weit davon entfernt sind, die Effizienz zu erreichen, die wir erreichen müssen und können.

In diesen Jahren wurde eine bedeutende Anstrengung realisiert, um unseren Export zu steigern und den Import zu ersetzen, insbesondere den vom kapitalistischen Markt. Der Exportwachstum in diesem Jahrfünft war im Verhältnis zum vorigen höher als der Importanstieg.

Die Veränderungen in den Proportionen und in der Struktur unseres Außenhandels, bedingt durch den Austausch mit den Mitgliedsländern des R&W, haben es ermöglicht, in großem Maßstab die schädlichen Auswirkungen zu hemmen, die die ständigen internationalen Preisfluktuationen und die räuberische Wirkung des ungleichen Handels mit den entwickelten "kapitalistischen Ländern auf unser Land wie auf alle unterentwickelten Länder ausüben.

In dem auslaufenden Planjahrfünft nahm die Industrialisierung eine hervorragende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung ein. Während dieser Jahre schritt die wirtschaftliche Integration fort und die Infrastruktur des Landes wurde ausgedehnt.

Die getätigten Investitionen stiegen in dem Jahrfünft '76 - "80 auf 13.200 Millionen Pesos, um ungefähr 75 Prozent mehr als im vorigen Planjahrfünft und um das Dreifache im Hinblick auf 1966 - 1970. Von den Gesamtinvestitionen wurden 35 Prozent für die Industrie bestimmt, 4.570Mio, Pesos, dreimal soviel wie im vorigen Planjahrfünft und 1.000 Millionen Pesos mehr als insgesamt in die Industrie in den 15 Jahren vor 1975 investiert wurde. Die Landwirtschaft erhielt 19 Prozent der Investitionen. Diese Proportionen stehen im Gegensatz zu den vorhergehenden 5-Jahres-Plänen, in denen die Landwirtschaft ungefähr 40 Prozent der investierten Mittel erhielt, während die Industrie zwischen 25 und 30 Prozent bekam. Dies korrespondiert mit dem Beschluß des 1. Kongresses über die Bedeutung der Industrialisierung im Planjahrfünft '76 - '80.


Zuckerindustrie


Die Zuckerproduktion während der fünf in dieser Periode liegenden Ernten zeigte eine Steigerung von 25 Prozent über die vorherige 5-Jahres-Periode. Die Zuckerrohrernte von 1979 mit 7.992.000 Tonnen war die zweitgrößte in der Geschichte des Landes.

Die industrielle Kapazität stieg um mehr als 10 Prozent, und die Nutzung des vorhandenen Zuckerrohres verbesserte sich im Verhältnis zu den vergangenen 5 Jahren, obwohl sie in den letzten Jahren wieder etwas abfiel. Im Durchschnitt wurden 84,5 Prozent genutzt, im vergangenen Jahrzehnt dagegen 82 Prozent. 1980 betrug der Öl-Verbrauch 1 Gallone pro Tonne gemahlenen Zuckerrohrs, 1976 waren es 2,1 Gallonen.

Die Investitionen in der Zuckerindustrie stiegen auf 968 Millionen Pesos, das ist mehr als das Doppelte der Höhe für 1966 - 70, welches die vorige höchste Investitionsperiode war, Mehr als 40 Zuckermühlen wurden vergrößert oder modernisiert; zwei neue wurden aufgenommen in der 1980er Ernte, eine in Pinar del Rio und die andere in Camagüey; zwei sind beinahe fertiggestellt; und die Grundlage ist für zwei weitere 1980 gelegt worden. Diese Zuckermühlen - die ersten, die in Cuba im letzten halben Jahrhundert gebaut wurden - wurden von cubanischen Technikern entworfen und annähernd 60 Prozent der Ausstattung wurde in Cuba hergestellt.

Unser Eisenbahnsystem wurde erweitert, und 195 Diesel-Lokomotiven wurden in Betrieb genommen. Das Netzwerk der Zuckerrohr-Sammelstellen wurde erweitert. Vier neue Zuckerterminals mit Schüttverladung wurden in Betrieb genommen, welche unseren Zuckerexport, auf diese Weise verladen, um 53 Prozent erhöhten.

9 von den 10 geplanten Fabriken von Hefe für Tiernahrung wurden fertiggestellt; eine Fabrik zur Herstellung von Bagasse wurde fertiggestellt und zwei weitere sind im Bau.

Die landwirtschaftlichen Erträge mit Zuckerrohr stiegen von 49.900 Arrobas (Gewicht von 11,5 kg) per Caballeria (Feldmaß von 1,343 Ar in Cuba) während der Jahre 1971 - 1975 auf 66.200 Arrobas 1976 - 1980, trotz Mehltau, der 30 Prozent der Ernte von 1980 vernichtete und so den ständigen Anstieg seit 1973 unterbrach.

Der Saatschutz ist ausgebaut worden: 2,5 mal soviel Land wie 1975 wurde 1980 Stickstoff gedüngt; die Herbizid-Behandlung stieg um über 40 Prozent. In diesem Jahr wurde auf den Zuckerrohrfeldern die beste manuelle Unkrautvernichtung seit dem Triumph der Revolution erreicht.

Zusätzliche 10.000 Caballerias wurden mit Zuckerrohr bepflanzt, doppelt soviel Zuckerrohr wurde bewässert - insgesamt 34.800 Caballerias - und 10 neue Sorten von Zuckerrohr wurden eingeführt.

Das maschinell geerntete Zuckerrohr stieg von 25 Prozent der Gesamternte im Jahr 1975 auf 45 Prozent der Gesamternte 1980. Die tägliche Produktivität der Macheteros, die das Zuckerrohr manuell schneiden, stieg um 53 Arrobas. Die Zahl der Macheteros wurde um 75.000 verringert.

Es gibt über 75 Schulen und polytechnische Institute mit einer Kapazität für 45.000 Studenten für die Zuckerindustrie. 26 dieser Schulen und das Nationale Trainingszentrum für die Zuckerindustrie wurden während der 5-Jahr-Periode gebaut. Außerdem bieten 4 unserer Universitäten Kurse an, um Spezialisten für die Zuckerindustrie auszubilden.

Die Zuckerindustrie und der Zuckerrohranbau wurden in diesem Jahr integriert und 4 agroindustrielle Komplexe werden initiiert.

In diesem Jahr wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die Leistung in diesem wichtigen Bereich zu steigern. Eine wöchentliche Erholungszeit und ein System von Boni wurde eingeführt für die Nachtschicht in den Mühlen; der Lohn für alle Zuckermühlen- und Zuckerrohrarbeiter wurde um 15 Prozent erhöht; eine Alterszulage wurde dem Lohn der Industriearbeiter und Erntemaschinenfahrer hinzugefügt; die Löhne der Landarbeiter wurden erhöht; und Leistungsprämien wurden aufgestellt für kontinuierliche Arbeit während der Ernte und das Erfüllen der Qualitätsnormen.

Unter einem Programm von Leistungsprämien werden Zuckerrohrarbeiter in der Lage sein, bestimmte Artikel zu kaufen, nach denen große Nachfrage besteht. Spezielle Arbeitskleidung wurde entworfen für verschiedene Erntearbeiten und die Qualität des Werkzeugs wurde verbessert.

In diesem Jahr wurden der Industrie 541 weitere Studenten der Abschlußkurse in verschiedenen Bereichen zugeführt. Es wurden eine Reserve-Ausrüstung und Ersatzteile angelegt, um mit den Problemen fertig zu werden, die bei der Ernte auftauchen.

Die Zuckerproduktion wird weiterhin der Stützpfeiler der Wirtschaft sein und muß ein Niveau der optimalen Effizienz erreichen. Die Versorgung mit Zucker muß ausgedehnt werden, ebenso die industriellen Kapazitäten, um die 150 Tage der Zafra in allen Zentralen zu sichern; verringert werden muß die Verschwendung der Zeit; erhöht werden muß die Zeit der Einholung; neue Kapazität der Raffinerien muß hinzukommen und die der bestehenden muß erhöht werden; die Entwicklung und Konstruktion von Erntemaschinen und der ergänzenden Industrie muß weitergehen; wir müssen kämpfen für die Steigerung der Leistungsfähigkeit im Zuckerrohranbau und für die Verringerung der ungeeigneten Sorten alle Züchtungen verwenden und die Reinigung verbessern; einen besseren Nutzen ziehen aus dem Maschineneinsatz in der Ernte, der Aussaat und dem Anbau; die Produktivität der Arbeit erhöhen und die Brigadas millonarias vermehren; die agro-industriellen Komplexe entwickeln. Eine besondere Aufmerksamkeit widmen wir der Erhöhung und Verbesserung der sozialen und Lebensbedingungen der Siedlungen in den Zuckeranbaugebieten. Insgesamt, die Organisation muß verbessert und eine höhere Effektivität erreicht werden.


Landwirtschaft


Die Produktion in Landwirtschaft und Viehzucht stieg, einschließlich des Zuckerrohranbaus, regelmäßig um 3,5 Prozent jährlich, obwohl sie in nicht geringem Maße durch Seuchen, Krankheiten und ungünstige klimatische Bedingungen betroffen wurde.

Die landwirtschaftliche Nutzfläche erweiterte sich durch die Bereinigung um mehr als 850.000 Hektar; die Kapazität der Stauwerke erhöhte sich auf 2.600 Millionen Kubikmeter und die bewässerte Oberfläche stieg von 44.700 Caballerias (1 Caballeria = 1.343 Areas = 134.300 m?) im Jahr 1975 auf mehr als 63.300 Caballerias im Jahr 1980. Die Aufbereitung des Bodens im staatlichen Sektor ist vollmechanisiert, die Mechanisierung des Anbaus wurde erweitert. Während es 1975 noch 54.000 Traktoren gab, sind es heute 70.000 mit größerer durchschnittlicher Leistung.

Die Anwendung von Düngemitteln stieg von 959.000 Tonnen 1975 auf annähernd 1.574.000; der Verbrauch von Pestiziden stieg von 7.400 Tonnen im Jahre 1975 auf mehr als 11.000 im Jahr 1980, der Verbrauch von Herbiziden von 11.500 auf mehr als 16.000 Tonnen. Es wurden über 1.000 landwirtschaftliche Produktionsstätten errichtet, darunter 555 Kuhställe mit einer Kapazität von 109.000 Kühen, 95 Zuchtzentren für 73.000 Kälber, Mastplätze für 160.000 Schweine und 61 Geflügelzuchtanlagen.

Die Fleischproduktion lag im Zeitraum 1971 - 1975-ungeführ bei 45 Mio Zentnern; im Zeitraum 1976 - 1980 waren es über 90 Mio Zentner. Die Gemüseproduktion des gegenwärtigen Fünfjahreszeitraumes lag 30 Prozent über der des letzten Fünfjahreszeitraumes.

Für den Reis verringerte sich die Saatfläche um 20 Prozent, die Erträge pro Caballeria stiegen jedoch um 44 Prozent, so daß die Gesamtproduktion sich erhöhte.

Die Tabakernte sank infolge des Blauschimmels, was den Export hart betraf.

Die Produktion von Zitrusfrüchten stieg um 60 Prozent gegenüber dem vergangenen Fünfjahreszeitraum und erreichte über 400.000 Tonnen im Jahre 1980, von denen annähernd 200.000 exportiert wurden. Es wurden 7 Verpackungsanlagen errichtet; die Kühl- und Verladekapazitäten wurden erweitert.

Mit der Wiederherstellung der Kaffee- und Kakaopflanzungen wurde begonnen. An der Verbesserung der Anpflanzungen wird gearbeitet; es wurden über 2.000 Caballerias Kaffee gesät; die Ankaufpreise stiegen um 34 Prozent und die Löhne der Kaffeearbeiter um 20 Prozent.

In den Produktionsgebieten wurde mit einem Programm sozio-ökonomischer Umstrukturierungen begonnen. Die letzte Kaffee-Ernte stieg auf 24.000 Tonnen.

Der Umfang der Rinderzucht sank um 7 Prozent, insbesondere durch einen 20-prozentigen Rückgang im bäuerlichen Bereich; dennoch rechnet man bereits mit 55 Prozent Kühen, die für die Milchproduktion geeignet sind. Die Vielfalt der Weiden ist verbessert worden; die Heuproduktion und die Lagerung in Silos wurde verdoppelt. Es wurden zahlreiche (Honig-) Süßpflanzen und Bagasse (Zuckerrohrabfälle) erstmals angewandt.

Im vergangenen Fünfjahreszeitraum wurden 2.440 Mio . Liter Frischmilch produziert, in den vergangenen fünf Jahren waren es mehr als 3.700 Mio. Liter; das entspricht einer Steigerung um 54 Prozent. Die Schweinefleischproduktion stieg von 140.000 Tonnen 1971 – 1975 auf ungefähr 290.000 Tonnen in 1976-1980. Die Produktion von Geflügelfleisch verdoppelte sich im Fünfjahreszeitraum. Der Ankauf von Eiern im Jahre 1980 beläuft sich auf über 2.100 Mio. Einheiten, d.h. 300 Mio. mehr als im Jahre 1975, und der Eierindex pro Legehenne stieg im Vergleich zu 1975 um 4 Einheiten auf 240 Einheiten. 300 Mio. Forstpflanzen wurden gesät, 440.000 Hektar Forst wurden bearbeitet; intensiviert wurden die forstwirtschaftlichen Maßnahmen.

Während des Fünfjahrzeitraumes machten mehr als 5.600 Studenten der Universitäten und 15.000 mittlere Techniker als Landwirtschafts- und Viehzuchtspezialisten ihre Abschlüsse. Die Landwirtschaft wird sich entwickeln müssen unter folgenden Aspekten: eine substantielle Verbesserung der Erträge, die Verwendung von Qualitätssaatgut, die Anwendung einer geeigneten Agrartechnik, die Erweiterung der bewässerten Flächen; wichtige Faktoren sind weiter die Verbesserung der Ernährungsbasis und die Anwendung und Kontrolle von Hygienemaßnahmen im Bereich der Viehzucht; die Erhöhung der Zahl von Milchkühen; Erhöhung der Geburten- und Senkung der Sterberate bei Kälbern; Steigerung der Viehmenge im staatlichen und bäuerlichen Sektor; schließlich die Anwendung von Arbeitsnormen, die die Ausnutzung des Arbeitstages absichern und die Verallgemeinerung des Bezahlsystems für ein bestimmtes Gebiet. Man wird weiter aufforsten und die Schutzmaßnahmen für Wälder und Fauna erhöhen.


Grundstoffindustrie


Die Produktion der Grundstoffindustrie stieg um 5 Prozent jährlich. Die Kapazität der Elektroindustrie stieg um 1.069 Megawatt, d.h., sie verdoppelte sich fast im Vergleich zu 1975. Die Erzeugung von Strom stieg um 8,7 Prozent jährlich, der Verbrauch von Brennstoffen sank von 319 Gramm je Kilowattstunde 1975 auf 285 Gramm im Jahre 1980. Die Anzahl der elektrifizierten Wohnungen stieg von etwas über 70 Prozent im Jahre 1975 auf 74 Prozent im Jahre 1980. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Elektrizität stieg von 705 Kilowatt im Jahre 1975 auf 1.028 im Jahre 1980.

Die Investitionen in der Elektroindustrie stiegen auf 500 Mio. Pesos. 11.900 km Leitungen wurden installiert, Verbindungsleitungen mit einer Spannung von 220.000 Volt werden fertiggestellt.

Dennoch können wir noch nicht in genügendem Maße dem Spitzenbedarf entsprechen, weil es weiterhin Schwierigkeiten bei den Installationen für Umspannung und Verteilung sowie bei dem Funktionieren der einzelnen Einheiten und des Gesamtsystems gibt, die noch verschärft werden durch das Vorhandensein einer übermäßigen Nachfrage nach elektrischer Energie. Deshalb ist es notwendig, eine energische Kampagne zu entwickeln und Maßnahmen zu ergreifen, die zur Senkung dieser Nachfrage führen.

Es wurde beschlossen, die Tarife für Strom für den staatlichen Sektor zu erhöhen, mit der Installation von Spezialzählern wurde begonnen. Ein neuer Tarif für die Bevölkerung wurde angewandt mit dem Ziel, das Sparen von Strom zu stimulieren.

An Brennstoffen wurden 5.500.000 Tonnen ö] mehr als im Planjahrfünft 71 - 75 verarbeitet. Der Verbrauch von Kerosin stieg trotz bestehender Verteilungsprobleme. Eine neue Fabrik für Herde wurde fertiggestellt. Die Forschung auf der Suche nach Erdöl und Gas ging weiter, jedoch sind die bis jetzt sichergestellten Reserven noch von geringer Bedeutung.

Die Produktion von Volldüngemitteln stieg auf 4.500.000 Tonnen im Vergleich zu 3.300.000 im vergangenen Planjahrfünft. Die Produktion von Stickstoffdüngemitteln verdreifachte sich.

In Sancti Spiritus wurde mit dem Bau eines Kombinates mit einer Kapazität von 60.000 Tonnen Papier und einem zusätzlichen Ausstoß von Papierstoff für die Verarbeitung in anderen Papierfabriken begonnen. In La Habana wurde mit der Errichtung eines Werkes für Kartons und dünne Pappe begonnen. Investitionen in Produktionsstätten für Chlor, Industriegase, Glasbehälter, industrielle Gummiprodukte und Reifen für die Landwirtschaft wurden beschlossen.

Die geologische Erforschung unseres Gebietes erhöhte sich von 5 auf 15 Prozent.

Die Produktion von Nickel blieb auf dem Niveau von 1971 --75. Man arbeitet an der Wiederherstellung von Nicaro undMoa sowie an der Errichtung von zwei neuen Werken, von denen jedes eine Kapazität von 30.000 Tonnen jährlich haben soll.

Die eisenverarbeitende Industrie stieg um 6,7 Prozent jährlich. Es wurden mehr als 1.000 Zuckerkombinen fertiggestellt. Die Produktion von Schmelzstahl stieg von 1.100.000 Tonnen des vergangenen Planjahrfünfts auf über 1.500.000 Tonnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt; die die Produktion von Barrenstahl stieg um 60 Prozent.

Die Produktion von Omnibussen stieg von ungefähr 5.500 Einheiten im letzten Planjahrfünft auf 9.500: in den vergangenen fünf Jahren; die von Kühlschränken stieg von ca. 182.000 auf 210.000, die von Radios stieg von 223.000 auf über 670.000, die von Fernsehgeräten von 25.600 auf fast 225.000. Die Produktion von Draht und Elektrokabel, von Akkumulatoren und Zubehörteilen für die Landwirtschaft erhöhte sich; der Bestand an Ersatzteilen verdoppelte sich.

Ungefähr 440 Mio Pesos wurden in diesem Bereich investiert, und u.a. wurden ein Walzwerk in Antillana de Acero, das Werk für Zuckerrohr-Kombinen, das für Akkumulatoren, zwei Werke für Bewässerungsbauelemente, ein Werk für Räder und ein Schmelzwerk für nichtrostenden Stahl fertiggestellt. Über 5.000 Arbeiter werden in ihren eigenen Betrieben ausgebildet, wo bereits 3.389 sich qualifiziert haben. Im Jahre 1980 wurden für mehr als 12 Mio. Pesos Eisen- und Stahlprodukte exportiert.

In den nächsten Jahren wird man an der Einsparung von Energie arbeiten müssen; die Auslastung der installierten Kapazitäten muß erhöht werden. Nie Technologie und die Wirksamkeit der Betriebe müssen verstärkt aufrecht erhalten und erhöht werden; der Kampf um die Verringerung der möglichen Unterbrechungen in der Stromversorgung muß geführt werden; verbessert wird die Brennstoffversorgung; die Effektivität der Neuinvestitionen muß erhöht werden; die Produktion von Ersatzteilen und Ausrüstungen für ganze Werke und Produktionszweige muß bedeutend erhöht werden.


Bauwesen


Im vergangenen Planjahrfünft wurden für 7.000 Mio Pesos Bauten errichtet, das sind ca. 2.800 Mio. mehr als 1971 bis 75. Im Bereich der Industriebauten, wo im letzten Planjahrfünft für 480 Mio Pesos Gebäude errichtet wurden, wurden jetzt die 1.350 Mio: überschritten. Dabei wurden über 300 Objekte gebaut, obwohl es in einigen Bereichen Verzögerungen gegeben hat. Im Bereich des Wasserbaus gab es eine Steigerung um mehr als 29 Prozent. Es wurde an der Errichtung von 27 Stauwerken gearbeitet, von denen 24 fertiggestellt wurden, sowie an der Errichtung von Kleinstauwerken. 141 Kilometer Hauptkanäle und Bewässerungssysteme wurden gebaut für fast 300.000 Hektar, von denen ein Teil im nächsten Jahr bebaut wird. Über 1.000 Betriebe für Landwirtschaft und Viehzucht wurden fertiggestellt.

Planiert wurden 836 km für Eisenbahnstrecken und 7.800 km für Autobahnen, Landstraßen und Wege. Tausende von Kilometern, einschließlich 334 km der Autopista Nacional, wurden mit Belag versehen. Auf über 25 Flughäfen und Landebahnen wurden Bauten errichtet. Im Bereich des Küstenbaus wurde das Doppelte im Vergleich zu den Jahren 1971 bis 75 erreicht.

Die Kapazitäten im Erziehungsbereich wurden verdoppelt. Während im vorigen Planjahrfünft Kapazitäten für ungefähr 180.000 Schüler der "Enserianza Media" geschaffen wurden, waren es in diesem mehr als 400.000. Von 1971 bis 1975 wurden 24 Kindergärten errichtet, 1976 bis 1980 wurden ungefähr 200 fertiggestellt. Die Versorgung mit Krankenhäusern stieg um ca. 3.000 Betten durch die Errichtung von 4 und die Erweiterung von 3 Krankenhäusern; weitere 70 Gebäude für die Gesundheitsversorgung wurden errichtet; für den Tourismus wurden 22 neue Hotels fertiggestellt.

Das Wohnungsbauprogramm war eines der am meisten betroffenen, ungefähr 83.000 wurden durch das Ministerio de la Construcciön fertiggestellt; dies entspricht ungefähr dem vorigen Planjahrfünft. Die Einrichtungen zur Wasserversorgung erhöhten sich um 60 Prozent. Es wurden 3.360 km Wasserleitungen und 335 km Entwässerungskanäle gebaut.

Die Bautätigkeit im Ausland, d.h. in 10 Ländern, stieg auf einen Wert von ca. 125 Mio Pesos.

Die gegenwärtigen Kapazitäten der Baustoffindustrie sind praktisch doppelt so hoch wie 1975. Dies ermöglichte eine Steigerung des Verkaufs an die Bevölkerung. Von den neuen Fabriken sind besonders erwähnenswert zwei Zementwerke mit einer Kapazität von fast 3 Mio. Tonnen, 33 Stein- und Sandwerke, zwei Kombinate für Asbestzement, drei Werke für vorverdichteten Beton, zwei Anlagen für Sanitärmöbel und zwei Kachelwerke.

Die Zementproduktion lag im vorigen Planjahrfünft bei insgesamt 8.200.000 Tonnen, die des gegenwärtigen Planjahrfünfts lag bei 13.400.000 Tonnen.

Wir werden an Projekten arbeiten müssen, die den Verbrauch von Baustoffen, insbesondere denen aus dem Ausland, minimieren.

Das Volumen der noch im Bau befindlichen Projekte muß verringert werden, es muß darum gekämpft werden, die Qualität und die Einsparungen zu erhöhen; die Zeiten für die Planung, Durchführung und Inbetriebnahme müssen verringert werden.


Transport- und Verkehrswesen


Der Transportumfang stieg um 31 Prozent. Der Gesamtwarenumschlag in den Häfen unseres Landes erreichte 1980 ein Volumen, das mit über 35 Mio Tonnen das höchste ist, das je erreicht wurde, und 35 Prozent über dem von 1975 liegt. Von diesem Gesamtumschlag entfallen 25 Mio. auf den Außenhandel und 10 Mio. auf die Küstenschiffahrt.

Die Nationalflotte wurde um 23 Schiffe erweitert. Gegenüber einer Kapazität von 550.000 Tonnen Eigengewicht im Jahre 1975 sind es heute 815.000 Tonnen. Der Umfang der Küstenschiffahrt stieg um 10 Prozent, er stieg von 87.000 Tonnen Eigengewicht im Jahre 1975 auf 128.000 Tonnen im Jahre 1980.

Insgesamt stieg der Hafenumschlag an Trockengütern von einem Monatsdurchschnitt von 553.000 Tonnen 1975 auf 638.000 im Jahre 1980. Es wurden 80 Mio. Pesos für Bauten dieser Zweckbestimmung investiert.

Es wurden für mehr als 300.000 m² Lagerfläche Kapazitäten geschaffen und 74 Kühlanlagen errichtet.

Der Transport per Schiene stieg um 26 Prozent. Es wurden mit der Bahn 20 Mio. Reisende im Jahr 1980 transportiert; das entspricht einer Steigerung um 82 Prozent gegenüber 1975. 102 schwere Lokomotiven und 1.860 Transport- und Personenwaggons wurden in Dienst gestellt. Es wurden mehr als 750 km der zentralen Eisenbahn instand gesetzt.

Die Lkw-Ladungen stiegen von 7.700.000 Tonnen im Jahre 1975 auf ca. 15 Mio. Tonnen im Jahre 1980, was einem jährlichen Wachstum von ungefähr 14 Prozent entspricht. 3.987 Lastwagen wurden in diesem Bereich eingesetzt.

In den letzten drei Jahren nahmen die Löschzeiten von Schiffen, Eisenbahnwaggons und Lastwagen im Hafenbetrieb zu. Diese Situation hat sich im zweiten Halbjahr dieses Jahres bedeutsam durch die organisatorischen und mobilisierenden Maßnahmen verbessert.

Der Transport per Bus stieg im Jahre 1980 um 17 Prozent gegenüber 1975, da im Verlaufe des Planjahrfünfts 10.800 Einheiten in Dienst gestellt wurden; davon stammen 9,000 aus unserer nationalen Produktion.

In der Hauptstadt La Habana gibt es 1980 ungefähr 2.400 Fahrzeuge; 1975 waren es 1.400. Das Angebot an Mietwagen konnte im Planjahrfünft nicht verbessert werden.

Die Zahl der Reisenden auf internationalen Flügen verdreifachte sich und stieg auf 194.000 im Jahre 1980. Sieben Flugzeuge wurden in Dienst gestellt; die Flughäfen von La Habana und Camagüey wurden dem Stand der Technik angepaßt. In Dienst gestellt wurden ferner die Flughäfen "Las Tunas", "Bayamo" und "Manzanil1o".

Die Nachrichtenverbindungen sind bedeutend zahlreicher geworden. Alle Provinzhauptstädte und andere Orte stehen in automatischer Verbindung mit La Habana. Es wurden ein modernes Mikrowellensystem sowie entsprechende Sender für Radio- und Fernsehübertragung errichtet; die Ausstrahlungen im Mittelwellenbereich nahmen zu und erreichen mehr als 90 Prozent unseres nationalen Territoriums. Das Telexsystem wurde erweitert. 430 km Koaxialkabel wurden verlegt. Die internationalen Verbindungen wurden erweitert und modernisiert, neue Verbindungen über Satellit hergestellt.

Im Bereich der Eisenbahntransporte gab es Planuntererfüllungen bei den Fahrplänen, schlechten Service und Verletzungen von Arbeits- und Erhaltungsnormen. In der Hauptstadt Habana gab es kritische Situationen im Bereich des Busverkehrs, die in mehreren Jahren des Planjahrfünfts zu ernsthaften Schwierigkeiten führten. Eine Reihe von angewandten Maßnahmen ermöglichte es, die Zahl von 26.000 täglichen Fahrten während der letzten Monate dieses Jahres zu erreichen. Dabei wurden bis zu 29.000 erreicht, was ein über 50-prozentiges Wachstum im Vergleich zur vorherigen Situation darstellt.

Im Transportwesen müssen wir die bekannten Schwierigkeiten überwinden, die dafür verantwortlich sind, daß es nicht gelang, die verfügbaren Ressourcen optimal auszunutzen und die realisierten Investitionsanstrengungen in Erfolge umzuwandeln. Besondere Aufmerksamkeit wird notwendig sein, um die Effizienz des Transportwesens zu verbessern.


Nahrungsmittelindustrie


In der Nahrungsmittelindustrie stieg die Produktion der Hauptgüter um 14 Prozent, Vermehrt produziert wurden: pasteurisierte Milch, Käse, Butter, Joghurt, Eis, Weizenmehl, Teigwaren sowie Frucht- und Gemüsekonserven.

Die Produktion an alkoholischen Getränken stieg um 33 Prozent, die von Bier um 15 Prozent. Im Jahre 1980 wurden 20 Prozent mehr an Erfrischungsgetränken hergestellt. In der fleischverarbeitenden Industrie wurden neue Produkte eingeführt.

Während des Planjahrfünfts litt dieser Zweig unter Schwierigkeiten, die auf einen Mangel an Rohstoffen und Verpackungsmaterial zurückzuführen sind. In einigen Bereichen gab es Rückschläge.

Über 360 Mio. Pesos wurden investiert; fertiggestellt wurden zwei Getreidemühlen, sechs Brotfabriken, vier Bonbonfabriken, sechs Werke, die Erfrischungsgetränke herstellen, drei Konservenketten sowie weitere Mais- und Haferverarbeitungsstätten; zwei Tiermehl und eine Glukosemühle; acht Pasteurisieranstalten, Kapazitätserweiterungen an evaporierter Milch, 16 Eisdeponien und ein Zitruskombinat auf der Isla de la Juventud.

Wir werden die Qualität und das Angebot der Produkte verbessern müssen, das Sortiment erweitern und die größtmögliche Ausnutzung der Rohstoffe erreichen müssen; vervielfältigt werden die Verpackungsmethoden, wobei die Rückgewinnung der Materialien zu erhöhen ist. Wir werden an der unverminderten Entwicklung der Zitrusindustrie arbeiten.


Leichte Industrie


Der Umfang der Leichtindustrie stieg um 23 Prozent; die Stoffproduktion erreichte mehr als 750 Mio m² im vorigen Planjahrfünft waren es 600 Mio. m² Im Bereich der Oberbekleidung wurden 240 Mio. Einheiten gegenüber 197 Mio in den Jahren 1971 bis 1975 produziert.

1980 wurden 21 Mio Paar Schuhe hergestellt, was noch relativ wenig ist. Die Produktion von Waschseife ging von 1976 bis 1980 zurück im Vergleich zum vorigen Planjahrfünft; demgegenüber stieg die Produktion von Reinigungsmitteln um 19 Prozent. Es wurden 16 Prozent mehr Zahnpasta produziert. Die Produktion von Wellpappkartons im Jahre 1980 übertraf die des Jahres 1975 um 60 Prozent.

Mehr als 100 Mio. Pesos wurden in diesen Bereichen investiert. Das Textilkombinat in Villa Clara nahm mit 60 Mio. m² die Produktion auf; ferner wurden 1980 eine Fabrik für Handtücher mit einer Kapazität von 10 Mio Einheiten und eine Textilfabrik mit einem Ausstoß von 20 Mio. m2 Baumwollsäcken in Dienst gestellt. Drei Kombinate für Schulmöbel mit einer mit einer fast doppelt so hohen Produktion und zwei neue Wellpappkartonwerke, die die Kapazität auf 120 Mio. Stück anhoben, wurden ihrer Bestimmung übergeben.

Die Produktionszahlen wurden durch einen Mangel an Rohstoffel, industrielle Schäden, Verzögerungen bei den Investitionen und durch mangelnde Anforderungen bei der Qualitätskontrolle beeinträchtigt.

Es sind sowohl die Verbesserung als auch die Ausweitung der Muster und des Sortiments notwendig. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Arbeitskleidung zu richten sein.


Fischfang


In der Fischindustrie lagen die Fangerträge mit 930.000 Tonnen um 29 Prozent höher als im vorigen Planjahrfünft.

Im Jahre 1978 wurden 213.000 Tonnen gefangen, das bisher höchste Ergebnis unserer Geschichte. Die Errichtung der 200-Meilen-Schutzzone und die Annullierung von Fischereiabkommen begrenzten die Möglichkeiten unserer Hochseeflotte. In den Jahren 1976 bis 1980 überstiegen die Fischexporte die 400-Mio-Peso-Grenze, was mehr als das Doppelte des vorigen Berichtszeitraumes bedeutet.

Es wurden über 600 Mio. Pesos investiert und die Hochseeflotte wuchs um 21 große Schlepper, 4 Kühlschiffe und ein Tankschiff.

Wir werden die Fangkapazitäten der Flotten erhöhen, insbesondere die der Hochseeflotte; zu nutzen sind in sehr hohem Maße die Bestände des geologischen Sockels; der Fang in Stauseen und Talsperren muß erhöht werden; das Fischangebot für die Bevölkerung muß besser werden.


Außenhandel


Unser Außenhandel hat sich in diesem Fünfjahreszeitraum vor allem durch eine Verbesserung der Austauschbedingungen mit den sozialistischen Ländern und eine Verringerung unserer Importe aus dem kapitalistischen Raum ausgezeichnet.

Im Fünfjahreszeitraum wurde ein Bündel: von Maßnahmen ergriffen, um die negativen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf unsere Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Dazu trugen entscheidend die angenommenen Vereinbarungen im Rahmen des RGW bei, v.a. In Bezug auf Preise, Kredite, Abstimmung der Fünfjahrespläne, Absicherung der Rohstoffe und Energie.

Die Importe zu frei konvertierbaren Währungen wurden bis auf das unbedingt Notwendige reduziert, und es wurde dazu der Versuch gemacht, weitere Käufe im sozialistischen Lager zu tätigen, wodurch ein günstiges Ergebnis erzielt werden konnte.

Bei diesem Verlauf stieg der Anteil der Länder der RGW von 55 Prozent 1975 auf 78 Prozent 1979, derjenige mit der Sowjetunion von 48 Prozent auf 67 Prozent. Die Außenhandelsfrage wurde effizienter behandelt, besonders die Entwicklung der Exporte, die sich auf einen Zuwachs bei den traditionellen Produkten stütze und der Hinzunahme einer großen Zahl neuer Artikel, wenn auch ihr Gewicht noch unbedeutend ist. Ebenfalls stieg in diesem Zeitraum der Austausch mit den Entwicklungsländern, auch wenn ihr Anteil noch relativ bescheiden ist.

In Zukunft müssen die Exporte wachsen, eine Ausweitung der Märkte stattfinden, eine effizientere Abwicklung erfolgen: die Qualität der Produkte muß verbessert werden und eine adäquate Reaktion des Binnenhandels erfolgen, die Möglichkeiten, seine Produkte in unserem Handel mit dem sozialistischen Lager aufzunehmen, müssen ausgelotet und die Wirtschaftsbeziehungen mit den Entwicklungsländern vorangetrieben werden.


Wirtschaftliche Zusammenarbeit


Die internationale Zusammenarbeit ist im Fünfjahreszeitraum gewachsen.

Im Rahmen des RGW wurden besonders die Programme zur Entwicklung der Zuckerproduktion. Zitrusfrüchte, Nickel, Maschinen für die Zuckerindustrie, Computer, geologischen Untersuchungen und der Entwicklung von Wissenschaft und Technik vorangetrieben. Cuba hat sich in das Banksystem des Rates integriert und nimmt an verschiedenen multilateralen Programmen in anderen Mitgliedsländern teil. Auf dem bilateralen Wege ermöglichen die gemischt zusammengesetzten Kommissionen systematisch die Erfüllung der zwischenstaatlichen Abmachungen für die Ausführung von Investitionsprojekten und andere Formen der ökonomischen und wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit.

In diesem Zeitraum haben wir weiche Kredite und Spenden von Regierungen und internationalen Organisationen erhalten, von denen in erster Linie das Erziehungs- und das Gesundheitswesen profitieren. 1980 konnten wir auf die technische Hilfe von 4.300 Experten zählen, überwiegend aus sozialistischen Ländern, und 11.000 Cubaner leisten mehr als 30 Entwicklungsländern diese Dienste.

In diesem Fünfjahreszeitraum praktizierten wir den Kauf bedeutender Industrieanlagen durch Kompensationsgeschäfte, bei denen sich die Anschaffungskosten durch einen Teil der Produktion amortisieren.

In den nächsten Jahren werden alle Formen der multilateralen, bilateralen Zusammenarbeit, derjenigen mit internationalen Organisationen intensiviert, neue Finanzierungsmodalitäten werden gesucht, Vertragsabschlüsse und Lieferung von kompletten Anlagen müssen verbessert werden, die ausländische technische Unterstützung muß maximal ausgenutzt und unser Beitrag den Ländern in der Entwicklung geleistet werden.


Wissenschaft und Technik


Die jährlichen Ausgaben für Wissenschaft und Technik beliefen sich auf 80 Mio. Pesos, an ihnen hatten fast 23.000 Arbeiter teil, davon 5.300 Hochschulabsolventen.

Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen die Auswahl neuer Zuckerrohrsorten, neue Futterquellen, die Entwicklung der Zuckermaschinen, Technologien zur besseren Förderung von Nickel und Kobalt, elektronische Geräte und Computer. Die Ausrottung der afrikanischen Schweinepest war ein Erfolg. Es wurde das Nationale Veterinärinstitut gegründet.

Besondere Bedeutung hatte das Forschungsprogramm des sowjetisch-cubanischen Weltraumfluges.

Das nationale Normierungs-, Rechnungs- und Kontrollsystem wurde eingeführt und mehr als 6.000 Normen erarbeitet.

Der Bau eines nuklearen Forschungszentrums wird begonnen.

Es muß zur Verwendung der Sonnen- und anderer Energiequellen geforscht werden, im Umweltschutz und für eine sinnvolle Verwendung der natürlichen Ressourcen, sowie im Plan zur Entwicklung von Wissenschaft und Technik, in Übereinstimmung mit den Ländern des RGW.


Kleinhandel und Serviceleistungen für die Bevölkerung


1980 stieg der Verkauf an die Bevölkerung im Vergleich mit 1975 um ca. 20 Prozent, aber seine Struktur erfüllt die Bedürfnisse noch nicht völlig.

Was die Grundnahrungsmittel anbelangt, so wurden die Grundmengen für alle gehalten. Bei der Versorgung mit Gemüsen wurden 1980 59 Prozent mehr als 1975 erzielt. Im freien Verkauf gibt es Eier, Joghurt, Butter und anderes, Auf dem Parallelmarkt können verschiedene Konserven, Käse, Milch und andere Produkte erworben werden, Bei der Versorgung mit Kaffee, Reis und Maismehl gibt es Schwierigkeiten. In diesen Jahr hat der freie Bauernmarkt zu funktionieren begonnen. Die Zahl der Bezuschußten. im Nahrungsbereich in den Kindergärten, Fabrik- und Schulkantinen hat zugenommen.

1980 enthält die tägliche Nahrung 2.866 Kalorien und 74,5 Gramm Eiweiß, das sind 244 Kalorien und 3,1 Gramm Proteine mehr als 1975.

Die Verteilung von dauerhaften Konsumgütern ist beträchtlich gestiegen, ermöglicht durch die wachsende Kaufkraft der Bevölkerung, die Fortschritte bei der Elektrifizierung des Landes und die Zunahme der nationalen Produktion und der Importe aus dem sozialistischen Lager, besonders der Sowjetunion.

Im vergangenen Fünfjahreszeitraum wurden ungefähr 460.000 Fernseher, 160.000 Kühlschränke, 890.000 Radios, 82.000 Waschmaschinen und 28.000 Ventilatoren verteilt; im jetzigen 770.000 Fernseher, 420.000 Kühlschränke, 1.350.000 Radios, 465,000 Waschmaschinen und mehr als 400.000 Ventilatoren. Das bedeutet, daß pro 100 elektrifizierte Haushalte zwischen 1975 und 1980 der Index von 33 auf 74 Fernseher, 15 auf 38 Kühlschränke, 6 auf 34 Waschmaschinen stieg. Die Radios stiegen, alle Haushalte betrachtet, von 42 pro 100 im Jahr 1975 auf 105 im Jahr 1980, d.h. mehr als eins pro Familie.

Die Verteilung von Industriegütern für den persönlichen Bedarf wie Oberbekleidung für Damen und Herren, Küchengeräte, Körperpflegemittel, Reinigungsmittel hat sich verbessert. Das Schuhangebot war unzureichend.

Im Dienstleistungsbereich sind Fortschritte erzielt worden, aber die Qualität ist nicht stabil. Was die Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten anbetrifft, so hat sie sich nicht entsprechend des Produktionszuwachses entwickelt.

Während der fünf Jahre hat die Zahl der Wohnungsreparaturen und -pflege zugenommen, und obwohl sie unzureichend ist, beläuft sie sich auf 91 Mio. Pesos. Zusätzlich stieg der Verkauf von Baumaterialien an die Bevölkerung während der letzten zwei Jahre.

Die Werkskantinen müssen verbessert werden, ebenso in der Versorgung, die im letzten Fünfjahreszeitraum beeinträchtigt war, wie in der Qualität bei der Zubereitung der Nahrungsmittel und den Wahlmöglichkeiten für die Benutzer; der Zuwachs im Parallelmarkt und bei den frei verkäuflichen Waren darf die Lebensmittelrationen nicht beeinträchtigen; die Vermarktung von Nebenprodukten muß vorangetrieben werden, ebenso wie die von ortsansässigen Industrien; der Verkauf von Baumaterialien an die Bevölkerung muß zunehmen, das Niveau der Instandhaltung der Wohnungen erhöht und die Dienstleistungen allgemein verbessert werden, indem die Güte, Hygiene ünd die freundliche Behandlung betont werden.


Das Gesundheitswesen


Während des Fünfjahreszeitraumes wurde das Gesundheitswesen ausgebaut und vervollkommnet. 4 Krankenhäuser und 3 Erweiterungen mit 3.000 neuen Betten wurden fertiggestellt, wodurch 1980 ein Index von 4,9 Betten pro 1.000 Einwohner erreicht ist. 50 Polikliniken wurden eröffnet. Was Neu- und Ausbauten anbelangt, so nahmen 25 Zahnkliniken, 17 Altersheime und 12 Häuser für Behinderte ihre Arbeit auf. Die Zahl der Behandlungen stieg von 4,1 pro Einwohner 1975 auf 4,6 1980 und bei den Zahnbehandlungen von 0,8 auf 1,0. Die Kindersterblichkeit bei Kindern unter 1 Jahr sank von 27,3 pro 1.000 lebend Geborener 1975 auf 19,3 1979, und bei den 1 - 4-jährigen nahm sie um 10 Prozent ab. Die Müttersterblichkeit fiel von 68,4 pro 100.000 Lebendgeburten auf 47,4 im Jahr 1979.

Die Lebenserwartung beträgt für die Frauen 74 Jahre, mehr als 71 Jahre für die Männer und fast 73 Jahre für beide Geschlechter, während es am Ende des letzten Fünfjahreszeitraumes 70 Jahre waren. Die Zahlen sich vergleichbar mit denen der am weitesten entwickelten Länder.

4.688 Ärzte wurden ausgebildet, es gibt einen pro 626 Einwohner, während es 1975 noch einer pro 1.000 war. Weiterhin wurden 1.055 Zahnärzte fertig, dadurch beträgt der Index 1 zu 2.600 Einwohner; 8.870 Pfleger und 12.641 Krankenschwestern. Es wurde damit begonnen, das Pflegewesen zum Hochschulstudium auszuweiten.

Der Bau von medizinischen Instituten wurde vorangebracht. Die Immatrikulationszahlen in Medizin wuchsen von 5.973/1975 auf 14.000 in diesem Kurs, und in Zahnmedizin von 862 auf mehr als 2.000. 8 Polytechnika für Gesundheitswesen wurden eingeweiht und die Matrikel stieg von 13.500/1975 auf 19.500/1980. Das Institut für die Entwicklung des Gesundheitswesens wurde geschaffen und die Arbeit im Bereich der Tropenmedizin reaktiviert, wodurch Im Augenblick wichtige und nützliche Aufgaben angegangen werden.

Die inadäquate Behandlung in Krankenhäusern und Polikliniken hat Beschwerden der Bevölkerung zur Folge gehabt. In den letzten Jahren und vor allem 1980 ist eine Besserung dank verschiedener Maßnahmen eingetreten, u.a. durch den Kauf zusätzlicher medizinischer Geräte für mehrere Millionen Pesos. Die Arbeit der Krankenschwestern wurde verstärkt.

Die Herstellung von Medikamenten stieg von 108 Millionen Pesos 1975 auf 137,3 Millionen 1980, wodurch 81 Prozent des nationalen Bedarfs gedeckt sind. Im Augenblick wird eine Fabrik für halbsynthetische Antibiotika fertiggestellt sowie eine für optische Geräte, weitere Investitionen sind getätigt oder werden geplant.

