Rede von Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz auf der großen Volksversammlung der kubanischen Bevölkerung auf der Plaza de la República

Fidel Castro- Erste Deklaration von Havanna

Foto: Raúl Corrales, Cubadebate


(Die Bevölkerung begrüßt Fidel, indem sie im Chor die revolutionären Parolen singt: "Fidel, Fidel, was hat Fidel, dass die Amerikaner ihn nicht in den Griff bekommen können"; "Fidel, klar, mach den Yankees die Hölle heiß!"; "Kuba ja, Yankees nein!" und andere, und es herrschte erst Stille, als die Nationalhymne erklang.)


Bürger:

Es ist klar, dass jeder von euch von seinem Platz aus nicht einmal eine Vorstellung von der Größe der Menschenmenge haben kann, die sich heute Nachmittag versammelt hat. Es ist ein wahres Menschenmeer, das sich von einem Ende der Plaza Cívica bis zum anderen verliert.


Die heutige Versammlung ist von einer solchen Größenordnung, dass es uns, Vertreter der Revolutionsregierung, die schon viele Volksversammlungen miterlebt haben, immer wieder tief beeindruckt und uns der enormen Verantwortung bewusst macht, die auf euren und unseren Schultern liegt.

Die Bevölkerung hat sich heute versammelt, um wichtige Themen, insbesondere internationale Fragen, zu besprechen. Aber warum ist kaum jemand zu Hause geblieben? Warum ist dies die großartigste Versammlung unseres Volkes seit dem Sieg der Revolution? Warum? Weil unsere Bevölkerung weiß, was sie verteidigt, unsere Bevölkerung ist sich bewusst, was für einen Kampf sie führt. Und da unser Volk weiß, dass es einen großen Kampf um sein Überleben und seinen Sieg führt, und da unser Volk ein kämpferisches und mutiges Volk ist, deshalb sind die Kubaner und Kubanerinnen hier.

Und es ist bedauerlich, dass heute, wo wir hier die gleichen Themen diskutieren werden, die in Costa Rica besprochen wurden, nicht die 21 Außenminister von Amerika hier sitzen. (AUSRUFE: "Raus!") Es ist wirklich schade, dass sie nicht anwesend sind, damit sie die Gelegenheit hätten, die Menschen zu sehen, die sie bei dem Treffen in Costa Rica verurteilt haben. Es ist schade, dass sie nicht anwesend sind, damit sie vergleichen könnten, wie sehr sich die diplomatische Sprache der Außenministerien von der Sprache der Völker unterscheidet.

Dort sprach natürlich unser Außenminister im Namen unseres Volkes. (OVATION) Aber diejenigen, die ihm zuhörten, ein großer Teil der Anwesenden, waren jedoch nicht Vertreter ihrer Völker. Hätten sich dort, in Costa Rica, Personen getroffen, die die wahren Interessen und die wahren Gefühle der Völker Amerikas, insbesondere der Völker Lateinamerikas, vertreten würden, hätten sie niemals eine Erklärung wie diese abgegeben, die sich gegen die Interessen eines amerikanischen Volkes und gegen die Interessen aller Brudervölker Amerikas richtet. (BEIFALL)

Und was wurde dort besprochen? Dort wurde mit dem Schicksal unseres Heimatlandes gespielt; dort wurden die Aggressionen gegen unser Heimatland vertuscht; dort wurde jener Dolch geschärft, den die verbrecherische Hand des Yankee-Imperialismus ins Herz des kubanischen Heimatlandes stoßen will. (AUSRUFE: "Kuba ja, Yankees nein!")

Aber warum wollten sie Kuba verurteilen? Was hat Kuba getan, um verurteilt zu werden? Was hat unser Volk getan, um die Erklärung von Costa Rica zu verdienen? Unser Volk hat nichts anderes getan, als die Ketten zu brechen! (BEIFALL) Unser Volk hat nichts anderes getan, als für ein besseres Schicksal zu kämpfen, ohne irgendeinem anderen Volk zu schaden, ohne irgendeinem anderen Volk etwas wegzunehmen. Unser Volk hat nur gewünscht, frei zu sein, von seiner Arbeit zu leben, von den Früchten seiner Mühen zu leben; unser Volk hat nichts anderes gewollt, als das zu besitzen, was ihm gehört, zu besitzen, was seinem Land, seinem Blut gehört, das, was es durch seinen Schweiß erworben hat. (BEIFALL UND AUSRUFE: "Fidel, klar, mach den Yankees die Hölle heiß!")