Die Ausgäben für den Gesundheitssektor betrugen 1980 445 Millionen Pesos, 22mal soviel wie jährlich vor der Revolution.

Mehr als 2.500 Beschäftigte aus dem Gesundheitsbereich tun Dienst in 27 Ländern.

Die medizinische Fürsorge wird weiter verstärkt werden, der humane und solidarische Umgang mit Patienten und Familienangehörigen muß verbessert, alle Polikliniken müssen ins Programm der medizinischen Gemeindeversorgung integriert, die bestehenden Einrichtungen besser genutzt und die sanitären Bestimmungen in die Praxis gesetzt und kontrolliert werden, sowie eine lehrend-lernende Arbeit umfassendster Art.


Die Bildung


Das Bildungsniveau ist nach wie vor in Weiterentwicklung begriffen. Während des Zeitraums des letzten Jahrfünft schlossen 1.293.000 die 6-Klassen-Schule ab, d.h., fast doppelt so viel wie in der vorherigen Fünfjahresetappe. 575.000 Schüler absolvierten die 1. Sekundarstufe, das ist 7,2 mal soviel. 105.000 absolvierten einen voruniversitären Abschluß (4,4 mal soviel). Es gab in letzten Jahrfünft 194.000 abgeschlossene Facharbeiter- und Technikerausbildungen (5mal soviel wie im Planjahrfünft davor); 62.700 Hochschulabschlüsse (3mal soviel), 67.900 neue Grundschullehrer (3,6 mal soviel).

Alle Schüler, die 1979/80 die 6-Klassen-Schule abschlossen, führen ihre Ausbildung weiter fort.

Es schlossen 25.700 Lehrer der Mittelstufe, 4.800 Sportlehrer ihre Ausbildung ab; 115.000 Erwachsene erreichten das mittlere Bildungsniveau und 41.000 absolvierten Studien an der Arbeiter- und Bauern-Fakultät.

Die Pädagogische Bewegung "Manuel Ascunce Domenech" hat 9.597 Lehrer ausgebildet. Die Einschreibquoten bei den Spezialausbildungen haben sich verdoppelt. Es gibt in Cuba ungefähr 16.000 ausländische Stipendiaten. Gegenwärtig kommt auf 2,83 Bürger ein studierender Bürger. Es wurden mehr als 970 Gebäude im Werte von ungefähr 800.000 Pesos errichtet, die eine Aufnahmekapazität von mehr als 550.000 Schülern haben. Darunter befinden sich 258 Mittelschulen und universitätsvorbereitende Schulen auf dem Lande. 251 städtische Mittelschulen, 150 Grundschulen, 63 Polytechnische Zentren, 13 Schulen für Camilitos (Junge ‘Pioniere), 4 Escuelas vocacionales, 6 Ausbildungszentren für Kindergärtnerinnen, 5 Pädagogische Schulen. Außerdem wurden 877 Laboratorien und Werkstätten eingerichtet.

Es gibt z.Zt. 216.900 Lehrer, das sind 51.400 mehr als am Anfang des Jahrfünfts. Alle Grundschullehrer haben jetzt einen Studienabschluß. In der Lehrerausbildung befinden sich 152.407 Studenten, davon sind 103.131 Arbeiter.

Es wurde ein Hochschulministerium gegründet. Man verfügt über ein Netz von 39 Zentren. Von 84.000 eingeschriebenen Schülern 1975 stieg die Zahl 1980 sprunghaft auf über 200.000 an, einschließlich ungefähr 30.000 von Freikursen. Es handelt sich in der Mehrheit um Arbeiter. Die Hochschulabschlüsse des Studienjahres 1979/80 stiegen auf über 20.000 an, das bedeutet, daß heute jährlich mehr Studenten ein Studium beenden als vor der Revolution überhaupt Studenten immatrikuliert waren.

Die Kindergärten wurden in den Ausbildungsprozeß integriert. Die Anzahl der hier zur Verfügung stehenden Plätze stieg um 47.000 auf 87.000. 1975 waren nur etwas mehr als 2 Prozent ausgebildete Erzieher tätig. mittlerweile haben 20 Prozent eine abgeschlossene Ausbildung.

Der Haushalt des Erziehungswesens betrug 1980 1.340 Millionen Pesos. d.h. 137 Pesos pro Einwohner, 16 mal mehr als der entsprechende Haushalt im Jahr vor dem Sieg der Revolution.

Die internationalistische Brigade "Che Guevara" und die Grundschullehrerbrigaden "Frank Pais" und "Augusto Casar Sandino" unterrichten in Nicaragua und Angola. Insgesamt leisten internationalistische Beiträge 3.500 Lehrer, Professoren und Ausbildungsexperten in 20 Ländern.

Das Ergebnis unserer Ausbildungssituation ist beeindruckend, Aber es hat auch Schwierigkeiten gegeben. Es gab Disziplinschwierigkeiten und Unachtsamkeiten gegenüber gesellschaftlichem und privatem Eigentum in einigen Erziehungseinrichtungen, vor allem in den Internaten.

Die Qualität der Ausbildung wird weiter forciert und die Verbindung von Arbeit und Lernen weiter perfektioniert. Es entwickeln sich wissenschaftlich-technische Interessengruppen sowie Neigungszirkel. Die Erziehungszentren werden zunehmend mit besserem Material ausgestattet.

Eine gründliche Grundschulausbildung und Mittelschulausbildung soll weiter ausgebaut werden. Die Qualität der Hochschulausbildung muß sich weiter entwickeln.

Es wird weiter daran gearbeitet, daß alle Heranwachsenden, Jugendlichen und Arbeiter den Abschluß der 9. Klasse erreichen.

Die Erwachsenenbildung, die besondere Berücksichtigung der Frau sowie die technische und berufliche Ausbildung wird sich weiter entwickeln.

Die Bildung bleibt weiterhin ein Teilgebiet von besonderer Wichtigkeit für unser Volk.


Die Kultur


Mit den Errungenschaften auf dem Gebiet der Kultur können wir zufrieden sein. Die schöpferischen Tätigkeiten, gerade auf diesem Sektor der gesellschaftlichen Arbeit, haben enorm zugenommen.

Die Integration von verschiedenen Institutionen ins Kulturministerium, die Arbeit der UNEAC sowie die Konsolidierung gesellschaftlicher Organisationen für junge Künstler, haben eine einheitliche Arbeit in der Kulturpolitik ermöglicht.

Es wurden Volkskulturräte gebildet, eine Organisationsform zur Koordination der Kulturarbeit und für die Aufnahme künstlerischer Anregungen von seiten der gesellschaftlichen Basis.

Der Poder Popular hat sich sehr bemüht, jede Gemeinde mit vielseitigen Grundausstattungen zu versehen, die die Kulturarbeit gewährleisten sollen. Bis jetzt haben bereits 117 Kulturhäuser ihre Arbeit aufgenommen. Es wurden insgesamt 86.000 Kulturveranstaltungen von Ihnen durchgeführt. Es wurde begonnen,‘ Kulturtage und -wochen zu veranstalten; eine Bedeutung haben bereits die Samstage auf der Plaza de la Catedral und die Kulturabende in der Calle Heredia in Santiago.

In der Entwicklung der künstlerischen Ausbildung wurde die Politik verfolgt, eine Art Berufsschule für Kunst zu gründen, 8 befinden sich bereits im Aufbau. Wir rechnen mit 16 Schulen für die Grundausbildung mit 21 weiterführenden Instituten und der Kunsthochschule, In der mehr als 5.000 Studenten studieren.

Die Bewegung der aficionados (Amateure) hat sich konsolidiert. Zur Zeit gibt es ungefähr 30.00 Gruppen mit mehr als 250.000 Mitgliedern. 1975 waren es 18.000 mit 200.000 Mitgliedern.

Die Theatergruppen mit einem langen Werdegang haben sich stabilisiert; Theatergruppen mit verschiedenen Schwerpunkten haben sich gebildet: Neues Theater; Musikalisches Theater; Mobiles Theater.

Von großer Bedeutung war die Eröffnung des Nationaltheaters. Das Ansehen von Cubas Nationalballett ist weiter angestiegen.

Auf den drei in unserem Land organisierten Festivals versammelten sich die bedeutendsten Vertreter des internationalen Tanzes.

Die cubanische Musik errang großen Einfluß innerhalb der Jugend und der Bevölkerung insgesamt. Es wurden 8 Millionen Schallplatten und 2.960.000 Musikinstrumente hergestellt.

Der 20. Oktober wurde als "Tag der cubanischen Kultur" institutionalisiert.

Es wurde ein Marti-Forschungszentrum sowie ein Forschungszentrum zur Entwicklung der cubanischen Musik gegründet.

Es wurden folgende Gesetze verabschiedet: - zum kulturellen Erbe; - zu National- ‚und Gemeindedenkmälern; - zu örtlichen Museen; - zu Autorenrechten.

Es wurden 91 nationale und 59 örtliche Denkmäler errichtet. Das Land verfügt über 78 Museen, mehr als 49 sind in der Etappe der letzten fünf Jahre entstanden. Mit der Restaurierung des historischen Teils von Habana Vieja wird begonnen werden.

In der Herausbildung von Grundlagen für die künstlerische und literarische Arbeit wurden Fortschritte gemacht.

Weiterhin ist eine Richtungsänderung in der Bildenden Kunst vorgesehen: man will weg vom traditionellen Konzept hin zu einem weiter gefaßten offenen Konzept, in den sich Kunst und Handwerk vereint.

5.000 Buchtitel wurden herausgegeben mit einer Auflage von 200 Millionen. Das Verlagskombinat "Juan Marinello" in Guantanamo begann seine Produktion mit einer jährlichen Auflagenkapazität von 30 Millionen Büchern.

Der Buchverkauf ist beträchtlich angestiegen.

Der Durchschnitt stieg von 4,1 Bücher pro Leser auf 6 Bücher an.

Die Literatur für Kinder stieg zahlenmäßig an.

489 Titel in einer Gesamtauflage von 29 Millionen wurden publiziert. Die Literaturwerkstätten haben bereits 5.000 Mitglieder.

Das cubanische Kino produzierte 36 Spielfilme, 196 Dokumentarfilme, 260 Informationsfilme und 72 Zeichentrickfilme.

41 Kinos wurden gebaut. ein Farblabor wurde in Betrieb genommen.

"La Casa de las Americas" hat seinen internationalen Ruf noch verbessern können. Mit Erfolg wurde die 3. CARIFESTA abgehalten.

Hunderte von cubanischen Künstlern sind in verschiedenen Ländern aufgetreten, und Hunderte von ausländischen Künstlern haben uns besucht. 223 Auszeichnungen konnten bei internationalen Wettbewerben errungen werden.

Von besonderer Bedeutung war der "Miguel de Cervantes-Saavedra"-Preis, den der hervorragende cubanische Schriftsteller Alejo Carpentier empfing.

Der Bewertungsprozeß dieses Bereiches vollendet sich. Die Formen und Mechanismen begünstigen eine ausgeglichene Arbeit.

Die Formen der Freizeitgestaltung müssen weiter fortentwickelt werden, d.h.: Fortführung von Erweiterung der Freizeitbewegung; Einführung der künstlerischen Zweige ins Ausbildungssystem; effektiver Gebrauch der öffentlichen Medien; Vereinfachung einer aktiven und bereichernden Präsenz der Kunst in der materiellen Produktion.


Der Sport


Unsere Sportbewegung hat auch in diesem Jahrfünft weitere Fortschritte gemacht. Die Zahl der Teilnehmer an sportlichen Veranstaltungen hat sich verdoppelt; zugenommen hat die Teilnahme an Pausen- und Gymnastikveranstaltungen.

Es wurden 94 Sportanlagen gebaut, es wurden 7 Schulen für Leichtathletiktraining und -fortbildung und 5 für die Ausbildung von Trainern eingeweiht. Es wurden .4.800 Fachleute für die Mittelstufe und die ersten 663 für die Oberstufe graduiert. 1980 hat die Sportindustrie für mehr als 11 Millionen Pesos produziert.

Bei den Zentralamerikanischen Spielen behielten wir den ersten, bei den Panamerikanischen Spielen den zweiten Platz bei. Bei beiden Veranstaltungen errangen wir die höchste Titelausbeute unserer Geschichte.

Bei den Olympischen Spielen rückten wir von Platz 14 im Jahr 1972 auf Platz 8 im Jahr 1976 und auf Platz 4 in Moskau 1980, obwohl bei diesen letzten Spielen einige kapitalistische Sportmächte nicht anwesend waren. Mehrere Cubaner sind Inhaber von olympischen und Weltrekorden, und wir sind Weltmeister im Boxen, Baseball und Volleyball der Frauen, bei verdienstvoller Teilnahme an anderen Sportarten, von denen einige vor 10 Jahren fast unbekannt waren, wie z.B. Handball und Hockey auf dem Rasen.

Wie dem auch sein, in mehreren Sportarten ist es nicht gelungen, durch Einsatz neuer Kräfte die erreichten Positionen zu verbessern oder beizubehalten, was sich besonders bei den Spielen in Moskau zeigte, an denen wir mit einem deutlichen Mangel an neuen Talenten teilnahmen, und wo die Ergebnisse in einigen Disziplinen hätten weit besser sein müssen. Dies liegt vor allem darin begründet, weil nicht immer eine Arbeitshaltung entwickelt wurde, die auf eine echte Massenbewegung ausgerichtet war und weil oft ein gewisser "Weltmeisterismus" vorherrschte, der den Siegeswillen in jeder Disziplin stützte, ohne zu bedenken, welche Folgen dies für die Förderung neuer Talente hat. Die kritische und objektive Analyse, die im Zusammenhang mit diesen Ereignissen begonnen hat, muß zu einer Berichtigung der Irrtümer und zu einer Verbesserung der Vorgehensweisen führen.

Mehr als 30 Nationen werden in diesem Bereich von uns mit technischer Hilfe unterstützt, ungefähr 200 Jugendliche aus 14 Nationen studieren in unseren Ausbildungszentren.

Die Nutzung der Sportanlagen müßte weiter intensiviert werden, die massive Teilnahme des Volkes müßte erhöht werden, vor allem die der Schüler an den Sport-, Pausen- und Gymnastikveranstaltungen als einer der bestgeeignetsten Freizeitbeschäftigungen, die gleichzeitig eine starke Sportbewegung mit sich bringt.


Aktivitäten auf dem Gebiet des Tourismus


Die touristischen Übernachtungskapazitäten sind um 4.300 Zimmer gewachsen, 2.800 in neuen Hotels und 1.500 durch den Ausbau von Ferienhäusern. Es wurden 22 Hotels gebaut, von denen 21 eingeweiht wurden.

340.000 ausländische Touristen haben das Land besucht, ohne die Cubaner zu berücksichtigen, die im Ausland ihren Wohnsitz haben. 1980 kamen mehr als 100.000 Touristen, 2,6 mal mehr als 1975. Ungefähr 10.000 Cubaner reisten in sozialistische Länder.

Es gab 7 Millionen Inlandstouristen. Möglichkeiten wie Camping, Rundreisen und Ausflüge werden weiter ausgebaut. Die Qualität der Dienstleistungen muß in der Substanz verbessert werden. Das touristische Angebot muß diversifiziert und erweitert, die Ausnutzung der Kapazitäten muß erhöht werden.


Arbeitspolitik und soziale Sicherung


Die Arbeitsorganisation erlitt eine gewisse Stagnation in den ersten Jahren des Jahrfünfts, aber 1980 wurden 725.000 Arbeitsnormen auf den neuesten Stand gebracht und 8 Prozent Arbeiter mehr erhalten ihren Lohn nach diesen Normen; 1.120.000 haben bereits Anspruch auf leistungsbezogenen Lohn und mehr als eine halbe Million sind in die Zahlung von Prämien einbezogen worden. In diesem Jahr wurde eine allgemeine Lohnreform verabschiedet, die mehr als einer Million Arbeitern zugute kommt und die, sobald sie voll zur Anwendung kommt, eine Lohnerhöhung von 670 Millionen Pesos pro Jahr ausmachen wird. Die Reform hebt den Lohn der einkommensschwachen Arbeiter an; ihre Anwendung wurde von der Verbesserung der Arbeitsorganisation und von der Vinkulation abhängig gemacht. Um zur Deckung der Ausgaben, die die Lohnreform impliziert, beizutragen, ist eine Reform der Einzelhandelspreise vorgesehen, die einen vergleichsweise geringen Teil der Ausgaben ausgleichen wird. Weitere Maßnahmen werden .angewandt werden, u.a. ein größeres Waren- und Dienstleistungsangebot an die Bevölkerung.

Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung stieg von 27 Prozent im Jahre 1975 auf 32 Prozent im Jahre 1980. Es gibt ca. 11.000 Jugendliche, die sich in verschiedenen sozialistischen Länder weiterbilden und dort arbeiten. Die technische Hilfe und Bauprojekte im Ausland beschäftigen ca. 20.000 Arbeiter.

Die Regierung erließ einen Gesetzeserlaß zu den Arbeitsrechten der internationalistischen Arbeiter. Das Gesetz, das die Schaffung neuer historischer Löhne verurteilt, wurde verabschiedet. Es wurde beschlossen, allmählich das System des direkten Vertragsabschlusses zur Einstellung der Arbeitskräfte einzuführen, welches später in den La Habana-Provinzen zur Anwendung kommen wird.

Es wurde das Arbeitsschutz- und Arbeitshygienegesetz erlassen. Das Arbeitsschutzinstitut und das Arbeitsmedizininstitut wurden gebildet. Das Sozialversicherungs-Gesetz wurde verabschiedet, das die Leistungen verbessert und die Regelung der Sozialhilfe perfektioniert. Die Zahl der Leistungsempfänger der Sozialversicherung erhöhte sich um mehr als 150.000 und erreichte fast 700.000. Zu diesem Zweck wurden 1980 715 Millionen Pesos bereitgestellt, 122 Millionen mehr als 1975.

Um die Arbeitsdisziplin wiederherzustellen und zu stärken, wurde ein Gesetzeserlaß verabschiedet, das den Verwaltungen die Durchsetzung und Anwendung disziplinarischer Maßnahmen ermöglicht, ebenso wie ein weiterer Erlaß zur Verantwortung und Disziplin der Leiter und Funktionäre.

Wir werden uns dafür einsetzen müssen, daß die Arbeitsorganisation sich konsolidiert, die Produktivität ansteigt, die Qualität der Normen verbessert wird, die Lohnreform eingeführt wird und die Ergebnisse überprüft werden, das Prämiensystem vorangetrieben wird, neue sinnvolle Arbeitsplätze geschaffen werden, die Zahl der Ausbildungsabsolventen der verschiedenen Spezialbereiche mit größerer Präzision mit den Bedürfnissen der Wirtschaft übereinstimmt und daß die Bestimmungen zum Arbeitsschutz und zur Arbeitshygiene eingehalten werden.


Das System der Wirtschaftsleitung


Ein Aspekt des wirtschaftlichen Bereiches, bei dem wir unbestreitbar Fortschritte erzielt haben, ist der Prozeß der allmählichen Anwendung des Systems der Leitung und Planung der Wirtschaft, um die Mechanismen zu schaffen, die uns dabei helfen, leistungsfähiger zu sein, unsere Mitte] mit besserem Ergebnis einzusetzen und bei unseren Kadern in Politik und Verwaltung ein wirtschaftliches Bewußtsein aufzubauen.

Beider Planung sind wichtige Aufgaben verwirklicht worden und der Plan spielt immer mehr die Rolle, die ihm als führendes Element der wirtschaftlichen Tätigkeit zukommt. Es sind Fortschritte gemacht worden bei der Methodik, bei der Ausarbeitung der Jahrespläne und der Fünfjahrespläne, und man arbeitet an den Perspektiven der Entwicklung bis zum Jahr 2000. Jahr um Jahr wurden Organisation und Zeitpläne für die Ausarbeitung des Plans weiter vervollkommnet. Bei diesem Prozeß wurde eine größere Beteiligung der Betriebe und Arbeiter erreicht. In den Plan wurden Kategorien aufgenommen wir Investitionen, Kosten, Gewinne und Rentabilität. Es wurde für einzelne Wirtschaftszweige geplant und man hat die notwendigen Organisationsgrundlagen für die Entwicklung der Bezirkspläne geschaffen.

Die Einrichtung und Kontrolle des Systems der Wirtschaftsverträge entwickelt sich weiter, wenn auch-mit Schwierigkeiten, da die Wichtigkeit der Verträge bei der Planerfüllung immer noch nicht allgemein verstanden wird. Der Prozeß der Ausarbeitung und Annahme der entsprechenden Verfahrensordnung machte nur langsam Fortschritte, und die Organe der staatlichen Schiedsstelle - ein wichtiges Kettenglied bei der Herstellung der Disziplin im wirtschaftlichen Bereich - wurden mit Verzögerung aufgebaut.

Es wurde ein staatliches Komitee für Statistik eingerichtet und ein nationales Netz der Erfassung der Daten aufgebaut, mit Büros in allen Gemeinden. Es wurden Systeme der statistischen Information entwickelt, und zwar sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene und in den ergänzenden Bereichen. Es wurde versucht, die nicht genehmigten Informationsabrufe und Doppelgleisigkeit auszuschalten,

Es wurden Richtlinien für die Klassifizierung und systematische Erfassung der wirtschaftlichen Aktivitäten festgelegt, es wurde eine Inventur und Bewertung der Grundsätze durchgeführt, und es wurden zahlreiche, für die wirtschaftliche Tätigkeit sehr wichtige Umfragen und Zählungen verwirklicht. Man bemüht sich um eine größere Leistungsfähigkeit und Qualität im Bereich der Statistik, und man arbeitet an der Vorbereitung der Volks- und Wohnungszählung, die 1981 realisiert werden soll.

Es wurde das Staatliche Komitee für Finanzen geschaffen, und seit 1979 wird das Budget bis hinunter auf Gemeinde-Ebene erstellt. Es wurde das Grundgesetz des Staatshaushaltes angenommen und es wurden die Zahlungen in den Haushalt aus den Betrieben und anderen Quellen festgelegt. Die Betriebe erarbeiten ihre Finanzpläne und wenden die Finanznormen an. Es wurden das nationale System der Rechnungsführung und die Abschreibungsraten festgelegt und die Vorschriften über den Einsatz des Abschreibungsfonds bestimmt, auch wenn bei diesen letzten Punkten noch viel zu tun ist.

Das Bankwesen wurde erneut unstrukturiert und die Gelderhebungen und Zahlungen zwischen staatlichen Stellen wieder eingeführt. Es wurde der Kassen-Plan erarbeitet, der die Planung, Kontrolle und Analyse der umlaufenden Geldmittel ermöglicht. Es wurde das System der Kredite mit kurzer Laufzeit an die Betriebe eingeführt und die Nationalbank über die Kontrolle über die Lohn- und Investitionsfonds aus. Es wird eine Sparkasse gegründet, um bei der Bevölkerung das Sparen anzuregen und zu erleichtern.

Es wurde das Staatliche Komitee für Preise eingerichtet und es wurde eine erste Erfassung und Ordnung der Preise und Gebühren durchgeführt, wonach dann Erhöhungen und Verminderungen vorgenommen wurden, damit die Betriebe im Handels- und Gaststättenbereich auf wirtschaftlicher Grundlage arbeiten können. Es wurden Vorschriften für die Planung, Kalkulation und Erfassung der Kosten festgelegt und als wichtigste Frage bei der Erarbeitung des Plans für 1981 ist die Umgestaltung der Großhandelspreise anzusehen. Zur Zeit arbeitet man an einer Anpassung der Einzelhandelspreise.

Es wurde das Staatliche Komitee für die technisch-materielle Versorgung geschaffen, wodurch diese Aktivität auf einer rationelleren Grundlage im ganzen Land reorganisiert wurde, Man hat an der Vereinfachung der Mechanismen gearbeitet und versucht, sie flexibler zu gestalten, sowie an der Normalisierung der Lager und der Erhaltung der Produkte, und ebenso an der Normalisierung der Bestände und des Materialverbrauchs, wo sich noch Versäumnisse, Nichterfüllung und Disziplinlosigkeit zeigen. Es wird an der Zurückgewinnung von Rohstoffen und Materialien gearbeitet, an der Ausschaltung von toten Beständen, und 65 werden die Grundelemente für die Einrichtung und Organisation der staatlichen Reserven geschaffen.

Ebenso hat man die Grundelemente für die Entwicklung des Systems hinsichtlich ‚der Arbeitsorganisation und der Löhne festgestellt. Man hat außerdem am Plan der Anreize gearbeitet, die von der Leistungsfähigkeit der Betriebe abhängen. Versuchsweise wurden in etwa 200 Betrieben die Fonds für Leistungsprämien und für sozial-kulturelle Mittel eingerichtet und verteilt. Im nächsten Fünfjahresplan soll dieses System im Interesse der Arbeiter und der gesamten Wirtschaft alle Betriebe erfassen.

Man hat ein staatliches Komitee für Normung eingerichtet und es sind die Grundbedingungen gegeben, um im nächsten Fünfjahresplan damit zu beginnen, die Produkte mit Qualitätszertifikaten zu versehen.

Es wurde mit anleitender Funktion ein Computer-Institut geschaffen. Es wurden Fortschritte gemacht sowohl in der Organisation vorher noch nicht existierender Netze, als auch bei der Weiterentwicklung bereits existierender, und außerdem bei der Organisierung der Computer-Sammelzentren, die in den Provinzen den einzelnen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Betriebe werden allmählich mit Computern ausgerüstet, man arbeitet am Entwurf automatisierter Führungssysteme, und, in geringem Umfang, an automatisierten Systemen für technische Prozesse und Projekte.

Es wurde mit Erfolg die Ausbildung von Kadern und Führungskräften der Wirtschaft durchgeführt. Die Nationale Schule für Leitung der Wirtschaft, die vor kurzem in eine Hochschule umgewandelt worden ist, sowie die Provinzschulen sind von etwa zehntausend wirtschaftlichen Führungskadern besucht worden, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen etwa 30 Prozent der Betriebsleiter und stellvertretenden Betriebsleiter aus dem wirtschaftlichen Bereich diese Schulen nicht besucht haben, womit man die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht entsprechend genutzt hat. Mit dem Studienjahr 80/81 beginnt in geordneter Form die Ausbildung von Kadern mit Universitätsniveau für die Leitung der Wirtschaft.

Andererseits werden in diesem Fünfjahreszeitraum mehr als 6.000 hochqualifizierte Fachkräfte und mehr als 18.000 Fachkräfte der mittleren Bildungsebene in den verschiedenen Spezialbereichen der Wirtschaft die allgemeinen Bildungseinrichtungen verlassen.

Die Organisation der Betriebsstruktur wurde allmählich vervollkommnet. Zum Zeitpunkt der Einrichtung des entsprechenden Systems gab es 3.050 Betriebe und zur Zeit sind es 2.420. Obwohl mit Einschränkungen, Mängeln und teilweise Disziplinlosigkeit, die beseitigt werden müssen, wenden 95 Prozent die Grundelemente der Wirtschaftlichkeitsberechnung an. Es wurde die Allgemeine Betriebs-Verordnung angenommen, die den Grad der Autonomie und Unabhängigkeit festlegt, die die Betriebe für ihre wirtschaftliche Tätigkeit benötigen. Man muß aber sagen, daß es noch nicht gelungen ist, dieses Prinzip zufriedenstellend anzuwenden.

Die Verbreitung des Systems hat sich in diesem Jahr verbessert, wenn es auch noch Mängel gibt.

In diesem Fünfjahreszeitraum hat man die Grundelemente und die Hauptmechanismen des Systems der Leitung und Planung der Wirtschaft geschaffen. Als wir uns zu seiner Einführung entschlossen, waren wir uns dessen bewußt, daß der Weg zum Erfolg sehr lang sein wird. Dessen ungeachtet glauben wir, daß es uns schon von Anfang an in diesem oder jedem Sinn Vorteile gebracht hat.

Die entstandenen Schwierigkeiten sind in den beiden Vollversammlungen analysiert worden, die die vom Kongreß geschaffene Nationale Einführungskommission organisiert hat, und man hat die Linie verfolgt, das System so vorteilhaft wie möglich den Bedingungen des entsprechenden Zeitpunktes anzupassen und die Fehler und Mängel auszuschalten.

Im nächsten Fünfjahreszeitraum werden wir daran arbeiten, alle Mechanismen des Systems maximal zu entwickeln und zu vervollkommnen, und es ist die revolutionäre Pflicht, die politische Pflicht aller, an erster Stelle der Partei- der Organe und zentralen Einrichtungen des Staates, der Betriebe, der Arbeiter, der Massenorganisationen, der wirtschaftlichen und administrativen Kader und aller Leitungskräfte unserer Wirtschaft, konsequent dafür zu kämpfen und das Möglichste zu tun, damit wir das Vorhaben und die Entscheidung der Anwendung des Systems verwirklichen können, welcher Art auch immer die derzeitigen Schwierigkeiten sein mögen.

Es gehört zu unseren Pflichten, ständig danach zu forschen, unter welchen Gesichtspunkten wir unsere jetzige Tätigkeit verstärken und vervollkommnen.können, um eine konstante Erhöhung der Wirksamkeit der wirtschaftlichen Aktivitäten der Betriebe und der Wirtschaft als Ganzes zu erreichen.


Institutionelle Aspekte


In dem Zeitraum zwischen dem 1. und diesen 2. Parteitag hat der Revolutionäre Staat in den institutionellen Aspekten einen beachtlichen Fortschritt erzielt.

Am 24. Februar 1976, dem Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung von 1895, wurde unsere Sozialistische Verfassung bekanntgegeben, von 97,7 Prozent der Wähler angenommen, bei einer Wahl, die 98 Prozent aller Wähler an die Urnen rief. Es war eine Entscheidung des Volkes, sauber, frei, ehrlich.

Im Verlauf des Jahres 1976 wurde eine wesentliche Änderung in der politisch-administrativen Einteilung des Landes vorgenommen. Es wurden 14 Provinzen gebildet und eine direkt der Zentralmacht unterstellte Spezial-Gemeinde, statt 6 Provinzen vorher; 169 Gemeinden statt der vorher bestehenden 407, und die 58 Regionen, die es vorher zwischen Gemeinde und Provinz gab, wurden aufgelöst. Die neue Gebietseinteilung hat eine weitere Annäherung der Ebenen der Leitung, der Organisation und der Kontrolle von seiten des Staates, der Partei und der verschiedenen politischen und Massenorganisationen erleichtert, sie hat die Gemeinde- und Provinzverwaltung rationeller gemacht, was eine bedeutende Reduzierung an Verwaltungskadern- und Angestellten ermöglicht hat. Diese radikale Umformung hat jedoch Zahlreiche Schwierigkeiten während des Einführungsprozesses mit sich gebracht, da sie uns dazu zwang, alle staatlichen, politischen und Masseninstitutionen zu reorganisieren, was eine zeitlang unseren normalen Arbeitsrhythmus beeinträchtigte.

Innerhalb dieser neuen Gebietsumformungen wurden die Organe der Volksmacht im ganzen Land geschaffen. Die Wahl der Delegierten und Volksvertreter wurde organisiert und durchgeführt, und die entsprechenden Versammlungen wurden gebildet, was der bedeutendste Schritt unserer Revolution im Institutionalisierungsprozeß war.

Durch die Organe der Volksmacht wurden die besten Bedingungen für die Ausübung der sozialistischen Demokratie geschaffen, der höchsten Form der Demokratie, weil sie die Teilnahme der Massen an der Regierung der Gesellschaft institutionell erleichtert hat, bei den lokalen Angelegenheiten ebenso wie bei den nationalen.

Mehr als 10.000 Delegierte zu den Volksversammlungen der 169 Gemeinden, gewählt durch vollkommen demokratisches Vorgehen und ständig der Kontrolle des Volkes unterworfen, repräsentieren unser Volk bei der Regierung der Orte; sie haben die Macht, die Funktionäre und Führer der Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten zu ernennen und zu ersetzen und sie treffen die wichtigsten Entscheidungen in Angelegenheiten von lokalem Interesse. Auch wählen sie, meistens aus ihren eigenen Reihen, die Delegierten der Provinzversammlungen und die Volksvertreter der Nationalversammlung, dem obersten Staatsorgan.

Den lokalen Organen der Volksmacht hat man die wichtigsten Aktivitäten im Erziehungsbereich, im Gesundheitswesen, im Sport, in der Kultur, der Erholung und den Dienstleistungen der Gemeinden unterstellt, ebenso wie die Vorratshaltung von Landwirtschafts- und Viehzuchtprodukten, den Kleinhandel, das Ernährungswesen, die Reparaturdienste, das 1okale Transportwesen und zahlreiche Aktivitäten in der industriellen Produktion. Diese Basisinstitutionen unseres Staates haben eine enorme wirtschaftliche, administrative und gesellschaftlich-erzieherische Arbeit geleistet, wobei sie den Zentralorganen der Regierung eine bedeutende Hilfe gegeben haben bei so wichtigen Aktivitäten wie der Zuckerrohrernte, der Tabakernte und der Investitionskontrolle, und sie haben die unter ihrer Kontrolle stehenden Aktivitäten immer wirksamer beaufsichtigt.

Die Delegierten haben sich regelmäßig mit ihren Wählern getroffen und auch die Versammlungen und ihre Exekutivorgane haben regelmäßig getagt.

Die Delegierten haben in ihren Wahlbezirken eine aufopferungsvolle und großartige Arbeit als Vertreter des Volkes geleistet; sie haben die von der Bevölkerung aufgeworfenen Probleme analysiert und versucht, eine Lösung zu finden, obwohl nicht immer die beste Lösung für die Probleme der Bürger gefunden werden.konnte oder gefunden worden ist.

Die von der Volksmacht erzielten Erfolge können als ein Sieg unseres Volkes und unserer Sozialistischen Revolution bezeichnet werden, und sie haben die Richtigkeit der vom 1. Parteitag getroffenen Entscheidungen im Hinblick auf die Verfassung bestätigt.

Neben den erzielten Fortschritten müssen jedoch noch wichtige Aspekte des Funktionierens dieser Institutionen verbessert werden. Im nächsten Jahrfünft müssen wir entschlossen an der weiteren Stärkung des Ansehens und der Autorität unserer Institutionen arbeiten, und wir müssen das Ansehen und die Autorität der Delegierten und Abgeordneten erhöhen, wir müssen unsere Hilfe ihnen gegenüber erhöhen, damit sie ihre Funktionen mit bessere Qualität ausüben können. Wir müssen die Ursachen bekämpfen, die dazu geführt haben, daß in vielen Fällen der Rechenschaftsbericht sich in eine rein formale Angelegenheit verwandelt hat. Wir müssen die Aktivitäten der lokalen Verwaltungen stärken, die Reibungslose Arbeit der Delegierten, der Versammlungen, der Exekutivkomitees und der Verwaltungsleitungen verbessern, wir müssen einen ständigen Kampf führen gegen bürokratische Auswüchse, fehlende Beweglichkeit bei der Lösung von Problemen, gegen Papierkrieg, gegen Nachlässigkeit und Unachtsamkeit den Problemen und. Bedürfnissen der Bevölkerung gegenüber. Die lokalen Organe der Volksmacht müssen ihre Anforderungen an die Verwaltung und an die Betriebe und Einheiten erhöhen, damit diese wirkungsvoller arbeiten bei der Suche nach geeigneten Lösungen für die Probleme der Bevölkerung, und zufriedenstellende Erklärungen anbieten, auch wenn sie sie nicht sofort haben.

Um die Aktivitäten der Regierung der Verfassung und der Notwendigkeit der Einführung des Planungs- und Leitungssystems in der Wirtschaft anzugleichen, wurde 1976 die Zentral-Verwaltung des Staates reorganisiert, die aus dem Ministerrat besteht, dem Exekutivkomitee und den zentralen Organismen, die früher 43 waren und die bei einem zweiten Rationalisierungsschritt, im Januar dieses Jahres beschlossen, auf 35 reduziert wurden. Hierbei wurde auch die Staatliche Schiedsstelle errichtet und neue Zentral-Organismen wie die Staatlichen Komitees für Finanzen, Preise, Statistiken, Technisch-Materielle Versorgung, für Normen und das zentrale Rechenzentrum, die eine wichtige Rolle im Planungs- und Leitungssystem der Wirtschaft haben. Die Einrichtungen der Zentral-Regierung wurden vereinfacht ‘und verbessert. Wir müssen für die Verbesserung unserer Zentral-Verwaltung arbeiten, damit die Staatsverwaltung auf allen Ebenen wirksamer, weniger bürokratisch und beweglicher wird. Wir müssen die Mechanismen der Organisation mit mehr technischer Strenge studieren und die Funktionen und Beziehungen zwischen diesen Institutionen und den lokalen Organen der Volksmacht präzisieren.

Die juristischen und fiskalischen Organe wurden in dieser Zeit neu strukturiert, um ihre Organisation der neuen politisch-administrativen Teilung und dem Bestehen der Organe: der Volksmacht anzugleichen, und es sind verschiedene Gesetze hinsichtlich der Arbeit dieser Organe angenommen worden. Trotz dieser Veränderungen kann man jedoch wichtige Mängel in der Justiz-Verwaltung feststellen, auf dem Gebiet der juristischen Regelungen ebenso wie bei ihrer praktischen Anwendung. Diese Mängel wollen der Oberste Volksgerichtshof und die Staatsanwaltschaft beheben, aber es wird außerdem notwendig sein, eine allgemeine Revision der Gesetzgebung im Justizwesen anzugehen, ebenso wie das Studium und die konkrete Definition der Aktivitäten.des Justiz-Ministeriums hinsichtlich des Funktionierens dieser Organe.

Wie wir im Rechenschaftsbericht vor dem 1. Parteitag gesagt haben, zwang uns die Gültigkeit der Verfassung, die Zerstörung der Legalität der Ausbeutergesellschaft zu vervollständigen und an ihrer Stelle unsere eigene Legalität, die sozialistische Legalität, zu errichten. Deshalb ist es notwendig, viele anachronistische Verfügungen in den alten Gesetzen zu eliminieren, auch im Gesetzbuch und entsprechenden Regelungen der bürgerlichen Gesellschaft und sie durch sozialistische Justiznormen zu ersetzen.

Die ertragreiche gesetzgebende Arbeit der Nationalversammlung, des Staatsrates und des Ministerrates und seines Exekutivkomitees in den Jahren seit dem 1. Parteitag bildete einen beträchtlichen Beitrag zur Entwicklung der sozialistischen Legalität in unserem Land. Diese Arbeitserfahrung bringt den Vorteil, mit einem Gesetzgebungsplan zu rechnen durch die Errichtung einer Prioritätenordnung im Hinblick auf die öffentliche Bekanntmachung der juristischen Verfügungen für die Erfordernisse unserer Entwicklung.


Der Fünfjahresplan 1981 – 1985


Mehr als 2 1/2 Jahre.hat man an der Erstellung des Vorschlags für den Fünfjahresplan 1981-85 gearbeitet, dessen hauptsächliche Maßstäbe in den wirtschaftlichen und sozialen Umrissen erscheinen, die diesem Kongreß zur Überlegung vorgelegt werden.

Gemäß den Abkommen, die schon mit der Sowjetunion, der DDR, Bulgarien, der Tschechoslowakei, Vietnam und der Mongolei seit der Plänekoordinierung existieren - und die auch Gültigkeit mit Rumänien und in einem fortgeschrittenen Stadium mit Ungarn und Polen besitzen -, wird der Wirtschaftsaustausch mit diesen Ländern um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum gegenwärtigen Fünfjahresplan steigen, und das Kreditvolumen zu unseren Gunsten wird mehr als das Doppelte wie bisher betragen. Innerhalb dieser Abkommen hat man nach ihrer Bezeichnung und Menge jährlich fast 900 Importposten benennen können, d,h, dreimal soviel wie im gegenwärtigen Fünfjahresplan benannt wurden. Andererseits haben wir einen sorgfältigen Entwurf unserer Beziehungen mit dem kapitalistischen Markt gemacht, von dem unsere Wirtschaft noch in beträchtlicher Weise abhängt. Insgesamt glauben wir, daß der Plan eine realistische Grundlage hat.

Der Plan erlaubt, für die nächsten fünf Jahre ein allgemeines Wirtschaftswachstum von etwa Jährlich durchschnittlich 5 Prozent vorherzusehen, was über den 4 Prozent liegt, die In diesem Fünfjahresplan erreicht wurden.

Der Plan erlaubt, für die nächsten fünf Jahre ein allgemeines Wirtschaftswachstum von etwa Jährlich durchschnittlich 5 Prozent vorherzusehen, was über den 4 Prozent liegt, die In diesem Fünfjahresplan erreicht wurden.

Der Plan setzt es sich zur Aufgabe, eine wachsende Antwort auf die Bedürfnisse unseres Volkes zu geben, wobei der Nachdruck auf den bisher am wenigsten befriedigten Sektoren liegt, sowie einige Engpässe unserer Wirtschaft zu lösen. Demgemäß ist es kein wesentlicher Anlageplan, obwohl die Investitionen zwischen 15 bis 20 Prozent anwachsen, wobei man eine gute Anzahl von Zielen im Auge hat, die zu unserer Wirtschaftsentwicklung passen. De Akkumulationsrate, d.h. der Teil des Nationaleinkommens, der für die Produktionserweiterung und innerhalb dieser für Investitionen bestimmt ist, verringert sich leicht gegenüber dem gegenwärtigen Fünfjahresplan.

Es handelt sich eher darum, die gegenwärtig laufenden Investitionen abzuschließen, als neue Investitionen einzuleiten, die Konstruktions- und Montagefristen abzukürzen und mit der Ausbeutung der Investitionsziele zu beginnen.

Die neuen Investitionen werden sich in erster Linie an der Industrie innerhalb der Produktionsebene orientieren, und im nichtproduzierenden Bereich wird man den Bau von Wohnungen verstärkt fördern, von denen man etwa 200.000 in den nächsten fünf Jahren fertigstellen will, was 2 1/2 mal mehr Wohnungen sind, die man nach dem gegenwärtigen Fünfjahresplan gebaut hat.

Man wird an etwa 1.200 genau bezeichneten Investitionsprogrammen arbeiten, von denen wir etwa 1.000 abschließen wollen.

Man will etwa 500 Investitionen und Industrieprogramme von insgesamt 560 abschließen. Man hat sich auch den Abschluß von mehr als 250 Bauten auf dem Erziehungs-, 150 auf dem Gesundheits- und mehr als 1.000 auf dem Landwirtschaftssektor vorgenommen.

Der Bau von Lagerhäusern erhält die doppelte Mittelzuweisung von 1976-80; besonders berücksichtigt werden der Bau von Kühlanlagen und der Bau von Lade- und Entladungszentren; damit versucht man, einen Engpaß in unserer Wirtschaft in Vergangenheit und Gegenwart zu lösen, weil wir nicht über ausreichende Kapazität verfügen, um unsere Produkte entsprechend aufzubewahren, die häufig aufgrund der Lagerung unter freiem Himmel an Qualität verlieren. Wir wollen die Arbeit für die Beschleunigung der Transporte im Innern unterstützen, die ebenfalls Priorität im Mittelplan für das Hafenprogramm erhalten.

Für die Erhaltung von Bauwerken werden mehr als doppelt soviel Mittel wie im gegenwärtigen Fünfjahresplan aufgewendet. Dazu zählt ein wesentliches Anwachsen der Mittel für Wasserleitungen und städtische Kanalisation, vor allem in Havanna und Santiago de Cuba.

Die Bauvorhaben im Ausland werden einen mehrfach höheren Umfang als in gegenwärtigen Fünfjahresplan haben. Die durchschnittliche Zahl der Arbeitskräfte, die auf diesem Sektor arbeiten, wird sich im Vergleich zu dem Stand von 1980 mehr als verdoppeln.

Die Zuckerproduktion wird voraussichtlich zwischen 20 bis 25 Prozent im Vergleich zum gegenwärtigen Fünfjahresplan wachsen. In diesem Sektor wird ein bedeutsamer Investitionsplan zum Tragen kommen, der die Steigerung der Verarbeitungskapazität um täglich 13 bis 15 Prozent ermöglichen wird. In den nächsten fünf Jahren wird man nicht weniger als acht neue Fabriken zum Abschluß bringen und mit dem Bau einer weiteren Gruppe beginnen, die im nächsten Fünfjahresplan vollendet wird.

Der Zuckerrohranbau muß im Landesdurchschnitt über 70.000 Arrobas (1 Arroba = 12,5 kg) pro Caballeria (1 Caballeria = 1.343 a) und in einigen Provinzen über 80.000 und 90.000 Arrobas kommen. Der Index für die Mechanisierung des Schneideprozesses muß 50 Prozent übersteigen. Die Flächen für den Zuckerrohranbau müssen etwa um 20.000 Caballerias wachsen, und voraussichtlich mehr als 30 Prozent der Gesamtfläche soll über Bewässerung verfügen. Man wird den Park für - Kombines und Traktoren vergrößern und seine Struktur verbessern. Man wird etwa 50.000 Wohnungen bauen, um die Lebensbedingungen der Arbeiter in der Zuckerrohrwirtschaft und Zuckerindustrie zu verbessern.

Die Stromerzeugung wird um über 50 Prozent steigen, und voraussichtlich wird man mit der Nutzung von 1.000 bis 1.200 zusätzlichen Megawatt beginnen; zugleich wird man an dem Bau des, Kernkraftwerkes von Juraguá und an dem Wasserspeicherwerk im Mittelteil der Insel arbeiten. Trotzdem werden in den nächsten fünf Jahren Überlastungen in den Spitzenzeiten auftreten, die man jedoch wesentlich reduzieren kann, wenn man die geplanten Sparmaßnahmen erfüllt. Man hat unter anderem beschlossen, besondere Zähler zu installieren, um den Maximalverbrauch von etwa 5.400 staatlichen Benutzern zu registrieren, die 55 Prozent der Gesamtenergie des nationalen Systems verbrauchen. Dadurch kann man erhöhte Sondertarife für diese großen staatlichen Konsumenten «einrichten, um den Verbrauch zu den Spitzenzeiten zu entspannen. Andererseits muß der neue schon eingerichtete Wohntarif die Bevölkerung zum sparsamen Umgang mit Elektrizität anhalten, und zur Erleichterung sieht man im Plan den Verkauf von Leuchtröhren an die Bevölkerung vor, die eine bessere Beleuchtung bei geringerem Stromverbrauch garantieren, Wenn es gegenwärtig für je 100 Familienkerne nur 18 Röhren mit Kaltlicht gibt, sieht man für 1985 250 Röhren, d.h. 2 1/2 Röhren für jede Familie vor.

Auf dem Sektor des Kraftstoffs plant man eine SUR DUAL UN von 10 auf 16 Prozent, Die Erweiterung der Kapazität für Raffinerien wird wichtige Steigerungen zu Ende des Fünfjahresplanes in der nationalen Produktion von Derivaten, einschließlich flüssigem Gas und Kerosin (ein Brennöl) für den Verbrauch der RENT erlauben, Auch die Produktion von bestimmten Schmierölen wird anwachsen. Die Investitionen in dem, Zweig, Über 2 ½ mal mehr als in dem gegenwärtigen Fünfjahresplan, umfassen den Abschluß des Wiederaufbaus und der Erweiterung der Raffinerien "Nico López" und "Hernanos Díaz". Man wird weiterhin am ersten Abschnitt der neuen Raffinerie von Cienfuegos arbeiten, und man wird den Bau der Base von Supertankern In Matanzas einleiten.

Man wird die Nickelproduktion mit dem Abschluß der Wiedereinrichtung von Moa und Nicaro und der Inbetriebnahme der Anlage von Punta Gorda zu Ende des Führjahresplans erhöhen. Man wird den Bau der neuen Nickelanlage von Los Camariocas und der eines Hüttenkombinats in der Mine Castellanos in der Provinz Pinar del Rio einleiten, um die Lagerungen von Zink, Blei, Schwefelkies und Schwerspat auszubeuten und die Produktion von Schwefelsäure einzuleiten.

Auf dem Chemiesektor plant man eine Steigerung am 30 Prozent bei der Düngerproduktion, um 25 Prozent bei den pharmazeutischen Posten und um etwa 50 Prozent bei der Produktion von Reifen und Schläuchen, wobei man die Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Fabriken berücksichtigen muß. Außerdem wird man die Produktion von flüssigem Chlor und Ätznatron verdoppeln. Die Produktion von Industriegasen wird um mehr als 40 Prozent anwachsen; die Produktion von Seife, Schmink- und Kosmetikartikeln wird sich erhöhen, und man wird voraussichtlich eine hohe Nutzung der Kapazitäten von Reinigungsmitteln erreichen, wobei man außerdem die Konstruktion einer Fabrik von flüssigen Reinigungsmitteln im Umfang von etwa 15.000 Tonnen geplant hat.

Das Investitionsprogramm dieses Zweiges schließt eine Fabrik von Konzentraten zur Insektenvernichtung, den Baubeginn einer Fabrik von Zwischenharzen für die Produktion von Farben und von Harzen für die Platten aus Kunststoff sowie die Erweiterung der Salzbergwerke und die Modernisierung der Seifen- und Textilschuhfabriken ein. Die Salzproduktion wird in den nächsten fünf Jahren um 50 Prozent höher als gegenwärtig sein. Man wird die Flaschenproduktion verdoppeln; die Papier- und Kartonerzeugung wird um mehr als 50 Prozent wachsen.

Man plant die teilweise Inbetriebnahme einer neuen Flachglasfabrik in Pinar del Rio und die Erweiterung der Fabrik von San Jose de las Lajas, die Inbetriebnahme der Flaschenfabrik von Las Tunas, die des Papierkombinats von Central Uruguay, eine neue Anlage von Sanitärpapier in Tecnica Cubana, die Modernisierung und Erweiterung der Papierfabriken von Damuji und Pulpa Cuba und die Inbetriebnahme der Kartonfabrik in Santa Cruz des Norte.

Man plant die Ausführung der dritten Erweiterungsphase der Antillana de Acero (Eisenfabrik) sowie den Baubeginn der integrierten Eisenhüttenfabrik von Holguin. Die Produktion von zusammengeschrumpften Eisenbarren wird in den nächsten fünf Jahren 15 bis 20 Prozent höher als gegenwärtig sein; die Produktion von Zuckerrohrkombines wird das im gegenwärtigen Fünfjahresplan erreichte Niveau mehr als verdoppeln. Die Produktion von Lastwagen und Omnibussen wird um über 40 Prozent wachsen, vor allem im Fall der 11 m langen Stadtautobusse. Die Produktion von Akkumulatoren wird sich mehr als verdoppeln, und die Produktion der Zubehöre für Bewässerung in den Fabriken von Manzanillo und Cienfuegos wird steigen.

Man plant Produktionssteigerungen für Ersatzteile, die auf einer größeren Ausnutzung der bestehenden Kapazitäten beruhen sowie für die Benutzung einiger neuer Ersatzteile, die man ausbeuten wird. In Betrieb genommen werden die Scheibenfabrik für Eggen und Pflüge, die Fabrik für landwirtschaftliche Geräte "Märtyrer des 26. Juli", die Fabrik für Zuckerrohrabschlepper, die Anlagen für Diesel- und Ottomotorreparaturen u.a.

Man plant die Entwicklung der Produktion von Ausrüstungsgegenständen und vollständigen Anlagen im Hinblick auf die Importsubstitution und auf den Export. Man erwägt den Bau von Eisenbahnwaggons für den Personenverkehr. Die Produktion von Fernsehapparaten – einschließlich der Farbfernseher - wird steigen; die Produktion von Radioapparaten und von Trockenbatterien wird sich mehr als verdoppeln, auch die Produktion von Küchenherden mit Kerosin und ihren Ersatzteilen wird steigen.

Die Produktion von Textilien wird zwischen 50 und 60 Prozent anwachsen. Man wird die Webfabrik Hilanderia de Balance mit einer Jahreskapazität von 15.000 Tonnen und das Textilkombinat in Santiago de Cuba mit einer Kapazität von 80 Millionen Metern pro Jahr in Betrieb nehmen. Man wird ein Programm der Modernisierung der gegenwärtigen Lohgerbereien und Schuhfabriken sowie andere Investitionen, die Grundlagen für die Verbesserung der Qualität, Haltbarkeit und Bequemlichkeit schaffen, zum Abschluß bringen und die Auswahl abwechslungsreicher gestalten. Man plant eine wesentliche Steigerung der Produktion von Matratzen, Bettpolstern und Heimmöbeln.

Die Zementproduktion wird 1985 4,5 Millionen Tonnen übersteigen, was die nationalen Bedürfnisse befriedigen und den Export anwachsen lassen dürfte. Die Stein- und Sandproduktion wird um Vergleich zu dem gegenwärtigen Fühfjahresplan um 14 bzw. 40 Prozent anwachsen. Um den Wohnungsplan für die nächsten zehn Jahre abzusichern, wird man 50 Anlagen für vorfabrizierte Teile bauen, von denen etwa 35 in den nächsten fünf Jahren beendet werden. Die Investitionen in der Baustoffindustrie sind außerdem auf die Lösung des Defizits an Installations- und Abschlußmaterial ausgerichtet.

Die Produktion auf dem Ernährungssektor wird um 4 bis 4,5 Prozent im Jahresdurchschnitt anwachsen. Die Produktion von Fleischerzeugnissen wird im Vergleich zu 1980 um mehr als 20 Prozent steigen, wobei sich die Angebotsstruktur des Konservenfleisches verbessern wird; fast verdoppeln wird sich die Produktion von Obst- und Gemüsekonserven, wobei die Steigerung bei der industriellen Verarbeitung der Zitrusfrüchte eine wesentliche Rolle spielt.

Die Produktion von alkoholischen Getränken wird beträchtlich steigen; die Produktion von Erfrischungsgetränken wird im Vergleich zum gegenwärtigen Fünfjahresplan :um mehr als 50 Prozent wachsen. Auch die Bierproduktion wird steigen, wobei man besonders die Qualität verbessern wird; man wird die fünf bestehenden Fabriken modernisieren; man wird eine neue Bierbrauerei im Camagüey errichten; und gegen Ende des Fünfjahresplanes wird man eine weitere bauen, die 1986 - 90 in Gang gesetzt wird. Man plant die Einrichtung von fünf Anlagen und vier neuen Fabriken für Erfrischungsgetränke sowie von zwei neuen Anlagen für Mineralwasser. In der Zigarren- und Zigarettenproduktion strebt man nach einer Sanierung und Überwindung der negativen Folgen des Blauschimmels.

In der Fischereiindustrie ist eine Steigerung um 10 Prozent jährlich beim Bruttofang im Vergleich zum gegenwärtigen Fünfjahresplan sowie eine wichtige Entwicklung in der Wassersanierung vorgesehen, die den Bau von 10 Fischbrutstationen und mehr als 20 Vorratszentren mit einschließt.

Auf dem Agrarsektor wird es wichtige Steigerungen in der Produktion von Kaffee, Tabak, Zitrusfrüchten, Obst, Getreide und vor allem Gemüse geben.

Man hat den Bau von 33 Stauwehren und anderen Wasserbauten geplant. Die bewässerten Flächen sollen - mit Ausnahme der Zuckerrohrfelder - 1985 etwa 18.000 oder 19.000 Caballerias größer als 1980 sein. Der Traktorenpark wird beträchtlich anwachsen. Der Verbrauch von Düngemitteln in Form von Nährlösungen wird 1985 um 40 Prozent höher liegen als 1980. Man wird 3.500 km Wege im landwirtschaftlichen Bereich und mehr als 30.000 Wohnungen für die Landarbeiter bauen.

Man hat beschlossen, daß alle staatlichen landwirtschaftlichen Unternehmen – einschließlich der Zuckerrohr- und Viehbetriebe - zusätzlich zu den Verkäufen an den Staat – Gemüse für die Kantinen dieser Unternehmen und für den Familienverbrauch der Land- und Zuckerrohrarbeiter produzieren. Dazu gehören auch die zusätzlichen Produktionserträge auf den freien Bauernmärkten.

Die Produktion von Zitrusfrüchten soll etwa 2 1/2 mal größer als im gegenwärtigen Fünfjahresplan sein. Bei der Milchproduktion sieht man eine Steigerung um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Zeitraum 1976 - 80 vor. Die Fleischproduktion wird in den nächsten fünf Jahren erhöht; das gilt für das Rindvieh sowie für die Schweine- und Geflügelwirtschaft. Bei der Eierproduktion wird man das schon erreichte hohe Niveau steigern. Man hat die Entwicklung der Produktion von Samengetreide beschlossen, vor allem von Gartenbohnen, im Hinblick auf die Importsubstitution und die Bedarfsbefriedigung des Volkes.

Man sieht eine Verbesserung des Schienenverkehrs für Reisende vor, wobei der Bauabschluß der Haupteisenbahnlinie und der Baubeginn der Eisenbahnknotenpunkte, der Stationen und der wesentlichen Nebenlinien geplant ist. Für den Personenverkehr in den Städten werden in den nächsten fünf Jahren mehr als 2.500 Omnibusse bereitgestellt, die im wesentlichen dem Bedarf der Stadt Havanna entsprechen sollen. Die restlichen Ortschaften des Landes werden mehr als 4.000 Omnibusse Girón V und einen Teil der Omnibusse, die gegenwärtig in Havanna zirkulieren, erhalten. Voraussichtlich werden auch mehr als 13.000 Mietwagen bereitgestellt. Der Flugpark wird sich um 16 Lang- und Mittelstreckenflugzeuge erhöhen. Die Beteiligung der Flotte an den Inlandstransporten wird durch den Erwerb von mehr als 30 Schiffen steigen. Man plant den Bau von mehr als 250 km nationaler Autobahn und mehr als 600 km Landstraße sowie die Wiederherstellung von weiteren 1.000 km.

Man wird die Telefonverbindungen um etwa 84.000 vermehren, wobei man die schrittweise Einführung der koaxialen Kabel und seinen Abschluß bis 1985 sowie das nationale automatische Wählverfahren plant.

Der Lebensstandard der Bevölkerung wird sich vor allem für den persönlichen Verbrauch, der um mehr als 4 Prozent jährlich anwachsen wird, erhöhen. Der soziale Konsum wird um 3 Prozent pro Jahr steigen.

Das reale Pro-Kopf-Einkommen wird 1985 um 15 bis 20 Prozent größer als gegenwärtig sein.

Auf dem Ernährungssektor plant man ein tägliches Konsumniveau von 3.155 Kalorien und 81,7 g Proteinen (Eiweißkörper) pro Einwohner. Die Gemüseproduktion wird auf 250 bis 300 Pfund pro Kopf jährlich ansteigen. Alle übrigen Grundnahrungsmittel werden beträchtlich, obwohl langsamer, in ihrer Produktion ansteigen.

Man wird auch die Nahrungsmittelzufuhr der öffentlichen Hand verbessern, wobei man der Verbesserung der Kantinen der Arbeiter, deren Dienstleistungen in den letzten Jahren zu wünschen übrig ließen, besondere Bedeutung zumißt.

Das Gesamtangebot an Textilien wird im etwa 3 Prozent Jährlich und die Verteilung von Handtüchern 2 1/2 mal im Vergleich zum gegenwärtigen Fünfjahresplan ansteigen. Man wird über mehr Arbeitskleidung verfügen können; die Qualität und Auswahl des Schuhwerks werden sich verbessern, wobei man auch entsprechend den möglichen Mitteln ein bescheidenes Anwachsen beobachten wird. In dem Plan sind auch Mittel für die wichtigen Bedürfnisse nach Arbeitsschutz- und Arbeitshygiene-Artikeln angeführt.

Im Hinblick auf Elektrogeräte und andere dauerhafte Verbrauchsgüter wird man beträchtliche Mengen an Fernsehern, Kühlschränken, Radios, Waschmaschinen, Ventilatoren und erstmals Klimaanlagen zum Verkauf bereitstellen. Man wird eine Fabrik bauen, um 50.000 Bildschirmröhren jährlich wieder in Betrieb zu Setzen. Man wird etwa 30.000 Autos, doppelt soviel wie in diesem Fünfjahrplan, anbieten, die gezielt verteilt werden; etwa 60.000 Motorräder werden für die Bevölkerung bereitgestellt.

Man wird in den nächsten fünf Jahren mehr als eine Million Küchenherde produzieren, hauptsächlich mit Kerosin, und man wird Mittel für die Reparatur der bisherigen Herde aufbringen. Man wird über mehr Brennstoffe im Privathaushalt verfügen, und man wird für Transportmittel und Tanks zur Verbesserung ihrer Verteilung sorgen.

Zusätzlich sieht man die Entwicklung des parallelen Marktes für eine Reihe von Produkten, Nahrungsmittel und Industrieprodukte, vor, um allmählich die Rationierung zu verringern und immer mehr das Angebot an Produkten für die Bevölkerung freizugeben, ohne den Verbrauch der Familien mit geringerem Einkommen zu beeinträchtigen.

Man prüft gegenwärtig eine Änderung der Preise des Einzelhandels oder der Verkaufspreise für die Bevölkerung, die einige Kürzungen an Produkten von großer Bedeutung wie Medikamenten und die Steigerung anderer, deren Kosten sich erheblich erhöht haben, vorsieht. Obwohl insgesamt die Preisreform eine Steigerung der Kosten für die Bevölkerung beinhaltet, wird diese wesentlich unterhalb der Einkommenserhöhung aus der Lohnreform und der Zahlung von Prämien für die Arbeitnehmer, die schon angewandt werden, liegen.

Man prüft ebenfalls ein System der Einkommensteuer für die Bauern, die dadurch ebenso wie der Rest unseres Volkes zur Entwicklung unserer Wirtschaft und zur Erhaltung von so wichtigen Dienstleistungen wie Gesundheit und Erziehung beitragen können. Die Einkommensteuer der Kooperativen wird niedriger als die der Einzelbauern sein.

Auch auf dem Gebiet des öffentlichen Gesundheitswesens wird man wichtige Verbesserungen im Vergleich zur gegenwärtigen Situation finden. Die Zahl der Betten für medizinische Versorgung wird sich für je 1.000 Einwohner um 4,9 bis 5,2 erhöhen. Es wird 1 Arzt auf je 440 Einwohner geben, während es jetzt einen für je 626 Einwohner gibt; und die Zahnärzte werden sich von | auf je 2.600 Einwohner auf 1 für je 1.900 erhöhen. Zu diesem Zweck wird man etwa 10 Krankenhäuser, 80 Polikliniken und die doppelte Anzahl von Altenheimen wie im vergangenen Fünfjahresplan zum Abschluß bringen.

Auf dem Gebiet des Erziehungswesens wird es in den nächsten fünf Jahren einen Wechsel ‘in der Einschreibungsstruktur geben, um die Alterspyramide und die Erziehungsentwicklung zu ändern; entsprechend dieser Situation werden die Kapazitäten erhöht, wobei sich auf allen Erziehungsebenen der Verfügbarkeitsindex verbessern wird.

Wenn es 1980 in den Kindergärten für 110 Kinder unter je 1.000 aller Kinder bis zu 4 Jahren einen Platz gab, wird es 1985 Platz für 120 Kinder geben; bei den Halbinternaten der Primarschule wird die Relation von je 208 Kindern zwischen 6 und 11 Jahren unter 1.000 Kindern dieser Jahrgänge 1980 auf etwa 300 im Jahre 1985 ansteigen, und bei den Internatsschülern der mittleren Ebene wird die Zahl von 357 Kindern zwischen 12 und 17 Jahren unter 1.000 Kindern dieser Jahrgänge in diesem Jahr auf mehr als 400 im Jahre 1985 ansteigen. Der Schülerindex im Hochschulbereich wird von etwa 34 Studenten auf je 1.000 Einwohner über 17 Jahre auf etwa 39 im Jahre 1985 ansteigen. Man wird Brigaden für die Reparatur von 100 Oberschulen jährlich bereitstellen.

Die Kultur- und Erholungsmöglichkeiten der Bevölkerung werden weiter fortschreiten. Man sieht den Bau von 40 neuen Kinos und die Wiederherstellung verschiedener Theater vor.

Man wird 13 Hotels zum Abschluß bringen, und man wird die bestehenden Einrichtungen für eine Steigerung von fast 6.000 Zimmern reparieren und modernisieren.

Wie wir gesehen haben, weist der vorgeschlagene Plan trotz seiner bescheidenen Ziele bedeutende Verbesserungen für den Lebensstandard des Volkes und eine wichtige Entwicklung für unsere Wirtschaft auf; denn das Erreichen von 5 Prozent durchschnittlichem Jahreswachstum stellt unter den Bedingungen der gegenwärtigen Welt, inmitten der Krise der Weltwirtschaft, in der Situation eines unterentwickelten Landes wie dem unsrigen, das der Blockade und den Aggressionen des nordamerikanischen Imperialismus unterworfen ist, zweifellos einen großen Erfolg dar; unsere Pflicht ist es, uns an die Aufgabe zu machen, alle Leistungen, die in unserer Hand sind, zu verwirklichen, um die wirtschaftlichen und sozialen Umrisse, die man auf diesem Kongreß diskutieren wird und die Ziele, die im Fünfjahresplan gestaltet sind, zu realisieren.

Viele Notwendigkeiten, viele Wünsche, viele Sehnsüchte finden sich in diesem Plan nicht, und in unserem Bestreben, die Probleme des Volkes zu lösen, tendieren wir immer dahin, Idealisten und ungeduldig zu sein, um die schnellstmögliche Antwort auf alle Bedürfnisse zu geben; aber man muß Realist sein und sich unsere Möglichkeiten bewußt machen; so versteht es unser Volk, wenn wir ihm die bestehenden Gründe und die einschränkenden Faktoren erklären, die uns an der Erreichung der in einem bestimmten Zeitraum gesetzten Wünsche hindern.

Wir müssen arbeiten für die Erfüllung dieses Plans, der sich unseren unmittelbarsten Möglichkeiten anpaßt, der eine definitive positive Antwort auf die wesentlichen Forderungen und Bedürfnisse der Bevölkerung gibt, und zugleich müssen wir für die zukünftigen Lösungen arbeiten, die wir in diesen nächsten fünf Jahren nicht schaffen und ausführen können.


Aussichten bis zum Jahr 2000


Vor mehr als zwei Jahren wurden die ersten Schritte zur Erarbeitung der sogenannten "ökonomischen und Sozialen Entwicklungsstrategie bis zum Jahre 2000" unternommen. Hunderte von Spezialisten und leitenden Kadern aus allen Organismen haben sich an dieser Arbeit beteiligt; aufgrund ihrer beachtlichen Leistung lassen sich einige Prämissen und Ziele der weiteren Entwicklung des Landes umreißen. Diese Studien sind noch nicht voll ausgereift. Sie werden in den kommenden Jahren fortgesetzt, damit bereits der nächste Fünfjahresplan unter einer langfristigen Perspektive erarbeitet werden kann.

Oberstes Ziel der ökonomischen und sozialen Entwicklung des Landes ist die Vollendung der technisch-materiellen Basis des Sozialismus, und zwar mit Hilfe der sozialistischen Industrialisierung und einer fortschreitenden Effizienzsteigerung der gesellschaftlichen Produktion; die Fortentwicklung der Ökonomie auf eine rationale Produktionsstruktur hin, die ein relativ hohes und stetiges Wirtschaftswachstum ermöglicht; Weiterführung der Spezialisierung, die interne wie externe wirtschaftliche Kooperation und Integration; eine zunehmend bessere Befriedigung der materiellen und ideellen Bedürfnisse der Bevölkerung und eine umfassende Bildung der Menschen. Auf diese Weise dürfte allmählich eine Annäherung an das Entwicklungsniveau der europäischen RGW-Staaten erreicht werden.

Bei der Entwicklung der Industriezweige sind in erster Linie. zu beachten: die Zuckerindustrie, Bergbau und Metallurgie, Maschinenbau und Elektronik, die chemische und die Konsumgüterindustrie.

In der Zuckerindustrie muß eine fortgesetzte Steigerung unseres vorrangigen Exportgutes gewährleistet sein, sowie die Erweiterung und Diversifizierung der auf Zuckerrohr basierenden Produktion erreicht werden.

Im Bergbau und der Metallurgie muß die bestmögliche Gewinnung und Ausnutzung des Metalls aus den vorhandenen Ressourcen gesichert sein. Dabei sind im Energieverbrauch effiziente Technologien anzuwenden, sowie durch optimale Stahlproduktion eine immer bessere Integration mit der Maschinenbauindustrie anzustreben.

Bei der Maschinenbau- und elektronischen Industrie wird es in zunehmendem Maße liegen, den Bedarf an Geräten, Ausrüstungen und Ersatzteilen zu decken, der sich im Industrialisierungsprozeß ergibt, wobei der interne Bedarf und die Exportmöglichkeiten in Einklang zu bringen sind.

Für die Entwicklung,der chemischen Industrie ist auf solche Produktvarianten der Schwerpunkt zu legen, die die Nebenprodukte des Zuckerrohres sowie heimische Ressourcen nutzbar machen und die wenig Energie verbrauchen.

In der Konsumgüterindustrie, insbesondere Nahrungsmitte]- und Leichtindustrie, ist die Entwicklung mit den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Erweiterung des Exportvolumens in Übereinstimmung zu bringen, um so die Entwicklung der lokalen Industrien zu fördern.

Die landwirtschaftliche Produktion muß einer der wichtigsten Zweige unserer Ökonomie bleiben; folglich ist hier ein stärkeres und stetigeres Wachstum erforderlich, als es bisher erreicht wurde. Dieses Ziel, also in erster Linie eine Steigerung der Erträge in Ackerbau und Viehzucht, erfordert eine rationellere Nutzung von Boden, Wasser und entsprechender Ressourcen; Fruchtwechsel; Bereitstellung eines nationalen Fundus für Viehfutter; Verbesserung der Gesundheit bei Tieren und Pflanzen; schließlich muß die bereits begonnene Bildung von Kooperativen intensiviert werden.

Die verbleibenden Produktionssektoren, die Dienstleistungen erbringen – Transport, Nachrichten-Kommunikationswesen, Handel - , müssen ein Handlungsniveau erreichen, das die Entfaltung von Produktion, Verteilung und Konsum der für die Wirtschaft des Landes wichtigen Güter sicherstellt.

Im Sinne der Industrialisierung unseres Landes müssen weiterhin die Beziehungen zwischen den Bereichen der nationalen Wirtschaft verstärkt werden, d.h. es müssen große Produktionskomplexe gebildet werden, in denen sich die Nutzung der vorhandenen Ressourcen potenzieren läßt.

Der Perspektivplan hebt die Integrationsmöglichkeit für drei große, übergreifende Produktionsbereiche hervor: den agroindustriellen zuckerwirtschaftlichen Bereich, den Bereich Agro- und Lebensmittelindustrie und den Bereich Bergbau-Metallurgie-Maschinenbau.

Unabdingbar für die wirtschaftliche Entwicklung ist es, daß das Land beträchtliche Ressourcen in zunehmend komplexerer Form investiert. Erforderlich sind hierfür: die Erweiterung der Geräte und Ausrüstungsgegenstände herstellenden Industrie, der Baukapazitäten und der Baumittel herstellenden Industrie; die Erstellung einer nationalen Planungsbasis und schließlich ein Niveau von Organisation, Planung, Leitung und Durchführung des Investitionsprozesses, das neue Maßstäbe erreicht und weit über dem heute gegebenen liegt.

Im Energiebereich muß weiterhin die Politik des Sparens und der effizienten Nutzung verfolgt werden. Die Elektrifizierung der Wirtschaft muß vorangetrieben werden, in erster Linie mit Hilfe von Atomenergie, und indem unsere eigenen Energieressourcen genutzt werden, zunächst einmal die wiederherstellbaren und dann die unkonventionellen Energiequellen.

Kenntnis sowie effiziente Nutzung und Schutz der natürlichen Ressourcen bilden den wesentlichen Faktor für Erweiterung unseres Fundus an Grundstoffen. Insgesamt gesehen verfügt unser Land nicht über einen Überfluß an Rohstoffen; einige der bekannten werden in absehbarer Zeit erschöpft sein oder sich höchstens bis zum Ende des Jahrhunderts ausbeuten lassen. Aus diesem Grunde müssen dem wirtschaftlich nutzbaren Boden, den Wäldern, dem Wasserpotential, dem Meeresboden und den Minerallagern höchster strategischer Wert zugesprochen werden.

Der wissenschaftlich-technische Fortschritt muß sich eng an die hauptsächlichen Entwicklungsleitlinien der materiellen Produktion binden. Infolgedessen werden Normgebung, Meßwesen, Qualitätskontrolle und die Stärkung des für die Bereitstellung von neuen Technologien vorgesehenen Apparates eine Rolle spielen. Außerdem müssen Planung und Leitung von wissenschaftlichen und technischen Unternehmungen perfektioniert werden, insbesondere von solchen, bei denen die Umsetzung von wissenschaftlich-technischen Forschungsergebnissen für die Produktion liegen.

Die Arbeitskraft, die in den kommenden 20 Jahren zur Verfügung stehen wird, bildet einen der wichtigsten Faktoren im Prozeß der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Damit sie bestmöglich eingesetzt werden kann, müssen die angemessenen Technologien ausgewählt werden. Das heißt, während einerseits - wenn erforderlich - die entwickeltsten Technologien eingeführt werden, muß man sich andererseits, wo es möglich und sinnvoll ist, auf weniger aufwendige Technologien stützen, die eine größere Menge An Arbeitskraft erfordern.

Die Ausbildung der Techniker und Spezialisten muß in Umfang und Spezialisierungsstruktur in enger Beziehung stehen zu den Forderungen, die der Prozeß der Nutzung der Arbeitskraft stellt. Zu berücksichtigen ist dabei der Bedarf an technischer Hilfe für andere unterentwickelte Länder, denen unser Land eine Zusammenarbeit bieten kann.

Die sinnvolle Konsumsteigerung der Bevölkerung in Umfang, Qualität und Sortiment muß als fortwährende Hauptaufgabe bestehen bleiben, um die grundlegenden sozialen Bedürfnisse zu befriedigen, um die Entwicklung der sozialistischen Lebensform zu gewährleisten und um die Verwirklichung des Verteilungsprinzps nach Menge und Qualität der geleisteten Arbeit zu gestalten.

Der Konsumsteigerung bei Lebensmitteln, dauerhaften Gebrauchsgütern und anderen Industriegütern muß in zunehmendem Maße aus der nationalen Produktion entsprochen werden.

Besondere Aufmerksamkeit muß der integralen Entwicklung des Individuums gewidmet werden; es sind geeignete Bedingungen zu schaffen, die die Entfaltung schöpferischer Kräfte im kulturellen, künstlerischen, wissenschaftlichen und im Bereich der Weiterbildung ermöglichen. Geeignete Bedingungen sind auch herzustellen für eine massive Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen, an Körperbildung und dem nationalen Tourismus, dies alles im Interesse von Entspannung und Erholung. Infolgedessen muß die Freizeit vermehrt und sinnvoller genutzt werden.

Um den Wohnraumbedarf zu decken, ist eine integrale Entwicklung erforderlich. In erster Linie heißt das: verstärkter und anhaltender Bau von Wohnraum; Auswahl der Wohnraumtypen entsprechend den Charakteristiken der Familieneinheiten und des Baugrundes; Erweiterung der kommunalen Dienstleistungen.

Die öffentliche Gesundheitsversorgung muß sich im genannten Zeitraum konsolidieren und über das erreichte Niveau hinausgehen. Die Beratung bei ambulanter Behandlung und bei Hausbesuchen muß zur Steigerung der Beratungen pro Einwohner beitragen, wobei die Maßnahmen der Vorsorgemedizin zu intensivieren sind. Entsprechende Anstrengungen müssen für die Behandlung der Zahnkrankheiten unternommen werden.

Bei der stationären Gesundheitsversorgung ist weiterhin die Anzahl der Betten pro Einwohner zu steigern. Erwogen wird eine qualitative Veränderung bei der notärztlichen Versorgung, womit Organisation, Schnelligkeit und Qualität verbessert würden. Ausgebaut werden soll die spezialisierte arbeitsmedizinische Versorgung. sowie die Unterstützung der Alten und Behinderten.

Weiter verbessert werden müssen Hygiene und Epidemiologie. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei der Aufgabe zu widmen, der Umweltverschmutzung entgegenzuwirken, mit Blick insbesondere auf Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung in Industriegebieten.

Das Erziehungswesen hat im umschriebenen Zeitraum in erster Linie systeminterne Verbesserungen zu leisten. Dadurch soll das erreichte Niveau gehalten und gleichzeitig die Kapazität zur Bildung und Fortbildung von Arbeitskräften des mittleren und höheren Qualifikationsniveaus entwickelt werden.

Aufgabe der territorialen Verteilung der Produktivkräfte ist eine grundlegende Umformung der Territorialstruktur mit dem Ziel, die produktiven Aktivitäten besser zu verteilen, Ressourcen an Menschen und Rohstoffen ergiebiger und rationeller einzusetzen, eine beschleunigtere und ausgewogenere Entwicklung der rückständigen Provinzen zu erreichen und fortschreitend eine Angleichung des Lebensstandards in den verschiedenen Gebieten des Landes zu schaffen. Weiter sind Maßnahmen zur Steuerung der internen Migration zu ergreifen und das System der Urbanisierung entsprechend zu strukturieren.

Die Außenbeziehungen unserer Wirtschaft müssen sich in einen die Entwicklung stimulierenden Faktor verwandeln. Sie sollen die Zunahme der Exporte traditioneller und den beschleunigten Ausbau des Exportes nicht-traditioneller Güter höheren Wertes bewirken. Die Exporte müssen steigende Tendenz annehmen und die Dynamik der Importe übertreffen, Diese Ziele zu erreichen, bedarf es einer breiten internationalen Zusammenarbeit. Das heißt in erster Linie: Vertiefung der wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Integration im Rahmen des RGW, insbesondere mit der Sowjetunion; desgleichen aktive Beteiligung an der Spezialisierung und Kooperation in der Produktion und Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit anderen unterentwickelten Ländern, insbesondere denen in Lateinamerika und der Karibik. Dabei ist die positive Tendenz im Auge zu behalten, Rohstoffe der nationalen Verfügung zurückzugewinnen, was für Cuba Möglichkeiten eröffnet, sich an den Handels- und Wirtschaftsvereinigungen zu beteiligen, die sich in diesem Raum bilden.

In den nächsten Jahren müssen die Arbeiten für den Perspektivplan bis zum,Jahre 2000 abgeschlossen werden. Aus diesem Grunde ist vorgesehen, unter Beteiligung anderer sozialistischer Länder ein Allgemeines Schema Wirtschaftlicher und Sozialer Entwicklung zu erarbeiten, aufgrund dessen sich die geeignetste Variante einer langfristigen Entwicklung ermitteln, die Programme und konkreten Maßnahmen zu ihrer Durchführung strukturieren sowie die Leitlinien der Beteiligung unseres Landes an der internationalen sozialistischen Arbeitsteilung definieren lassen.

Die Erstellung dieses Schemas verlangt erhebliche Anstrengungen und eine enge, gut koordinierte Zusammenarbeit aller Organismen des Landes, optimale Organisation und strikteste Disziplin. Der erfolgreiche Abschluß dieser Arbeit wird es erlauben, dem Land ein perspektivisches Panorama zu zeigen, für das es zu arbeiten gilt, ein langfristiges Wirtschaftsprogramm, das zum Leitsatz der Arbeit von Partei, Regierung und dem ganzen Volk wird. Im Rahmen dieses Programms haben wir uns bemüht, den Fünfjahresplan-zu formulieren, als konkreten Ausdruck der angestrebten Ziele. Ihn zu erfüllen, ist die Hauptaufgabe aller im wirtschaftlichen Bereich.


Die Revolutionäre Streitkraft


Wir müssen jetzt über die von der Revolutionären Streitkraft ausgeführte Arbeit sprechen. Unsere Pflicht in der bestehenden angespannten Lage besteht vor allem in der Prüfung der Fortschritte auf dem militärischen Sektor, damit wir die Politik, die wir verfolgen müssen, genauer beschreiben können und konkrete Maßnahmen ins Auge fassen, die wir für die weitere Stärkung der Verteidigungskapazität unseres Landes ergreifen müssen.

Wir vorgesehen, hat sich in diesen Jahren die organische Perfektionierung unserer Streitkraft vollzogen, was die Reduzierung von Ämtern in den Leitungs- und Sicherheitsorganen ermöglicht hat, was die Befehlsstruktur und -ausübung vereinfacht hat, und mit all dem sind günstigere Bedingungen geschaffen worden für die strategische Ausbreitung bei der Verteidigung des nationalen Territoriums.

Eine besondere Bedeutung hatte die Teilnahme der Organismen der Zentralen Staatsverwaltung und der lokalen Organe der Volksmacht (Poder Popular) bei den Verteidigungsaufgaben, und ihre Verbindung mit den FAR (Anm.: Revolutionäre Streitkraft) muß systematisiert werden und die Vorbereitung der nationalen Ökonomie und des gesamten Landes für den Krieg des ganzen Volkes muß in die Wege geleitet werden.

Die FAR müssen deshalb weiterhin ihre Kampfbereitschaft erhöhen, ihre Struktur auf allen Ebenen verbessern und festigen, und eine besondere Aufmerksamkeit der ganzen Beherrschung der Waffen und der bestehenden Technik und der neu hinzukommenden widmen. Ebenso muß die Ausbildung der Befehlshaber und der Generalstäbe weiterhin erhöht werden, in Übereinstimmung mit den Fortschritten in der gegenwärtigen Militärwissenschaft, und es muß die Kampfvorbereitung verbessert werden.

In Übereinstimmung mit den vom 1. Parteitag aufgezeigten Erfordernissen haben wir Fortschritte gemacht bei der Anwendung der neuen Politik der Anmusterung, und im Zuge dieser neuen Politik sind zum aktiven Militärdienst Jugendliche mit ständig steigendem kulturellem Niveau und in jeder Hinsicht fähigere junge Leute herangezogen worden. Diese Politik muß in der Zukunft konsolidiert werden, das Alter der zum Militärdienst herangezogenen Jungen Leute muß auf 18.oder 19 Jahre stabilisiert werden, damit die jungen Leute den höheren Schulabschluß beenden und eine geistige und körperliche Reife erlangen, die ihnen die Ausübung des Militärdienstes erleichtert.

Es ist ein System geschaffen worden, das die Militärdienstpflichtigen von den Abgängern der technologischen Institute und der Voruniversitäts-Institute holt und die nach der Ableistung ihres aktiven Militärdienstes wieder in weiterbildende Einrichtungen eintreten. Dieses System erlaubt es in vielen Fällen, die Reduzierung des Militärdienstes bis zu einem Jahr als Anreiz zu gebrauchen, und die Erleichterung von zivilen Studienwünschen auf höherer Ebene. Das hat in großem Maße zur Ausbildungsverbesserung der Soldaten beigetragen und die Universitäten bekommen dadurch Studenten mit einer, umfassenderen Bildung, die sie während ihres Militärdienstes erlangt haben.

Hauptsächlich aus diesen Gründen wurde die Gesellschaft für Patriotische Militärerziehung gegründet, die zur Ausbildung der neuen Generationen für den Militärdienst beitragen soll, die Kinder und Jugendliche in den Kampftraditionen unseres Volkes erziehen soll und in der Liebe zu den FAR, mit Hilfe von militärischen Sportarten und der Erhöhung von militärisch-patriotischen Aktivitäten.

Im nächsten Jahrfünft müssen wir vor allem weiterhin die Reservisten ausbilden, wobei die Anzahl der Reservisten konstant bleiben soll, aber der qualitative Aspekt soll verbessert werden, wobei die Bemühungen konzentriert werden müssen auf die individuelle, Ausbildung der Offiziere, Unteroffiziere, unteren Spezialisten und der Spezialisten, von denen wir noch zu wenig haben. In dieser Hinsicht ist auch die Aufrechterhaltung einer Politik erforderlich, die qualifiziertes Personal zu den Einheiten ruft, damit ein großer Teil unserer Arbeiter genügend ausgebildet und geschult ist, und damit gleichzeitig garantiert wird, daß das unbedingt notwendige Personal auf seinen Arbeitsplätzen bleibt, damit die Aufgaben der Produktion sichergestellt sind und Dienstleistungen in besonderen Situationen.

Ebenso muß in den nächsten Jahren die Eintragung zum Militärdienst in allen Arbeitszentren des Landes konsolidiert werden, auch die Mittel und Ausrüstungen in der Wirtschaft, deren Koeffizient der technischen Disposition erhöht werden muß, all das bedeutet eine gesellschaftliche Notwendigkeit, ebenso für die Kampffähigkeit und -bereitschaft der FAR als auch für die bessere Kontrolle und Durchführung der Wirtschaftspläne.

Die neuen Offiziere, die von den Militärschulen in Cuba und in der UdSSR gekommen sind, haben weiterhin Erfahrungen gesammelt durch den Dienst in den Truppen und haben in vielen Fällen eine höhere Qualifikation erworben. Einige haben sogar wissenschaftliche Grade einer Doktor-Anwärterschaft in Militär-Wissenschaften, Technik und Gesellschaftswissenschaften erlangt, und andere bereiten sich auf dieses Ziel vor.

Der 1. Parteitag hat sich für seine ständige Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Offiziere und der Truppen ausgesprochen, im Hinblick auf den Umfang der Aufgaben und Missionen, die sie ausfüllen und in Übereinstimmung mit der gesellschaftlichen Bedeutung ihrer Arbeit. Trotzdem ist die Aufmerksamkeit, die man dieser Aufgabe gewidmet hat und die in vieler Hinsicht erreichten Fortschritte noch weit entfernt davon, die Bedürfnisse, wie wir es angestrebt haben, zu befriedigen, zuallererst an Wohnungen, für Tausende von Menschen, die aufopferungsvoll und sehr oft unter Gefahren, manchmal monatelang von ihren Familien entfernt, sogar jahrelang manchmal, wenn sie internationale Missionen erfüllen, die mit wahrhafter Leidenschaft arbeiten, um die Verteidigung unseres Landes sicherzustellen und damit die Schaffenskraft unseres Volkes, und die mit beispielhafter Selbstlosigkeit und Opfergeist die Erfüllung der heiligen Pflicht der Solidarität unserer Revolution erfüllen.

Bei allen von den FAR durchgeführten Aktivitäten tritt der Einfluß der organisatorischen und ideologischen Arbeit der Parteiorganismen und -organisationen hervor, und der politischen Arbeit der Befehlshaber, der politischen Arbeiter und der Offiziere. Die Organismen und Organisationen der Partei haben die Arbeitsweisen und -methoden den spezifischen Bedingungen des militärischen Lebens angepaßt, und so haben sie die Effizienz der Parteiarbeit erhöht, die die Kader und Kämpfer erziehen soll, die erfolgreiche Erfüllung der Missionen der Einheiten sichern soll und die Disziplin und einheitliche Befehle festigen soll.

In der Gesamtheit der wirkungsvollen politischen Arbeit der Partei in den FAR tritt besonders das Niveau hervor, das bei der marxistisch-leninistischen Ausbildung der Offiziere erreicht worden ist, beim Studium der Gesellschaftswissenschaften in den Zentren der militärischen Schulung und in der politischen Ausbildung der Kämpfer und der zivilen Arbeiter.

Für die interne Ausbildung der Parteimitglieder wurden die drei Ebenen der Partei-Ausbildung geschaffen, wodurch ein massiver und systematischer Eintritt der Mitglieder und Kandidaten der Partei zum Studium des Marxismus-Leninismus erreicht worden ist.

Die von den politischen Organismen, den Organisationen der Partei und allen ihren Mitgliedern durchgeführten Bemühungen für die Anhebung ihrer politisch-ideologischen Ausbildung und der des gesamten Personals hat die Früchte getragen und verdient Anerkennung.

Das Jugendheer der Arbeit (Ejercito Juvenil del Trabajo) hat sich in eine Schule verwandelt, in der Tausende von jungen Leuten im harten Kampf der täglichen Arbeit unter schwierigen Bedingungen ausgebildet werden, und es leistet weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft des Landes, und gleichzeitig ist es organisiert als eine Militärmacht.

Im letzten Jahrfünft haben die Kämpfer des Jugendheers der Arbeit dreitausend Millionen Arrobas Zuckerrohr geschnitten, das sind ungefähr 20 Prozent des von allen Kräften des Landes manuell geschnittenen Rohrs. Als Ergebnis einer großartigen Bewegung kamen aus ihren Reihen 172 Helden der Zafra. Auf dem Bausektor hat das EJT (Anm.: Jugendheer der Arbeit) insgesamt 58 Werke vollendet, in der Hauptsache Schulen, in einem Wert von 70 Millionen Pesos, und es hat besonders am Bau der Zentral-Eisenbahn teilgenommen, wo sie 422 Kilometer gebaut haben.