Fidel Castro- Erste Deklaration von Havanna

Foto: @ReynaldoCuba2, Telesur



Die Kubaner haben nur gewünscht, die Entscheidungen, die ihr Verhalten bestimmen, selbst treffen zu können; dass die Flagge des einsamen Sterns, die in unserem Heimatland weht, nur den Kubanern und Kubanerinnen gehört! (BEIFALL) Sie haben gewünscht, ihre eigenen Gesetze zu haben, dass ihr natürlicher Reichtum ihnen gehört, dass ihre demokratischen und revolutionären Institutionen ihnen gehören, dass sie Herr ihres Schicksals sind; und sie wünschen, dass kein noch so mächtiges Interesse, keine noch so mächtige Oligarchie und keine noch so mächtige Regierung das Recht hat, in dieses Schicksal einzugreifen. (BEIFALL)





Und die Freiheit muss uns gehören, weil es uns viele Opfer gekostet hat, die Freiheit zu gewinnen; und die Souveränität muss uns gehören und vollständig sein, denn unser Volk hat ein Jahrhundert lang um die Souveränität gekämpft; und der Reichtum unseres Landes und die Früchte unserer Arbeit müssen uns gehören, denn dafür musste sich unser Volk aufopfern; und alles, was hier geschaffen wurde, hat das Volk geschaffen; und der ganze Reichtum hier wurde von unserem Volk mit seinem Schweiß und seiner Arbeit produziert. (BEIFALL)

Unser Volk hatte das Recht, eines Tages ein freies Volk zu sein; unser Volk hatte das Recht, eines Tages sein eigenes Schicksal zu bestimmen; unser Volk hatte das Recht, eines Tages Regierende zu haben, die nicht die ausländischen Monopolunternehmen verteidigen, Regierende, die nicht die privilegierten Interessen verteidigen, Regierende, die nicht die Ausbeuter verteidigen, sondern Regierende, die die Interessen ihres Volkes und ihres Heimatlandes über die Interessen des unersättlichen Ausländers stellen würden; Regierende, die die Interessen des Volkes, die Interessen ihrer Bauern, ihrer Arbeiter, ihrer Jugend, ihrer Kinder, ihrer Frauen, die Interessen ihrer alten Menschen über die Interessen der Privilegierten und der Ausbeuter stellen. (BEIFALL)

Als die Revolution am 1. Januar 1959, vor gut anderthalb Jahren, an die Macht kam, was gab es da in unserem Land? Was gab es da in unserem Heimatland außer Tränen, Blut, Armut und Schweiß? Was gab es da in unserem Land für unsere Bauern? Was gab es da in unserem Land für die Kinder? Was gab es da in unserem Land für die Werktätigen? Was gab es da in unserem Land für die armen Familien? Was hatte bis zu jenem Tag in unserem Land geherrscht? Es hatte die unmenschlichste Ausbeutung, der Missbrauch, die Ungerechtigkeit, die systematische Ausplünderung öffentlicher Gelder durch raffgierige Politiker, die systematische Ausplünderung des nationalen Reichtums durch ausländische Monopolunternehmen geherrscht, es hatten Ungleichheit und Diskriminierung, Lüge und Betrug geherrscht, es hatte die Unterwerfung unter fremde Pläne geherrscht, es hatte die Armut geherrscht.

Fidel Castro- Erste Deklaration von Havanna

Foto: ACN-Archiv


Viele Hunderttausende von Familien lebten ohne Hoffnung in ihren bescheidenen Hütten; viele Hunderttausende von Kindern hatten keine Schule; mehr als eine halbe Million Kubaner hatten keine Arbeit, und schwarze Kubaner hatten noch weniger Chancen als alle anderen, eine Arbeit zu finden (BEIFALL); die Guajiros (1) lebten auf den Guardarrayas (2); die Zuckerrohrarbeiter arbeiteten nur ein paar Monate im Jahr und den Rest der Zeit mussten sie und ihre Kinder hungern. In unserem Land herrschten Laster, Glücksspiel und alle die ähnlichen Unsitten; der Landwirt wurde ausgebeutet; der Fischer wurde ausgebeutet; die Beschäftigten wurden ausgebeutet; die große Mehrheit des Volkes wurde ausgebeutet.