Die gegenwärtige Entwicklung unserer Streitkräfte, ihre ausgezeichnete und moderne Ausrüstung, wäre nicht ohne die außergewöhnliche Hilfe der UdSRR möglich gewesen, die uns seit den schwierigen Tagen von Girón großzügigerweise die Kampftechnik für unsere Verteidigung gewährt hat, und deren selbstlose, beispielhafte, bescheidene und wirksame Spezialisten zwanzig Jahre lang an unserer Seite gearbeitet haben.

An uns ist es jetzt, unsere Verteidigungskapazität zu erhöhen, vorbereitet zu sein nicht nur für Aktionen unserer regulären Truppen, sondern für den Kampf des ganzen Volkes.

Eine Aufgabe von großer Bedeutung, die schon in der Entwicklung ist, der unsere Partei, der Staat, die politischen und die Massenorganisationen die höchste Priorität bei der Verteidigung des Landes beimessen müssen, weil es ein unerläßlicher Zusatz zu unserem Verteidigungssystem ist, ist die Bildung der Territorialmilizen, die zusammen mit den regulären Einheiten und der Reserve das große Volksheer unserer Revolution bilden müssen, und die angekündigt wurden am 1. Mai dieses Jahres angesichts der Drohungen und der militärischen Yankee-Manöver rund um Cuba. Die Aufnahme, die diese Idee bei den großen Massen unseres Volkes gefunden hat, stellt wieder einmal ihr hohes patriotisches und revolutionäres Bewußtsein unter Beweis, deren höchster Ausdruck eben die Bereitschaft ist, sich auf die Verteidigung der Souveränität des Vaterlandes und des Werkes des Sozialismus vorzubereiten, um den Preis, der dafür nötig ist. Millionen von Männern und Frauen verlangen dieses Recht heute und beweisen so ihre festen politischen Überzeugungen. Natürlich sind unsere Rüstungsreserven begrenzt. aber wir werden nicht eher ruhen, bis wir erreicht haben, daß jeder Cubaner, der bereit ist, jede Handbreit und jedes Haus seines Viertels zu. verteidigen, seiner Gemeinde, seines Arbeitszentrums, jeden Quadratmeter des Vaterlandes, ein Gewehr haben kann, eine Granate oder eine Mine und gut darauf vorbereitet ist, die heilige Pflicht zu erfüllen, das Vaterland bis ‘zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.

Der Idee der Territorial-Milizen muß das Prinzip hinzugefügt werden, daß jeder cubanische Patriot, Männer oder Frauen jeden Alters, unter jeden Umständen, sogar wenn ein Stück des Vaterlandes vom imperialistischen Aggressor besetzt sein sollte, vorbereitet sein soll, zu kämpfen und den Feind zu vernichten in einem Kampf ohne Waffenstillstand und ohne Ruhepause. Unser Vaterland muß ein harter Knochen für die Zähne des Yankee-Imperialismus sein, und eine Gräte, die sich tödlich in seinem Rachen festsetzt, wenn er versucht, uns anzugreifen.

Es ist nicht möglich, von der Arbeit unserer Streitkräfte in diesen Jahrfünft zu sprechen, ohne die schnelle, entschlossene und großartige Erfüllung der Missionen der internationalistischen Hilfe zu erwähnen, die ihnen die Partei in Angola und Äthiopien zugewiesen hat. Tausende von Kilometern von ihrem Vaterland entfernt, besiegten unsere Truppen, die einen hohen Prozentsatz an Reservisten einschließen, ohne Zögern an der Seite der heldenhaften angolanischen und äthiopischen Kämpfer die Aggressoren, die im Dienste des Imperialismus die Integrität, die Unabhängigkeit und die Revolution in diesen beiden Brudervölkern Afrikas bedrohten.

Das ist zum ersten Mal in der Geschichte geschehen: eines der Völker, das in unserer Hemisphäre zu einem Teil mit dem Blut von Hunderttausenden von Sklaven errichtet wurde, die vom raubgierigen Imperialismus brutal aus Afrika gerissen wurden, sandte Tausende von seinen Söhnen zum Kampf in die Länder, die die Freiheit und die Würde in Afrika verteidigten.

Der Imperialismus und die internationale Reaktion :haben unser Land wegen dieser solidarischen Aktionen verleumdet. Aber es befriedigt uns, daß die Völker von Angola und Äthiopien dagegen und alle revolutionären und fortschrittlichen Kräfte diese edle und selbstlose Geste Cubas in ihrer ganzen Breite gewürdigt haben. Das war eine großartige und brüderliche Seite des Internationalismus, die schon niedergeschrieben ist in der Geschichte der revolutionären Bewegung.

Uns cubanischen Revolutionären gefällt es nicht - und wir tun das nur mit einer Weigerung - von der Solidarität anderen Völkern und revolutionären Bewegungen gegenüber zu sprechen, denn das ist ganz einfach eine Pflicht unseres internationalistischen Bewußtseins. Aber bei einer Gelegenheit wie dieser ist es nur gerecht, den Menschen Achtung zu zollen, die fähig waren, sich zu opfern und ihr Leben zu geben weit weg vom Vaterland für die edle Sache der Freiheit, der Gerechtigkeit und der menschlichen Würde, ebenso wie wir unsere tiefste Anerkennung und Liebe den Tausenden von Mitbürgern aussprechen, die viele Meilen von Cuba entfernt zusammen mit ihren angolanischen und äthiopischen Brüdern in den Schützengräben in Süd-Angola oder im Ogaden oder an anderen Orten Wache halten, und auch denen, die in anderen Ländern bei der Verteidigung und bei der Ausbildung der Armeen mitarbeiten.

Das war nicht ohne große Anstrengungen möglich; deshalb müssen wir auch den Befehlshabern, Offizieren, den politischen Institutionen und den Organisationen der Partei Dankbarkeit und Anerkennung aussprechen, den höheren Rängen und allen Kämpfern, die mit erneuter Anstrengung, die durch das Fehlen von Tausenden von Kadern und Spezialisten notwendig ist, eine Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit erreicht haben und die neue Waffentypen und technische Kampfmittel anwenden mußten, mit denen die Feuerkraft und die Kapazität unserer Truppen beträchtlich angestiegen ist.

Wenn man die Anfangstruppen und die folgenden Ablösungen in Betracht zieht, dann waren 100.000 Cubaner durch die Revolutionären Streitkräfte in Angola und Äthiopien.

Heute sind wir militärisch stärker. Und ein Volk, dessen Söhne fähig sind, zu kämpfen und sogar ihr Leben zu geben in einer Ecke der Welt und die nicht zögern werden, es tausendmal dem Vaterland zu geben, das sie großgezogen hat, so ein Volk wird niemals besiegt werden können.

Die tapferen Kämpfer unserer Revolutionären Streitkräfte verdienen den Respekt, die Anerkennung und die Liebe unseres Volkes.


Das Innenministerium


In Verbindung mit dem Innenministerium gab es in einigen Bereichen eine Schwächung der Effizienz und der vorbildhaften Haltung der Kader, die die Jahre heroischen und außerordentlichen Kampfes gekennzeichnet hatten. Dies geschah nicht gegenüber den konterrevolutionären Feind, dem gegenüber der Geist des Kampfes und seine beeindruckende Effizienz nie nachließ, Aber das MININT betreut eine Vielzahl von Aufgaben, alle von grundlegender Bedeutung für das Land und für die Revolution. Bei einigen von diesen gab es Bürokratisierungen, ein Nachlassen in Bezug auf Anforderungen und Disziplin. Die Flecken hindern uns nicht daran, die Sonne zu sehen, aber wir möchten unser Innenministerium immer als Sonne ohne Flecken sehen.

Es wird aktiv - mit Fortschritten und positiven Ergebnissen - an der Überwindung dieser Schwierigkeiten gearbeitet.

Unsere Staatssicherheitsorgane entdeckten, neutralisierten und bekämpften die vom Imperialismus, der CIA und den Resten der inneren Konterrevolution gegen Cuba durchgeführten Aktionen. In diesen letzten fünf Jahren gab es Aktivitäten politischer und wirtschaftlicher Spionage, und der Feind bemühte sich, besonders unsere Handelsbeziehungen mit anderen Ländern zu stören. Weiterhin wurden Spaltungsabsichten registriert, die zum Ziel hatten, ein Klima ideologischer Laschheit und Destabilisierung im Land zu schaffen. Angesichts dieser Pläne und verschiedener feindseliger Handlungen des Feindes zeigte unser Sicherheitsdienst einmal mehr, daß er der unerschütterliche, sichere und mächtige Verteidiger der Interessen der Revolution und des Volkes ist.

Die strenge Einhaltung des Prinzips, niemals Gewalt gegen festgenommene Gegner anzuwenden, ist weiterhin unverletzliche Arbeitsnorm der Staatssicherheitsorgane gewesen. Das hat eine größere Entwicklung ihrer Einsatzmöglichkeiten, ihrer Intelligenz, ermöglicht, und ihr Ansehen und ihre revolutionäre Moral noch weiter erhöht.

Zusammen mit den anderen Abteilungen des Innenministeriums zeichneten sich die Kämpfer der Sicherheit in diesem Zeitraum durch die tatkräftige Unterstützung bei der Verwirklichung der großen internationalen Ereignisse aus, die in unserem Land abgehalten wurden, wie das XI. Weltfestival der Jugend und Studenten und die VI. Gipfelkonferenz der Bewegung der Blockfreien,

Wir können nicht umhin, die Kämpfer zu erwähnen, die im Laufe dieser Jahre mit sprichwörtlichem revolutionären Stoizismus die schwierigen Aufgaben in den Reihen des Feindes selbst zu erfüllen wußten.

Gleichermaßen verdienen die heldenhaften und uneigennützigen Mitglieder des Grenzschutzes den Gruß und die Anerkennung des ganzen Volkes, die sorgsam jede Handbreit unserer Küsten bewachen.

Was die innere Ordnung betrifft; so gab es eine schwache Antwort der Revolutionären Nationalpolizei auf den Aufruf, den Kampf gegen die Delikte wie Raub und Diebstahl zu verstärken, ebenso wie in anderen diesem Organismus anvertrauten Bereichen. Es zeigten sich Probleme bei den Anforderungen an die Kader bei der Disziplin, Schwächen bei der Auswahl des Personals, fehlende Entscheidungen und Energie bei den Begegnungen mit den antisozialen Elementen. Die hauptsächlichen Schwierigkeiten befanden sich in der Führung und in einigen gesetzmäßigen Mechanismen, die nicht zu einer aktiven und effizienten Arbeit gegen das Delinquententum beitrugen.

Seit diesem Jahr wird entschlossen versucht, diese Probleme auszumerzen, und auch, wenn noch Defizite weiterbestehen, wird im allgemeinen die effizientere Arbeit der Kämpfer der Revolutionären Nationalpolizei anerkannt.

Einer der ersten Schritte in dieser Richtung waren die energischen Maßnahmen, die Ende 1979 ergriffen wurden, um die Elemente mit schwersten Vorstrafenregistern und hoher sozialer Gefährlichkeit zu neutralisieren.

Diese Maßnahme, der nachfolgende Exodus des "Abschaumes" in Richtung USA und der Anstieg der Aktionen gegen das Verbrechen haben erreicht, daß die Eigentumsdelikte, die seit 1975 ständig gestiegen waren, im letzten,Jahr einen Rückgang verzeichneten.

Die schweren Diebstähle nahmen 1980 gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent ab. Die Diebstähle mit Körperverletzung oder Bedrohung sind erheblich weniger geworden, und zwar 23 Prozent weniger als 1975.

Die Verkehrsunfälle, die in den ersten Jahren des vergangenen Fünfjahresplanes zunahmen, zeigen schon eine abfallende Tendenz, bis sie 1980 den tiefsten Stand der letzten Jahre erreichte, 19 Prozent weniger als 1979.

Dennoch gibt es einen leichten Anstieg bei den Unfallfolgen, bei Menschenleben, Verletzungen und Sachschäden. Die Anstrengungen gegen die Nachlässigkeit, die die Verkehrsunfälle hervorruft, dürfen nicht nachlassen und müssen zäh weiterverfolgt werden.

Wir möchten die entscheidende Rolle, die die Männer und Frauen des Innenministeriums zusammen mit unserem gesamten Volk bei den Vorfällen in der peruanischen Botschaft, der Interessenvertretung der Yankees, dem Weggang der antisozialen Elemente von Mariel gespielt haben, hervorheben. Besonders unsere Revolutionäre Nationalpolizei war monatelang in Einsatzbereitschaft, erfüllte mit hohem Verantwortungsbewußtsein die ihr anvertrauten Aufgaben und trug so entscheidend zu diesem großen politischen und moralischen Sieg unseres Vaterlandes bei.

Es sind wichtige Fortschritte bei der Verringerung und Vorbeugung von Bränden erzielt worden, beim Kampf, die Ursachen auszumerzen. Die Kämpfer dieser Abteilung haben sich in Augenblicken, in denen Leben und Güter unseres Volkes in Gefahr waren, durch ihre ernsthafte, mutige und effiziente Art ausgezeichnet.

Es sind wichtige Fortschritte bei der Verringerung und Vorbeugung von Bränden erzielt worden, beim Kampf, die Ursachen auszumerzen. Die Kämpfer dieser Abteilung haben sich in Augenblicken, in denen Leben und Güter unseres Volkes in Gefahr waren, durch ihre ernsthafte, mutige und effiziente Art ausgezeichnet.

In Zusammenarbeit mit dem Erziehungsministerium ist eine besondere Sorgfalt den Minderjährigen mit abweichendem Verhalten gewidmet worden.

Im Krieg in Angola hat die Spezialeinheit des Innenministeriums an der Seite unserer siegreichen Revolutionsarmee heldenhaft gekämpft und schwierigste Aufgaben erfüllt zur Unterstützung des Kampfes der Patrioten gegen die Invasion des rassistischen Südafrika. Das Innenministerium hat im Verlauf dieser Jahre zahlreichen Ländern internationalistische Unterstützung und Beistand geleistet.

Die Kämpfer des Innenministeriums werden auch weiterhin vielfältigen Aufgaben zu begegnen haben.

Sie besitzen schon eine Hochschule für die adäquate technische und berufliche Ausbildung ihrer Kader, an der mehr als 900 Studenten eingeschrieben sind. Es werden die ersten Vorbereitungen für die Spezialisierung der Abgänger getroffen.

Die zukünftige Arbeit wird sich ausrichten auf Leistung und Kontrolle, darauf, die Disziplin auf allen Ebenen zu stärken, die Politik der Kader zu vertiefen, die Organisation entsprechend zu hierarchieren, jeden Anflug von Bürokratie auszuschalten und eine politische Arbeit zur Erfüllung der besonderen Aufgaben zu entwickeln. Was konkret die Revolutionäre Nationalpolizei betrifft, so sind die Führungskräfte gestärkt worden, und es wurden Maßnahmen getroffen und werden weiterhin angewendet, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Ausrüstung der Patrouille-Einheiten und die Fortschritte.bei der kulturellen und technischen Fortbildung, all das in Funktion einer größtmöglichen Perfektion des Einsatzes.

Wir haben vollstes Vertrauen darin, daß die Kämpfer des MININT ihre ideologische Ausbildung und ihre Schlagkraft weiterhin täglich verstärken werden.

Dieses unzerbrechliche und feste Schild des Vaterlandes wird in den kommenden Jahren noch stärker werden. Ihre Kämpfer werden ein Beispiel für Verantwortungsbewußtsein und Hingabe für die Pflicht sein, sie werden stets die Unterstützung, das Vertrauen, das Zutrauen und den Respekt unseres Volkes genießen.


Die Massen- und Sozialorganisationen


Die Massenorganisationen haben unbestreitbar während dieser Jahre eine entscheidende und weitreichende Rolle gespielt.

Sie haben täglich ihre Kraft erfolgreich im Kampf gegen unsere inneren und äußeren Klassenfeinde eingesetzt. Seit dem Sieg der Revolution und in dem von uns analysierten Zeitraum haben sie im politischen Bereich gearbeitet, um die Macht in Händen der Arbeiterklasse, der Bauern und der anderen manuellen und, intellektuellen Arbeiter, der Stadt und des Landes zu festigen: in der revolutionären Wachsamkeit; in ideologischen Auseinandersetzungen auf der Straße und in den Fabriken; bei der Festigung der marxistisch-leninistischen Ideen, so daß diese die vorherrschenden in unserem Lande sind; beim Kampf um die Steigerung der Produktion, des Sparens, der Effizienz, um unsere sozialistische Wirtschaft zu stärken; und bei der Schaffung und Entwicklung kooperativer und kameradschaftlicher Beziehungen, die der Natur des Sozialismus eigen sind.

Die Mobilisierungs- und Arbeitsfähigkeit der Massenorganisationen haben entscheidend bei Erfolgen der Revolution in Bereichen wie der Erziehung, der Gesundheit, der Kultur, des ‚Sports und bei der moralischen und geistigen Entwicklung unserer Gesellschaft geholfen.

Die Partei hat mit den starken Armen, die die Massenorganisationen darstellen, gerechnet und wird dies weiterhin tun. Sie sind unbezweifelbar die Verbindung, die die engste Verzahnung mit den breiten Massen des Volkes sichert.


Die Arbeiterorganisation


Die cubanische Gewerkschaft (CTC) zählt in ihren Reihen 2.383.000 Mitglieder. Sie repräsentiert 97,1 Prozent der aktiven Arbeitskräfte und hat seit 1975 einen Anstieg um 4,7 Prozent verzeichnet im Vergleich mit den damaligen 82,4 Prozent.

Im Verlaufe dieses Fünfjahresplanes fand der XIV. Kongreß der CTC statt, historischer Nachfolger des XIII. Kongresses, dem der unvergessene Companero Lázaro Pena seine letzte Kraft gewidmet hatte.

Die grundlegendsten Abschlüsse des XIII. Kongresses sind erfüllt worden. Dies markierte den Ausgangspunkt für die Wiederbelebung unserer Gewerkschaftsorganisationen und legte die Grundlage für bessere Beiträge der Arbeiterklasse zur Entwicklung unseres Landes.

Im Vergleich mit den Beschlüssen des XIV. Kongresses stellen wir Fortschritte fest, die die Gewerkschaften in ihrem Inneren erreicht haben; in der Vervollkommnung der gewerkschaftlichen Struktur; in der politischen, kulturellen und technischen Weiterentwicklung der Arbeiter; im Impuls beim sozialistischen Wettbewerb; in der Erfüllung der Rechte der Arbeiter; in der Arbeitsdisziplin, in der Verwirklichung der Aktivitäten wie der Verbindung von Lohn und Leistung, wie der Zuckerrohrernte, der Bewegung der Neuerer und Rationalisierer, den internationalistischen Missionen, sowie allgemein der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklung unserer Nation.

Die Struktur und Arbeitsmethoden der Arbeiterorganisation richten ihre Aufmerksamkeit auf die Basisorganisationen, um ihr Funktionieren zu verbessern und um zu einer größeren Verbindung der höheren Organe mit der Basis. Das Bewußtsein von der Wichtigkeit und Notwendigkeit, diese Aufmerksamkeit zu erhalten und zu steigern, entwickelt sich.

In diesem Jahr jährte sich zum 20. Mal die Beteiligung der Arbeiterbewegung an den Zuckerrohrernten des Volkes. Im Durchschnitt wurden pro Jahr des Fünfjahresplanes 44.146 freiwillige Zuckerrohrschläger mobilisiert, bei der letzten Ernte wurde der Schneideplan zu 110 Prozent erfüllt. vom 1977 an hat die Gewerkschaftsbewegung die Roten Sonntage veranstaltet zu Ehren der Jahrestage der Oktoberrevolution und anderer bedeutsamer Ereignisse. Es wurden 5 Rote Sonntage durchgeführt und mehr als 8.690.000 Arbeiter mobilisiert. Der letzte Rote Sonntag, der dem 63. Jahrestag der Großen Oktoberrevolution und dem 2. Parteitag gewidmet war, war der größte mit 1.710.000 Arbeitern.

Die Arbeiter und Gewerkschaftsführer haben aktiv an der Einführung des Systems der Leitung und Planung der Wirtschaft teilgenommen. Was die wirtschaftliche Qualifizierung anbelangt, so zählt die Gewerkschaftsbewegung im Augenblick 30 Ökonomen und eine gleiche Zahl von Studenten.

Die Nationalen und die Provinzschulen für Wirtschaftsführung haben mehr als 300 Führungskräfte auf den verschiedenen in ihnen enthaltenen Ebenen absolviert und mehr als 400.000 Arbeiter haben an Vorträgen zu diesem Thema teilgenommen. Das ist allerdings noch nicht ausreichend.

Während dieser Zeit hat die Gewerkschaftsbewegung weiterhin an dem Diskussions- und Planungsprozeß der nationalen Wirtschaftspläne teilgenommen. An der Diskussion des Planes für 1980 nahmen mehr als 1.445.000 Arbeiter teil. Dies ist eine Aktivität, die weiter ausgebaut und konsequent perfektioniert werden muß.

1976 wurde die Nationale Gesellschaft der Neuerer und Rationalisierer gegründet. Diese von der Gewerkschaftsbewegung geleitete Organisation zählt schon mehr als 33.000 Mitglieder, die im vergangenen Fünfjahresplan 14.872 Neuerungen mit einem wirtschaftlichen Wert von 127.228.000 Pesos verwirklicht haben. Während dieser Zeit wurden wichtige Ziele abgesteckt, um den sozialistischen Wettbewerb zu stärken und voranzutreiben, indem die Leistungen konkretisiert wurden und jene Aspekte, die direkt mit Aufgaben wirtschaftlichen Charakters und der Stärkung der Arbeitsdisziplin verbunden sind.

Im Vergleich zum vorhergegangenen Zeitraum hat die Zahl derjenigen, die am augenblicklichen individuellen Wettbewerb teilgenommen haben, um mehr als 232.000 Arbeiter erhöht, ebenso wie diejenigen, die zu den ausgezeichneten Arbeitern verschiedener Bereiche unserer Wirtschaft zählen.

Im Verlauf der letzten 5 Jahre haben 178 die Bedingungen für einen Nationalhelden der Arbeit erfüllt, und 1980 wurde 34 hervorragenden Arbeitern die "Jesus Menendez"-Medaille vom Staatsrat verliehen.

Mehr als 19.580 Wettbewerbseinheiten weisen im Augenblick die Bedingungen eines Moncada-Zentrums auf.

Das Nationalkomitee der CTC hatte sich als Gruß für den 2. Parteitag vorgenommen, 500.000 Arbeitsnormen auf den neuesten Stand zu bringen, die Verbindung von Lohn und Norm auf eine Million Arbeiter auszudehnen und die Prämienzahlung auf 500.000. Diese Ziele wurden übererfüllt.

Einer der Erfolge, der besonders durch die Gewerkschaftsbewegung in diesem Zeitraum erreicht wurde, ist mit der kulturellen und technischen Weiterbildung der Arbeiter verbunden.

Die Schlacht um den Primarschulabschluß (6 Jahre) wurde gewonnen. Vom Schuljahr 1974/75, als diese. Aufgabe begonnen wurde, bis zum Oktober 1980 erhielten ihn 862.500 Erwachsene. Das ist noch eine vorläufige Zahl, und bis zum Jahresende rechnen wir damit, daß die Primarschulabsolventen in dem angegebenen Zeitraum die Zahl 900.000 überschreiten. Um die historische Größe dieser Aufgabe wertschätzen zu können, genügt es zu sagen, daß in den 12 Jahren vor dem Schuljahr 1974/75 nur etwas mehr als eine halbe Million Erwachsener den Primarabschluß erreicht hatten. In der Hälfte der Zeit wurde diese Zahl verdoppelt. Seit dem Triumph der Revolution und aufgrund dieser letzten Ergebnisse haben sich insgesamt 1.397.636 Männer und Frauen der arbeitenden Bevölkerung unseres Landes qualifiziert.

Von diesem Erfolg beflügelt, geht die Gewerkschaftsbewegung jetzt den Kampf um den Sekundarabschluß (9 Jahre) an, der sich zweifellos in einen weiteren Bildungssieg unserer Arbeiter verwandeln wird. Er wird als Basis für eine bessere technische und Produktionsentwicklung unserer Sozialistischen Revolution dienen. Die Gewerkschaftsbewegung nimmt sich vor, bis 1985 nicht weniger als 700.000 Absolventen aufzuweisen. Im Moment beträgt die Immatrikulationsziffer 131.974 Arbeiter.

Die Gewerkschaftsschulen aller Ebenen haben es ermöglicht, daß im Fünfjahreszeitraum 34.567 Gewerkschaftskader geschult wurden, auch 414 Gewerkschafter aus Lateinamerika, der Karibik und Afrika erhielten gewerkschaftliche und politische Kenntnisse vermittelt.

Die Bewegung der Laienkunst der Arbeiter mit ihren verschiedenartigen Ausdrucksmöglichkeiten ist vorangekommen, ebenso wie der Sport. Es sind 3 Laienfestivals mit einer Beteiligung von mehr als 181.000 Arbeitern durchgeführt worden.

Im Sportbund wurde eine durchschnittliche Beteiligung von 900.000 Arbeitern pro Jahr im Sportkalenderprogramm des Sportministeriums (INDER) erzielt, und die Zahl der Teilnehmer an den Sportspielen der Arbeiter stieg von 620.934 1976 auf mehr als 1.589.000 1980.

Die Gewerkschaftsbewegung hat intensiv an der Erfüllung der getroffenen Beschlüsse zur Stärkung der Arbeitsdisziplin gearbeitet. Es ist ermutigend, was auf diesem Gebiet durch effiziente und leistungsorientierte Arbeit erreicht worden ist.

Bei der Ausbildung der Gewerkschaftskader sind bemerkenswerte Bemühungen gemacht worden, damit sie in der Lage sind, den Verletzungen der Arbeitsgesetzgebung und der Sozialversicherungen entgegenzutreten. Mehr als 250.000 Gewerkschaftsführer der Basis haben an Seminaren teilgenommen, es haben 6 Studienzirkel mit Arbeitern des Landes stattgefunden, die auf die gesetzlichen Normen orientierten, mehr als eine Million Tabellen mit den wichtigsten Arbeits- und Sozialnormen und 200.000 Blätter mit dem Versicherungsgesetz sind gedruckt worden.

Eine der aufgelisteten Aktivitäten, die als ungenügend bezeichnet wird, ist der Arbeitsschutz und die Arbeitshygiene. Es gibt Beschränkungen und Ungenügen bei der Erfüllung der Sicherheits- und Hygienebestimmungen und bei der Versorgung mit den für die Arbeiter bestimmten Mitteln und Ausrüstungen, deren Verantwortung zum großen Teil bei den Staatsorganen liegen.

Es ist an einem der zukunftsweisendsten Zielen für unsere Gewerkschaftsbewegung gearbeitet worden: die ständige Steigerung des politischen und ideologischen Bewußtseins unserer Arbeiter mittels des Kampfes für eine wirtschaftliche Entwicklung, die Erziehung, die politischen Studien, die Leitung der nutzbringenden freiwilligen Arbeit, die Vertiefung der Ideen und der Taten der edlen Prinzipien des proletarischen Internationalismus, die Unterstützung der Landesverteidigung und der selbstlosen Arbeit unserer militärischen Streitkräfte, die Organisation der Avantgarde der Arbeiter, der Kampf gegen die Überbleibsel der Vergangenheit und die Entwicklung einer reinen sozialistischen Haltung der Arbeit, der Gesellschaft und dem sozialen Eigentum gegenüber.

Unsere Arbeiterbewegung ist heute stärker und mächtiger als je zuvor. Ihre Verbundenheit mit der Partei und der Revolution ist wirklich total. Ihr Beitrag zum Sozialismus und Internationalismus stellt ein lebendiges Denkmal der unsterblichen Ideen Marx' und Engels' dar:

Die herrschenden Klassen können vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben in ihr nichts als ihre Ketten zu verlieren. Sie haben dagegen eine Welt zu gewinnen. "Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!"


Die Bauern-Organisation


Der Nationale Kleinbauern-Verband hat im ganzen Land 192.646 Mitglieder, die sich auf 3.507 Basisorganisationen verteilen. Davon sind 1.017 Kooperativen mit Land- und Viehwirtschaft, 2.180 sind Kooperativen der Kredite und Dienstleistungen und 310 sind Bauern-Verbände. Der Bauernsektor hat weiterhin ein großes Gewicht beim Anbau von z.B. Tabak, wo er 79 Prozent beiträgt; beim Kaffee 60 Prozent; bei Fleisch und Gemüse 47 Prozent; er verfügt über 27 Prozent des Viehbestandes des Landes und über 18 Prozent des Zuckerrohrs. Bei der letzten Zuckerernte hatten die Bauern-Macheteros (Anm.: Zuckerrohrschneider) 367 ausgezeichnete Brigaden, wobei sie sich um mehr als 100 Brigaden im Vergleich zu 1975 gesteigert haben.

Es ist bedeutsam, daß der ANAP (Kleinbauern-Verband) bei der Organisation und Entwicklung der Kredit- und Dienstleistungskooperativen mitgearbeitet hat, die eine zwischenzeitliche Form der Kooperation bilden, die die Elemente entwickeln, die zur Zusammenarbeit fähig sind und darauf abzielen, zu garantieren, daß der Produzent keine Arbeiten verrichten muß, die nicht spezifisch produktiv sind. Ebenso hat die Organisation zur Bildung von Brigaden der gegenseitigen Hilfe beigetragen, von den Brigaden der FMC-ANAP (Anm.: FMC – Federación de Mujeres Cubanas - Cubanischer Frauen-Verband) und der Zuckerrohrbrigaden, als einfache Formen der Zusammenarbeit. All das hat zum schrittweisen Zugang der Bauernschaft zu höheren Produktionsformen beigetragen.

Seit den Beschlüssen des 1. Parteitages und des V. Kongresses der ANAP im Mai 1977 hat man mit dem Prozeß der Kooperation begonnen, der auf einer strikten Freiwilligkeit in dem Eintritt der Bauernfamilien zur sozialistischen Produktionsformen basiert.

Die VIII. Vollversammlung des Zentralkomitees sprach sich für eine verstärkte Bildung von neuen Kooperativen aus. Von diesem Moment an hat die ANAP ihre Arbeit in dieser Hinsicht intensiviert, und sie hat erreicht, daß 1979 und 1980 die Zahl der Kooperativen für Landwirtschaft und Viehzucht um 654 angestiegen ist und um 10.000 Caballerias Land.

So gab es am Ende des Dritten Trimesters dieses Jahres 1.017 Kooperativen mit Landwirtschaft und Viehzucht im Land, die zusammen ein Gebiet von 14.007 Caballerias hatten, und das sind 11,4 Prozent allen Landes, das in den Händen der Bauern ist; 25 davon sind große Kooperativen mit einem Gebiet zwischen 35 und 150 Caballerias. Insgesamt gibt es 26.454 Menschen in den Kooperativen, davon mehr als 30 Prozent Frauen, so daß den Frauen eine große Bedeutung zukam bei der Umwandlung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauernfamilien.

Das in diesem kurzen Zeitraum Erreichte ist das Ergebnis einer großen Anstrengung, deren Qualität dieser Bewegung großartige Perspektiven eröffnet.

Im allgemeinen erzielen die Kooperativen hohe Erträge auf ihrem Gebiet, sie verdoppeln und verdreifachen die Produktion der kleinen Parzellen, die sie auf ihren Gebiet vereinigen, sie führen die Mechanisierung und die Technik ein.

Die durchschnittlichen Produktionskosten pro Peso betragen 70 Centavos. Das ist ein sehr hoher Rentabilitätsindex, mehr noch, wenn wir die Plagen in Betracht ziehen, die in der Landwirtschaft großen Schaden angerichtet haben, der Rost im Zuckerrohr und der Blauschimmel beim Tabak.

Die Unterstützung der Bauernorganisation kam nicht nur in der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Zucker zum Ausdruck bei der Entwicklung der Produktion in der Landwirtschaft und Viehzucht, sondern auch in dem Beitrag zu den verschiedenen Organismen des Staates, die im Zusammenhang stehen mit der sozio-kulturellen Entwicklung der Bauern-Familien, wie das Erziehungsministerium, das Ministerium für Gesundheitswesen und für Kultur, das INDER und das Cubanische Institut für Radio und Fernsehen.

Der ANAP hat den Kampf um die Erreichung der 6. Klasse für alle Bauern erfolgreich geführt und er hat sich kürzlich als eine Organisation erklärt, die diese wichtige Aufgabe erfüllt hat. In diesem Zeitraum haben 31.376 Bauern diesen Schulabschluß geschafft.

Die Organisation hat sich vorgenommen, weiterhin mit dem Ziel zu arbeiten, eine aktivere und bewußtere Teilnahme des Bauernsektors auf ökonomischen Gebiet zu erreichen, wobei sie den sozialistischen Wettbewerb anwenden will, da die bis dahin erzielten Ergebnisse nicht die erhofften: sind.

Ebenso möchte man die bis jetzt erzielten Ergebnisse bei der Kassierung der Quoten bei den Mitgliedern erhöhen, was bis jetzt noch nicht zufriedenstellend erfolgt ist.

Das kürzlich erfolgte Erste Nationale Treffen von Kooperativ-Mitgliedern zeigt uns die ermutigenden Fortschritte, die bei der Erhöhung der Produktion erzielt worden sind und bei der Erreichung von höheren Formen der Arbeit und des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Der ANAP ist fähig, mit Unterstützung der Partei und der Organismen des Staates, mit festen Schritten weiterhin die Entwicklung und Konsolidierung der Kooperativ-Bewegung vonranzutreiben. Der VI. Kongreß dieser Organisation, der im kommenden Jahr stattfinden wird, wird ein geeignetes Mitte] sein, um dieses Ziel voranzutreiben.

Die von den Kooperativen auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und politischem Gebiet erzielten Erfolge zeigen eine großartige Perspektive auf für diese höhere Form der bäuerlichen Produktion. Unsere Revolution hätte diesen Prozeß früher vorantreiben sollen. Jetzt läuft er gut, ohne Hast und ohne Gefahr. Die außergewöhliche patriotische, revolutionäre und menschliche Qualität unserer Bauern garantiert einen sicheren Erfolg. Sie werden mit der größtmöglichen Unterstützung der Partei und des Staates rechnen können. Wir werden die verlorene Zeit wieder zurückgewinnen. Zwischen den Staatsfarmen und den Kooperativen entwickelt sich schon ein gesunder Wettbewerb, zwischen den Landarbeitern und den Bauern. Das Vaterland, die Revolution und die gerechten Ideen des Marxismus-Leninismus werden diese Früchte ernten.


Die Frauenbewegung


Die Frauenbewegung, die in diesem Jahr zwanzig Jahre existiert, zählt in ihren Reihen 80 Prozent der weiblichen Bevölkerung über 14 Jahre, bestehend aus Arbeiterinnen, Bäuerinnen, Studentinnen, Hausfrauen und Mitgliedern der FAR und MININT. Zur Zeit beträgt die Zahl der Mitglieder 2.420.000.

In der hier zu analysierenden Periode haben die cubanischen Frauen, angeleitet durch die FMC, intensiv an der Durchführung der Beschlüsse ihres zweiten Kongresses und des ersten Parteikongresses gearbeitet, die zur völligen Gleichberechtigung der Frau führen sollten. Die im Zeitraum von fünf Jahren erlangten Ergebnisse wurden zum Thema der erschöpfenden Analyse bei dem dritten Kongreß der FMC, der dieses Jahr stattfand. Beträchtlich vorangeschritten ist man in dem Kampf um die weitere Integration der Frau, um die effektive und vollständige Eingliederung der Frau in die Aufbaugebiete der sozialistischen Gesellschaft, in alle Bereiche des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens.

Ein Beispiel dafür stellt die Einstellung von 141.500 Frauen in neue Berufe dar, die hohe Arbeitsplatzstabilität sowie die vorteilhafte Verteilungsmodifikation durch die Einführung von Beschäftigungskategorien. Der Prozentsatz der in technischen Berufen beschäftigten Frauen ist in den vergangenen 5 Jahren angestiegen; 77.000 Frauen sind in diesen Berufen beschäftigt, was 60,2 Prozent aller in technischen Berufen tätigen Arbeiter ausmacht und gleichzeitig 55 Prozent der Einstellung von Frauen überhaupt in den vergangenen 5 Jahren.

Während dieser Jahre sind materielle Bedingungen geschaffen worden, die der Frau den Zugang zur Berufstätigkeit erleichtern. Jede Maßnahme, die diesbezüglich getroffen wurde, war begleitet von unerläßlicher ideologischer Arbeit und Zielgerichtetheit, die zu den aktuellen Ergebnissen beigetragen hat. Die in den letzten 5 Jahren erreichten Fortschritte sind durch die gezielte Förderung der Frau, die durch die Partei angestrebt wurde, geprägt. 32 Prozent der Arbeitskräfte sind weiblich, und es müssen Maßnahmen getroffen werden, diese Zahl zu keinem Augenblick zu gefährden.

Die permanente Forderung nach Umsetzung der Frauenbeschäftigungspolitik wird dahingehend überprüft, daß die Anwendung begünstigender oder diskriminierender Kriterien in Fortbildung und Beruf ausgeschlossen ist.

Gerade bei der Umsetzung der Beschlüsse über unmittelbare Einstellung durch Betriebe gilt ‚es besonders behutsam vorzugehen. Die gezielte Anwendung dieses Systems muß die Schaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten für die Frau möglich machen, insbesondere auf dem Sektor Landwirtschaft und Viehzucht sowie in den Betrieben der Poder Popular. Der Schritt zu gehobeneren Produktionsformen auf dem Landwirtschaftssektor bietet ein breites Spektrum für die Einbeziehung der Frau.

Die Zahl der Frauen in Kooperativen ist erwartungsgemäß gestiegen - und sie soll in Zukunft weiter ansteigen.

Erwähnt werden muß die hervorragende Einstellung der berufstätigen Frauen. Sie repräsentieren 39,4 Prozent derjenigen Arbeiter, die gleichzeitig studieren. Das Ansehen, das sie unter ihren Genossen erworben haben, offenbart sich dadurch, daß sie 42,7 Prozent der gewählten Gewerkschaftsgruppenleiter sowie 32,6 Prozent der gewerkschaftlichen Funktionen auf mittleren und höheren Ebenen repräsentieren.

Diese Errungenschaften in der Fortbildung innerhalb der Arbeiterbewegung sind ermutigend und müssen unbedingt in diesem Sinne fortgesetzt werden, und zwar in Zusammenarbeit mit der Partei, der UJC und den übrigen Massen- und Sozialorganisationen, deren Zahlen während der letzten 5 Jahre ebenfalls Verbesserungen aufwiesen, nicht so sehr jedoch in der Poder Popular, wo der Anteil der Frauen geringer war.

Die FMC leistete einen beachtlichen Beitrag zu dem Vorhaben der Einstellung von Frauen in verantwortliche Führungspositionen, und sie hat sich darum bemüht, Lösungen für alle Probleme zu finden, die diesem Vorhaben im Wege stehen könnten.

Weitere Fakten, an denen die durch die FMC in diesen Jahren entwickelte Aktivität deutlich wird, sind:

- die Einstellung von 1.498.000 Frauen in die "Movimente de Madres Combetientes por 1a Educación", ein hilfreiches Unterstützungsangebot für die Schulen,
- mehr als 200.000 Hausfrauen haben den Hauptschulabschluß erreicht und weitere Tausende besuchen weiterführende Schulen,
- der Beitrag, der durch die FMC-Mitglieder den Zuckerrohr-, Kaffee- und Tabakernten sowie anderen wichtigen Ernten und Anbauten zukam,
- die fortdauernde Arbeit der Sozialarbeiterinnen in der Kriminalitätsvorbeugung,
- die weitverbreitete Aktivität von 55.000 Gesundheitsbrigadistinnen, die auf freiwilliger Basis im Programm "Materno Infantil" Unterstützungsaufgaben übernahmen; was diesen Zeitraum betrifft, so müssen wir ihren Einsatz bei der Impfung von Kindern unter 5 Jahren und Hausfrauen sowie die Abnahme von 389.000 Gewebeproben im Jahr 1979 und mehr als 223.000 im ersten Viertel dieses Jahres besonders hervorheben. Dies ist ein Beispiel für die unablässige Arbeitsamkeit der Brigadistinnen, die sich auch auf die Verteidigung des Vaterlandes überträgt, und zwar durch die ständige Vorbereitung auf den Kriegszustand als Mitglieder der Zivilverteidigung.

Die politische und ideologische Entwicklung, zu der die cubanische Frau gelangt ist, ist wahrhaft beeindruckend. Sie verdeutlichen dies durch ihre Arbeit als internationale Arbeiterin, ihre Bereitschaft zur Mitkämpferin und ihre Haltung zur Vaterlandsverteidigung.

Betont werden muß ihre zuverlässige und entschiedene Teilnahme an den Befreiungskämpfen unseres gesamten Volkes bei der Provokation durch innere und äußere Feinde. Die FMC arbeitet permanent an der ideologischen Verbesserung in den Verbänden und Kadern. 27 Prozent der Kader der Föderation haben die Grundkurse in den Parteischulen oder in der Schule "Fe del Valle" absolviert, in der sich auch studentische Genossen aus Afrika, Asien und Lateinamerika befinden - als klares Beispiel für die Solidarität der FMC mit ihren Schwestern in der Welt.

Die internationale Arbeit der Föderation war wertvoll und wichtig. Die FMC genießt ein hohes Ansehen in diesem Wirkungskreis, und zwar sowohl in den internationalen Organen als auch unter den Frauenorganisationen, mit denen sie in Beziehung steht. Die FMC hat erfolgreich Vorschläge für die notwendige Selbstfinanzierung ausgearbeitet, die beim 8. Plenum des ZK vorgeschlagen wurden. Sie hat eine strikte Kontrolle der Ausgaben durchgeführt und hat ihre Einnahmen aufgrund einer Sparpolitik vergrößern können, was zu Beträgen führte, die bereits 80 Prozent der Ausgaben ihres Budgets decken.

Entsprechend den Vereinbarungen vom III. Kongreß ist die Frauenorganisation zur Zeit in die Analyse ihrer Struktur und der inhaltlichen Ausarbeitung der weiteren Arbeit vertieft, wodurch Stil und Arbeitsmethoden sowie die interne Funktionsfähigkeit konkretisiert und verbessert werden sollen.

Der III. Kongreß der FMC sprach sich durch Thesen und Resolutionen für die Fortsetzung des Kampfes um die völlige Gleichberechtigung der Frau aus.

Unsere Partei betont noch einmal - in vereinter Kraft mit dem Staat, der WC und den Massen- und Sozialorganisationen des Landes -, daß sie diesen Kampf energisch unterstützen und darin nicht nachlassen wird, bis sein historisches Ziel erreicht ist.

Nur die Sozialistische Revolution kann die Frau aus ihrer Rolle als Sklavin, als Lustobjekt, als Opfer aller Vorurteile und grausamer, sozialer Diskriminierung in der Klassengesellschaft emporheben zu voller Gleichwertigkeit, Würde und angemessenem Status im Sozialismus.

Wenn wir dieses Ziel auch noch nicht ganz erreicht haben, so machen wir auf diesem Wege doch Fortschritte, und wir werden dieses historische, gerechte und unverzichtbare Ziel unserer Revolution mit ihrem eigenen Kampf und dem aller Revolutionäre erreichen. Für die Zukunft der Menschheit ist es unentbehrlich, daß die Gesellschaft Nutzen zieht aus der Entsagung, dem Opfergeist, dem unübertroffenen Verantwortungsbewußtsein und den politischen, administrativen und menschlichen Fähigkeiten, mit denen die Natur die Frauen ausgestattet hat.


Die Komitees zur Verteidigung der Revolution


In der Zeit, die wir hier analysieren, haben die CDR ihre Rolle als unersetzbares Instrument bei der Entwicklung und Impulsgebung betreffs der Verteidigung, der politisch-ideologischen Massenerziehung und bei der Unterstützung gesellschaftlicher Aufgaben bestätigt. Die Thesen und Resolutionen, die auf dem ersten Kongreß der Organisation 1977 verabschiedet wurden, steuerten dazu bei, die innere Funktionsfähigkeit zu festigen, das politische Niveau der Mitglieder zu erhöhen und dabei noch einmal die uneingeschränkte Unterstützung unseres gesamten Volkes, organisiert in der breitesten unserer Massenorganisationen, für unsere Partei und für den Aufbau des Sozialismus zu demonstrieren.

Bei der revolutionären Wachsamkeit, dem fundamentalen Arbeitsgebiet der CDR, wurde in diesen Jahren mit ganz besonderer Intensität gearbeitet. Angesichts des Aufrufs nach verstärkter Mitarbeit der CDR-Mitglieder auf diesem ‘Gebiet, vorgeschlagen beim 8. Plenum des ZK, konnte eine bemerkenswerte Zahl von Nachtwachen gestellt werden, mehr als 30.000 Revolutionswachen arbeiten täglich in unseren Straßen.