Nichts wurde jemals für das Volk getan; keine Gerechtigkeitsmaßnahmen wurden jemals zugunsten des Volkes ergriffen. Es wurde absolut nichts getan, um das Volk von seinem Hunger, seiner Armut, seinem Schmerz und seinem Leid zu befreien; um euch, kubanische Bürger zu befreien, um euch, Männer und Frauen, Alte und Kinder zu befreien, um euch, diese riesige, hier versammelte Menschenmenge, zu befreien, um die kubanische Nation zu befreien, um etwas für sie zu tun, um etwas zu ihren Gunsten zu tun. (BEIFALL)

Und die Bevölkerung musste es ohnmächtig ertragen; die Bevölkerung musste in unserem Heimatland die höchsten Mieten der Welt zahlen; die Bevölkerung musste in unserem Heimatland die höchsten Stromtarife der Welt zahlen; die Bevölkerung musste Telefondienste im Einklang mit den Interessen eines ausländischen Unternehmens zahlen, das einer tyrannischen Regierung Zugeständnisse abgerungen hat, als das Blut unserer heldenhaften Studentenjugend noch heiß war auf den Fußböden des Präsidentenpalastes. (BEIFALL)

In den Währungsreserven der Nation waren nur 70 Millionen verblieben; unser Land hatte im ungleichen Handel mit den Vereinigten Staaten in 10 Jahren 1 Milliarde Dollar mehr bezahlt, als sie uns für unsere Produkte gezahlt hatten. Es gab keine Fabriken; wer sollte Fabriken für die Hunderttausende von Kubanern errichten, die arbeitslos waren? Es gab keine Pläne für die Landwirtschaft. Es gab keine Pläne für die Industrie. Wer wollte sich die Mühe machen, Industrien zu gründen? Was konnten die Menschen tun? Was konnten die Zuckerfabrikarbeiter tun? Was konnten die Zuckerrohrarbeiter tun? Was konnten die Arbeiter tun? Dem Arbeiter blieb nichts anderes als sein miserabler Lohn, dem Arbeiter blieb nichts anderes als das spärliche Stück Brot, das er gerade noch seinen hungrigen Kindern bringen konnte. Die Gewinne wurden von den ausländischen Monopolunternehmen genommen, die Gewinne wurden von den Besitzenden angehäuft...; die Gewinne wurden von den Interessengruppen angehäuft, die sich auf Kosten der Arbeit des Volkes bereichert haben. Und dieses Geld wurde entweder auf unbestimmte Zeit in den Banken gehalten oder in allen möglichen Luxusgütern angelegt, oder es ging vor allem ins Ausland.

Wer sollte die Fabriken für die Hunderttausende von Kubanern aufbauen, die arbeitslos waren? Und während der kubanischen Bevölkerung wuchs und jedes Jahr mehr als 50.000 junge Menschen volljährig wurden, wovon sollten sie leben? Wovon sollte die wachsende Bevölkerung unseres Landes leben? Wovon sollten die Bauern, die Kinder der Bauern leben, wenn sie weder Arbeit noch Land hatten? Wovon sollte eine Bevölkerung leben, die sich vervielfachte und deren menschliches Wachstum viel größer war als das Wachstum ihrer Industrie und ihrer Wirtschaft?

Das Volk hatte keinerlei Möglichkeit: der Sohn eines Bauern, der Sohn eines Arbeiters, der Sohn einer einfachen Familie konnte kaum danach streben, eines Tages ein Fachmann, ein Arzt, ein Ingenieur, ein Architekt oder ein Hochschultechniker zu werden! Es gab Kinder aus armen Familien, die unter außerordentlichen Opfern eine höhere Schulbildung erhalten konnten, aber die große Mehrheit der Kinder unserer Familien hatte oft nicht einmal die Möglichkeit, die ersten Buchstaben zu lernen, und es gab ganze Regionen Kubas, in denen sie nie einen Lehrer gesehen hatten. Unsere Leute hatten allein Zugang zur Arbeit, für den Fall, dass sie eine Arbeitsstelle finden konnten! Für unsere Bevölkerung gab es immer das Schlimmste, für unsere Bevölkerung gab es nie einen Spielplatz, für unser Volk gab es nie eine Straße, für unser Volk gab es nie einen Park, und es gab viele Orte, in denen, wenn es überhaupt einen Park gab, einige Bürger – die schwarzen Bürger – dann dort nicht eintreten durften. (BEIFALL)

Das war es, was die Revolution vorfand, als sie an die Macht kam: ein wirtschaftlich unterentwickeltes Land, ein Volk, das Opfer von Ausbeutung aller Art war. Das ist es, was die Revolution nach einem heroischen und blutigen Kampf vorgefunden hat. Und Revolutionen werden nicht gemacht, um die Dinge so zu lassen, wie sie sind. Revolutionen werden gemacht, um alle Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Revolutionen werden nicht gemacht, um Privilegien zu schützen und zu bewahren; Revolutionen werden gemacht, um denjenigen zu helfen, denen geholfen werden muss; Revolutionen werden gemacht, um Gerechtigkeit zu schaffen, um dem Missbrauch ein Ende zu setzen, um der Ausbeutung ein Ende zu setzen. Und das war das Ziel unserer Revolution, und dafür sind viele gestorben. Und um dieses Ziel zu erreichen, wurden so viele Opfer gebracht.

Die Revolution kam, um das Heimatland in Ordnung zu bringen. Die Revolution kam, um das zu tun, was jeder Kubaner schon lange gefordert hatte. Jeder Kubaner, wenn er hilflos das Leben unseres Landes und die Situation analysierte, in der sich das nationale Leben abspielte, sagte immer nur eins: "Das muss in Ordnung gebracht werden, es ist erforderlich, dass das in Ordnung gebracht wird; es ist erforderlich, dass das eines Tages in Ordnung kommt." Und die optimistischeren unter ihnen sagten: "Irgendwann wird sich das schon regeln."

Die Kubaner haben lange Zeit dafür gekämpft, ihr Land in Ordnung zu bringen. Aber es gab eine sehr mächtige Kraft, die uns daran hinderte, unser Land in Ordnung zu bringen. Diese Kraft war das imperialistische Eindringen der Vereinigten Staaten in unser Land. Diese Kraft war es, die unsere volle Unabhängigkeit vereitelte. Diese Kraft war es, die Calixto García und seine tapferen Soldaten daran hinderte, in Santiago de Cuba einzumarschieren. Diese Kraft war es, die die Befreiungsarmee am Anfang der Republik daran hinderte, die Revolution durchzuführen. Diese Kraft war es, die von den ersten Augenblicken an das Schicksal unseres Vaterlandes bestimmte. Diese Kraft war es, die den ausländischen Interessen erlaubte, die natürlichen Ressourcen und die besten Ländereien unseres Landes in Besitz zu nehmen. Diese Kraft war es, die sich das Recht anmaßte, in die Angelegenheiten unseres Landes einzugreifen. Diese Kraft war es, die alle Revolutionen niederschlug, die versucht wurden. Diese Kraft war es, die sich allem Negativen, Reaktionären und Missbräuchlichen in unserem Land zugesellt hat. Es war diese Kraft, die verhindert hat, dass in unserem Land eher eine Revolution verwirklicht werden konnte. Und diese Kraft ist diejenige, die uns daran zu hindern sucht, unser Land jetzt in Ordnung zu bringen.