Dies hat zu einer sehr viel effektiveren Arbeit bei der Verbrechensbekämpfung und -vorbeugung und anderer Aktivitäten, die gegen das Wohl unseres arbeitenden Volkes und die Sicherheit unseres revolutionären Staates gerichtet sind, beigetragen.

Die wichtige Rolle, die die CDR in der Entwicklung des Massenbewußtseins spielte, wurde glaubwürdig demonstriert bei den berühmten Ereignissen im April und Mai, als antisoziale Elemente und Feinde der Revolution ihre Provokationen starteten.

Der 19. April, der 1. Mai, der 17. Mai und der 27. September waren Höhepunkte auf dem Marsch der Volkskämpfer, und sie werden als entscheidende, durch das Volk gewonnene Kämpfe, als verdiente Antwort auf die inneren und äußeren Feinde der Revolution in die Geschichte eingehen.

Die Unterstützung, die von dieser Massenorganisation den verschiedensten wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aktivitäten, die die Gemeinschaft entwickelt, zukam, wurde demonstriert in der Rückgewinnung von mehr als 81 Millionen Pfund Altpapier, 224 Millionen Glasgefäßen und fast 500.000 Unzen Briefmarken, was dem Land in Form von Zehntausenden von Pesos Devisen bringt.

Mehr als eine Million Väter oder Verwandte unserer Kinder und jungen Schüler erhielten in jedem Jahr die Auszeichnung als "Padres Ejemplares" auf dem Erziehungssektor. Die "Escuelas Populares de Padres" sind für die Vorbereitung und die Verknüpfung von Vätern und Verwandten mit den Schülern und Schulen geworden. Hervorzuheben ist der Beitrag der CDR zur Verstärkung der "Consejos de Escuela" (Schülerräte) und anderer Bereiche zur Unterstützung des Erziehungswesens.

Mit Erfolg sind die Pläne für die Polioschutzimpfung durchgeführt worden. Die Blutspenden überschreiten weit die Zahl von 100.000, die in der vergangenen Fünfjahresperiode erreicht wurden.

Aktive Beteiligung hat die CDR an zahlreichen profilaktischen, vorbeugenden Aktionen sowie bei verschiedenen Kampagnen des Gesundheitswesens gezeigt.

Die Mobilmachung betreffs der Freiwilligenarbeit, die als Gestalter kommunistischen Bewußtseins zu sehen ist, zählte auf die enthusiastische Beteiligung der CDR, insbesondere auf die Unterstützung in der Landwirtschaft und bei Säuberungs- und Verschönerungsarbeiten und anderen Bereichen, wobei im Zeitraum von 5 Jahren mehr als 50 Millionen dazu mobilisiert werden konnten.

Seit ihrer Gründung finden die Organe der Poder Popular ihre aktivsten Genossen, und zwar sowohl, was die wirksamen Beiträge zu den durchgeführten Wahlveranstaltungen betrifft als auch bei der Durchführung und Vorbereitung der Delegiertenversammlungen und ebenso in der Propaganda und Verbreitung dieses wichtigen Instruments der sozialistischen Demokratie.

Während dieser Jahre haben die CDR daran gearbeitet, entsprechend den Vereinbarungen des 1. Kongresses das Beitragsaufkommen ihrer Mitglieder zu verbessern. Sie betreiben auf allen Gebieten eine Sparsamkeitspolitik und werden in diesem Jahr die Selbstfinanzierung der Organisation erreichen.

Diese mächtige Massenorganisation, die erst kürzlich ihrer ersten zwanzig Jahre entsagungsreicher und verdienstvoller Arbeit gedacht hat, zählt in ihren Reihen 5.321.000 Mitglieder. Es hat in dieser Periode einen Zuwachs von 500.000 Mitgliedern gegeben, da für die Organisation die Notwendigkeit deutlich geworden war, dem zukünftigen Zustrom der Jugendlichen über 14 Jahre Priorität einzuräumen.

Als Gründungsidee der cubanischen Revolution, die als erste in der Geschichte diese Massenorganisation gegründet hat, hat die CDR einen Beitrag zu den Erfahrungen und revolutionären Bewegungen der Welt geleistet. Sie waren und sind das Gespenst der Konterrevolution, eine riesige Masse, ohne deren Unterstützung die Partei, Freude der Revolution, der | Enthusiasmus, die Organisation und die Disziplin bei dem Marsch unseres kämpfenden Volkes nicht vorstellbar wäre.


Studentenorganisationen


Die FEU und die FEEM bestehen zusammen aus mehr als 450.000 Studenten. Sie haben einen wichtigen Beitrag zur erzieherischen Arbeit hinsichtlich einer gehobeneren Qualität erreicht, und gleichzeitig haben sie ihren Einfluß und ihre Mobilisierungsmöglichkeiten unter den Studenten verstärkt. Eine der Aktivitäten, auf die sich FEU und FEEM konzentriert haben, ist die Verbindung von Studium und Arbeit.

Es werden ebenfalls die Anstrengungen der Studentenorganisationen gewürdigt bei der Gewinnung von Jugendlichen für Schwerpunktfachrichtungen und von Universitätsabsolventen für Gebiete, wo sie am meisten benötigt werden. So hat die Werbung von Jugendlichen für das Pädagogische Aufgebot "Manuel Ascunce Domenech" besondere Bedeutung, weil viele Mitglieder zur Internationalen Brigade "Che Guevara" gehören, die schon so wertvolle und verdienstvolle Taten erbracht haben.

Während der Ferien haben die Studenten auf unseren Feldern, bei der Zuckerrohrverarbeitung und bei anderen Arbeiten mit guten Ergebnissen Einsatz geleistet.

Neben anderen fundamentalen Bereichen müssen die studentischen Organisationen ihre Arbeit dahingehend fortführen, daß die Studenten ihre Arbeitszeit in adäquatem Maße nutzen, daß individuelles und kollektives Lernen systematisch aufeinander abgestimmt wird, daß der Respekt vor den Lehrenden, der formalen Erziehung und dem gemeinnützigen Eigentum täglich größer wird und daß jeder Schüler ein absolut konsequentes Verhalten gegenüber dem Studium, der Arbeit und den Grundsätzen unserer Gesellschaft zeigt.

Während des vergangenen Jahres wurden im Studentenwettbewerb substantielle Veränderungen eingeführt, die sich für die weitere Entwicklung günstig auswirken und die Teilnahme der Studenten vergrößern sollen. Eine stärkere Anerkennung der besten Jugendlichen, eine verbesserte Verbreitung der Ergebnisse und die definitive Umsetzung aller Anregungen werden auch dazu beitragen, daß der Wettkampf die Rolle spielen wird, die ihm zukommt.

Die Versammlungen der Studenten zur kommunistischen Erziehung sowie die zu besonderen Verdiensten und "Unverdiensten" sind ein wichtiges Mittel für die Verbesserung des Sozialverhaltens und der formalen Erziehung, des kritischen Bewußtseins und der Selbstkritik der Jugendlichen. Wir müssen uns darum bemühen, daß diese Versammlungen stetig in ihrer Qualität und ihrem erzieherischen Wert steigen.

In den kommenden Jahren werden die FEEM und die FEU ihre Aufgabe verstärkt darin sehen müssen, die Besorgnis und die Interessen der Studenten in geeigneter Weise zu repräsentieren und zu kanalisieren. Andererseits müssen auch die Staatsorgane die studentischen Organisationen bei der Ausführung dieser Funktion unterstützen, im Bereich der Möglichkeiten des Landes die anstehenden Probleme lösen oder auf Jeden Fall klare und überzeugende Antworten auf die Fragen der Studenten zu liefern in der Lage sein.

Beide Organisationen müssen insbesondere auf eine starke und qualifizierte Funktionsfähigkeit der Basisstrukturen, auf die massive Belebung der Praxis in kulturellen und sportlichen Bereichen und auf die sinnvolle Nutzung der Freizeit hinarbeiten.

Erfreulich ist der Anteil unserer Studenten im Kampf für revolutionäre Forderungen, die der Befreiung des ganzen Volkes dienen. Wie es sich in dem ersten Kampf dieser Jugendgeneration, der in den Monaten April und.Mai dieses Jahres geschlagen wurde, gezeigt hat, haben wie heute eine patriotischere und internationalistischere, eine kultiviertere, bewußtere und revolutionärere studentische Jugend.

Bei diesen gewaltigen Massenbewegungen haben sich unsere Studenten mit entschlossenem Kampfgeist in die Straßen gestürzt und eine enorme Leistungsfähigkeit demonstriert, was zeigt, daß die Bemühungen der Revolution um die Jugend nicht vergeblich war: Wir können heute mit absoluter Sicherheit und mit Optimismus davon ausgehen, daß sich in unseren Hörsälen ein würdiger Bund schmiedet, der die Garantie für das Fortbestehen und den weiteren Fortschritt des revolutionären Werkes bedeutet.


Die Organisation der Pioniere "Jose Marti"


Die Organisation der Pioniere konnte sich bis zum "noveno grado" weiter ausdehnen, womit sie nun ihre Reihen bis zu 2.200.000 erweitern konnte.

Diese Organisation muß sich weiterhin darum bemühen, ihre Aktivitäten dem Alter, den charakteristischen Merkmalen und Interessen der Pioniere des Niveaus der Grundstufe anzupassen; die muß die Auswahl, die Fähigkeiten und Tätigkeiten der Leiter verbessern und den Zeitraum überprüfen, den diese der Pioniertätigkeit widmen sollen. Diese Aspekte müssen weiterhin Priorität behalten. Ebenso muß die Union der Jungen Kommunisten auf alle Aspekte der Arbeit der Pioniere ein Auge haben.

Im letzten Schuljahr wurde der Analyseprozeß mit den Pionieren des "noveno grado" entwickelt, um bestimmen zu können, welche von den herausragenden Pionieren möglicherweise für den Eintritt in die UJC zu empfehlen seien.

Auf diese Weise trägt die Pionierorganisation zu einer besseren Vorbereitung und tiefergehenden Entwicklung der Jungen bei, wodurch wiederum möglich wird, daß die neuen Förderungen der jungen Kommunisten höheren Ansprüchen genügen und höhere Qualität aufweisen.

Die Pioniereinrichtungen sind zahlreicher geworden.

Auf nationaler Ebene können wir die beständige Zahl von 84.000 Pionieren in den technischen Interessenkreisen registrieren.

Von dieser Anzahl gehören 45.000 zum neuen Zentralpalast Ernesto Che Guevara, einem der schönsten und nützlichsten Gebäude, die in der Fünfjahresperiode gebaut wurden.

1.400.000 Pionierekonntenin denletzten5 Jahren die Zeltlager nutzen, über die das Land zur Zeit verfügt. Natürlich enthält diese Zahl auch Pioniere, die mehrmals daran teilgenommen haben. Zusammengefaßt hat es bei der Erfüllung der Ziele innerhalb der Pionierarbeiten Fortschritte gegeben. Festzustellen sind eine größere Nutzung der Kapazitäten, eine größere Zahl und Vielfältigkeit der Aktivitäten und bessere Ergebnisse bei dem erzieherischen Unterrichtsprozeß.

Wir müssen weiterhin sorgfältig auf die Zeltlager, die Kreise und "Palacios" achten, damit sie ihr hohes soziales Ziel vollkommen erreichen. Zur Zeit existieren im Land 284 Kindergärten (Vorschulen) und 630 Parzellen, in denen 195.700 Pioniere ihren produktiven Aktivitäten nachgehen. Dies hat positiv beigetragen zur Arbeitserziehung der Kinder.

Nichtsdestoweniger ist es notwendig, daß die mit der Realisation Beauftragten für ein stetiges Wachsen und beständiges Funktionieren Sorge tragen.

Die Kinder, die Martí "die Hoffnung der Welt" nannte, sind für unser Land die Garantie für eine Zukunft der Entwicklung, der Technik, der gehobenen Kultur und eines beeindruckenden Fortschritts im kommunistischen Bewußtsein. Unsere Pioniere, die sichere Zukunft der Revolution, wachsen von der Liebe und Sorge der ganzen Gesellschaft umgeben auf. Scheuen wir uns auch in Zukunft nicht vor Bemühungen und vor möglicherweise entstehenden Aufgaben, um jedes Mal ein noch volleres Blühen ihrer wunderbaren Fähigkeiten zu erreichen.

Wir sind stolz auf die Kraft, das Ansehen und die Leistungsfähigkeit der Organisation, auf die politische Erziehung und auf den Kampf unserer Massenorganisationen, in die wir selbstverständlich die FEU, die FEEM und die Pioniere mit einbeziehen.

Dank ihnen verstärkt sich die Verbindung unserer Partei mit dem Volk außerordentlich. In den großen Kämpfen der Revolution waren sie dabei. Ohne das gewaltige und kraftvolle Volk in seinen Reihen kann sich der Sozialismus nicht vor den Toren der Yankees aufbauen.

Ohne sie und ihre Gemeinsamkeit mit der Partei wäre der Marsch zur glorreichen und leuchtenden Zukunft unseres Landes nicht denkbar.


Soziale Organisationen


Die sozialen Organisationen haben weiterhin ihre Aufgabe bei der Beachtung der spezifischen Probleme auf verschiedenen beruflichen Sektoren des Landes erweitert und perfektioniert. Die Union der Schriftsteller und Künstler von Cuba hielt ihren 2 Kongreß und entwickelte eine konstante Arbeit hinsichtlich künstlerischer und literarischer Aktivitäten in enger Koordination mit den kulturellen Organisationen. In diesem Zeitraum verstärkte sie ihre Direktionsgruppe, verbesserte beachtliche die Arbeit in verschiedenen Sektionen, ihr ansehen ist gewachsen und ihre internationalen Verbindungen sind erweitert worden. In verschiedenen Provinzen wurden Filialen gegründet, und man überdenkt zur Zeit die Einrichtung von weiteren. In der nächsten Periode muß die UNEAC in der Organisation und Gründlichkeit ihrer Arbeit Verbesserungen zeigen und ihre Mitglieder noch strikter mit den Gebieten des sozialistischen Aufbaus verbinden.

Der Journalistenverband Cubas führte seinen Vierten Kongreß durch und hat eine ausgedehnte Arbeit zur Förderung der beruflichen, politischen und ideologischen Weiterbildung der Journalisten und ihrer immer größeren Wirksamkeit bei den Aufgaben der revolutionären Presse geleistet. Die Beschlüsse der Organisation sind darauf gerichtet, bei allen Tätigkeiten noch gründlicher zu arbeiten, und betonen die Verpflichtung der Journalisten, eine analytische, kämpferische und schöpferische Pressearbeit zu leisten.

Es wurden der Verband der Juristen und die nationale Vereinigung der ökonomen Cubas gegründet, die zwei wichtige Berufszweige unseres Landes vertreten, deren Rolle bei der Entwicklung unserer Gesellschaft ständig steigt.

Die übrigen Organisationen mit beruflichem und sozialem Charakter bereichern Jahr für Jahr ihre Arbeitsinhalte. Unsere Partei wird ihnen weiterhin die notwendige Beachtung und Unterstützung zukommen lassen.


Die Union der Jungen Kommunisten (UJC)


Die Union der Jungen Kommunisten hat weitere Fortschritte bei der Erfüllung ihrer Ziele gemacht und viele Aktivitäten zugunsten der politischen und ideologischen Entwicklung unserer Jugend entfaltet.

Das XI. Weltfestival der Jugend und Studenten wurde im Sommer 1978 erfolgreich in unserem Land begangen; es bedeutete eine Anerkennung des Kampfes, den unser Volk geführt hat und des internationalen Einflusses, den die cubanische Revolution und ihre mutige Jugend erlangt haben.

Mehr als 2.000 Organisationen verschiedener politischer Positionen und mehr als 20.000 Jugendliche aus 145 Ländern haben an diesem Ereignis teilgenommen, was für seine allumfassende Weite und übergreifende historische Bedeutung spricht.

Die Vorbereitung und die feierliche Durchführung wurden mit Entschiedenheit von der Union der Jungen Kommunisten geleistet; sie wurden unterstützt von Massenorganisationen und sozialen Organisationen, vom Staat und unserem gesamten Volk unter der Leitung der Partei.

Der besondere Wetteifer, der aufgrund der Stimmung des XI. Festivals entstand, hat wertvolle Erfahrungen zur Mobilisation des Volkes gebracht und gab Impulse für die ökonomischen und sozialen Pläne. Die Einnahme von Geldern war ein Triumph des Volkes. Man erhielt mehr als 78 Millionen Pesos, eine Summe, die bei weitem die gesteckten Ziele überschritt und mit der man nicht nur die Unkosten der Veranstaltung in nationaler Währung decken konnte, sondern auch bei der Finanzierung neuer Häuser für die Pioniere und anderer sozialer Werke in den nächsten Jahren helfen wird.

Während des Festivals wurde das Kinder- und Jugendgesetz verkündet. Wegen ihrer richtungsweisenden Inhalte ist es erforderlich, sie weiter zu verbreiten und die Aufmerksamkeit der Organe, die sie praktisch vermitteln, darauf zu lenken.

Die Union der Jungen Kommunisten hat darüber hinaus Fortschritte in den grundlegenden Führungsaktivitäten erreicht, um das Funktionieren der Basisorganisationen und der Leitungsgremien zu stärken.

Trotzdem haben sich auch Mängel gezeigt, besonders bei der Durchführung von Kritik und Selbstkritik und in den Beziehungen der aktiv Kämpfenden mit dem Rest der Jugendlichen, die mobilisiert werden müssen, damit man sich gemeinsam den Aufgaben in jedem Ausbildungs- und Arbeitszentrum stellen kann.

Während der Zeit, die seit dem 1. Kongreß der Partei verstrichen ist, hat sich die Qualität des Mitgliederzuwachses verbessert, ist die Zahl der Mitglieder aus der Arbeiterschaft gestiegen und im Bereich der Schüler und Studenten verlangt die Beispielhaftigkeit der Jungen Kommunisten Beachtung. Das Höchstalter der Mitgliedschaft wurde auf 30 Jahre erhöht und es wurde der Kandidatenstaus für Studenten eingeführt, die Mitglied werden wollen.

Die Zahl der Mitglieder stieg aufgrund der Werbeaktion eit Dezember 1975 um 83.000 und überstieg im Juni 1980 die Zahl von 422.000 Mitglieder und Kandidaten. Die Organisation hat gemäß der Zielsetzung des 1. Kongresses der Partei, besonders Wert auf Zuwachs von jungen Arbeitern zu legen, erreicht, daß deren Anzahl sich jetzt auf 79.000 beläuft. Es hat sich also die zahl seit 1975 praktisch verdoppelt. Im Bereich der Studentenschaft betrug der Zuwachs 25.000 Mitglieder und Anwärter.

Das gleiche Prinzip, gemäß der Rolle der UJC, das zur Zielsetzung hat, mit allen Jugendlichen des Landes zu arbeiten, muß verstärkt im Bereich der politischen und ideologischen Erziehung der jungen Studenten und Schüler angewandt werden, damit als Ergebnis mehr junge Kommunisten organisiert werden und er unveränderlichen Basis von Qualität und inneren Werten auf diesem Gebiet, das besonders wichtig für die Qualität der Jugendorganisationen ist.

Während dieser Etappe hat die Arbeit, Jugendliche zu zukünftigen Mitgliedern der Partei heranzubilden, fortschritte gemacht. Wir haben dadurch erreicht, daß in diesem Zeitabschnitt 84.955 kommunistische Jugendliche in die Parteiorganisation eintraten, das macht 33,5 Prozent der gesamten Zuwachsrate aus. Die Jugendorganisation muß weiter daran arbeiten und mehr auf diese Entwicklung achten.

In der Anwendung der Kaderpolitik der UJC wurden positive Resultate bei der Zusammensetzung der Leitungen erreicht. Wir müssen weiterhin für eine größere Stabilität der Kader der UJC, der Pionierorganisation und der anderen Schüler- und Studentenorganisationen kämpfen.

Die UJC arbeitete an der Erfüllung der Ziele, die sie sich für die Entwicklung des Landes gestellt hatte, insbesondere der Bewegung der Jugendobjekte, von denen sie sieben abschloß, während sie an weiteren 17 arbeitet. Die technischen Jugendbrigaden wurden verstärkt: sie haben inzwischen mehr als 100.000 Mitglieder und wendeten sich neuen Bereichen der ökonomischen und sozialen Entwicklung zu. Dabei übererfüllten sie ihre für 1980 gesetzten Pläne.

Unsere jungen Arbeiter müssen aktiver am täglichen Kampf der Produktion teilnehmen und mit ihren Initiativen und ihrem Enthusiasmus helfen die Pläne zu erfüllen.

Im Erziehungssektor erreichte unsere Jugendorganisation bessere Resultate bei den Versetzungsraten, aber während der Berichtsperiode gab es Disziplinschwierigkeiten bei einer Minderheit der Schüler und Studenten im Studium und bei der Arbeit, der Achtung sozialen und individuellen Eigentums und bei der Einhaltung der elementaren Normen des Verhaltens und Zusammenlebens; ein Teil unserer jungen Kommunisten hätte hier kämpferischer und unduldsamer dagegen vorgehen müssen.

Unsere jungen Kommunisten bekämpfen diese Verhaltensweisen inzwischen konsequent. Die ermutigenden Resultate, besonders in letzter Zeit, in der sich der Prozeß der Vertiefung des revolutionären Bewußtseins in unseren Universitäten verstärkt, zeigen die Perspektiven einer adäquaten politischen und ideologischen Arbeit unter den Studenten. Die UJC sollte mit großer, Sorgfalt und Aufmerksamkeit gegen alle Anzeichen von Schwäche, Aufweichung oder Inkonsequenz unter den Studenten auftreten. In ihrer ideologischen Arbeit legte die UJC wie auch die Studenten- und Pionier-Organisationen besonderen Wert auf die Unterstützung der Verteidigungsaktivitäten und die vaterländische und militärische Erziehung. Unter den letztgenannten sind insbesondere die Aktivitäten hervorzuheben, die den Jugendlichen in origineller und attraktiver Art Zugang zu den Orten historischer Ereignisse eröffneten. Mehr als 300.000 Jugendliche haben während des Fünfjahresplanes an diesen Aktivitäten teilgenommen, die sie mit der heldenhaften Vergangenheit der Kämpfe unseres Volkes verbinden. Die Einrichtung der Gesellschaft für Patriotische und Militärische Erziehung bringt neue Dimensionen in diese Aktivitäten und wird erlauben, die Anstrengungen zu vereinheitlichen und damit zu besseren Resultaten zu kommen.

Auf der anderen Seite hat sich ein System von Publikationen für die Jugend entwickelt, das erlauben wird, besser auf die Interessen und Fragen der Kinder und Jugendlichen einzugehen und ihnen die Ideen der Revolution in einer attraktiven Form zu vermitteln. Es ist wichtig, ausgehend von den Möglichkeiten des Landes nach Lösungen zu suchen, die die Qualität, Auflagen und Vertrieb der Publikationen verbessern helfen.

Die Tageszeitung "Juventud Rebelde", die in diesem Jahr ihren 15. Jahrestag begeht, hat eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung der Jugend gespielt und hat die Interessen und wichtigen Aktivitäten der jungen Generation beim Aufbau des Sozialismus widergespiegelt und damit seine Rolle als nationales Informationsorgan fortlaufend verbessert.

Die Kulturgruppen der Jugend wie die "Brigada Hermanos Saíz", die "Raul Gómez García" und die Bewegung der "Nueva Trova" haben sich weiter entwickelt.

Im Resultat des ihnen in diesen 5 Jahren gegebenen kräftigen Impulses, verzeichnen wir heute eine Zunahme ihrer Mitglieder auf mehr als 5.000 schöpferische Jugendliche, neue qualitative gute Werke und eine größere Teilnahme an nationalen und internationalen Aktivitäten. Aufmerksamkeit, die die Partei der Union der Jungen Kommunisten (UJC) schenkt, ist auf ihre organische Stärkung, auf die Entfaltung ihrer Aktivitäten und Initiativen, auf die ständige Verstärkung ihrer Fähigkeit, auf die ganze Jugend des Landes einzuwirken, gerichtet. Unser Ziel ist, daß die UJC, wie auch die Studenten- und Pionierorganisationen, darin fortfahren, ihre Persönlichkeit und auch ihre eigene Rolle noch mehr zu entwickeln und die Fähigkeit erwerben, aktiv, enthusiastisch und mit Unternehmungsgeist an der Erfüllung ihrer. Aufgabe zu arbeiten. Zu diesem Zweck ist es sehr wichtig, Arbeitsstil und -methoden der Partei in der Zusammenarbeit mit der UJC zu vervollkommnen. Es ist besonders notwendig, daß unsere Leitungsorgane und Grundorganisationen bei der regelmäßigen Analyse der Arbeit der Jugend und Studenten jene Aspekte konkretisieren, ja auch vertiefen, die Schwierigkeiten aufwerfen. Es ist wichtig, die richtige Nutzung der eingeschlagenen Wege für die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Partei und diesen Organisationen im Auge zu behalten. Einen positiven Einfluß können die Mitglieder der Partei ausüben, die in den Leitungsorganen und Grundorganisationen der UJC sind; ihnen muß die größtmögliche Aufmerksamkeit geschenkt werden. Unsere Partei muß in der Lage sein, rechtzeitig jegliche Unzulänglichkeiten in der Arbeit der UJC, den Studenten- und Pionierorganisationen zu entdecken, genauestens deren Grund kennen und den Jugendlichen dabei helfen, mit ihrer eigenen Intelligenz und revolutionärem Gespür Maßnahmen zu ihrer Überwindung zu ergreifen.

Wir haben unbegrenztes Vertrauen in unsere Jugend. Es sind Jugendliche, die in den Reihen unserer glorreichen revolutionären Streitkräfte stehen und ihre Schulen besuchen und die als Nachfolger der heldenhaften Kämpfer unserer Rebellenarmee die Errungenschaften unseres Volkes fest, selbstlos, diszipliniert und tapfer verteidigen. Es sind Jugendliche, die Tag für Tag unter extrem harten Bedingungen unsere Küsten und Strände bewachen, sich dem eingedrungenen und verdeckten Feind entgegenzustellen und sich als würdige und ehrenhafte Angehörige unseres Innenministeriums erweisen. Es sind heldenhafte und selbstlose Jugendliche, die heute, gerade in diesem Moment, auf ihrem Kampfplatz in den Wüstenebenen des Ogaden, in den Schützengräben von Lubango, in Cabinda und vielen anderen Orten stehen. Sie haben dort ihre Sierra Maestra. Dort verteidigen sie das Recht dieser Völker auf Freiheit, Brot, Würde und das Leben. Sie kämpfen für sie und für uns. Sie kämpfen für die Revolution und den Sozialismus.

Es sind Jugendliche, die einen großen Teil unserer beispielhaften opferwilligen internationalistischen Arbeiter, die, verteilt auf mehr als 30 Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, weit entfernt von ihren Familien, unter harten und schwierigen Bedingungen, ihren strengen Dienst schweigend und würdig zum Wohle anderer Völker ausüben.

Es sind Jugendliche, die als Hunderttausende unserer Arbeiter Tag für Tag in den Fabriken, in den Werkstätten, in den Hörsälen, auf dem Lande, auf dem Meer, größte Anstrengungen unternehmen, um die Revolution voranzubringen.

Die Revolution ist nicht beendet, auf dem langen Weg der Geschichte hat sie gerade begonnen. Bei grundlegenden Forderungen, die sich heute der neuen Generation stellen, sind die Entwicklung von Wissenschaft und Technik, die völlige Eroberung der Natur, die Erreichung eines höheren, gesellschaftlichen und politischen Bewußtseins, die Erfüllung der internationalistischen Pflichten, den Aufbau des Sozialismus beenden und bis zum Kommunismus voranzuschreiten. Die neue Generation wird auf der Höhe ihrer Zeit sein, wie die cubanischen Jugendlichen aller Epochen. In jeder Hinsicht besser vorbereitet, wird sie eine würdige Erbin der Revolutionäre von heute sein und die Ruhmestaten und Siege unseres Volkes vervielfältigen.


Die Partei


Unsere Kommunistische Partei, die beste Frucht der Revolution und im wahrsten Sinne des Wortes Garant ihrer historischen Kontinuität, kann auf diesem Kongreß große Leistungen aufweisen. Wir sind stolz darauf, jetzt eine Partei zu haben, die stärker, besser organisiert als früher ist, mit mehr Erfahrung und tief in den arbeitenden Massen verwurzelt. Auf unserem 1. Kongreß wurde besonders die soziale Zusammensetzung in den Reihen der Partei, ausgehend vom Ursprung ihrer Mitglieder und Kandidaten, betont. Ebenfalls wurde betont die Notwendigkeit, die Arbeit auf wichtigeren Gebieten der Wirtschaft und des sozialen Lebens des Landes zu leiten. Außerdem wurde auch betont die Notwendigkeit, die Vertretung der Frau in den Reihen der Partei zu erhöhen, insofern die Möglichkeiten und die vorhandenen Bedingungen dies zulassen.

In den letzten fünf Jahren konnte unsere Partei von 211.642 Mitglieder und Kandidaten am 31.12.75 auf 434,143 im Juli 1980 gebracht werden, was einer Verdoppelung gleichkommt.

Die Aufnahme neuer Mitglieder in den Reihen der Partei erfolgt nach strengen Kriterien, um die Qualität der Partei aufrecht zu erhalten. Unsere Führungskader und die Basisorganisationen achten darauf, daß dieses Prinzip streng verfolgt wird.

Hervorzuheben ist, daß die Zunahme unserer Mitglieder aus den von uns priorisierten Gebieten, insbesondere der Zuckerindustrie, dem Rest des Industriesektors, Transport, Erziehung und Bauwesen stammen. Wichtig sind auch die erzielten Erfolge in Landwirtschaft und Gesundheitswesen. Die Zahl der Grundeinheiten der Partei ist von 20.344 im Dezember 1975 auf mehr als 26.500 jetzt gestiegen. In den letzten drei Jahren sind 3.195 Einrichtungen neu gegründet. Von diesen Einrichtungen beschäftigen sich 2.222 mit Güter-Produktion und 806 mit der Erziehung. Dies hat zweifellos zu einem größeren, Einfluß unserer Partei auf die arbeitenden Massen geführt und ermöglicht die Unterstützung und Kontrolle der Einrichtungen, in denen sie tätig sind.

Bemerkenswert ist die Zunahme in den letzten Jahren der Zusammensetzung der Partei: waren es im Dezember 1975 36,3 Prozent der in Produktion und Verwaltung Beschäftigten, so sind es jetzt 47,3 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet dies das 2,9-fache im Vergleich zu 1975.

Daraus folgt, daß die Arbeiter den Hauptkern der Partei bilden, wie in der These über das Partei-Leben dargestellt, die auf dem 1. Kongreß angenommen wurde.

Dank dieser Zunahme ist die Zahl der Militanten und Bewerber, die direkt mit der Produktion, Verwaltung und Erziehung, einschl. Facharbeiter und Techniker, zu tun haben, auf 62,3 Prozent gestiegen.

Ohne Zweifel spiegeln sich diese Resultate positiv in der Arbeit der Partei wider, zeigen, daß die soziale Zusammensetzung aus den revolutionärsten Reihen der Gesellschaft herstammt und so einen größeren Einfluß auf die arbeitenden Massen ausübt. Dennoch angesichts der großen Zahl von Mitgliedern, die in den letzten Jahren der Partei beigetreten sind, ist eine konsequente Erziehung und systematische Arbeit der Massen erforderlich. In gleichem Maße wird es nötig sein, weiterhin die Mitgliederwerbung und Erweiterung der Partei vorrangig Aufmerksamkeit zu widmen, mit dem Ziel, den schon erreichten Stand der sozialen Zusammensetzung der Partei beizubehalten und weiter zu verbessern.

Die im Zeitraum erreichte Steigerung gestattete außerdem, daß sich der Anteil der Genossinnen von 14,1 Prozent 1975 auf 19,1 Prozent im Juli 1980 erhöhen konnte.

In dieser Hinsicht muß die Arbeit der Organisationen und Führungskader der Partei hervorgehoben werden, die in den letzten 3 Jahren eine intensive*und schwierige Arbeit geleistet haben.

Positiv muß die Tatsache bewertet werden, daß 35,5 Prozent der neuen Mitglieder in den vergangenen 5 Jahren aus den Reihen der UJC stammen, was zeigt, daß die UJC eine der Hauptquellen für den Nachwuchs unserer Partei ist.

Seit dem 1. Kongreß vor fünf Jahren haben die Basisorganisationen und Führungskader der Partei alle Regeln, die in den Statuten und Vorschriften über die Anwendung von Disziplinarverfahren aufgeführt sind, gesetzmäßig eingehalten.

In dieser Zeit hat man sich auf eine angemessene Anwendung von Disziplinarverfahren konzentriert, um damit eine bessere Erziehung aller Kommunisten zu erreichen. Während dieses Jahrfünfts haben die Disziplinarverfahren "Internen-Charakters" überwogen, verglichen mit denen, die zu Parteiausschlüssen führen. Wenn Fehler seitens der Mitglieder und Kandidaten begangen werden, ist die Partei weder erbarmungslos noch unduldsam.

Wir müssen zugeben, daß sowohl die Kritik wie die Selbstkritik noch nicht genügend im alltäglichen Leben der Basisorganisationen und Führungskader der Partei praktiziert werden, obwohl diese Kritik ein wichtiges Element ist, um die Mängel und Schwächen, die in den Aktivitäten unserer Kader, Mitglieder und Kandidaten, auftreten, zu beseitigen, Dies trifft insbesondere für die Basisorganisationen und die führenden Parteistellen zu. Ermutigende Ergebnisse sind erzielt worden nach dem Beschluß, der vom Sekretariat des ZK gefaßt wurde. Es ist notwendig, daß die verschiedenen Organisationen der Partei ihre Aufmerksamkeit auf die Problematik weiter richtet, um die strikte Erfüllung der Normen zu gewährleisten.

Die Partei ist entschlossen, im Kampf gegen Mängel, Fehler und Schwächen nicht zurückzuweichen. Weiterhin muß die Disziplin ihrer Mitglieder und Kandidaten mit Strenge aufrecht erhalten werden als Vorbild, das es von der Gesellschaft nachzuahmen gilt. Am 1. Januar 1976 traten die Statuten der Partei in Kraft. Seitdem sind unsere Kader, Mitglieder und Kandidaten, darüber im klaren, daß die Statuten die Kerne des Parteilebens bilden; die Einhaltung dieser Statuten und ihre rigorose Anwendung ist die tägliche Aufgabe für alle cubanischen Kommunisten. Das Bewußtsein über die Notwendigkeit des demokratischen Zentralismus als Voraussetzung für die ideologische und politische Arbeit und Aktion der Partei ist hoch.

Ebenfalls großes Verständnis herrscht auch, was die Einhaltung unserer leninistischen Prinzipien über die Organisation und Führung angeht.

Im Auftrag des I. Kongresses sind die Statuten ausgearbeitet und in die Tat umgesetzt worden. Kader und Mitglieder haben großen Fortschritt bei deren Studium erzielt.

Die Anwendung der Statuten hat zu einer Vertiefung und Erhöhung in der Arbeit der Partei auf allen Ebenen sowie zu einer Vervollkommnung der Beziehungen zwischen den Führungskadern und Basisorganisationen einerseits und den staatlichen Stellen, der UJC und den Massenorganisationen andererseits geführt.

Die Partei muß ihre Arbeit unter der UJC und den Massenorganisationen fortsetzen, eine Vorbedingung, um eine Verbindung mit den arbeitenden Massen und dem Volk im allgemeinen herzustellen.

Ein wichtiger Faktor bei den Erfolgen und Fortschritten auf dem Bereich der Wirtschaft ist der Arbeit der Partei zuzuschreiben. Hier kann man eine unermüdliche Arbeit bei der Kontrolle, Koordinierung und Unterstützung der Entwicklungspläne des Landes feststellen.

Die Arbeit der Partei, der Basisorganisationen und der Führungskader sowie deren Hilfsorganen zielte darauf, die Konsolidierung der Planwirtschaft, die Vervollkommnung der Mechanismen in der Führung der Wirtschaft und die Erhöhung der Qualität der Produktion zu erreichen. Gegenwärtig werden große Anstrengungen gemacht, um die Leistung und Organisation der Wirtschaft zu erhöhen. Dabei wird an eine Verstärkung der Autorität der Verwaltung gedacht mit Nachdruck auf bestimmte Bereiche der Wirtschaft, die dazu führen soll, das Wirtschaftsprogramm weiterkommen zu lassen. Erwähnenswert sind die Erhöhungen der Produktion und der Produktivität in den Bereichen des Zuckerrohrs, der Zuckerindustrie, der Landwirtschaft im allgemeinen, der Viehzucht, Hafen-, Bauwirtschaft, der industriellen Investitionen, anderer Industriezweige, Transport und öffentlichen Dienstes, sowie das angemessene Umgehen mit dem Einsatz von Arbeitskraft und Geräten.

Wir müssen in dieser Richtung weitergehen, wir müssen die Mechanismen der Wirtschaftsführung verbessern und den ganzen Produktionsprozeß so orientieren, daß unsere politischen Bedürfnisse und wirtschaftlichen Leistungen berücksichtigt werden.

Es ist wichtig, die Hilfsorgane der Führungsorganisationen mit fähigen Kadern zu verstärken. Besonders muß die Effizienz und Leistung des Apparates des ZK dazu beitragen, die Arbeit des Politischen Büros und des Sekretariats zu unterstützen.

Zu der Vervollkommnung der Methoden und Arbeit der Partei in dieser Periode haben u.a. die Kontroll- und Beratungsaktivitäten der Organisationen von oben nach unten, die Basisorganisationen eingeschlossen, mitgewirkt. Positiv ist auch zu bewerten die Zusammenarbeit der Führungskader und Mitglieder der Partei, die über die während der Arbeit entstandenen positiven und negativen Erfahrungen beraten haben und wie diese verbreitet bzw. beseitigt werden können.

Trotz der positiven Entwicklung bestehen noch Schwierigkeiten. Es ist erforderlich, die Ausbildung der Kader und Mitglieder der Partei zu erhöhen, damit diese ihre Funktionen besser ausüben und die Mängel durch weitere Maßnahmen beseitigt werden können.

Bei der Arbeit der Direktionsorganismen und der Basisorganisationen der Partei zeigen sich besonders die Erhöhung der Kollektivarbeit auf allen Ebenen, die Regelmäßigkeit bei der Durchführung von Versammlungen sowie das erworbene Verständnis, daß es den Vollversammlungen des Komitees zukommt, die wichtigsten Angelegenheiten in ihrem Bereich zu kennen und darüber zu entscheiden. Trotzdem - diese selben Organisationen und Direktionsorganismen und ihre Vollversammlungen eingeschlossen, analysieren, diskutieren und entscheiden nicht immer in der angemessenen Form über die grundsätzlichen Probleme. Die Partei muß weiterhin systematisch an diesem Aspekt arbeiten.

Auf den Versammlungen, die von den Basisorganisationen und den mittleren Instanzen der Parteiführung zur Vorbereitung des 2. Kongresses durchgeführt wurden, sind kritisch die Fortschritte und Schwierigkeiten analysiert, die in jedem Gebiet oder an jedem Ort festgestellt wurden; je nachdem wurden die Leitungen der Grundorganisationen und der Parteikomitees gewählt; und die Pläne und Arbeitsziele für die Mandatszeit wurden beschlossen. Diese Verfahren waren gekennzeichnet von breiter und freier Teilnahme bei der AnaIyse und der Annahme der einzelnen behandelten Angelegenheiten.

Die Kaderpolitik ist eine Aktivität, die unauflösbar mit der führenden Rolle der Partei auf wirtschaftlichem, politischem und sozialen Gebiet des Landes verbunden ist. Während des Fünfjahresplanes wurden die nötigen Schritte gemacht, um die Ausführung und die Kontrolle der Direktiven zu beginnen, die auf diesem Gebiet vom 1. Kongreß der Partei angenommen wurden.

Hierbei wurde das Hauptgewicht gelegt auf die Auswahl und Situierung der Kader. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, daß die Versetzungen der Kader durchgeführt werden in Übereinstimmung mit den aufgestellten Normen, wobei alle objektiven und subjektiven Faktoren berücksichtigt werden müssen, was die politischen, ideologischen, moralischen, kulturellen, technischen und beruflichen Fähigkeiten einschließt sowie die unerläßliche praktische Erfahrung. Gelegentlich sind diese Aspekte nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit berücksichtigt worden. Es ist nötig, darauf zu achten, daß sich derartige Situationen in Zukunft nicht mehr wiederholen.

Ein Aspekt der Kaderpolitik, der bisher noch nicht genug Beachtung gefunden hat, ist die Reserveliste, die uns ermöglicht, für jedes Amt einen geeigneten Genossen als Ersatz zur Verfügung zu haben. In den nächsten Jahren wird es erforderlich sein, in diese Richtung zu arbeiten.

Je größer der Kandidatenkreis ist, unter denen wir die Kader auswählen, umso einfacher ist es, die Fähigsten zu fördern.

Es ist nötig, die Mechanismen zu verbessern, die es uns erlauben, die erforderlichen Kriterien für eine genaue und objektive Einschätzung’ jedes Kaders zu kennen und damit zu erreichen, daß diese Einschätzung das Ergebnis seiner Arbeitsführung auf dem Posten, den er innehat, widerspiegelt - einschließlich seiner Erfolge, Schwächen und Perspektiven.

Die Partei, die UJC und die Massenorganisationen haben daran gearbeitet, daß in ihren Führungsorganen ein angemessener Anteil von Arbeitern vorhanden ist, die aus den Bereichen Produktion, Lehre oder Dienstleistungen kommen. Eine beredte Sprache spricht die Tatsache, daß beim letzten Versammlungsverfahren, durchgeführt 1980 in den Provinz- und Stadtkomitees der Partei, diese Arbeiter 33 bzw. 53 Prozent darstellten. Bei der UJC waren es 1979 33,7 bzw. 52,4 Prozent der Mitglieder.

Die Massenorganisationen haben ebenfalls bei der Integrierung ihrer Führungsorgane die aufgestellten Proportionen erfüllt.

Diese Ergebnisse werden sich zweifelsohne niederschlagen in einer angemesseneren Klasseneinstellung gegenüber den anstehenden Angelegenheiten, in größere Disziplin, Kollektivgeist, Hingabe und Opferbereitschaft. Gleichfalls werden sie dazu führen, daß die Führungsorgane der Basis mehr Aufmerksamkeit widmen werden.

Die in dieser Zeit gemachten Anstrengungen hinsichtlich der Kaderpolitik zeigen im allgemeinen einige Fortschritte: dennoch müssen wir unsere Aktivitäten noch intensiver in dieser Frage gestalten.

Die Parteischulen - deren 20. Jahrestag wir in diesem Jahr begehen - haben eine positive Arbeit bei der politischen und ideologischen Vorbereitung der Kader geleistet. In den 5 Jahren haben 24.512 Genossen einen Abschluß gemacht und 519 erhielten den Titel des "licenciado" in Sozialwissenschaften.

Bedeutende Fortschritte können festgestellt werden bei der Erhöhung des wissenschaftlichen Niveaus der Lehre dank der Weiterbildung der Lehrer. Mehr als 90 Prozent von ihnen haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder studieren, um es zu erreichen.

Merklich gebessert hat sich die Arbeit der Schulen der UJC und der der Massenorganisationen. Die Schulen haben außerdem dazu beigetragen, mehr als 1.200 Studenten aus anderen Ländern auszubilden, welche außer dem theoretischen Unterricht die Erfahrungen Cubas beim Aufbau des Sozialismus kennengelernt haben.

Trotz dieser Resultate müssen die Parteischulen und die der UJC und der Massenorganisationen weiterhin ihre Arbeit verbessern, um das wissenschaftliche Niveau zu erreichen, das die immer komplexer werdende Ausbildung der Kader für den sozialistischen Aufbau erfordert.
v Das Programm der Gruppen für das politische Studium hat sich weiter entwickelt mit zufriedenstellenden Ergebnissen bei der Anhebung des politischen und ideologischen Niveaus der Mitglieder der Partei, der UJC und des ganzen Volkes. Es ist notwendig, die Qualität dieser Studiengruppen weiter zu verbessern und den Formalismus zu beseitigen, der sich gelegentlich bei einigen dieser Gruppen eingestellt hat.