Das ist die Kraft, die die Tyrannei gestützt hat. Das ist die Kraft, die die Schergen der Tyrannei trainiert hat. Das ist die Kraft, die die Soldaten der Tyrannei bewaffnet hat, die das tyrannische Regime mit Waffen, Flugzeugen und Bomben versorgt hat, um unser Volk in der schlimmsten Unterdrückung zu halten. Diese Macht war der Hauptfeind für die Entwicklung und den Fortschritt unseres Landes. Diese Macht war die Hauptursache unserer Misstände. Diese Macht ist diejenige, die sich darum bemüht, dass die kubanische Revolution scheitert. Diese Macht ist diejenige, die sich darum bemüht, dass die Kriegsverbrecher zurückkehren, dass die Ausbeuter zurückkehren, dass die Monopolunternehmen zurückkehren, dass die Großgrundbesitzer zurückkehren, dass die Armut zurückkehrt, dass die Unterdrückung in unser Land zurückkehrt. (BEIFALL)

Fidel Castro- Erste Deklaration von Havanna

Foto: Fidel - Soldado de las Ideas



Die Kubaner müssen ganz eindeutig verstehen, dass der Imperialismus, diese Kraft, auf die wir uns beziehen, unser Volk an seiner vollen Entwicklung zu hindern versucht. Sie müssen verstehen, dass diese Kraft nicht will, dass ihr, die Kubaner einen höheren Lebensstandard erreichen könnt. Sie will nicht, dass eure Kinder eine Ausbildung erhalten. Sie will nicht, dass unsere Arbeiter die Früchte ihrer Arbeit erhalten. Sie will nicht, dass unsere Bauern die Früchte ihres Landes erhalten. Kurz gesagt, sie will nicht, dass unser Volk wachsen kann, dass unser Volk arbeiten kann und dass unser Volk ein besseres Schicksal haben kann.





Bis heute hatte unser Volk nicht die Möglichkeit gehabt, diese großen Wahrheiten zu verstehen. Unserem Volk wurde die Wahrheit verborgen. Unser Volk wurde kläglich getäuscht. Unser Volk wurde gespalten und verwirrt gehalten. Unsere Bevölkerung hatte nie die Möglichkeit, über diese internationalen Probleme zu diskutieren. Sie wusste kein Wort davon, was der US-amerikanische Botschafter mit den Regierenden besprach. Sie wusste kein Wort davon, was die Außenminister ausheckten. Das Volk zählte nichts. Die Bevölkerung wurde nicht versammelt, um über ihre Probleme informiert zu werden. Sie wurde nicht versammelt, um ihr Orientierungen zu vermitteln. Die Bevölkerung wurde nicht versammelt, um ihr die Wahrheit zu sagen. Die Schicksale unserer Völker wurden im US-amerikanischen Außenministerium entschieden. Unser Volk zählte absolut nichts im Schicksal des Landes.

Konnte sich Kuba weiterhin mit diesem Schicksal abfinden? Konnten die Kubaner weiterhin dieses System ertragen? (AUSRUFE: "Nein!") Was haben die Kubaner getan? Das Einzige, was die Kubaner getan haben, ist, sich gegen all das aufzulehnen. Was die Kubaner getan haben, ist, sich von all dem zu befreien. (BEIFALL)

In ihrem Streben, die Revolution zum Scheitern zu bringen, haben sie begonnen, diese zu verleumden. Haben sie begonnen, auf der ganzen Welt eine Kampagne gegen die Revolution zu führen, um uns von den Brudervölkern des Kontinents zu isolieren und damit die Welt nicht erfährt, was unsere Revolution gerade verwirklichte. Danach, als die Versuche, die Revolution zu diskreditieren, zu spalten und zu stoppen, gescheitert sind, haben die mehr oder weniger direkten Aggressionen begonnen, die Bombardierung unserer Zuckerrohrplantagen, die Luftangriffe auf unser Territorium, die Fortsetzung der Manöver, um unsere Erdölversorgung zu verhindern, und zum Schluss griffen sie unsere Wirtschaft an und nahmen uns fast eine Million Tonnen unserer zugeteilten Zuckerquote weg.

Dies war eine aggressive Politik gegen unser Land; eine Handlung, die gegen das Völkerrecht verstieß; eine Handlung, die eine wirtschaftliche Aggression gegen ein kleines Land darstellte, um es von seinem revolutionären Vorhaben abzubringen. Es war eine wirtschaftliche Aggression, um ein politisches Ergebnis zu erreichen. Die kleinere Nation war angegriffen worden. Die Felder der kleinen Nation waren von aus den Vereinigten Staaten kommenden Flugzeugen bombardiert und verbrannt worden.