In dem Jahrfünft haben 81.324 Mitglieder und Kandidaten der Partei Kurse zum Studium des Marxismus-Leninismus besucht. Von ihnen erhielten 16.034 einen Abschluß in den Basiskursen der Provinzschulen der Partei, 65.290 in den Zentren der politisch-ideologischen Weiterbildung.

Die gemachten Erfahrungen bestätigen, daß diese Zentren fundamental sind für die marxistisch-leninistische Vorbereitung der Parteimitglieder. In ihnen arbeiten mehr als, 2.000 Genossen als Lehrer und Direktoren, die in ihrer absoluten Mehrheit Parteiaktivisten sind. Im nächsten Jahrfünft wird die Anzahl der Zentren erhöht und es wird daran gearbeitet werden, damit das Lehrniveau erhöht wird. Die Kurse für Kandidaten, die im September 1976 begannen, sind sehr wertvoll für die Vorbereitung dieser Genossen.

Das Studium des Marxismus-Leninismus durch die Arbeiter der Presse, der Kunst, der Erziehung und der Wissenschaft ist noch ungenügend. Eine größere Aufmerksamkeit für diese wichtige Aufgabe seitens der staatlichen und sozialen Institutionen und der Gewerkschaften ist erforderlich.

Während des Jahrfünfts ist ein wichtiger Fortschritt bei der Schulbildung der Parteikader gelungen. Es wurde die auf: dem 1. Kongreß getroffene Vereinbarung erfüllt über die Notwendigkeit, daß die Mehrheit von ihnen die Oberschulreife erreicht. Zur Zeit besitzen 75,5 Prozent diesen Abschluß, verglichen mit 16 Prozent 1975.

Die Kader, die dieses Niveau noch nicht erreicht haben, sollten ihre Studien fortsetzen, bis es ihnen gelingt.

Die schulische Situation der Mitglieder und Kandidaten ist auch sehr günstig, vor allem, wenn wir sie vergleichen mit der von 1975, als 60,3 Prozent der Parteimitglieder lediglich die Grundschulausbildung besaß. Es ist gelungen, daß 89,7 Prozent die Vereinbarung des 1. Kongresses erfüllt haben, nämlich das 8. Schuljahr oder mehr abzuschließen. Trotz dieser Erfolge ist es nötig, daß alle Organisationen der Partei daran arbeiten, daß die Mehrheit der Mitglieder - außer jenen, die körperliche oder geistige Behinderungen haben - die 9. Klasse erreichen. Es ist wichtig, darüberhinaus die technische, berufliche und Ausbildung für den Arbeitsplatz voranzutreiben. Es ist erforderlich zu wiederholen, daß studieren und lernen eine permanente Pflicht jedes Kommunisten ist.

Als Ergebnis der Vereinbarungen des 1. Parteikongresses hat sich der Unterricht des Marxismus-Leninismus günstig innerhalb des nationalen Erziehungssystems entwickelt. Hunderte von Lehrern wurden ausgebildet und große Anstrengungen sind in anderer Hinsicht der Arbeit unternommen worden. Um die noch zur Zeit bestehenden Mängel auszumerzen und um diese Aktivität täglich mehr zu perfektionieren, ist es nötig, der Ausbildung von Lehrern noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen, um zu gewährleisten, daß sich der Unterricht des Marxismus-Leninismus in den nächsten 5 Jahren generalisiert auf 100 Prozent der Studenten. Es muß das Ausbildungsniveau dieser Lehrer angehoben werden, die methodische Beratung muß entwickelt werden und die bibliographischen Probleme gelöst werden, denen sie sich gegenüber sehen.

Die Ergebnisse der Forschungen auf dem Gebiet der marxistisch-leninistischen Theorie sind in diesem Jahrfünft ungenügend gewesen. Diese Aktivität muß verbessert werden, die Anzahl der Untersuchungen erhöht werden; es muß sichergestellt werden, daß die ausgesuchten Probleme eng gebunden sind an die Notwendigkeiten des sozialistischen Aufbaus in unserem Land; die wissenschaftlichen Institutionen, die sich dieser Aktivität widmen, müssen gestärkt werden und die erhaltenen Ergebnisse verbreitet und angewendet werden.

Vor 1 1/2 Jahren begannen ihre Arbeit das Nationale Komitee und Provinzkomitees der Kontrolle und Revision der Partei. Diese Arbeit wurde mit einer kleinen Anzahl von Kadern . begonnen, es wurden sorgfältige und genaue Analysen von jedem vorgelegten Ziel erstellt, um auf diese Weise Erfahrungen zu sammeln, die nötig sind, um eine derartig delikate Aktivität auszuweiten. Die erzielten Ergebnisse sind positiv und ermutigend. Mit Strenge ist für die Reinheit der Partei gesorgt worden, und gleichzeitig sind einige Irrtümer und Ungerechtigkeiten behoben worden, die an Mitgliedern und Kandidaten begangen wurden. Die Revisionsarbeiten ihrerseits haben eine wichtige Rolle gespielt bei der Kontrolle der Finanzen und Hilfsmittel, die die Partei verwaltet. In den nächsten Jahren wird die Arbeit dieser Organe, die von einem absoluten Gerechtigkeitssinn getragen werden, weiter entwickelt und ausgebaut.

Es freut uns bestätigen zu können, daß auf den höchsten Ebenen der Partei die Prinzipien der kollektiven Führung streng angewendet wurden. Hunderte, von Malen hat sich in diesen Jahren sowohl das Politbüro als auch das Sekretariat unserer Partei versammelt. Das ZK hat ständig die entsprechenden Vollversammlungen abgehalten. Die unterschiedlichsten Themen staatlichen, Partei- und internationalen Charakters sind kollektiv analysiert worden. Keine wichtige Frage wurde ohne diese Methode entschieden. Es ist wirklich beispielhaft und ein Anlaß zum Stolz, mit welcher Strenge dieses grundlegende Prinzip des Marxismus-Leninismus im Kreise unserer Führung erfüllt wird. Es haben hier nicht die geringsten Fraktionen oder Gruppen bestanden und die Prinzipien der internen Demokratie, des demokratischen Zentralismus und die straffe Disziplin herrschen in unserem Parteileben.

Wir sind sehr gewachsen in den letzten Jahren, und wir sind gut gewachsen. Niemals haben wir die Qualität für die Quantität geopfert und wir werden es niemals tun. Wenn wir heute mehr sind, die diese hohe Verantwortung des Mitglieds und Kandidaten der Partei zeigen, dann zeigt diese Tatsache nur, wie sehr in diesen Jahren der revolutionäre Geist und die Beispielhaftigkeit in unserem Volk gestiegen sind. Welche Schwierigkeiten werden wir durch diese eindrucksvolle Macht nicht besiegen können? Vor allem ist es erforderlich, die Moral, die Autorität, das Prestige und das Revolutionäre der Kommunisten zu bewahren. Und dieses wird uns immer mehr gelingen in dem Maß, in dem wir unsere Rolle als Kommunist so auffassen, daß wir die ersten bei der Arbeit, bei der Opferbereitschaft, Selbstlosigkeit und revolutionären Bescheidenheit sind. Wir werden die Vorhut sein nicht aufgrund dessen, was wir selbst von uns denken, sondern was das Volk von uns denkt. Es ist eine schwierige, aber würdige und ermutigende Aufgabe, zur Vorhut zu gehören bei einem Volk, das selbst Vorhut ist; Kommunist zu sein in einem Volk von Kommunisten. Die tiefste und permanente Verbindung mit den Massen war gestern, ist heute und muß morgen immer die Richtschnur für unsere Partei sein. Verpflichten wir uns alle, Wächter der revolutionären Reinheit unserer Partei, unserer Einheit und unserer Ideologie zu sein! Damit dienen wir nicht nur unserem Vaterland, sondern auch der Sache des Sozialismus und des Kommunismus in der ganzen Welt.


Der ideologische Kampf


In einer bestimmten Phase während dieser letzten 5 Jahre wurde deutlich, daß wir in unserem Land von einigen Lastern infiziert waren. Manche glaubten vielleicht, daß die Stabilisierung der Institutionen, die sozialistische Legalität, die Einrichtung der Organe der Volksmacht (Poderes Populares) und die schrittweise Einführung des Leitungs- und Planungssystems in der Wirtschaft von ganz allein Wunder bewirken würden, und daß die Dinge automatisch besser gehen müßten, auch ohne die wesentliche und unerläßliche menschliche Anstrengung. Schlimmer noch: Anzeichen von fortschreitender Schwächung einer entschiedenen Haltung begann sich breitzumachen, von Verweichlichung, von fehlender Entschlossenheit; Privilegien, Bequemlichkeiten und dergleichen Symptome mehr, während gleichzeitig die Arbeitsdisziplin abnahm. Der schlimmst unserer Feinde hätte uns nicht mehr Schaden zufügen können. War unsere Revolution etwa auf dem Weg des Verfalls, und das vor der Haustür unseres imperialistischen Feindes? Was das ein unausweichliches Gesetz für jede. Revolution an der Macht? Das konnte unter keinen Umständen so sein, noch konnte es gestattet werden. Es bewies, daß die Entschlossenheit in einer Revolution niemals vernachlässigt werden darf. Die Probleme wurden öffentlich erörtert, Maßnahmen wurden getroffen, es wurde damit begonnen, jene schädlichen Tendenzen zu überwinden. Aber das genügt nicht, wir müssen ständig auf der Hut sein und unsere Wachsamkeit’ und rigorose Entschlossenheit steigern gegen jede kleinbürgerliche Haltung, Bequemlichkeit, Schwächung der revolutionären Disziplin und jedewede Anzeichen von Korruption, so unbedeutend sie auch scheinen mögen. Das soll uns zur Warnung dienen und als Beispiel. Die einmütige Unterstützung des Volkes im Kampf für die Entschlossenheit und gegen jede Verweichlichung und Bequemlichkeit zeigt, wie tief die moralischen Prinzipien der Revolution in die Massen eingedrungen sind und daß unser Prozeß keineswegs schwächer, sondern immer stärker wird. Ständige Wachsamkeit ist nicht nur der Preis der Freiheit, wie jemand gesagt hat, sondern auch der Preis der Revolution.

Das kommunistische und internationalistische Bewußtsein hat sich in den letzten Jahren in unserem Volk zweifellos vertieft. Bei dieser Behauptung beziehen wir uns nicht nur und nicht einmal hauptsächlich auf die wichtigen Fortschritte, die in der kulturellen und theoretischen Bildung festzustellen sind. Wir beziehen uns vor allem auf die konkreten Fakten, bei denen unsere Massen dieses Bewußtsein manifestieren. Im ganzen Land finden wir heute eine festere Haltung, was Arbeit, Organisation, Entschlossenheit, Kampfbereitschaft und revolutionäre Unnachgiebigkeit betrifft. Das ist besonders in unserer Arbeiterklasse spürbar. Auch die Haltung der Intellektuellen hat sich in diesen Jahren hervorgetan. Zehntausende Lehrer, Ärzte und andere Fachleute leisten eine selbstlose Arbeit im ‚Lande und bieten sich mit Begeisterung für schwierige und ehrbare Aufgaben im Ausland an. Hunderttausende Soldaten und Reservisten unserer Revolutionären Armee haben ihre leidenschaftliche Bereitschaft ausgedrückt, sich an der internationalen Hilfe zu beteiligen, die wir den Brudervölkern gewähren, die Opfer von Aggressionen sind. Und Millionen von Landsleuten zeichnen sich heute durch Festigkeit in einem Leben aus, das wirklich proletarisch, karg, kollektiv, ehrlich und diszipliniert ist.

Das soll jedoch nicht heißen, daß wir immer das Beste in unserer politischen und ideologischen Arbeit gemacht haben, und schon gar nicht, daß wir triumphieren und die. Hände in den Schoß legen können.

Man muß die besonderen Umstände begreifen, unter denen Cuba sich seit mehr als 20 Jahren seine Auseinandersetzung mit dem Imperialismus im ideologischen Bereich liefert. Die unmittelbare Nähe des reichsten und aggressivsten kapitalistischen Landes wenige Meilen vor unserer Küste; das Paradies des Individualismus, des Spiels, ‚der Drogen, der Prostitution und anderer entfremdeter Übel zwingen uns dazu, einer offenen und ständigen Herausforderung mit Mut zu begegnen.

Die Vereinigten Staaten waren in der ganzen Geschichte der große Feind unseres Landes. Seit der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts haben hier mehrere Faktoren starke annexionistische Bewegungen entfacht, die sich der Sache der Unabhängigkeit widersetzten: Die spanische Kolonialherrschaft einerseits, andererseits die Existenz der Kreolenklasse, die die meisten Kaffee- und Zuckerplantagen sowie Tausende von Sklaven besaß. Für viele dieser Landbesitzer war es wichtiger, durch eine Vereinigung mit den USA das Sklavensystem zu sichern, als die nationale Unabhängigkeit. Sie fürchteten die Erhebung der Sklaven in einem Unabhängigkeitskampf und den Verlust ihrer ökonomischen und sozialen Privilegien, oder daß Spanien die Sklaven auf Druck von England befreien würde. Das erklärt, daß Cuba das letzte lateinamerikanische Land war, das sich von der spanischen Herrschaft gelöst hat, fast hundert Jahre später als die anderen Kolonien. Dennoch konnte der Annexionismus nicht die Entwicklung einer starken nationalen Bewegung verhindern, die in den großen Kriegen von 1868 und 1895 ihre Kraft und ihr Freiheitsstreben bewies.

Die Yankee-Intervention, das "Platt Amendment", die Aneignung der Reichtümer des Landes und die Einführung eines kolonialen Regimes frustrierten die Hoffnungen unseres Volkes und versetzten dem Nationalgefühl einen tiefen Schlag. Praktisch waren wir von den Vereinigten Staaten annektiert. Das Yankee-System, die Ideologie, Gesetze, Kultur, ihre Sitten und Gebräuche, ihre Vorurteile und Laster wurden zu unserem kolonialen und abhängigen Lebensstil. Unsere Wirtschaft reduzierte sich auf ein Anhängsel des nordamerikanischen Monopolkapitals. Wir waren eine Art Yankee-Besitz.

Vor 1959 wollten zahllose Cubaner aus dem unterentwickelten Land ‚in die Metropole emigrieren. Diese ökonomische Emigration wurde von den USA durch zahlreiche Beschränkungen auf einige zehntausend begrenzt.

Nach dem Sieg der Revolution öffneten die USA Stück für Stück ihre Tore, um Kriegsverbrecher, Folterer und Volksbetrüger aufzunehmen, sowie Grund- und Hausbesitzer, Großhändler, halt Ausbeuter jeder Art. Aber die USA unternahmen auch große Anstrengungen, um Ingenieure, Ärzte, Verwaltungsleute und sogar mittlere Fachkräfte und Facharbeiter abzuziehen. Sie mißbrauchten so ihre Möglichkeiten als reichster Industriestaat der Welt mit viel höherem Lohn- und Lebensstandard als Cuba, um unser Volk auszubluten und den revolutionären Prozeß zu liquidieren. Diese Politik wurde mit der Wirtschaftsblockade verbunden, mit Drohungen und Angriffen jeder Art. Die Revolution hat diese Herausforderung mutig angenommen und allen, die es wollten, die Ausreise genehmigt. Wir waren entschlossen, ein neues Vaterland zu schaffen und die sozialistische Revolution freiwillig und mit absolut freien Männern und Frauen zu verwirklichen. Gleichzeitig nahmen wir uns vor, unsere Universitäten und Schulen auszubauen, um Hunderttausende Spezialisten und Facharbeiter auszubilden.

Millionen von Menschen, die überwältigende Mehrheit unseres Volkes, wollten trotz Wirtschaftsblockade und lebensgefährlicher Bedrohung lieber hier leben, als ihre Heimat zu verlassen. So war es unsere sozialistische Revolution mit ihrem selbstlosen, heldenhaften Kampf, die schließlich in Cuba das Nationalgefühl festigte. In den Jahren der Revolution entstand eine neue Generation von Ärzten, Ingenieuren, Lehrern, Technikern an der Seite jener anderen Fachkräfte, die dem Vaterland die Treue gehalten hatten. Insgesamt haben wir heute eine viel größere Anzahl, und sie sind qualifizierter, bewußter, kämpferischer. Heute arbeiten unsere Fachkräfte sogar in mehr als 30 Ländern.

Aber der Imperialismus hört nicht auf, gegen das cubanische Nationalbewußtsein zu kämpfen und ständig auf die Probe zu stellen. Das geschieht durch Protzerei mit einem Reichtum, der großenteils von den Ressourcen und dem Schweiß der unterentwickelten Völker erbeutet wurde. Und es geschieht mit Bestechung. Die Bürger unseres Landes werden zu Flucht und Verrat aufgehetzt. Außerdem wird der Umstand ausgenutzt, daß Zehntausende von Familien getrennt sind. Und während die USA einerseits die legalen Einreisen rigoros beschränken, stimulieren, verbreiten und bejubeln sie mit zynischer Propagandaabsicht die illegalen Ausreisen wie Heldentaten - auch wenn dabei Schiffe gekapert, Geiseln genommen und Menschen umgebracht werden.

Trotz der gigantischen Kräfte, die die Revolution in die wirtschaftliche und soziale Entwicklung und vor allem in die Erziehung gesteckt hat, bleibt immer noch ein gesellschaftliches Erbe der Vergangenheit, Individuen ohne nationale Bindung. Hinzu kommt die Tatsache, daß unsere sozioökonomischen Bedingungen als die eines Entwicklungslandes immer noch deklassierte Elemente hervorbringen, antisoziales Lumpenproletariat, das naturgemäß besonders anfällig für die Verlockungen und Ideen des Imperialismus ist.

Für lange Zeit, heute und morgen, liefern sich deshalb die cubanische Revolution und der imperialistische Feind eine wilde ideologische Schlacht, und zwar nicht nur auf dem Feld der revolutionären und politischen Ideen, sondern auch im Bereich der nationalen und patriotischen Empfindungen unseres Volkes. Die anderen finden sich nicht ab mit einem revolutionären und sozialistischen Cuba; mit einem Cuba, das sich für immer von den USA befreit hat; mit einem Cuba, das im Kampf gegen den Yankee-Riesen widerstanden hat und gewachsen ist; mit einem Cuba, wo das Nationalgefühl tiefer, echter und gefestigter ist denn je.

Es stimmt, daß unser Land bescheiden lebt, ohne Glanz und Luxus. Aber wir haben ein unverrückbares Vertrauen in die Richtigkeit unserer Überzeugungen, in unsere Würde, unsere Moral. Und das alles befähigt uns, der ganzen Kraftmeierei der imperialistischen Konsumgesellschaft zu trotzen. Diesmal sind die Imperialisten auf die Knochen und Muskeln unseres Volkes gestoßen, diesmal konnten sie uns nicht die Spezialisten und Facharbeiter wegnehmen, sondern mußten mit dem Abschaum unserer Gesellschaft vorlieb nehmen.

Der Aufmarsch des kämpferischen Volkes wird in die Geschichte eingehen, wie überhaupt die Beteiligung der Massen gegen die Provokationen von seiten der Botschaften Perus und Venezuelas, die Mariel-Operation und die militärische Bedrohung durch die Yankees.

Solche großartige Massenmobilisierung hatte es in der Geschichte unseres Landes noch nicht gegeben. Sie haben wieder einmal den Bewußtseinsstand unterschätzt, den unser Volk erreicht hat. Die Revolution und die Massen entschieden, die Herausforderung ein für allemal anzunehmen. Der imperialistischen Propagandakampagne im Zusammenhang mit den Vorfällen in der peruanischen Botschaft haben wir mit unverrückbarer Festigkeit widerstanden.

Die Antisozialen, die von den kapitalistischen Presseagenturen gleich als "Dissidenten" bezeichnet wurden, haben sich selbst entlarvt, und alle Lügen verflüchtigen sich ins absolut Lächerliche. Das Volk gab eine unübertreffliche Probe an Kraft, Einheit, Bewußtsein, Kampfbereitschaft und Disziplin. Besonders die Jugend tat sich in dieser großen politischen und ideologischen Schlacht hervor und hat in Ehre ihre ersten revolutionären Lorbeeren errungen. Während Cuba die größte Reinigung seiner Geschichte vollzog, haben die Massen und die Revolution sich außerordentlich gefestigt. Dieser Prozeß hat das Nationalgefühl vertieft. sowie die Bereitschaft, die Prinzipien des. Sozialismus und des proletarischen Internationalismus um jeden Preis zu verteidigen. Er hat auch dazu beigetragen, den Kampf für die Produktion und die Disziplin zu stärken und unsere eigenen inneren Schwächen zu überwinden. Der Feind hat ein weiteres Mal gelernt, daß man unser Volk nicht ungestraft herausfordern darf.

Nach unserer Einschätzung ist die Schlacht, die die Massen im April und Mai 1980 geliefert haben, einer der wichtigsten politischen, ideologischen und moralischen Siege, die die Revolution in ihrer Geschichte errungen hat.

Wir betonen noch einmal, daß dieser Kampf sich günstig auf die nationale Anstrengung ausgewirkt hat, um ein ganzes Bündel von ideologischen Problemen zu lösen, die in letzter Zeit an Boden gewonnen hatten.

Daß das Volk den antisozialen Abschaum verabscheut, bedeutet auch, daß es die Disziplinlosigkeit, das Parasitentum, die Bequemlichkeit, die Nachlässigkeit und die anderen negativen Phänomene verabscheut, unter denen wir gelitten haben. Diese Haltung verband sich mit den Maßnahmen, die in den letzten Monaten in den Bereichen Politik, Gesetze, Lohn und Verwaltung getroffen wurden. So kam es in unserer Gesellschaft zu einem spürbaren Anstieg an Entschlossenheit und Ordnung. Natürlich ist das nicht eine Eintages-Kampagne. Die Anstrengungen, die unternommen wurden, beabsichtigen wir ganz energisch fortzusetzen und die Probleme zu einer abschließenden Lösung zu bringen.

In der derzeitigen Situation ist es noch nicht möglich, eine endgültige politische Bilanz zu ziehen, was die Beziehungen zur cubanischen Gemeinschaft im Ausland betrifft. Infolge des tiefen Unmuts, der in unserem Volk durch die Dinge entstanden ist, die nach den wiederholten Provokationen in den Botschaften von Venezuela und Peru passierten, wurden die Besuche auf ein Minimum reduziert. Unsere diesbezügliche Politik wird von der Haltung abhängen, die die neue Administration der USA einnimmt. Wir werden sehen, ob Herr Reagan die Rechte der US-Bürger und -Ansässigen, nach Cuba zu reisen, aufhebt oder nicht. Nach Cuba zu reisen, wird sich für die hier Gebürtigen außerdem strikt auf diejenigen beschränken, die keinerlei feindseliges Verhalten gegenüber ihrem Herkunftsland haben, nicht illegal das Land verlassen haben und die außerdem der Revolution mit einwandfreiem Respekt zu begegnen fähig sind. Jedem Versuch konterrevolutionärer Aktivitäten wird mit drastischen Maßnahmen geantwortet werden. Auf jede Spekulation wirtschaftlicher Vorteile im Zusammenhang mit diesen Besuchen wird verzichtet.

Einer der Faktoren, der in einem bestimmten Moment zu einer gewissen Schwächung der wirtschaftlichen und sozialen Aktivität beigetragen hat, war der häufige Mangel an genügend kritischem und selbstkritischem Bewußtsein.

So wie dieses Phänomen sich herausgebildet hat, manifestierte es sich auf vielen Gebieten und erreichte in gewissem Grade sogar die Partei. Formalismus und Konformismus blühten in einigen Bereichen und besonders die kleinbürgerliche Haltung, sich mit niemandem anzulegen - als ob die Revolution nicht eine ständige Auseinandersetzung mit allem Unrechten und Mißlungenen wäre. In der Verwaltung hat diese Tendenz außerdem negative Folgen für die Arbeitsdisziplin gehabt sowie für die angemessene Verwendung und Kontrolle der Mittel.

Es ist zurecht und wiederholt gesagt worden, daß unsere politische und ideologische Arbeit nicht abstrakt sein darf, sondern unlöslich verbunden sei muß mit den konkreten nationalen und internationalen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen, die sich im jeweiligen Moment stellen. Während wir die theoretische Schulung der Kader, der Parteimitglieder und des ganzen Volkes fortsetzen sowie die unnachgiebige Verteidigung des Marxismus-Leninismus und den Kampf gegen seine Verfälscher aufrecht erhalten, müssen wir uns gleichzeitig besonders um die ökonomische Bildung der Arbeiter im Rahmen der sozialistischen Prinzipien und Gesetze kümmern. Das gleiche gilt für die moralische Erziehung der Kinder und Jugendlichen und für die Stärkung des kommunistischen und internationalen Bewußtseins aller unserer Bürger. Die Freiwillige Arbeit wird weiterhin mit besonderem Elan betreut und vorangebracht werden, denn sie ist ein ‚unersetzlicher Faktor bei der Herausbildung einer neuen Haltung gegenüber der Arbeit in der Gesellschaft. Ganz allgemein bekräftigt die Erfahrung der letzten Zeit unsere Überzeugung des außerordentlichen Stellenwertes, den moralische Faktoren in unserer Revolution weiterhin einnehmen müssen. Sie machen uns unangreifbar für die bürgerliche Ideologie, stärken unser Bewußtsein gegenüber Bedrohung und Aggression des Feindes und formen das ganze Volk zu einem unbesiegbaren Heer, das bereit ist, bis zum letzten Atemzug für seine Sache zu kämpfen.

Im Bewußtsein der Bedeutung dieser Front liefert unsere Partei eine entschlossene ideologische Schlacht. Dazu gehört seit dem 1. Parteitag eine systematische Arbeit in Form von Einsätzen, Kampagnen, Ausstellungen und Massenveranstaltungen. Im Mittelpunkt standen Gedenkfeiern und Anlässe großen Ausmaßes wie die XI. Weltjugendfestspiele, die VI. Gipfelkonferenz der nichtpaktgebundenen Staaten, der 60. Jahrestag der Oktoberrevolution, der Aufmarsch des kämpferischen Volkes und der erste cubanisch-sowjetische Raumflug.

Das Thema der ökonomischen Bildung der Arbeiter hat einen wichtigen Platz in unseren Massenmedien und in der ganzen Parteipropaganda eingenommen. In dieser Richtung ist jedoch noch eine viel stärkere Vertiefung erforderlich. Unsere Öffentlichkeitsarbeit muß den Produktionsproblemen noch mehr Aufmerksamkeit widmen, die besten Erfahrungen verbreiten und ganz allgemein gründlicher werden.

Die ideologische Schulung der Massen, besonders der Jugendlichen und Kinder, in den Prinzipien der sozialistischen Vaterlandsliebe und des proletarischen Internationalismus erfordert eine systematische Arbeit. Das Bemühen um geschichtliche Vermittlung nimmt dabei einen entscheidenden Platz ein. Es gilt aufzuzeigen, wie unser revolutionärer Prozeß die besten Traditionen mit den universellen Prinzipien des Sozialismus vereint und daß die cubanische Revolution Teil einer weltweiten revolutionären Bewegung ist. Um zu dieser Aufgabe beizutragen, hat die Partei die Organisierung aktiver Historiker angeregt.

Die Prinzipien des Internationalismus sind breit und konsequent durch unsere Arbeit der revolutionären Orientierung erörtert worden. Wir haben uns bemüht, im Ausland ein echtes Bild der cubanischen Revolution zu verbreiten, unsere Erfolge, Schwächen und Probleme aufzuzeigen, wie z.B. die Ergebnisse des Sozialismus in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Unser Volk hat auf eindrucksvolle Weise seine politische Kultur verbessert und erhält eine angemessene Information über die Hauptaspekte der internationalen Situation.

Wir werden uns weiterhin bemühen, daß unser ganzes Volk eine Erziehung im Sinne eines wissenschaftlichen Verständnisses von Natur und Gesellschaft erfährt. Damit soll alten Vorurteilen der Boden entzogen werden und gleichzeitig sollen die neuen Sitten und Gebräuche gefestigt werden, die die brüderlichen und solidarischen Beziehungen in unserer sozialistischen Gesellschaft stabil machen.

In den letzten Jahren hat unsere Partei zunehmend Instrumente entwickelt, mit denen eine wirksamere Informationsarbeit der Kader und Mitglieder erreicht wurde, was deren Zuständigkeit betrifft. Daß es heute ein Netz von siebentausend nicht-professionellen Dozenten gibt, hat bei dieser Aufgabe merklich geholfen. Es wird daran gearbeitet, die angemessene theoretische Schulung und systematische Verbesserung der Multiplikatoren zu sichern. In der Verlagstätigkeit der Partei wurden in den letzten Jahren mehr als 600 Titel zu politischen und ideologischen Themen publiziert. Durch die Einrichtung von Bibliotheken in unseren Basisorganisationen wurde für diese Literatur eine weite Verbreitung geschaffen. Die schriftliche Parteipropaganda hat Erfolge erzielt, aber ihr Inhalt und ihre künstlerische Qualität kann noch verbessert werden. Wir verfügen über ein wirksames System zur Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, Ausstellungen und anderen politischen Aktivitäten. Als Mittel, um die Meinung und Kriterien des Volkes zu konkreten Problemen zu untersuchen und zu erfahren, wurden die dafür gebildeten Gruppen beibehalten. Deren Arbeit kann ein wirksames Instrument für die Partei sein und muß besser entwickelt werden.

Die Partei hat der Qualitätsverbesserung und dem Niveau der politischen und ideologischen Inhalte in den Massenmedien eine bevorzugte Aufmerksamkeit gewidmet. Es wurden Richtlinien verabschiedet, um den Grundsatz des 1. Parteitages bezüglich Presse, Radio, Fernsehen und Film besser erfüllen zu können. Dazu gehört der Beschluß des Politbüros über den Stellenwert der Parteizeitung und der anderen Pressorgane; die Richtlinien über die Zirkulation und Verteilung von Publikationen; die Festlegung von Aufbau und Gestaltung der Zeitungen und Zeitschriften; die Programmpolitik für Radio und Fernsehen sowie die Prinzipien und Normen der Gegenpropaganda.

Die Massenmedien haben in diesen letzten Jahren beachtliche Erfolge bei der Erfüllung ihrer Aufgaben erzielt, die ihnen, bei unserer sozioökonomischen Entwicklung und in der ideologischen Auseinandersetzung mit dem Imperialismus zukommen.

Unser Pressewesen ist weiter angewachsen. Es wurden beachtliche Anstrengungen unternommen, um jede Provinz mit ihrer eigenen Zeitung zu versehen, inklusive die Insel der Jugend. Die tägliche Auflage dieser Organe beträgt heute mehr als 264.000 Exemplare. Es sind neue Publikationen erschienen für Kinder und Jugendliche, für Arbeiter, für den öffentlichen Dienst und für Wissenschaft. Die Auflage der nationalen Presse wurde erhöht und erreicht gegenwärtig 930.000 Exemplare täglich. Die Verfügbarkeit der Zeitungen ermöglicht einen Landesdurchschnitt von 8 Lesern pro Exemplar. Mit insgesamt 1,2 Millionen Zeitungen täglich und mehr als 5 Millionen Zeitschriften und Blättern monatlich sind die Ergebnisse der Anstrengungen bemerkenswert.

Die Notwendigkeit einer technischen Modernisierung. unseres Pressewesens muß in den nächsten Jahren in Übereinstimmung mit den Möglichkeiten des Landes berücksichtigt werden.

Die "Granma" hat ihre Aufgabe in hervorragender Weise erfüllt, unser Volk zu informieren, zu orientieren und aktiv zu seiner Erziehung und zur Vertiefung seines revolutionären Bewußtseins beizutragen. Über diese wichtigen Aufgaben hinaus hat das offizielle Organ des Zentralkomitees auch seine Verantwortung erfüllt, den anderen Massenmedien in der Anwendung der Parteirichtlinien als ständiges Beispiel zu dienen,

Die Zeitschrift "EI Militante Comunista" hat die Qualität und den Ansatz seiner Artikel verbessert.

Die Entwicklung bei Radio und Fernsehen zeichnet sich durch die Schaffung neuer regionaler Radiosender aus; zwei davon sind für die Schüler in ländlichen Gebieten. Beim Fernsehen haben die Programme in Farbe zugenommen; Kanal 2 und "Tele Rebelde" wurden zusammengelegt, um die technischen und menschlichen Ressourcen besser zu nutzen. Die Investitionen in die Ausstattung haben bei beiden Medien einen wichtigen technologischen Fortschritt bewirkt, vor allem beim Radio. "Radio Habana Cuba" hat sein hohes politisches und ideologisches Niveau behalten sowie den hohen fachlichen Standard seines Programms; in acht Sprachen vermittelt es der Welt die Wahrheit über die cubanische Revolution. Bei geringer Personalausstattung sind die Programme um 27 Prozent gestiegen.

Es wurden Anstrengungen unternommen, um die Qualität anzuheben und die Beschlüsse des 1. Parteitages und der 8. Vollversammlung zur Programmgestaltung zu erfüllen. Kinder- und Jugendprogramme, Informations- und Kultursendungen sind gestiegen. Das Sportprogramm wurde ausgeweitet und diversifiziert. Die nationale TV-Programmproduktion ist bis zu 60 Prozent angewachsen. Es wurden Serienspielfilme von anerkannter Qualität gesendet; sie zu einem festen Bestandteil] zu machen, bedarf jedoch noch weiterer Anstrengung. Die Anzahl der Filme aus dem sozialistischen Lager in unseren TV-Programmen ist gestiegen, ebenso die Sendungen per Satellit. Es wurde ein Sommerprogramm eingerichtet.

Trotzdem sind wir nicht völlig zufrieden mit der Arbeit unserer Presse und unserer Massenmedien. Es gibt noch viele Schwächen. Die Qualität der Arbeit muß auf jeden Fall noch gesteigert werden, sowohl bei der Information als auch bei der Analyse und Kritik.

Wegen seiner Bedeutung für die ideologische Arbeit der Partei müssen wir das "Institut für die Geschichte der kommunistischen Bewegung und für die sozialistische Revolution Cubas" besonders erwähnen. In den 6 Jahren seines Wirkens hat dieses Institut die Grundlagen für seine wissenschaftliche Arbeit geschaffen und hat eine breite Arbeit historischer Forschung realisiert. Ergebnis ist die Veröffentlichung wertvoller Bücher; weitere wichtige Arbeiten befinden sich im Druck oder in der Redaktion.

Allgemein haben wir in der ideologischen Arbeit Fortschritte gemacht, aber wir müssen unsere Anstrengungen fortsetzen und die Schwächen, die noch bestehen, überwinden. Die Arbeit der Basisorganisationen der Partei auf diesem Gebiet muß unbedingt verbessert werden; jede Zelle und jeder einzelne Kommunist sollte aktiver Verfechter und Verbreiter der Parteipolitik sein. Es ist auch erforderlich, die ganze ideologische Arbeit stärker zu integrieren. Das System der politischen Bildung, Formen und Methoden der Propaganda und Agitation, die Massenmedien, die Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Sport, Freizeit: All diese und andere Mittel müssen dazu auf integrierte Weise genutzt werden.

Ideologie ist vor allem Bewußtsein; Bewußtsein ist Kampfbereitschaft, Würde, Prinzipientreue und revolutionäre Moral. Ideologie ist auch eine Waffe gegen alles Schlechte, gegen Schwächen, Privilegien, Unmoral. Der ideologische Kampf nimmt heute für alle Revolutionäre die erste Linie im Gefecht ein, den vordersten revolutionären Schützengraben.

Der Sozialismus ist ein neues System in der Geschichte der Menschen. Es ist erst wenige Jahrzehnte alt. Seine Existenz sah sich vom ersten Moment an bedroht durch imperialistische Feindschaft, Intervention und Aggression. Der erste sozialistische Staat war kaum 24 Jahre alt, als er brutal vom Faschismus zerstört werden sollte. Das sozialistische Lager entstand auf den Trümmern und Ruinen, die die Nazihorden in den zerstörtesten Gebieten Europas hinter sich gelassen hatten, die nicht zu den meistentwickelten Industriegebieten des Kontinente gehörten. Einfach und günstig sind die Umstände bestimmt nicht gewesen, unter denen die Ideen des Sozialismus sich Raum schaffen mußten.

Der Feind hat nicht aufgehört, den Sozialismus mit allen Mitteln zu bekämpfen. Auf militärischem Gebiet hat er ihn gezwungen, enorme Ressourcen für die Verteidigung zu investieren. Auf politischem Gebiet hat er keinen einzigen Tag in seinen Versuchen nachgelassen, die sozialistischen Länder zu unterwandern, zu destabilisieren und in Verruf zu bringen.

Diese Realität darf nicht unterschätzt werden, und unser Land, so dicht an den USA, könnte sich das am allerwenigsten leisten. Nur die konsequente Anwendung der Prinzipien des Marxismus-Leninismus kann uns stark, unverletzlich und unbesiegbar machen.

Unser Staat ist ein Staat der Arbeiter, die die revolutionäre Macht ausüben. Die Partei und ihre Mitglieder können sich niemals von der festen, engen und tiefen Bindung an die Massen entfernen. Sie können sich nicht von rigoroser Kritik und Selbstkritik lossagen. Sie können sich nicht von der kollektiven Leitung, der inneren Demokratie, dem demokratischen Sozialismus und der eisernsten Disziplin lossagen. Sie können sich nicht von Strenge und Opferbereitschaft lossagen. Uneigennützigkeit, Bescheidenheit, Ehrbarkeit, solidarische Haltung und Mut müssen die Merkmale eines jeden aktiven Kommunisten sein.

Der Kommunist muß ein aufrechter Kämpfer sein, überzeugt von der höchsten Gerechtigkeit seiner Sache. strebsam und arbeitsam, anspruchsvoll, tief und ganz seinem Volk verpflichtet. Bürokratische Methoden und kleinbürgerlicher Geist sind seinen Prinzipien ganz und gar fern. Zwischen den Kadern, Parteimitgliedern und dem Volk müssen enge, unlösbare Verbindungen estehen, die in dem Beispiel und dem Vertrauen darauf gründen, daß der Revolutionär für sein Volk lebt und stirbt.

Autoritäres Gehabe, Demagogie, Selbstgerechtigkeit, Eitelkeit und Unverantwortlichkeit sind bei einem Kommunisten unvorstellbar. Zu seinen wesentlichen Merkmalen gehört vielmehr eine brüderliche, humane Einstellung. Und, allem voran, ein internationales Bewußtsein, das tiefe Heimatliebe keineswegs ausschließt. Aber es muß gegenwärtig sein, daß über dem Individuum das Vaterland und über dem Vaterland die Menschheit steht.

Eine kommunistische Partei an der Macht kann schwere prinzipielle Fehler begehen oder zulassen, und solche Fehler sind immer zu Lasten des revolutionären Prozesses gegangen. Die Geschichte beweist es. Es ist sogar regelrechter Verrat geübt worden, der der revolutionären Bewegung tiefe Wunden zugefügt: hat.

Ist der Sozialismus in einem Land irreversibel oder nicht? Er ist absolut irreversibel, wenn seine Prinzipien eingehalten werden. Unser Volk hat das bewiesen. Nicht einmal in den Fängen des Yankee-Imperialismus hat uns sein Machtgehabe geschreckt, seine Reichtümer haben uns nicht geblendet, seine Ideologie hat uns nicht geprägt, seine Taten haben uns nicht ins Wanken gebracht.

Haben wir etwa keine Fehler begangen? Doch, haben wir wohl. Können wir etwa sagen, daß wir konsequent in der strikten Einhaltung aller und eines jeden Prinzips gewesen sind? daß wir also beispielhafte Kommunisten sind, ohne Makel und Schwächen, nicht einmal unwissentlich begangen, ohne Unfähigkeit oder Dummheit? Nein, davon sind wir weit entfernt, aber die Ehrlichkeit. gegenüber jeder Herausforderung, die Treue gegenüber den Prinzipien und die Verpflichtung der revolutionären Cubaner gegenüber dem Volk stehen außer Frage. Die enge Verbindung mit den Massen macht unsere Partei sehr stark, und die konsequente Entscheidung, die Prinzipien einzuhalten, macht sie unbesiegbar.

Die marxistisch-leninistischen Ideen sind in unserem Land tief mit den großen nationalen Traditionen unseres Volkes verbunden. Cespedes, Agramonte, Gómez, Maceo und Marti sind für uns untrennbar von Marx, Engels und Lenin. Sie sind in unserem Bewußtsein genauso vereint, wie das nationale und internationale Denken. Nationale Freiheit, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit, die Geschichte eines Landes und die Geschichte der Welt, das Vaterland und die Menschheit. Die Grundfesten unseres Landes, das heute den Sozialismus aufbaut, haben unsere großen Vorfahren mit Schweiß, Blut und Mut errichtet. Wir machen das Gleiche, was die Gründer unseres Vaterlandes heute tun würden.

Sie haben eine neue Welt geschaffen, und wir wollen ihnen und ihrem Beispiel folgen. Wir wollen ihren Ideen treu bleiben, und keine Kraft der Welt wird unsere Partei von unserem Volk und unser Volk von der Revolution trennen können.

Beim Aufbau des Sozialismus gibt es in der Praxis noch viel zu tun und viele Probleme zu lösen. Aber unsere Konzeption hat ihre ungleich größere Menschlichkeit und ihre Überlegenheit gegenüber der kapitalistischen Konzeption bereits bewiesen.

Der Lauf der Geschichte ist irreversibel. Der Kapitalismus wird mit seinem Egoismus, seinen Verbrechen und Lastern vergehen, so wie die Sklavenhaltergesellschaft und der Feudalismus vergangen sind. Wenn es auch teilweise Rückschritte in einem Land geben kann, für die Menschheit wird es keinen Rückschritt geben.


Die Situation der Weltwirtschaft


Seit dem 1. Parteitag unserer Partei vor fünf Jahren haben wichtige Ereignisse in der internationalen Wirtschaftsszene stattgefunden, einschließlich der tiefgreifendsten Krise des Kapitalismus seit dem 2. Weltkrieg; die darauffolgende Entwicklung einer Zeit des Stillstandes des Wachstums und der Inflation; und die Verschlechterung der Lebensbedingungen in der unterentwickelten Welt.

Während der letzten drei Jahrzehnte haben die imperialistischen Monopole ihre Operationen immer gigantischer und immer weltumspannender geführt; ihr Marktanteil ist beträchtlich gestiegen und wurde auf praktisch alle Produktions- und Dienstleistungsbereiche ausgedehnt.

Die enormen Kapitalakkumulationen der Monopole schlugen sich in Investitionen nieder, die wichtige Veränderungen in der Struktur der ökonomischen Aktivitäten der kapitalistischen entwickelten Welt mit sich brachten.

Die großen Gewinne der Monopole bestimmten auch den Impuls, der durch die Internationalisierung des Wirtschaftslebens entstand, und deren wichtigster Träger die genannten transnationalen Betriebe waren: imperialistische-Monopole, die sich durch die beeindruckende Spannweite ihrer finanziellen, technischen und organisatorischen Ressourcen auszeichnen; durch ihre weltweiten Operationen und durch den geographischen und gebietsmäßigen Diversifizierungsgrad ihrer Aktivitäten.

Keine dieser Veränderungen in der kapitalistischen Welt wäre möglich gewesen ohne den Aufschwung des staatsmonopolistischen Kapitalismus.

Die wachsende Fusion zwischen den Interessen der Monopole und denen der staatlichen Apparate erlangte eine entscheidende Bedeutung in den letzten drei Jahrzehnten.

Die Weigerung der Regierungen der entwickelten kapitalistischen Mächte, auch nur die geringste Konzession an die unterentwickelten Länder zu machen, die seit Jahren für eine neue internationale Wirtschaftsordnung kämpfen, zeigt deutlich die Rolle der Staaten als ein Instrument der großen Monopole, die die wahrhaften Interessierten zu der Beibehaltung der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung sind, deren Grundlage die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Arbeitskraft der Völker der sogenannten Dritten Welt ist.

Die Entwicklung des sogenannten "industriell-militärischen Komplexes" ist ein Ausdruck, der gefährlichste von allen, der den Aufschwung durch diese Interessenfusion zwischen Staat und Monopolen verdeutlicht.

Die Krise von 1974-75 gab den Anlaß für eine darauffolgende Periode der Instabilität und der wirtschaftlichen Stagnation, zusammen mit einem konstanten Inflationsanstieg bei den Preisen, d.h. das außergewöhnliche Phänomen .der Kombination der Stagnation mit der Inflation. Die herrschenden Finanzoligarchien in der imperialistischen Welt haben es weder vermocht, die Wachstumsraten der sechziger und der beginnenden siebziger Jahre wiederzuerreichen, noch konnten sie den Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern. Die Prognosen, die ihre renommiertesten Experten für das nächste und das folgende Jahr aufstellen, sind jedes Mal pessimistischer. Sie waren ebensowenig in der Lage, die Inflation zu kontrollieren, obwohl schließlich die Inflation eines der von den Monopolen benutzte Mittel ist, um ihre Gewinne zu erhöhen - trotz der Krise - auf Kosten einer realen Lohnsenkung der Arbeiter und auf Kosten einer Betonung des ungleichen Handels mit den unterentwickelten Ländern.

Die Arbeitslosenrate der Mitgliedsländer der Organisation für Kooperation und Wirtschaftsentwicklung (OECD), zu der die wichtigsten imperialistischen Mächte einschließlich der Vereinigten Staaten gehören, und auch andere weniger entwickelte kapitalistische Länder wie Spanien, Portugal, Griechenland und die Türkei, betrug nach offiziellen Daten 3,0 Prozent zwischen 1960 und 1973, und sie erhöhte sich auf ungefähr 5,2 Prozent von 1974 bis zum ersten Drittel 1980. Das bedeutet ungefähr 24 Millionen Menschen ohne Arbeit, und man sagt vorher, daß die Zahl Ende 1981 zwischen 25 und 27 Millionen sein wird. Allein in den Vereinigten Staaten suchen mehr als 8 Millionen Bürger Arbeit. Man schätzt, daß in Lateinamerika 30 Prozent der Arbeitskraft vollkommen arbeitslos ist. Die Arbeitslosigkeit betrifft sehr stark diejenigen, die neu auf den Arbeitsmarkt kommen, die Jugendlichen. In den Vereinigten Staaten betrifft diese Situation noch härter die schwarze Bevölkerung und die lateinamerikanischer Herkunft und andere Minderheiten. Im allgemeinen schwankt die Arbeitslosenrate in den unterentwickelten Ländern normalerweise zwischen 15 und 40 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung. Wegen fehlender genauer Statistiken kann man annehmen, daß sich dieses Phänomen noch extremer darstellt. Andererseits stieg die Inflationsrate der erwähnten Länder der OECD von 7,9 Prozent 1979 auf 13,9 Prozent Mitte dieses Jahres.

Ein anderer Bestandteil der gegenwärtigen kapitalistischen Krise stellt sich bereits als eine wahrhafte Krise des Neokolonialismus dar.

Der Fall der OPEC ist bezeichnend.

Der Ölpreisanstieg erzeugte einen Finanzstrom in Richtung auf die OPEC-Länder, der ungleich verteilt ist, aber auf jeden Fall beeindruckend ist. So eine Flut an Ressourcen konnte jedoch nicht voll von diesen Ländern ausgenutzt werden, wegen der Besonderheiten ihrer sozio-ökonomischen Strukturen, ihrer engen Märkte und ihrer technischen Beschränkungen, mehr als eine gewisse Menge an produktivem Kapital aufzunehmen. Das Ergebnis dieser Situation war das Entstehen eines Finanz-"Überschusses", der Schätzungen zufolge ca. 36.000 Millionen Dollar jährlich zwischen 1974 und 1978 betragen haben soll; er stieg an auf 68.000 Millionen 1979 und wahrscheinlich wird er 1980 auf ungefähr 115.000 Millionen ansteigen. Diese überschüsse, anstatt sie wieder zu verwenden zum Nutzen der unterentwickelten Länder, gingen hauptsächlich wieder in die entwickelten kapitalistischen Länder zurück, wo sie zu kurzfristigen Investitionen mit einem hohen Liquiditätsgrad benutzt wurden, vor allem in den Vereinigten Staaten, in Westeuropa und auf dem sogenannten Eurodollarmarkt.

Wegen dieser Entwicklungen waren die entwickelten kapitalistischen Ökonomien nicht so stark betroffen von Ölpreisanstieg, denn die Rückfuhr der Überschüsse erlaubte es ihnen, den bestehenden Fehlbetrag in ihren Zahlungsbilanzen auszugleichen.

Dagegen hatten die unterentwickelten Länder, die Öl importieren müssen, diese Kompensation nicht, und sie sahen sich gezwungen, die hohen jährlichen Kosten der Treibstoffeinfuhr zu tragen - neben dem schon traditionellen ungleichen Handelsaustausch, der noch erschwert wurde durch die Inflation.

Die Art, in der die wichtigsten Überschußländer der OPEC gehandelt haben, ‚verringert jedoch nicht die historische Bedeutung der von dieser Gruppe durchgeführten Handlungsweise. Sicher ist, daß zum ersten Mal nach dem Krieg eine Gruppe unterentwickelter Länder, mit unterschiedlichem Abhängigkeitsgrad von den kapitalistischen Zentren, dank dem gegenwärtigen Kräfteverhältnis in der Welt und dank der Rückendeckung der übrigen unterentwickelten Länder, die dafür die nötige Hochachtung und Gegenseitigkeit nicht erhalten haben, fähig war, die neokolonialistischen Strukturen zu zerschlagen, indem sie den Preis ihres Hauptexportproduktes zurückforderten und die Regeln des imperialistischen Spiels auf einem wichtigen Gebiet änderten.

Zur Wirtschaftskrise kam die von 71-73 im Bereich der Währungsbeziehungen hinzu. Das kann man erklären durch die gegenwärtige Währungskrise, die eine Folge der nordamerikanischen Aufbürdung der Dollar-Hegemonie ist, und als erschwerender Faktor kommt die gegenwärtige ökonomische Situation des Kapitalismus hinzu, aber in Wirklichkeit zeigt es hauptsächlich die Widersprüche, die in dieser Ordnung entstehen, besonders die Rivalitäten zwischen den Monopolen und den Imperialismen, die heute, manchmal recht spektakulär, zwischen den Vereinigten Staaten, der Europäischen Gemeinschaft und Japan entstehen um Kampf um Exportmärkte für Kapital, für Waren und Rohstoffe.

Andererseits hat die Währungskrise als eine zusätzliche Bürde die Wirtschaft der unterentwickelten Länder belastet, die die Währungsschwankungen gewöhnlich negativ betrifft, die strukturellen Ungleichheiten verschärft, ihre Einfuhren verteuert, ihre Ausfuhren verbilligt und den Wert ihrer Vorräte, falls sie welche haben, sehr oft verringert. Man darf auch nicht vergessen, daß der Zusammenbruch des kapitalistischen Währungssystems als positives Ergebnis nicht einmal das Verschwinden des Internationalen Währungsfonds gebracht hat, der die Krise überlebt hat, die ihm zum Leben verholfen hat unter anderen deswegen, weil er von den Vereinigten Staaten und anderen imperialistischen Mächten unterhalten wurde, um ihn als wahren Wächter der Währungen und der Finanzen der unterentwickelten Welt zu benutzen. Der Internationale Währungsfonds, die Schwierige Situation der unterentwickelten erdölimportierenden Länder ausnutzend - die gegenwärtig noch mehr geschwächt sind durch ein steigendes Defizit in ihren Zahlungsbilanzen und durch eine drückende Auslandsschuld -, erlegt diesen Ländern unter anderem widerrechtliche Bedingungen auf, die darauf abzielen, die reaktionärste und unpopulärste Innenpolitik zu fördern und sie in leichtere Opfer der imperialistischen Abhängigkeit und Ausbeutung zu verwandeln.

Eine andere Tatsache, die Nachdenken erfordert - als charakteristisches Merkmal der gegenwärtigen Weltwirtschaftslage -, ist die schwere Finanzkrise, die die unterentwickelten erdölimportierenden Länder betrifft. Es geht dabei um eine Krise ohnegleichen, wie das Zahlungsbilanzdefizit im laufenden Haushalt dieser Länder zeigt, nämlich ungefähr 12.000 Millionen Dollar 1973, und mehr als 42.000 Millionen zwischen 1974 und 1978; es erreichte 53.000 Millionen 1979; und man rechnet damit, daß es 1980 70.000 Millionen erreichen wird. Als Ergebnis stieg die Auslandsschuld dieser Länder von 118.000 Millionen Dollar im Jahr 1973 auf 343.000 Millionen 1978, und man schätzt, daß sie 1980 400.000 Millionen weit überschreiten wird. Diese Krise wirft eine Situation auf, die nicht von zufälligen Faktoren abstammt, sondern die von strukturellen Bedingungen herrührt, die mit der Natur der Unterentwicklung selbst und der Abhängigkeit zusammenhängen. Wir können deshalb feststellen, daß auf der Grundlage der gegenwärtigen Finanzierungsmechanismen dieses Problem keine Lösung finden kann.

Wie werden diese Defizite und diese gigantischen Schulden finanziert?

Hauptsächlich werden sie finanziert durch Mittel, die von der sogenannten offiziellen Entwicklungshilfe kommen, magere 0.3 Prozent des Brutto-Haushalts der kapitalistischen Großmächte, mit Geldern von privaten ausländischen Investitionen; mit offiziellen Anleihen und - für ein Dutzend Länder - mit Handelsanleihen der Internationalen Bank. Mit anderen Worten, diese enormen Defizite werden gedeckt, abhängig von der Summer - immer unvorhersehbar und gewöhnlich recht kärglich - der Abgaben einer Handvoll kapitalistischer Mächte; unter Akzeptierung der meistens räuberischen Bedingungen der großen Bank- und Finanzkonsortien; unter Verwendung der natürlichen Ressourcen und der Arbeit der Völker; unter Verpfändung der gegenwärtigen und zukünftigen Exporte; unter Verminderung wichtiger Importe für die Entwicklung und für das Überleben selbst der großen Mehrheiten; sie werden gedeckt also durch mehr Abhängigkeit, mehr Verschuldung, mehr Ausbeutung und mehr Unterentwicklung. Das ist die Lage, geradeheraus gesagt.

Es bleibt also zu fragen, welches sind die Perspektiven, die der Imperialismus der unterentwickelten Welt anbietet?

In dieser Hinsicht ist es bedeutsam, daß die Weltbank - dieses Organ der Vereinigten Staaten und der imperialistischen Mächte, deren demagogische Aktivitäten wohlbekannt sind - für 1990, also innerhalb von zehn Jahren vorhersagt, daß das Zahlungsbilanzdefizit des laufenden Haushalts der unterentwickelten Länder auf fast 128.000 Millionen Dollar jährlich gestiegen sein wird, und sie gibt auch eine Schätzung über die Finanzierung einer so monströsen Zahl: 66.600 Millionen von den sogenannten offiziellen Fonds für die Entwicklung, 16.400 Millionen über private ausländische Investitionen; und 44.700 Millionen mittels Handels-Bankanleihen. Wie man sieht, versucht die Weltbank keine Lösung des Problems, sondern sie beschränkt sich darauf, es vergrößert in die Zukunft zu projizieren. Diese Haltung hat jedoch einen tiefen strategischen Sinn, der darin besteht, daß der Imperialismus hofft, den immer größeren Finanzschwierigkeiten der unterentwickelten Welt entgegenzutreten, indem er diese Schwierigkeiten in einen saftigen Handel verwandelt, denn das ist es, wobei er die Abhängigkeit dieser unterentwickelten Welt fortpflanzt durch eine winzige Entwicklungshilfe und vor allem durch die Ausbeutung der Situation, so daß sie ihm die größtmöglichen Gewinne bringt durch die Einkünfte von der privaten ausländischen Investition und durch die entsprechenden Zahlungen von Bank-Anleihen. Sie würden also, in Übereinstimmung mit dieser imperialistischen Strategie, weiterbestehen auf der Rückständigkeit und der Unterentwicklung, auf dem Hunger und der Armut, auf dem ungleichen Handel; und sie würden die Defizite und die Schulden erhöhen. Die unterentwickelte Welt würde weiter so fortbestehen, nur noch mehr unterentwickelt. Der Imperialismus würde weiter so fortbestehen, nur noch viel reicher. Und die Menschheit würde weiter so fortbestehen, nur noch mit Tausenden von Millionen Menschen mehr als heute, die im vollkommener Armut leben.

Wie Cuba auf der XVI. Regionalkonferenz der FAO für Lateinamerika erklärte:

"Alle fünf Tage vergrößert sich die Weltbevölkerung um mehr als 1 Million neuer Menschen. Von diesem Anstieg sind genau 90 Prozent in den unterentwickelten Ländern, die die defizitärsten sind, technisch zurückgeblieben und mit weniger verfügbaren Mitteln bei der Lebensmittelproduktion. Diese Weltbevölkerung, die gegenwärtig aus 4.300 Millionen Menschen besteht, wird in den nächsten 20 Jahren auf ungefähr 6.400 Millionen ansteigen. Von dieser Gesamtzahl werden 80 Prozent, d.h. mehr als 5.000 Millionen, in den Ländern leben, die gegenwärtig die sogenannte Dritte Welt bilden."

"Man rechnet, daß jedes Jahr in den unterentwickelten Ländern ungefähr 25 Millionen Kinder unter 5 Jahren sterben, die überwiegende Mehrheit an heilbaren Krankheiten und an Hunger."

"Die Wälder werden in einem Rhythmus von fast 20 Millionen Hektar jährlich verringert."

"Die Wüsten und die durch Erosion vertrockneten Gebiete, der durch Verlust von organischer Materie, durch Versalzung und andere Faktoren, schreitet in einen Rhythmus von Millionen Hektar jährlich fort, das entspricht einer Oberfläche, die ebenso groß ist wie das Landwirtschaftsgebiet Cubas."

"Das Landwirtschaftsgebiet pro Einwohner der Welt, das vor 10 Jahren noch fast 0,5 Hektar betrug, wird in den nächsten Jahren auf 0,25 reduziert werden."

Auf Initiative der Blockfreien Bewegung wurde das Programm für eine neue Weltwirtschaftsordnung als Erklärung von der Vollversammlung der UNO 1974 angenommen.

Man hat jedoch nach mehr als sechs Verhandlungsjahren kaum etwas erreicht. Die kapitalistischen Mächte haben sich - durch ihre Repräsentanten in den verschiedenen Organen der UNO - systematisch geweigert, auch nur einer einzigen der gerechten Forderungen der unterentwickelten Länder zuzustimmen und schließlich wollten sie noch nicht einmal mit diesen übereinstimmen in zentralen Punkten und über die Form, die Probleme in einer neuen globalen Verhandlungsrunde zu diskutieren, vorgeschlagen von der Blockfreien Bewegung und den unterentwickelten Ländern im allgemeinen.

Der Kampf für eine neue Weltwirtschaftsordnung hatte jedoch den Verdienst, die unterentwickelten Länder zu einer gemeinsamen Front zusammenzubringen, ein Phänomen, das – bei Betrachtung ihrer enormen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Heterogenität - nur erklärbar .ist aufgrund eines allgemeinen Widerspruchs zwischen ihnen und dem Imperialismus; ein Widerspruch, der die Regierungen der Länder einschließt, die Verbündete des Imperialismus an der Peripherie der unterentwickelten und anhängigen Welt sind, aber die jetzt nicht bereit sind, ohne bestimmte Veränderungen, die Herrschaft der Ungleichheit und der Ausbeutung zu ertragen, der sie durch die Monopole der kapitalistischen Großmächte unterworfen sind.

Vor der Strategie der reaktionärsten Kreise des Imperialismus setzt sich die geeinte Aktion der unterentwickelten Welt durch, der sozialistischen Länder, der fortschrittlichen Kräfte auf der ganzen Erde und sogar der hellsten Kreise der entwickelten kapitalistischen Großmächte, um der schweren Krise, die die Menschheit heute erleidet, die Stirn zu bieten.

In der 34, Sitzungsperiode der Vollversammlung der UNO im Oktober 1979 zeigten wir im Namen der Blockfreien Bewegung die unaufschiebbare Notwendigkeit auf, einen zusätzlichen Fond zu schaffen von nicht weniger als 300.000 Millionen Dollar im Realwert von 1977, um als Schenkung oder milde und langfristige Kredite unter den unterentwickelten Ländern aufgeteilt zu werden, in jährlichen mengen während der nächsten zehn Jahre. Obwohl seit diesem Vorschlag mehr als ein Jahr vergangen ist -, ist bis jetzt keine Entscheidung getroffen worden, den internationalen Antriebsmechanismus für den Fluß der Mittel in Gang zu setzen. Gleichzeitig hat sich in diesem Zeitraum die Situation in der unterentwickelten Welt, und auch in der entwickelten weiter verschlechtert, und es mehren sich die Stimmern, die eine massive finanzielle Verschiebung der Mittel zu den unterentwickelten Ländern hin fordern, nicht zur als Beitrag zur Lösung einiger ihrer heftigsten Probleme, sondern auch als Maßnahme, die eine effektive nachfrage hervorbringen könnte, die es ermöglicht, die Stagnation, in der sich die entwickelten kapitalistischen Ökonomien selbst befinden, positiv zu beeinflussen.

In der Welt von heute muß eine Zeit der wahren internationalen Zusammenarbeit in großem Maßstab beginnen, wenn wir das Lebensniveau der Völker wirklich erhöhen wollen, den größten Teil der Menschheit aus der Unterentwicklung herausziehen wollen, und den Frieden in der Welt retten wollen.

Der Rüstungswettlauf muß gestoppt werden. Die heute bestehenden Nuklearwaffen genügen Schon, um diese Welt mehrfach zu zerstören, wie man vor wenig mehr als zwei Jahren in einem Bericht der UNO erkannt hat, in dem auch gezeigt wurde, daß die Existenz der in den Waffenarsenalen gelagerten Nuklearwaffen, ohne die sogenannten taktischen Nuklearwaffen gerechnet, eine Explosivkraft bilden, die, gering geschätzt, 1.300.000 mal so stark ist wie die Bombe auf Hiroshima.

Die Zahlen der Rüstungskosten sind heute ebenso fürchterlich wie erschreckend. Diese ungebändigten Kosten haben in der kapitalistischen Ökonomie enorme Ungleichheiten geschaffen und sind eines der wichtigsten Elemente der sie heimsuchenden Inflation.

Es sind Millionen Menschen damit beschäftigt, die Kriegsmaterialien herzustellen und zu erhöhen, unter diesen Millionen Menschen sind auch Hunderttausende von Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren, in einigen Fällen das qualifizierteste Personal der ganzen Welt, Es sind Hunderte Millionen Tonnen von nicht wieder verwendbaren Ressourcen, die das Wettrüsten verschlingt, einschließlich der empfindlichsten Energiereserven und Rohstoffe, die die Welt besitzt, Die Jährlichen Kosten für die Kriegsvorbereitungen betragen heute zwischen 5 und 6 Prozent des Brutto-Nationalproduktes einiger Mächte, und die erreichte in den siebziger Jahren ein Jahresmitte] von 350.000 Millionen Dollar, d.h. ungefähr tausend Millionen täglich oder 40 Millionen stündlich, fast 700.000 pro Minute. Gegenwärtig werden für jeden von uns, für jeden Erdbewohner, ca. 90 Dollar für die Rüstung ausgegeben, d.h. mehr als das jährlich Pro-Kopf-Einkonmen vieler hundert Millionen Menschen in der unterentwickelten Welt.

Diese Kosten nützen niemandem. Sie sind vollkommen unproduktiv und ihre Ergebnisse, zeitweise aussetzbar, können nur noch als Schrott verwendet werden.

Dieser Wahnsinn ist beeindruckend, wenn man ihn in Kontrast setzt zu den finanziellen Anforderungen für die Lösung einiger der dringendsten Probleme der Weltbevölkerung.

Das unermüdliche Wettrüsten, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem aller zerstörenden Holocaust enden kann, kann so nicht weitergehen. Man muß dieser selbstmörderischen Politik ein Ende setzen, wenn man eine Zukunft des Friedens und des Wohlergehens für die ganze Menschheit garantieren will.


Außenpolitik


Die Außenpolitik - ihre komplexe Entwicklung und die Beteiligung unserer Partei und Regierung dabei - war stets ein mit besonderer Aufmerksamkeit seitens der Parteiführung bedachter Problembereich auch in der Periode 1976-80.

Diese fünf Jahre waren von vielen wichtigen Ereignissen gekennzeichnet. Viele Völker haben sich der wachsenden Familie der fortschrittlichen revolutionären Länder angeschlossen. Angolas besonderer Kampf dauerte Ende 1975 noch an. Unter der Führung der MPLA und von Präsident Agostinho Neto triumphierte das angolanische Volk wenige Monate später und bewirkte dadurch eine Veränderung im politischen Leben Afrikas und eröffnete neue Horizonte für alle Völker in Schwarzafrika, weil die Unabhängigkeit einiger gefestigt und für andere der Befreiungskampf gestärkt wurde.

Der ermutigendste Aspekt der jüngsten Ereignisse in Afrika ist - trotz des beklagenswerten Todes von Präsident Neto - die Stärkung der Angolanischen Revolution.

Der Sieg des äthiopischen Volkes über die ungeschickte, verräterische Invasion der Somalis, die nur wegen der übertriebenen Ambitionen von Siad Barre stattfand, ist auch sehr bemerkenswert.

Die Konsolidierung des revolutionären Prozesses in Äthiopien unter der festen Führung und angeleitet durch den hervorragenden afrikanischen Kämpfer Mengistu Haile Mariam, sowie die ersten Schritte zur Schaffung einer marxistisch-leninistischen Partei werden auch erhebliche Rückwirkungen auf diesen Kontinent haben.

Ein anderer revolutionärer Meilenstein in Afrika war der Sieg der Patriotischen Front von Zimbabwe,die, nach dem langen bewaffneten Kampf, der mit allen Kräften von den Frontstaaten unterstützt und von der Solidarität aller fortschrittlichen Völker getragen wurde, die Regierung von Großbritannien dazu brachten, ein Abkommen zu unterzeichnen, welches die rassistische Minderheit dazu zwang, allgemeine Wahlen abzuhalten, in denen das Volk von Zimbabwe eine wirkliche Regierung des Volkes unter der Leitung von Robert Mugabe wählte.

Mocambique konsolidiert seine Unabhängigkeit und schreitet, geführt durch die FRELIMO und Samora Machel, ihrem brillanten und fähigen Führer, auf der Straße zum Sozialismus voran.

In Südostasien wurde die kriminelle Pol Pot-Ieng Sary-Clique hinweggefegt, die Kampuchea einer unmenschlichen Unterdrückung aussetzte und, unterstützt von China, den Aufbau des Sozialismus in Indochina blockierte. Dieser Sieg des Volkes von Kampuchea wurde durch den militärischen Druck aus China bedroht, dessen Führer einen charakterlosen Angriff auf Vietnam starteten. Wieder einmal trugen das vietnamesische Volk,-die Partei, Regierung und Armee wesentlich zum Kampf für Frieden, nationale Unabhängigkeit und-Sozialismus bei, indem sie den chinesischen Invasionstruppen eine schmachvolle Niederlage bereiteten.

In Afghanistan beseitigte der Triumph der April-Revolution von 1978 das pro-imperialistische, reaktionäre Feudal-Regime und schuf eine fortschrittliche Volksregierung.

Etwas später fegte das iranische Volk in einem heroischen und exemplarischen Kampf den Schah, dem imperialistischen Gendarm im Mittleren Osten, hinweg. Unser Teil der Welt war Schauplatz anderer wichtiger Krämpfe in der großen Auseinandersetzung der Völker mit dem Imperialismus. In einer heroischen uneigennützigen Schlacht stürzte das Volk von Nicaragua, geführt von der Sandinistischen Befreiungsfront, die brutale Somoza-Tyrannei und rottete das blutige Abenteurerregime, das vom US-Imperialismus geschaffen und ausgehalten wurde, aus, und begann eine wahrhaft antifeudale, antiimperialistische und tief in der Bevölkerung verankerte Revolution.

Die große Erhebung in Nicaragua kam wenige Monate nach dem nachhallenden Sieg des Volkes von Grenada, angeleitet durch die New-Jewel-Bewegung, welches einen neuen Auftrieb für den Befreiungskampf in den früheren europäischen Kolonien in der Karibik gab.

Diese wichtigen Siege der Völker, die in den vergangenen 5 Jahren erreicht wurden, dürfen uns nicht zu einer verkehrten Sicht der internationalen Szene verleiten - und die großen Gefahren, die den Kampf der Völker für Frieden und nationale Befreiung bedrohen, unterschätzen lassen.

Die Bedrohung der internationalen Entspannung durch die reaktionärsten Sektoren des Imperialismus - eine Bedrohung, die auf dem 1. Parteitag schon betont wurde - ist immer deutlicher geworden und hat zu einer Unterbrechung der internationalen Entspannung geführt, deren schrittweiser, aber schwieriger Fortschritt - ermöglicht durch die Außenpolitik der UdSSR (niedergelegt in den Beschlüssen des XXIV. und XXV. Parteitages der KPdSU) - noch 1975 festgestellt werden konnte. Die Drohungen der Zeiten des kalten Krieges wurden erneuert und es bestehen wieder reale Möglichkeiten für einen allgemeinen internationalen Konflikt.

Der Imperialismus - besonders der US-Imperialismus - trägt die volle Verantwortung für diese Zuspitzung der internationalen Lage.

Die USA organisierten eine weltweite Kampagne - und führten diese lautstark an gegen die vermeintliche militärische Überlegenheit der Sowjetunion, eine Kampagne, die einzig darauf abzielte, eine neue Eskalationsrunde der Aufrüstung der USA und ihrer Verbündeten zu rechtfertigen. Dabei konnten sie die ruchlose Position der chinesischen Regierung und den Betrug ihrer Führer am Sozialismus und Internationalismus zu ihrem Vorteil ausnutzen, indem der US-Imperialismus begann, eine Allianz mit China und Japan gegen die Sowjetunion zu bilden.

Der US-Imperialismus nahm den Hinauswurf des Schah aus dem Iran, die darauf folgende Herausbildung einer klar antiimperialistischen Volksbewegung zum Vorwand, um seine militärische Präsenz im Indischen Ozean zu steigern, indem die Basis in Diego Garcia ausgebaut wurde und versucht wurde, diesen wichtigen Teil der Welt in eine US-Besitzung umzuwandeln. Zu diesem Zwecke unternahmen die USA Schritte, Militärbasen in Kenia, Somalia, ägypten und Oman einzurichten.

Die USA drängten 1978 die NATO-Mitgliederländer dazu, ihren Rüstungshaushalt zu erhöhen, während zur gleichen Zeit, als diese Entscheidung in Washington getroffen wurde, einige hundert Meilen entfernt in New York die UNO ihre Sondersitzung über Abrüstung abhielt.

Die USA zwangen ihre europäischen NATO-Verbündeten, in den nächsten Jahren der Stationierung von 572 Mittelstreckenraketen, die gegen die Sowjetunion gerichtet sind, zuzustimmen. Diese Entscheidung war ein sehr ernster abenteuerlicher und gefährlicher Schritt. Vergeßt nicht, daß die Stationierung von einigen Dutzend Mittelstreckenraketen in der Nähe der USA im Oktober 1962 die Welt an den Rand eines Krieges gebracht hatte.

Im selben Zeitraum entschieden sich die USA, auch mächtige Interventionstruppen (Schnelleingreiftruppen) aufzustellen, die eine Bedrohung für alle Völker in der Welt sind, besonders für die Völker in den fortschrittlichen, revolutionären Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika, die für ihre Befreiung kämpfen.

Diese Politik steckt auch hinter der Position der USA im Nahen Osten und der Weigerung, die nationalen Rechte der Palästinenser und das Streben der arabischen Länder nach Rückgabe der ihnen von Israel weggenommenen Gebiete anzuerkennen. Seit 1977 haben die USA internationalen Verhandlungen über das arabisch-israelische Verhältnis den Rücken gekehrt und haben statt dessen die Camp David-Vereinbarungen herbeigeführt und den Widerstand gegen die Anliegen der Palästinenser verstärkt.

Mehr noch, der US-Imperialismus, der sich nicht mit den sozialen, demokratischen Veränderungen, die einige lateinamerikanische und karibische Völker durchführen, abgefunden hat, hat auf die sandinistische Revolution in Nicaragua und die revolutionäre Erhebung in El Salvador mit dem arroganten Versuch, seine Rolle in Zentralamerika und der Karibik wieder zu "festigen, einem Gebiet, wo der US-Imperialismus frecherweise erklärt, "spezielle Interessen" zu haben.

Unter dem Vorwand, gegen die Anwesenheit einer kleinen Gruppe sowjetischen Militärpersonals in Cuba zu protestieren - einer Gruppe, die sich seit der Oktoberkrise 1962 in unserem Land aufhielt, was alle US-Verwaltungen seitdem wußten, und was die Carter-Administration in einem verzweifelten demagogischen Versuch, die 6. Gipfelkonferenz der blockfreien Länder platzen zu lassen, aufgebauscht hat -, hat die US-Regierung einen Kommandoposten in Florida mit Spezialtruppen für eine Yankee-Blitzintervention in jedem lateinamerikanischen Land aufgebaut. Andere Ergebnisse dieser Kampagne waren die Zustimmung zu einer Erhöhung des Militärhaushalts um 42 Milliarden Dollar und eine Bewilligung von, 33 Milliarden Dollar zum Bau der MX-Atomraketen.

Die weltweite Entwicklung des US-Militärapparates und die bedrohende Sprache der US-Regierung wurden begleitet von der Entscheidung, die Ratifizierung des SALT II-Vertrages aufzuschieben.

Alles dies fand vor den Ereignissen in Afghanistan statt. In diesem Land brachten der Imperialismus und die internationale Reaktion mit den wütenden Akten der Provokation, Subversion und Einmischung gegen die Revolution sowie die innere Spaltung und grobe Fehler der revolutionären Afghanen die Entwicklung bis zu einem Punkt, wo die UdSSR helfend eingreifen mußte, um den Prozeß und die Errungenschaften der April-Revolution 1978 zu retten. Die USA nutzten’ dies als einen Vorwand, um ihren aggressiven Wandel in der Außenpolitik, der mehrere Jahre vorher begonnen hatte, und ihre Hinwendung zu gegnerischen Maßnahmen gegen die Sowjetunion zu rechtfertigen. Die neue revolutionäre afghanische Führung scheint sich jetzt zu konsolidieren und wir hoffen, daß sich die Situation in diesem Gebiet auf der Basis der vollen Souveränität, der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, des Friedens und guter Beziehungen zwischen allen Staaten dieser Region normalisieren wird. Cuba hat sich bemüht, die Beziehungen zwischen Afghanistan und Pakistan und Iran – alles blockfreie Länder - zu verbessern, um zu den oben genannten Zielen beizutragen.

Es besteht kein Zweifel, daß der Imperialismus wieder einmal versucht, den Lauf der Geschichte zurückzudrehen und:- mit neuer Aggressivität - sich seine Rolle als internationaler Gendarm und Hindernis für allen sozialen und politischen Wandel, der in der Welt stattfindet, anmaßt.

Diese schon sehr angespannte und gefährliche internationale Szenerie wurde durch die explosive Situation in Polen weiter kompliziert. Was dort geschah, war zum Teil Ergebnis der subversiven Politik des Imperialismus gegenüber den sozialistischen Ländern und seiner langfristigen Strategie, den Sozialismus in Osteuropa zu unterwandern, zu destabilisieren und auszulöschen, um damit die UdSSR zu schwächen und zu isolieren und, wenn möglich, den Sozialismus in der ganzen Welt zu zerstören.

Besonders in Polen inszeniert der Imperialismus einen heimtückischen Akt der Provokation gegen das sozialistische Lager. Der Erfolg, den die Reaktion dort hatte, ist beredtes Zeugnis für die Tatsache, daß eine an der Macht befindliche revolutionäre Partei nicht von den marxistisch-leninistischen Prinzipien abweichen, ideologische Arbeit leugnen und sich selbst von den Massen trennen darf; und wenn die Zeit für eine Kurskorrektur kommt, diese nicht auf der Basis von Konzessionen an den Klassenfeind im Lande oder außerhalb geschehen darf.

Wir sind der festen Hoffnung, daß die polnische Partei mit ihrer eigenen Kraft in der Lage ist, die Situation in Polen zu bewältigen. Keiner kann das Recht der sozialistischen Gemeinschaft bestreiten, ihre Integrität zu retten, zu überleben und um jeden Preis den Angriffen des Imperialismus zu widerstehen. Aber ebensowenig kann das heilige Recht der polnischen Kommunisten geleugnet werden, mit ihren eigenen Kräften den von den antisozialistischen und konterrevolutionären Kräften angefachten Kampf zu entscheiden.

Unter den gegenwärtigen internationalen Bedingungen ist dies (die Stabilisierung der Situation im eigenen Land) das beste, was sie nicht nur für" ihr eigenes Vaterland, sondern ebenso für die Sache des Sozialismus, der revolutionären und fortschrittlichen Weltbewegung, der Entspannung und des Friedens leisten können. Wir sind zuversichtlich, daß die mutigen Söhne dieses heroischen Volkes und ihre Avantgarde in der Lage sein werden, sich von ihren anfänglichen Rückschlägen durch Überwindung der Fehler der Vergangenheit zu erholen, ihren Kampfesmut zu steigern und dabei auf die gesunden Kräfte in ihrem Land und die enormen moralischen, patriotischen und revolutionären Kräfte der Arbeiterklasse vertrauen.

Unter diesen Umständen waren die Wahlen vom 4. November in den USA besonders kennzeichnend, da sie mitten in der schweren ökonomischen Krise der US-Wirtschaft stattfanden (ein Ergebnis der kontinuierlichen Verschlechterung der Krise, die die schon generell kritische Situation der Weltwirtschaft kennzeichnet), die gekennzeichnet ist durch massive Arbeitslosigkeit, besonders unter den Schwarzen und jungen Leuten; eine Verringerung des Realeinkommens für alle US-Arbeiter durch die galoppierende Inflation, einen Wunsch nach politischer Veränderung bei vielen Leuten, während andere einfach den Wahlurnen fernblieben.

Die internationale Lage, in der die USA kontinuierlich an Hegemonieeinfluß und Prestige verloren haben, was geschickt von den streitenden politischen Parteien ausgenutzt wurde; die Situation der Leute und ihre Skepsis über schlecht gemanagte Situationen wie z.B. die Geiselfrage im Iran, die schließlich doch nicht befreit wurden; all dies trug zur Niederlage der Carter-Administration bei.

In einem Land, das sich selbst stolz "repräsentative Demokratie" nennt, blieben 47,1 Prozent der wahlberechtigten Bürger den Wahlurnen fern. Der Kandidat der Republikaner wurde daher von nur 26,7 Prozent der Wahlberechtigten gewählt.

Nichtsdestotrotz wäre es ein Fehler, die Bedeutung der US-Wahlen zu übersehen. Reagans Wahltriumph ist ein Sieg des rechten Flügels, der einen klaren Schwenk eines breiten Teils der öffentlichen Meinung in den USA in diese Richtung anzeigt. Dies wird durch die Niederlage der liberalsten Senatoren, einschließlich einiger derer, die starke Befürworter einer Ratifizierung von SALT II waren, bestätigt. Die offenkundig breite Rückendeckung, die die Wahlergebnisse Reagan geben, eröffnet die Möglichkeit, daß diese alle Warnungen in den Wind wirft und zu seiner früheren Aggressivität durch Unterstützung der reaktionärsten Pläne in der Plattform der Republikanischen Partei zurückkehrt.

Alle diese Ereignisse und die atmosphärischen Veränderungen auf der internationalen politischen Bühne bestätigen unsere auf dem 1. Parteitag eingenommene Position - nämlich, daß Entspannung das ist, was die Völker wünschen, daß sie eine grundlegende Bedingung für das Überleben der Menschheit ist und daß sie permanent von den reaktionärsten Teilen des Imperialismus, die sie einfach nicht hinnehmen wollen, bedroht wird.

Es besteht noch immer eine Möglichkeit, die Entspannung zu retten, obwohl sie in der gegenwärtigen schwierigen Situation dauernd in Gefahr ist. Diese Möglichkeit beruht zuallererst auf der festen und konstanten Friedenspolitik der Sowjetunion, auf der Unterstützung der anderen sozialistischen Länder für diese Politik und dem Rückhalt, den diese Politik bei allen fortschrittlichen Kräften genießt. Ein grundlegendes‘ Element, das keiner ignorieren sollte, ist die Tatsache, daß die UdSSR jederzeit darauf vorbereitet ist, jeden Angriff, der darauf abzielt, sie zu unterwerfen, voll zurückzuschlagen. Ein Atomkriegsabenteuer gegen die Sowjetunion ist absolut selbstmörderisch für jeden, der den Versuch wagen sollte.

Sogar die aggressivsten Imperialisten wissen das. Mehr noch, die Verbündeten der USA werden nicht gefügig einer solchen Führung folgen, denn dies würde die eigene Zerstörung als Ergebnis eines Weltkrieges bedeuten.

Trotzdem wäre es unklug, das aggressive Potential des Imperialismus zu ignorieren oder zu unterschätzen. Der Imperialismus hat ein gefährliches Militärpotential - besonders bei den nuklearen Waffen -, zudem unternimmt er alles, um dieses zu erhöhen und technisch zu verbessern. Er ist auch dabei, sein internationales Netz von Militärstützpunkten Einkreisung der Sowjetunion in allen Gebieten auszubauen und zu modernisieren. Die USA arbeiten intensiv daran und nutzen dazu alle Mittel, um die innerhalb des atlantischen Bündnisses bestehenden Spannungen zu vermindern, um so ihre militärischen Bündnisse in Südost-, Zentral- und Südwestasien wiederherstellen und den Vertrag von Rio de Janeiro als aggressiven, antisozialistischen Pakt aufrechterhalten zu können.

Der US-Imperialismus hat in der chinesischen Regierung einen Verbündeten gefunden, deren Führer Aggression durch NATO-Länder schürt. Um diesen Worten Nachdruck zu verleihen, wird die Anzahl der Waffen vermehrt und die technische Entwicklung vorangetrieben, gleichzeitig regte sie an und unterstützt die USA bei deren Bestrebungen, Japan als Sprungbrett gegen die Sowjetunion auszubauen. Parallel dazu führt China seine Atomkriegsvorbereitungen fort, indem es mit großen Anstrengungen nukleare Trägerwaffen entwickelt. Gleichzeitig wird die Sowjetunion zum Hauptfeind Nr. 1 ernannt, den es zu vernichten gilt. Die Expansion Chinas in Richtung Südostasien bedroht alle Nachbarvölker der ASEAN-Staaten und ganz besonders Vietnam, wie der Angriff von 1979 zeigte, der dieses Land zwang, seinen ‚friedlichen nationalen Wiederaufbau und den Ausbau des Sozialismus zu unterbrechen, um sich selbst zu verteidigen.

Die chinesische Führung spielt in Afrika und Lateinamerika eine ähnliche Rolle, indem sie sich mit den reaktionärsten Kräften verbündet und freundschaftliche Beziehungen zu den Vertretern repressiver und korrupter Regime unterhält.

Deshalb müssen wir uns für die größten Schwierigkeiten, die aus dieser internationalen Lage entstehen, wappnen.

Zehntausende von Atombomben hängen wie ein Damokles-Schwert drohend über den Köpfen der Menschheit. Niemals zuvor in der Geschichte sah sich die Menschheit einer solchen Bedrohung ausgesetzt. Es kann festgestellt werden, daß das größte Problem unserer Epoche und für alle Völker die Verhinderung eines neuen Weltkrieges ist.

So absurd es scheinen mag und so unglaublich katastrophal das Ergebnis eines Weltkrieges wäre, er ist eine reale Gefahr. Die Völker können diesem Problem gegenüber nicht indifferent bleiben.

Die Bewegung der Blockfreien Länder kann auch eine wichtige Rolle im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur Verhinderung eines Krieges, der die Welt verwüsten würde, spielen. Die Tatsache, daß die zahlenmäßige Mehrheit der Völkergemeinschaft, darunter fast alle sich entwickelnden Länder, nun dieser Bewegung angehören, macht diese zu einer internationalen Kraft, deren Einfluß bei fast allen Weltereignissen steigt und die niemand mehr ignorieren kann.

Die Bewegung der Blockfreien Länder, die aus dem seit einer Generation währenden Befreiungskampf der Völker, um die Ketten des Kolonialismus und der ausländischen Beherrschung zu brechen, entstanden ist, ist ein unschätzbar wichtiges Instrument dieser Völker geworden, ihre Unabhängigkeit zu festigen und Rückständigkeit und Armut zu überwinden.

Die 6. Konferenz der Staatschefs der Blockfreien Länder, die wir ehrenvollerweise im September 1979 in Havanna ausrichten durften, war eine machtvolle Demonstration der Stärke der Bewegung und ihres Ergebnisses auf die internationale Politik. Trotz aller Versuche des US-Imperialismus, die Bedeutung dieser 6. Gipfelkonferenz herunterzuspielen und die grundlegende antiimperialistische Grundhaltung dieser Bewegung zu leugnen, festigte die Bewegung durch ihre Grundsatzerklärungen und in der Art und Weise, wie internationale Probleme behandelt wurden, ihren antiimperialistischen Charakter ebenso wie seine unabhängige Position und leistete dadurch einen wertvollen Beitrag zur Festigung des Friedens und zur Unterstützung der Anstrengungen, die die Entwicklungsländer unternehmen, um Ungerechtigkeit, Ungleichheit, Unterdrückung und Rassismus zu überwinden und eine merkliche sozialökonomische Entwicklung zu erreichen.

Nach der 6. Gipfelkonferenz mußte die Bewegung den verräterischen, hinterlistigen, systematischen Aktivitäten der Feinde unserer Völker entgegentreten, die versuchten, aus der komplizierten internationalen Lage Vorteile zu ziehen, indem sie Zwietracht in der Bewegung Säten und versuchten, gemeinsame Aktionen unserer Länder zu verhindern oder zu schwächen. Trotz aller dieser Hindernisse hat die Blockfreien-Bewegung ihre Bemühungen, die Beschlüsse der 6. Gipfelkonferenz umzusetzen, verstärkt und seine Einheit gewahrt.

Cuba dient zu einer Zeit als Vorsitzender der Blockfreien-Bewegung, in der sich die internationalen Spannungen zugespitzt haben. Viele Konflikte haben sich entwickelt, neue Brennpunkte internationaler Spannungen sind in verschiedenen Regionen aufgebrochen und es existieren Widersprüche, die einige blockfreie Länder anderen gegenüberstellen. Gleichzeitig machen die internationale ökonomische Krise und das Fehlen von Lösungen für die Probleme und Schwierigkeiten, die die unterentwickelten Länder haben, die Situation für die Völker von Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik noch härter.

Cuba hat sich stark damit beschäftigt, Lösungen zu finden, die gleichzeitig gerecht und einheitlich sind, Lösungen für die Unterschiede, die zwischen einigen Mitgliedsländern Platz haben und die in bestimmten Fällen dahin gelangen, daß diese sich einander in den Weg stellen; Cuba ist sich bewußt, daß die innere Einheit der Bewegung nötig ist, um ihre wichtige Rolle in der internationalen Politik zu spielen. Cuba bedachte, daß die militärische Auseinandersetzung zwischen Irak und Iran große Schäden für beide Länder in sich birgt und eine große Gefahr für die Friedensinteressen in jener Region und in der ganzen Welt bedeutet, gleichzeitig in wirtschaftlicher Form die unterentwickelten Länder ohne Erdöl betrifft, und es beschloß, kaum daß der Konflikt begonnen hatte, als Teil seiner Pflichten als Präsident der Bewegung, seine vermittelnde Führung zur Verfügung zu stellen. Wir werden in dieser Beharrlichkeit nicht nachlassen, solange eine Möglichkeit besteht, zum Wiederherstellen des Friedens beizutragen.

Die Anerkennung für unsere Haltung wurde nicht nur von den beiden Ländern geteilt, die sich gegenseitig bekämpfen, sondern ist einstimmig im Schoß der Bewegung gewesen und hat die Zustimmung der internationalen Gemeinschaft erhalten.

Cuba wird konsequent seine Verantwortlichkeiten als Präsident der Bewegung weiter erfüllen. Diesem Ziel hat es seine größten Einsätze gewidmet und wird sie weiter widmen, überzeugt, daß es unter den gegenwärtigen Umständen den blockfreien Ländern zukommt, ihren Zusammenhalt und ihre Solidarität zu stärken und ihren Kampf für Frieden und eine gerechte ökonomische Ordnung zu verdoppeln, für eine Lösung, die den drückenden Problemen, die unsere Völker betreffen, angemessen ist.

Der Zustand unseres Landes, das zu der ausgedehnten Gesamtheit der unterentwickelten und auf Wegen der Entwicklung befindlichen Länder gehört, die "Die Dritte Welt" genannt werden, drückt sich auch aus auf dem Weltschauplatz in unserer gehaltenen, standhaften, kämpferischen Position für die Zurückforderung dieser Länder aus. Cuba ist während der letzten fünf Jahre mit repräsentativen und aktiven Delegationen bei allen internationalen Foren anwesend gewesen, in denen die Probleme diskutiert werden, die die Beziehungen zwischen den Industrieländern und den Ländern auf den Wegen zur Entwicklung betreffen, Die widersprüchlichen Beziehungen wollten sich unter dem täuschenden Namen "Nord-Süd-Beziehungen" verstecken, aber sie können schwer die Charakterunterschiede zwischen den Beziehungen von langer Ausbeutung verbergen, die noch zwischen den alten Kolonie-Ländern und ihren imperialistischen Eroberern mit unseren ausgebeuteten Völkern bestehen, und denen, die diese mit den sozialistischen Ländern verbinden. Der Kampf für die Neue Weltwirtschafts-Ordnung, wenn man ihn in seinem gerechten Sinn versteht, ist eine Fortsetzung des Emanzipationskampfes des Kolonisierten, für die Niederlage der imperialistischen Beraubung. Aber, ohne Zweifel, ist es in diesem aktuellen Moment der Welt zwingend, anzuhalten und darüber nachzudenken, ob die Menschheit, um die so alten und Jetzt verschlimmerten Probleme zu lösen, den Weg der Konfrontation wählt, oder ob sie den Weg der Mitarbeit vorzieht. Dies war das Thema der Darlegung, die Cuba im Namen der Bewegung der Blockfreien Staaten vor der XXXIV. Generalversammlung der Vereinten Nationen vorstellte. Diese Alternative ist noch nicht entschieden, und es ist noch Zeit zu versuchen, auch wenn es eine sehr schwierige Aufgabe ist, vielleicht romantisch und einzig 1ogisch, die Interessen der entwickelten kapitalistischen Länder, der sozialistischen Länder und der Länder auf dem Weg zur Entwicklung zu koordinieren, um konstruktive Vorschläge zu finden. Das wäre ein ungeheurer Dienst für den Frieden.

Wie man versteht, ist es nicht möglich, Lateinamerika und die Karibik von dem Kontext der internationalen Situation zu isolieren. Aber da es sich um unseren direkten Schauplatz handelt, wollten wir ihren Problemen die Hervorhebung geben, die er für uns verdient, besonders in dem, wo es sich auf die Beziehungen zu dem gemeinsamen Nachbarn unserer lateinamerikanischen und karibischen Länder bezieht: Vereinigte Staaten.

Der 1. Kongreß unserer Partei hob die Krise hervor, in der sich die Außenpolitik der Vereinigten Staaten befand, sowie den unrettbaren Widerspruchscharakter zwischen dem nordamerikanischen Imperialismus und den Interessen der Länder von Lateinamerika und der Karibik.

Die Stetigkeit der ökonomischen Krise des internationalen Kapitalismus ist noch offensichtlicher geworden, so daß die Vereinigten Staaten nicht mehr die Möglichkeit haben, die Länder der Region mit reformistischen Versprechen einzuschläfern. Die Länder wie Mexiko und Venezuela, die Erdöl exportieren. leiden so unter dem nordamerikanischen Druck, damit sie langfristig ihre Programme opfern für die Ausbeutung ihrer nicht zu erneuernden Hilfsmittel, auf die unmittelbarsten Aufforderungen der Yankee-Wirtschaft, die sich auf Verbrauchen und die Verschwendung der Energie-Hilfsmittel versteift. Die unterentwickelten Länder ohne Erdöl ihrerseits, mit Defizit in ihren Zahlungsbilanzen, erleiden die Auferlegungen des Internationalen Währungsfonds, der von Washington gehandhabt wird, um sie zu zwingen, Politiken anzunehmen, die sie gleichzeitig in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung hemmen und neues Elend und Leiden für ihre Arbeiter hervorruft.

Die Vereinigten Staaten bieten keinen Markt für eine mögliche unabhängige Produktion der amerikanischen und karibischen Länder an, auch keine Finanzierung für ihre industrielle Entwicklung. Die einzige "Lösung", die sie als Alternative beisteuern, ist die Stetigkeit der Abhängigkeit in Verbindung mit den transnationalen Yankee-Companies, die Fortdauer der Deformation der Ökonomien der Länder dieses Gebiets und die Fortdauer ihrer unerträglichen ökonomischen Strukturen,. in denen eine oligarchische monopolistische Minderheit mehr als 80 Prozent des nationalen Einkommens genießt, das dem Land bleibt nach dem, was die ausländischen Ausbeuter ihm entzogen haben.

Der nordamerikanische Imperialismus bietet Puerto Rico als koloniale Alternative an, nicht die Freiheit, sondern die endgültige Annektion.

Diese unveränderliche imperialistische Politik führt die Vereinigten Staaten dazu, die: trügerische Rhetorik der "Menschenrechte" zu verlassen und zur Unterstützung der militärischen neofaschistischen Regimes zurückzukehren.

Der Wahlsieg von Reagan hat unmittelbare schwerwiegende Folgen im politischen Leben von Lateinamerika. In ihrem internationalen Bild gegenüber entscheidenden Problemen des Krieges und des Friedens werden sich die Vereinigten Staaten gezwungen sehen, die realen Faktoren der Weltsituation zu bedenken, das unleugbare Potential der sozialistischen Länder und die Vorsicht ihrer Alliierten. Auf dem lateinamerikanischen Schauplatz jedoch glauben sich die Imperialisten der Vereinigten Staaten freier, um ihre reaktionären Vorstellungen zu realisieren, Das ist die offensichtliche Gefahr, die die Wahl von Reagan für Lateinamerika hat.

Reagan hat nicht gezaudert zu verkünden, daß er die reaktionären Oligarchien und die Regimes von faschistischen Militärdiktaturen für wertvolle Verbündete betrachtet, bei denen es nicht nötig ist, sie in Bezug auf die Menschenrechte anzufeinden und bei denen es empfehlenswert ist, tolerant zu sein. Er stellte die Gültigkeit der Verträge über den Panama-Kanal in Zweifel. Er hat in drohendem Ton über Cuba gesprochen. Er äußerte ideologische, politische und wirtschaftliche Absichten, die feindselig gegen Nicaragua sind, und er hat die Drohung zur Intervention in Zentralamerika vorgebracht, wobei er damit anfing, Wirtschafts-, Militär- und technische Hilfe den brutalen Regierungen von Guatemala und EI Salvador anzubieten. Gleichzeitig drückte er seinen Wunsch aus, bei dieser ganzen Politik auf die drei mächtigsten Länder in diesem Gebiet zu zählen: Argentinien, dem er anbot, die vergangenen Kritiken der Demokratie- und Freiheitsverletzungen zu vergessen; Brasilien, dem er den Hof macht; und Mexiko, das er, gemeinsam mit Kanada, zwingen will, eine unerwünschte politisch-wirtschaftliche Allianz einzugehen, ungleich und dazu bestimmt, beide Länder der endgültigen nordamerikanischen Vorherrschaft zu unterwerfen.

Die lateinamerikanische Politik, die von Reagan angekündigt wurde, ist umso gefährlicher, als sie das Streben und die Ideen ausdrückt von einem wichtigen Teil des Finanzkapitals und der nordamerikanischen Transnationalen, von aggressiven Teilen des Pentagons und der CIA, und sie wird dem Volk der Vereinigten Staaten als nationale Notwendigkeit vorgestellt, verbunden mit der nordamerikanischen Sicherheit und von der man annimmt, daß sie von einer lateinamerikanischen "Subversion" bedroht sei und worin auch die Rolle besteht, die man Cuba zugewiesen hat, wie wegen einer geheimen und verhängnisvollen Intervention der Sowjetunion in diesem Gebiet.

Es ist offensichtlich, daß diese Positionen der neuen Regierung der Vereinigten Staaten den faschistischen Militärs in Chile, Uruguay und Bolivien Mut machen und ihnen Vertrauen einflößen. Sie spornen die an, die sich weigern, den argentinischen Prozeß zu demokratisieren und schütten Wasser auf die Mühlen der Völkermörder von Guatemala und EI Salvador. Die Niederlage der Regierung von Manley auf Jamaica verschafft diesem Bild des Imperialismus ein nützliches Instrument in der Karibik.

Die Ereignisse aber zeigen zur selben Zeit, daß es für den Imperialismus nicht leicht ist, sich in ihrem ehemaligen Hinterhof durchzusetzen. Außer den nachhallenden Volkssiegen von Nicaragua und Grenada und dem unaufhaltsamen Sieg der Völker in El Salvador und Guatemala gibt es noch andere Elemente von höchster Wichtigkeit, die man in Betracht ziehen muß, wenn man die Situation von Lateinamerika und der Karibik analysiert.

In den Vordergrund muß man den Kampfgeist der Massen stellen, der auf vorher nie gekannte Höhen gestiegen ist. Die Tatsache, daß sich in unseren Ländern jedes mal mehr die revolutionären Bewegungen der nationalen Befreiung mit starkem sozialen Inhalt entwickeln, und daß sich der Stand der Massenbewegung in verschiedenen Ländern steigert, drückt aus, daß das System der imperialistischen und oligarchischem Herrschaft in dem Gebiet eine jedes Mal tiefere Krise erleidet, und sie enthüllt gleichzeitig die aufsteigende Reife der Arbeiterbewegung, die Bewegung der Bauern, der Jugend, der Frauen und der übrigen Volkssektoren, die schon zahlreiche und sachkundige Vorhuten haben.

Alles das wurde in heroischer und bewundernswerter Form im Kampf der erwähnten Völker von Zentralamerika und der Karibik. Herausgearbeitet.

Diese Veranlagung drückte sich auch im bolivianischen Volk in seinem dauernden Widerstand gegen die angreifenden Militärs aus, den diese nicht bändigen konnten. In Chile und Uruguay strebten Pinochet und die Gorillas von Montevideo danach, mit pseudodemokratischen Maskeraden der Entscheidung ihrer Völker zu entfliehen, die den Neofaschismus ablehnen, den diese vertreten.

Laßt uns hinzufügen, daß in der Periode, die wir jetzt analysieren, die lateinamerikanische Arbeiterklasse Beweise gegeben hat, die bis ins kleinste ihre Reife und ihre Wucht anzeigen, die Leistungsfähigkeit ihrer Gewerkschaftsbewegung. In Peru, Ecuador und Kolumbien fanden Streiks in einer Breite statt, die nie vorher erreicht werden war; die argentinischen Arbeiter behaupten sich in dauerndem Kampf.

In den Triumphen und dem Fortschritt der revolutionären nationalen und sozialen lateinamerikanischen Befreiungsbewegungen hat sich ein wichtiger Faktor der Einheit gebildet, die von den revolutionären Kräften in einigen Ländern erreicht wurde und in anderen in dieser Richtung Fortschritte erzielt wurden. Diese Einheit hat auch eine große Bedeutung gehabt in der herausragenden Rolle der Solidarität mit den Fortschritten des Kampfes.

Im lateinamerikanischen Kontext ist jeden Tag die aktive Teilnahme der christlichen Kräfte wichtiger, die die konservativen Positionen überschreiten - in manchen Fällen reaktionäre - der christdemokratischen Parteien des Gebietes und die sich aktiv dem Kampf anschließen für nationale Freiheit, die Demokratie und die sozialen Veränderungen unserer Völker. Der Kampf, Seite an Seite mit den christlichen revolutionären Kräften, die manchmal Priester und Mitglieder der katholischen Hierarchie einschließen, zusammen mit den Kräften der Linken, bildet einen schätzenswerten Bestandteil der großen historischen Veränderungen, die in unseren Ländern stattfinden.

Wenn wir uns auf die Neuermunterung der Volkskräfte beziehen, gibt es ein neues Element in der lateinamerikanischen Situation, das man registrieren muß: die sozialdemokratische Präsenz.

Sozialdemokratische Ströme und Organisationen gab es immer in Lateinamerika und der Karibik. Aber die europäische Sozialdemokratie, Mittelpunkt der Sozialistischen Internationalen, gestand ihnen früher keine größere Bedeutung zu. Jetzt jedoch hat sich Lateinamerika in einen der dauernden Schauplätze der Sozialdemokratie verwandelt. Dies ist zu einem großen Teil zurückzuführen auf diese ideologische und politische Strömung, die die Welt-Vorherrschaft in dem Prozeß der Veränderungen behalten will, der wegen der allgemeinen Krise des Kapitalismus offen ist. In dieser Anwesenheit drücken sich außerdem ökonomische Interessen des nationalen Finanzkapitals einiger europäischer Länder aus.

Trotz der bekannten ideologischen Unterschiede, die die marxistisch-leninistischen Revolutionäre von den Sozialdemokraten trennen, wenn wir das Unmittelbare prüfen, wenn wir uns auf aktuelle historische Zustände beziehen, dann hat die sozialdemokratische Beteiligung und die Sozialdemokratisierung der alten bürgerlichen Parteien und Oligarchien von Lateinamerika ein positives Zeichen. Sie erweitern die Kräfte und das Kampffeld gegen die Herrschaft des nordamerikanischen Imperialismus in Lateinamerika. Zur selben Zeit trägt die sozialdemokratische Propaganda zum politisch-sozialen Wecken der Massen dort bei, wo die marxistisch-leninistische Botschaft völlig unterdrückt wird.

Ein neues Element in der politischen Struktur des Kontinents ist die Tatsache, daß die Länder mit größerem industriellen Wachstum - die stärksten dieses Gebietes - versuchen, dem vollständigen nordamerikanischen Herrschaftskreis zu entkommen, und daß sie danach trachten, eine unabhängige Position auszuüben.

Mexiko hat eine lange Tradition von Unabhängigkeit gehabt. Das Entdecken der überreichen Erdöl - Reichtümer, das Mexiko zu einem immer begehrteren Ziel des Imperialismus macht, erlaubt den Mexikanern, eine wirtschaftliche Widerstandspolitik zu organisieren, die seiner unabhängigen Position entscheidende Nahrung gibt. Dies war die internationale Haltung der Regierung López Portillo, dessen Erklärungen vor entscheidenden Angelegenheiten des Friedens, der Energie und der Entwicklung entschieden fortschrittlich waren und dessen Unterstützung des Prinzips der Nicht-Einmischung, seine Sympathien für den gerechten Streit der Völker in dieser Halbkugel und seine Freundschaft und sein Respekt gegenüber Cuba sind ein einflußreicher Faktor in der gegenwärtigen lateinamerikanischen Politik gewesen.

In diesem Sinn erlangt die direkte und bestimmte Botschaft an den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten ihre ganze Bedeutung, die vom Präsidenten von-Mexiko formuliert wurde und in der er von ihm fordert, "daß Sie sich nicht einmischen, daß Sie die inneren Prozesse der Länder respektieren, die Erklärungen wollen, daß sie 'erwachsene' Länder sind, in der Lage, sich selbst zu bestimmen …"

Es ist sehr wichtig zu bedenken, daß, wenn Brasilien seine demokratischen Vormärsche weiterführt und die Veränderungen für die, die in weiten Sektoren des Volkes kämpfen, in erster Linie die Arbeiterklasse, es der Unabhängigkeitsströmung gegenüber Washington angeschlossen bleiben würde. Wenn das "brasilianische Wunder" gescheitert ist und die unheilbringende Rolle der transnationalen Konzerne und des ausländischen Kapitals offensichtlich ist, die gefährliche Entstellungen in der brasilianischen Wirtschaft eingeführt hat, bleibt jedoch die Tatsache, daß das wirtschaftliche Wachstum - ungleich, aber beachtlich - von Brasilien Interessen einführt, die mit denen des nordamerikanischen Imperialismus zusammenstoßen. Die unvermeidliche wirtschaftliche Tendenz verwandelt Brasilien zu einem möglichen Widersprecher der Vereinigten Staaten, der dazu bestimmt ist, kein einfacher Handlanger der nordamerikanischen imperialistischen Politik zu sein und seine eigenen Interessen zu äußern.

Alle diese Elemente fügen dem politischen Kampf von Lateinamerika und der Karibik neue Vielgestaltigkeiten hinzu, die die revolutionären Kräfte werden auswerten müssen. Aber es wird offensichtlich, daß sie nicht dazu neigen, die Positionen des nordamerikanischen Imperialismus zu stärken und daß sie im Gegenteil ihre Manöverfähigkeit gegenüber dem Kampf der Völker beschränken.

In unserem Zentralen Bericht zum 1. Kongreß drücken wir aus, daß "die Kommunistische Partei Cubas sich als ein Sonderkommando betrachtet, bescheiden, aber sicher, der internationalen kommunistischen Bewegung" und wir fügen hinzu: "Unsere Partei nimmt an ihr mit ihrer ganzen Urteilsunabhängigkeit teil, aber gleichzeitig mit ihrer ganzen Treue für dieselbe Sache, gemeinsam mit den Kommunisten aller Länder." Wir müssen vor dem 2. Kongreß sagen, daß die Parteiführung versucht hat, diese Forderungen in ihrem strengsten Sinn zu erfüllen.

Wir fügen also die Notwendigkeit und die Zweckmäßigkeit hinzu, die Bande zu anderen revolutionären und Volksorganisationen von fortschrittlicher Tendenz enger zu machen, die im Umkreis des Kontinentes und der Welt agiert haben. In dieser Periode wurden nicht nur die Verbindungen zu den Parteien, Organisationen und Bewegungen, mit denen wir seit langen Jahren in der brüderlichsten Weise zusammengearbeitet haben, fester gemacht, sondern es tauchten auch neue Bande auf zu einer jedes Mal größeren Gruppe von Parteien und fortschrittlichen politischen Kräften, die als Folge der politischen Entwicklung der Massen in diesen Ländern auftauchen.

Die Kommunistische Partei Cubas hat häufige und fruchtbare Kontakte, gelegentlich auf höchster Stufe, mit sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien und Persönlichkeiten sowohl von Lateinamerika wie in Westeuropa unterhalten. In der Zukunft werden wir unveränderlich die strategische Orientierung aufrechterhalten, die uns dazu führt, uns durch die umfassendste Einheit gegenüber jedem der Ziele zu stärken, zu deren Gelingen unser Land genötigt ist und das deshalb zu ihrer Verwirklichung beitragen muß. In diesem Sinn werden wir mit all denen zusammenarbeiten - einerlei welchen Charakters der Klasse, der politischen oder religiösen Ideologie -, die bereit sind, etwas für den Frieden und die Entspannung zu tun. Wir werden uns ebenfalls mit allen jenen patriotischen Regierungen und den antiimperialistischen Bewegungen vereinen, die auf die eine oder andere Weise der Herrschaft von Washington die Stirn bieten. In diesem Sinn halten wir es für notwendig, alle diese Aktionen und Haltungen der Regierungen und politischen Kräfte zu fördern und zu unterstützen, die einen Ausdruck der Souveränität, der Verteidigung der gesetzmäßigen, nationalen Interessen bilden.

Unsere staatliche Außenpolitik ist von denselben Prinzipien und identischen strategischen Überlegungen beeinflußt.

Deshalb ist jeden Tag unsere Freundschaft und Kameradschaft enger, in erster Linie mit der Sowjetunion, immer brüderlich und solidarisch mit unserem Vaterland, mit der uns unzerstörbare Freundschaftsbande vereinen; mit der Deutschen Demokratischen Republik, mit der Volksrepublik Bulgarien, der Volksrepublik Ungarn, mit der Sozialistischen Republik der Tschechoslowakei, der Mongolischen Volksrepublik, der Volksrepublik Polen und der Sozialistischen Republik Rumänien, mit denen wir uns im Rat der Gegenseitigen Wirtschaftshilfe vereinigen. Ebenfalls existieren Beziehungen von enger Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien.

Die Sozialistische Republik Vietnam ist die untrennbare Schwester des revolutionären Cuba. Uns vereinen enge Bande mit der Demokratischen Volksrepublik Laos, und sie wurden auch wieder mit Kampuchea aufgenommen,als es sich vom schmachvollen Regime des Pol Pot-Iena Sary befreite. Mit der Volks- und demokratischen Republik von Korea, das für die Wiedervereinigung seines Volkes kämpft, halten wir Verbindungen von gegenseitiger Freundschaft und Kameradschaftlichkeit aufrecht. Da wir ihre Positionen in der Außenpolitik verurteilen und daher keine politischen Verbindungen mit China haben, existieren jedoch, im Staatlichen, normale Beziehungen, die sich vor allem im Handelsbereich ausdrücken.

Unsere staatlichen Beziehungen zu der Sozialistischen Volksrepublik von Albanien entwickeln sich normal.

Es ergibt sich als verständlich, daß unsere Verbindungen mit den Ländern von Asien, Afrika und Lateinamerika und besonders mit denen, die die Bewegung der Blockfreien Staaten bilden, fortdauernd und immer intensiver sind. Es ist nicht nötig, nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß .unsere dauerndste und engste Beziehung, unsere Identifizierung mit den Grundproblemen des internationalen Lebens unter ihnen mit denjenigen erreicht wird, die sich zum Sozialismus bekannt oder eine sozialistischen Orientierung angenommen haben: Äthiopien, Angola, Mocambique, Kongo, Guinea-Bissau, Kap Verde, Madagaskar, Benin, Sao Tome und Guinea in Afrika; Algerien, Demokratischer Jemen, Irak, Syrien und Libyen in den arabischen Ländern. Unsere Beziehungen sind hervorragend zu Tansania, Sambia und Zimbabwe. Es sind diplomatische Beziehungen mit dem Iran hergestellt worden. Die Freundschaft und die enge Zusammenarbeit im der Bewegung der Blockfreien Staaten kennzeichnen die Beziehungen mit Indien.

Obwohl wir mit einigen Ländern, die mit uns in der Bewegung der Blockfreien kämpfen, keine diplomatischen Beziehungen haben, sind die einzigen Fälle des Abbruchs diplomatischer Beziehungen der, den die Republik Somalia beschloß, da wir uns gegen ihre Einmischung gegen Äthiopien gewandt hatten, und der von Marokko, das seine Beziehungen zu Cuba abbrach, weil unser Land seine Pflicht der Internationalen und der Blockfreien erfüllte, indem es das Volk der West-Sahara unterstützte und die Existenz der Arabischen Demokratischen Republik Saharavi anerkannte.

Lateinamerika bleibt das Feld der politischen Widersprüche, die nicht anders können als ihren Ausdruck in der Beziehung zwischen Cuba und seinen Gebietsnachbarn zu haben. Das erklärt, daß außer unserer bekannten und unüberwindlichen Zurückweisung von Regimes wie dem von Chile, Uruguay, Paraguay, Guatemala oder EI Salvador weiterhin Fälle Existieren, in denen das Fehlen der diplomatischen Beziehungen zur vollen Verantwortlichkeit der jeweiligen Regierungen geht.

In der jüngsten Zeit hat die Gewaltanwendung, um in Botschaften einzudringen, und der unpassende und illegale Gebrauch des Asylrechts von der Seite von kleinen Gruppen von verbrecherischen Elementen, die keiner Form von politischer Verfolgung ausgesetzt sind und die auf diese Art ihre Ausreise ins Ausland sichern wollten, ohne die legalen Formalitäten zu erfüllen, auf Kosten und unter dem Schutz anderer Regierungen, die ihnen normalerweise das Visum auf üblichem Wege verweigern, eine entsprechende Antwort der Regierung von Cuba bestimmt. Dies machte unsere Beziehungen zu einigen Regierungen schwierig, besonders mit der von Venezuela, das vorzog, diese Elemente zu schützen, anstatt Übereinstimmungen zu schaffen, die den Respekt, die Sicherheit und die Immunität der diplomatischen Sitze garantieren, und die zur selben Zeit streng die Prinzipien, die Normen und die Ziele des Asylrechts erhalten würden. Die Situation zwischen beiden Regierungen hat sich noch mehr wegen des ungeheuerlichen Versuchs verschlechtert, die Verantwortlichen des verabscheuungswürdigen Verbrechens von Barbados freizulassen.

Denjenigen, die annahmen, daß die Drohung einer Cuba feindlich gesinnten Propaganda in anderen Ländern dazu führen könnten, die cubanische Regierung zur Annahme von ungeeigneten Lösungen zu zwingen, diesen Leuten haben die Tatsachen gezeigt, daß sich Cuba sicher. genug fühlt in der Richtigkeit seiner Politik, um jedweder Kampagne Widerstand zu leisten und seine Prinzipien weiterhin beizubehalten. Langsam kommen die Völker der Welt Zugang zur Wahrheit, und sie lernen die reale Situation unseres Landes und die wahrhafte Haltung Cubas kennen.

Die Geschehnisse rund um die peruanische Botschaft endeten mit einer Stärkung der prinzipiellen Haltung Cubas.

Der nordamerikanische Druck, der ein natürliches Echo fand bei einigen der repressivsten Regierungen Lateinamerikas, verursachte eine Spaltung innerhalb der lateinamerikanischen Gruppe vor der Vollversammlung der UNO und eine schamlose politische Blockade, die unser Land daran hinderte, trotz einer ständigen und sehr hohen Stimmenmehrheit, die bis zu einer drückenden Zahl von 90 kam, seinen Platz als Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen einzunehmen, zu dem seine internationalen Aktivitäten und seine Stellung als Vorsitzender der Blockfreien Bewegung ihr das Recht gaben. Unter diesen Umständen gab Cuba seine Anwärterschaft zurück zugunsten der befreundeten und ehrenwerten Regierung von Mexiko. Dieses Vorgehen gegen Cuba rief einen negativen Vorfall in den Vereinten Nationen hervor und berührte das internationale Ansehen und das Prestige von Kolumbien.

Die kürzlichen Wahlen in der UNO, die den Zugang Costa Ricas zum Sicherheitsrat unmöglich machten, bildeten eine Saktion gegen diejenigen, die sich dieses Mal dazu bereit fanden, die Wahl Cubas in dieses hohe Organ der internationalen Gemeinde zu stören.

Man kann trotzdem sagen, daß eine wichtige Zahl von Regierungen Lateinamerikas und der Karibik den ständigen Druck der Vereinigten Staaten zurückgewiesen haben, der zu einer Reduzierung der Beziehungen zwischen diesen. Ländern und Cuba führen soll. Es handelt sich hierbei nicht nur um Mitgliedsländer der Blockfreien Bewegung, wie Guyana und Panama, oder solche, die wie Nicaragua und Grenada in letzter Zeit revolutionäre Veränderungen durchgeführt haben. Auch andere Länder, wie Ecuador, das seinen zivilen und demokratischen Weg wieder aufgenommen hat, folgen dem Beispiel Mexikos, das sich auf den Spuren seiner großen Traditionen befindet und ein hervorragendes Beispiel des Lateinamerikanismus gibt, der nicht zurückweicht vor dem Einfluß derjenigen, die alles daran setzen, die Einheit unserer Länder zu verhindern.

Es ist notwendig, daß der Parteitag seine Entscheidung erneuert, freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit mit denjenigen aufrechtzuerhalten, die unser Land respektieren, ohne daß der Unterschied in der Ideologie und im Gesellschaftssystem ein Hindernis für sie wäre. Wir müssen vor der öffentlichen Meinung in Lateinamerika darauf bestehen, daß für uns die Einheit Lateinamerikas und der Karibik ein bleibendes Ziel ist und daß wir es als das beste Mittel betrachten, die historischen Ziele unseres Amerikas und die demokratische und unabhängige Festigkeit eines jeden unserer Länder zu erreichen.

Das Jahrfünft hat bestätigt, daß die von der Partei erarbeitete Politik der Beziehungen mit den kapitalistischen Ländern vollkommen richtig war. Diese Politik basiert auf der Möglichkeit, daß fruchtbare Bindungen der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts bestehen, ohne die Unterschiede in den Gesellschaftssystemen zu berücksichtigen. Wir unterscheiden bei jenen Ländern zwischen solchen mit mittlerer Entwicklung, die noch nicht zu den Großmächten gehören, und solchen mit größerer Wirtschaftsmacht, die niemals Kolonien hatten und die es vermeiden, hegemoniale Haltungen einzunehmen, was es dem Yankee-Imperialismus unmöglich macht, ihre Politik der Blockade des revolutionären Cuba mit größerem Erfolg durchzuführen und es wirtschaftlich und politisch zu ersticken.

Diese Beziehungen zu den entwickelten kapitalistischen Ländern waren den ihnen eigenen Schwankungen der politischen Zufälle und Möglichkeiten unterworfen, die dort stattfanden. So hat die Niederlage der skandinavischen Sozialdemokraten oder der Liberalen Partei Trudeaus in Kanada zeitweise Schwierigkeiten aufgeworfen, aber sie haben trotzdem nicht den Kurs eines wichtigen Handelsaustausches mit diesen Ländern verhindert.

Ausgezeichnet und mit der Tendenz einer ständig besseren Entwicklung sind die Beziehungen zu Finnland. Zu Spanien herrschen weiterhin die traditionellen Beziehungen fort, die noch weiter angeregt wurden durch den Besuch des spanischen Staatspräsidenten Adolfo Suárez in unserem Land.

Die Beziehungen mit den Ländern der Europäischen Gemeinschaft waren nicht homogen und auch nicht immer einfach. Trotzdem können wir den Parteitag darüber in Kenntnis setzen, daß die wirtschaftlichen und finanziellen Bewegungen auch nicht mit jenen Ländern unterbrochen wurden, mit denen wir zeitweilig politische Spannungen hatten. Japan ist einer unserer wichtigsten Kunden. Der politische Austausch mit der BRD hat zugenommen und die Möglichkeit wirtschaftlicher Beziehung verbessern sich, und das Niveau unserer Beziehungen zu Italien bleibt stabil. Mit Frankreich besteht eine Kommunikation auf hoher Ebene, und es gab wichtige Handelsbeziehungen. Die volle Ausschöpfung dieser Beziehungen war jedoch nicht möglich, weil die prinzipielle Haltung der Cubanischen Revolution hinsichtlich des Problems der kolonialen Rückstände in Lateinamerika bei gewissen Kreisen in Frankreich kein Verständnis gefunden haben.

Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten fassen unsere größten Widersprüche zusammen auf internationalem Gebiet. Obwohl es in diesen Widersprüchen auch unüberwindbare und permanente Elemente gibt, die vom sozialistischen Charakter des cubanischen Staates und der imperialistischen Natur des in den Vereinigten Staaten vorherrschenden Systems herrühren, rechtfertigen sie nicht die extremen Feindseligkeiten aller nordamerikanischen Regierungen gegen Cuba, die hauptsächlich herrühren aus ihren hartnäckigen Bestehen, die minimale Möglichkeit unserer Existenz im Gebiet der sozialistischen Länder zurückzuweisen, und in ihrem unnützen Bemühen, das revolutionäre Cuba von der Landkarte Lateinamerikas und der Karibik auszulöschen. Der 1. Parteitag hat die Politik der Prinzipien des Zentralkomitees der Partei angenommen, die gegründet war auf der Bereitschaft, die historischen Differenzen zu lösen, die hervorgerufen wurden durch die Aggression der imperialistischen Regierungen der Vereinigten Staaten, und die ebenso gegründet ist auf der Möglichkeit, die Normalisierung unserer Beziehungen mit diesem Land zu diskutieren, ebenso wie die feste Haltung Cubas, keine offiziellen Schritte in Richtung auf dieses Ziel zu unternehmen, solange wie die Vereinigten Staaten entschlossen sind, die Blockade aufrechtzuerhalten, das Problem von Guantanamo nicht zu diskutieren und sich nicht davon zurückhalten, die cubanische Souveränität zu verletzen.

An einem bestimmten Moment der Anfangsperiode der Regierung Carters schien eine gewisse Neigung der Führer der Vereinigten Staaten zu bestehen, den Weg von Verhandlungen einzuschlagen. Carter machte unbestreitbar einige Gesten in Richtung Cuba: am Anfang seiner Amtszeit hob er die Spionageflüge auf, erlaubte Reisen von nordamerikanischen Bürgern in unser Land und schlug die Errichtung eines Interessen-Büros vor. Cuba war diesen Gesten gegenüber aufnahmebereit, aber schließlich überwogen die reaktionären Vorstellungen einiger seiner Berater über die weniger aggressiven des State Departements unter Vance und Muskie, und die Beziehungen wurden wieder belastet.

Es gibt noch aktuelle unentschiedene Probleme. Das von Mariel ist noch nicht gelöst; Mariel ist einfach aufgeschoben. Wenn die Regierung der Vereinigten Staaten weiterhin die illegalen Ausreisen aus dem Land begünstigen und wenn es keine Antwort auf die Frage der ungelösten Probleme hinsichtlich der Familienzusammenführung gibt, dann sieht sich Cuba im vollen Recht, die Ausreisen der Bürger zu erlauben, die das wünschen, aus irgendeinem Teil seines Territoriums. Es waren die Vereinigten Staaten, die dieses Problem geschaffen haben, an ihnen ist es, das Problem zu lösen.

Der Aufbau des Sozialismus als eine vollkommen freie und freiwillige Aufgabe ist weiterhin Prinzip unseres revolutionären Prozesses. Das beinhaltet die Freiheit zur Emigration. Was sagen die Vereinigten Staaten darüber, die sich darin so gefallen, von Menschenrechten und der Bewegungsfreiheit der Bürger der Welt zu sprechen? Cuba ist bereit, zu vernünftigen und konstruktiven Übereinkommen in dieser Frage zu gelangen.

In der Frage der Luft-Piraterie wird die Haltung der cubanischen Regierung abhängen von der Politik der Vereinigten Staaten denen gegenüber, die cubanische Schiffe oder Flugzeuge entführen, um in die Vereinigten Staaten zu reisen, in Übereinstimmung mit den Anreizen, ‘die sie von den Autoritäten dieses Landes erhalten. Wenn sie drastische Maßnahmen ergreifen, werden wir sie auch ergreifen mit jenen, die Schiffe oder Flugzeuge der Vereinigten Staaten entführen, um nach Cuba zu reisen. Wenn sie das dulden, werden wir das auch dulden. Das ist eine Sache, von der wir entschlossen sind, sie nur auf der Basis von absoluter Gleichheit zu diskutieren.

Die Wahl Reagans bringt in die cubanisch-nordamerikanischen Beziehungen ein Element der Unsicherheit, oder besser der Gefahr.

Man sollte keinen Präsidenten beurteilen, bevor er sein Amt angetreten hat. Niemand weiß in diesem Augenblick genau, was Reagan vorhat zu machen. Wir müssen uns strikt an die Republikanische Plattform halten, an die öffentlichen Verlautbarungen des Kandidaten und an seine Gedanken, die von den Beratern des neuen Präsidenten offen dargelegt werden. Die zum Ausdruck gebrachten Absichten sind außergewöhnlich reaktionär und gefährlich. Man kann nicht bezweifeln, daß die extreme Rechte in den Vereinigten Staaten einen politischen Sieg errungen hat. Die Pflicht der Völker ist es, realistisch zu sein und sich keinen Illusionen hinzugeben, und sich darauf vorzubereiten, der vom Imperialismus und von der gerade an die Macht gekommenen reaktionären Clique angekündigten Politik entschlossen entgegenzutreten.

Es wäre besser gewesen, bis zum 20. Januar, dem Amtsantritt des neuen Präsidenten, zu warten und seine offiziellen Verlautbarungen als Regierungschef der Vereinigten Staaten kennenzulernen. Aber unser Parteitag beginnt heute, und es ist unsere wahrhafte Pflicht, die Partei und das Volk auf den Kampf vorzubereiten, der sich nähern kann.

Man hat Verlautbarungen gehört, die die Welt bedrohen, die Lateinamerika bedrohen und die besonders Cuba bedrohen.

Die Vorstellung Reagans und seiner Berater, die militärische Oberherrschaft zu gewinnen und von Positionen der Stärke aus mit dem sozialistischen Lager zu verhandeln, ist einfach absurd. Das würde zu einer außerordentlich starken Aufrüstung mitten in der bedrohlichsten internationalen Wirtschaftskrise führen, die wir in der letzten Zeit gehabt haben. Es wird gefordert, daß die Völker fatalistisch dazu aufgerufen werden, sich unwiderruflich selbst zu zerstören. Das könnte man erklären in einer Zeit der Feuerrohre und der Armbrüste, aber nicht in der Zeit der thermonuklearen Waffen. Wer hat das Recht, so mit dem Überleben der Menschen zu spielen?

Reagan kann unserer Meinung nach keines der großen Probleme der Vereinigten Staaten lösen: Inflation, Arbeitslosigkeit, Energiekrise, Wirtschaftsrezession, Laster, Drogen, Gewalt, Kriminalität, Korruption; aber solche Ideen über Außenpolitik können den Frieden in der Welt gefährden.

Kissinger, einer der gegenwärtigen Berater des zukünftigen Präsidenten, verbohrt sich in die veraltete, reaktionäre und faschistische Vorstellung von der Teilung der Welt in Einflußsphären, d.h. die Einfrierung des Fortschritts und der Veränderungen in der Welt, . die Unterdrückung der nationalen Unabhängigkeit jeden Landes hinsichtlich des Rechts zu entscheiden, welches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sie haben wollen. Das werden die sozialistischen Länder nicht akzeptieren, das werden die revolutionären und fortschrittlichen Kräfte in der Welt nicht akzeptieren. Das ist eine Illusion. Cuba wird sich entschieden diesen abgestandenen und macciavellischen Zielen widersetzen.

Reagen und seine Berater haben ihr Ziel verkündet, sich mit den rechten, reaktionären und faschistischen Kräften auf diesem Kontinent zu verbünden. Aber die Völker unseres Amerikas werden sich niemals dieser schändlichen Unterdrückung unterwerfen. Die Arbeiter, die Bauern, die Intellektuellen, die Studenten werden es verstehen, diesem grausamen Ziel Widerstand zu leisten. Die kürzliche Geschichte unserer Hemisphäre hat die Kampffähigkeit unserer Völker bewiesen. Es ist unnütz, sie abzuwerten, sie zu ignorieren, sie zu unterschätzen: Nicaragua, E1 Salvador, Grenada und Guatemala haben diesen Irrtum bewiesen.

Wieviele Yankee- und faschistische Soldaten sind nötig, um Hunderte von Millionen Lateinamerikaner zu unterwerfen? Und es gibt keine Schweiz in unserem Amerika. Beredte Beispiele solcher Illusionen sind Chile und Uruguay. Es gibt keinen Vorwand mehr, um unsere Unterdrückung zu verschleiern. Und es gibt keine militärischen Mittel und keine Unterdrückungsmaßnahmen mehr, wie grausam und spitzfindig sie auch sein mögen, entwickelt von den Geheimdiensten der Vereinigten Staate, die fähig wären, den Aufstand der Völker aufzuhalten. Wer kann verhindern, daß früher oder später unsere Völker kämpfen? Die Unterdrückung wird nicht ewig dauern, sie werden nicht ewig Terror und Angst aufrechterhalten. Das Erwachen der Völker fürchten die Unterdrücker umso mehr, je länger sie sie unterwerfen. Man muß blind sein, um das nicht zu sehen. Mehr innere Tyrannei, mehr imperialistische Unterdrückung, also auch mehr Rebellion! Und dieser Aufstand wird unbesiegbar sein!

Es ist wirklich unglaublich, daß in der Welt von heute einige wieder von militärischen Interventionen und der erneuten Anwendung der Politik des "großen Knüppels" auf unserem Kontinent sprechen. Es wäre besser, wenn sie aus diesen Illusionen erwachen würden. Andere träumten auch davon, die Welt zu beherrschen, und endeten als ein Haufen Asche. Die Völker haben heute viele verschiedene Kampfformen, Lateinamerika und die Karibik haben mehr als 300 Millionen Einwohner; ihre Oberfläche ist zweimal so groß die die der Vereinigten Staaten.

Reagan hat gesagt, daß der Irrtum in Vietnam nicht der Krieg war, sondern ihn verloren zu haben. In Lateinamerika kann der Irrtum, einen Krieg zu machen, eine größere Niederlage bedeuten als in Vietnam. Wer hat Herrn Reagan gesagt, daß einen Krieg zu beginnen heißt, ihn auch zu gewinnen?

Man spricht ebenfalls von einer möglichen Intervention in Mittelamerika. Jedes lateinamerikanische Volk wird entschieden und tapfer gegen jede Yankee-Intervention auf seinem Gebiet kämpfen. Wenn die Yankee-"Marines" oder die Interventionsstreitkraft in Mittelamerika landen, dann wird das Volk der Vereinigten Staaten noch einmal das schmerzliche Schauspiel von der Landung der Särge ihrer Soldaten auf dem Gebiet ihres eigenen Landes sehen. Wer auszieht, um Lateinamerikaner zu töten, wird sich auch damit abfinden müssen zu sterben. Die Schuld daran werden diejenigen haben, die sich weigern, die Lektionen der Geschichte und die unwiderruflichen Veränderungen anzuerkennen, die in unserer Welt entstanden sind. Niemand bedroht das Leben der Vereinigten Staaten, aber auch niemand wird ihnen einen entschlossenen und heroischen Kampf die Drohung der Vereinigten Staaten gegen unser Leben akzeptieren.

Es ist an der Zeit zu sagen, daß die lateinamerikanischen Völker nichts und niemanden fürchten; daß sie den Knüppel empört zurückweisen und außerdem die imperialistische Dummheit geringschätzen. Schluß mit dem Mythos! Schluß mit der Erpressung! Schluß mit der widerwärtigen Absicht, die Patrioten Lateinamerikas einzuschüchtern, die Söhne von Bolivar, von San Martin, von O'Higgins, von Sucre, von Hidalgo, von Morelos, von Morazán, von Maceo und von Martí!

Reagen und seine Berater haben von einer Militärblockade Cubas unter irgendeinem Vorwand gesprochen, sogar wenn dann die Sowjetunion, wie sie zugesagt hat, eine Aktion in irgendeinem anderen Teil der Welt durchführen wird. Diese Vorstellung ist widerwärtig und zynisch. Cuba ist bereit, sich gegen jede militärische Blockade oder imperialistische Yankee-Invasion zu verteidigen! In diesem Land wird der Kampf nicht aufhören, solange es noch einen einzigen Patrioten gibt, der kämpfen kann, und es sind Millionen, die entschlossen sind, das bis zum letzten Tropfen Blut zu tun! "Wer beabsichtigt, sich Cubas zu bemächtigen" - wie der Titán de Bronce (Anm.: gemeint ist der General Antonio Maceo) sagte - "wird den Staub seines Bodens mit Blut übersät finden, wenn er nicht im Kampf umkommt."

Es ist weltweit bekannt, daß Behörden der Vereinigten Staaten die Ermordung der Führer der Cubanischen Revolution und anderer Regierungen ersannen, organisierten und ausführten. Die CIA war das Zentrum dieser widerwärtigen Praktiken. Was kann man jetzt von - dieser Einrichtung erwarten, wenn die Berater von Reagen bestätigen, daß sie freie Hand haben wird, und wenn niemand Geringeres als Goldwater Vorsitzender der Geheimdienst-Kommission des Senats sein wird?

Wir denken, eine der ersten Erklärungen von Reagan sollte es sein, daß seine Regierung die Ermordung von Führern anderer Länder weder organisieren noch autorisieren noch derartige CIA-Pläne erlauben sollte.

Wir hoffen ehrlich, daß sich solche Praktiken nicht wiederholen; aber im Gegenteil, die Regierung der Vereinigten Staaten ist dabei, die schlimmste Form von Terrorismus in der Welt zu festigen und zu fördern, und die Verantwortung und die Folgen ihrer Taten wird auf sie zurückfallen.

Wenn es einen Olivenzweig gibt, werden wir ihn nicht zurückweisen. Wenn die Feindseligkeiten weitergehen und es weiter Aggressionen geben wird, werden wir energisch antworten.

Cuba hält es für eine historische Notwendigkeit in der Welt, daß zwischen den Ländern der Welt normale Beziehungen herrschen, gegründet auf gegenseitigen Respekt, auf der Anerkennung des souveränen Rechts jedes einzelnen und auf dem Verzicht von Interventionen. Cuba glaubt, daß die Normalisierung seiner Beziehungen mit den Vereinigten Staaten das politische Klima in Lateinamerika und in der Karibik günstig beeinflussen wird und zur Entspannung in der Welt beitragen wird. Cuba widersetzt sich deshalb nicht einer Lösung seiner historischen Differenzen mit den Vereinigten Staaten, aber niemand darf fordern, daß Cuba seine Haltung ändert oder von seinen Prinzipien abweicht. Cuba ist sozialistisch und wird es immer sein. Cuba ist, und wird es immer sein, ein Freund der Sowjetunion und aller sozialistischen Staaten. Cuba ist, und wird es immer sein, ein internationalistisches Land.

Über Prinzipien kann man nicht verhandeln.

Patria o Muerte!

Venceremos !

Fidel Castro Ruz
17. Dezember 1980

Quelle: Cuba Libre 4-1980