Es war logisch, dass bei irgendeinem Treffen der Außenminister nicht Kuba verurteilt würde, sondern dass logischerweise bei irgendeinem Treffen der Außenminister die Vereinigten Staaten für ihre Aggression gegen ein kleines Land verurteilt werden würden. Das Absurde bestand darin, dass das kleine Land von den Außenministern verurteilt wurde, nur um das Wünschen des mächtigen Aggressorlandes zu dienen. Und genau darüber werden wir heute auf dieser nationalen Generalversammlung des kubanischen Volkes diskutieren.

Zunächst einmal, warum ist dies eine Generalversammlung des Volkes? Was bedeutet das, eine Generalversammlung des Volkes? Das bedeutet zunächst einmal, dass das Volk souverän ist, das heißt, dass die Souveränität beim Volk liegt und dass alle Befugnisse aus ihm hervorgehen. (BEIFALL) Das kubanische Volk ist souverän. Niemand kann bestreiten, dass die Mehrheit des Volkes hier vertreten ist; niemand kann bestreiten, dass das Volk hier vertreten ist. Niemals in der Geschichte unseres Heimatlandes hat sich eine solche Menschenmenge versammelt; niemals in der Geschichte unseres Heimatlandes hat es eine solche Veranstaltung gegeben; niemals in der Geschichte Amerikas hat sich eine solche Menschenmenge versammelt; niemals in der Geschichte Amerikas hat es eine solche Veranstaltung gegeben. (BEIFALL)

Fidel Castro- Erste Deklaration von Havanna

Foto: Foto: Raúl Corrales, Cubadebate


Wir Kubaner können heute zu Amerika sprechen; wir Kubaner können heute zu der Welt sprechen. Hier hat sich nicht eine kleine Gruppe "Sargentos" políticos (3) versammelt; hier hat sich nicht eine kleine Handvoll Söldner versammelt, hier hat sich heute das Volk versammelt! (BEIFALL) Diejenigen, die wissen wollen, was ein versammeltes Volk ist, sollen doch bitte herkommen und das hier sehen! Diejenigen, die wissen wollen, was ein demokratisches Volk ist, sollen doch bitte herkommen und das hier sehen! Diejenigen, die sehen wollen, was ein Volk ist, das sein Schicksal selbst in die Hand nimmt, sollen herkommen und das hier sehen! Diejenigen, die wissen wollen, was eine Demokratie ist, sollen kommen und das hier sehen!

Heute können wir zu Amerika und der Welt sprechen, weil wir zu ihnen mit unseren Worten sprechen.... (AUSRUFE: "Fidel, Fidel, Fidel!") Wir können zu Amerika und der Welt sprechen, denn es ist nicht eine Gruppe von Personen, die ein Volk zu vertreten behaupten, die so wie diejenigen sprechen, die dort behauptet haben, die Brudervölker von Amerika zu vertreten. Wir können zu Amerika mit der Stimme, mit der Zustimmung und mit der Unterstützung einer ganzen Nation sprechen! Und diejenigen in Amerika, die behaupten, sie sprächen im Namen ihrer Völker, sollen ihre Völker zusammenrufen! Diejenigen in Amerika, die behaupten, die Völker zu vertreten, und die nach Costa Rica gereist sind, um im Namen ihrer jeweiligen Völker zu sprechen, sollen ihre jeweiligen Bevölkerungen versammeln! Diejenigen, die sich in Amerika als Demokraten bezeichnen, sollen ihre Bevölkerungen versammeln, so wie wir uns heute hier versammelt haben, um mit ihren Völkern die Probleme Amerikas zu besprechen!

Und damit die Vereinbarungen irgendeines internationalen Kongresses gültig werden, müssen sie die Zustimmung des Volkes haben. Wenn sie wollen, dass wir uns an die Vereinbarungen von Costa Rica halten, dann sollen sie diese der Zustimmung ihrer jeweiligen Völker unterwerfen! (BEIFALL UND AUSRUFE: "Fidel, Fidel!"; "Kuba ja, Yankees nein!"; "Fidel, klar, mach den Yankees die Hölle heiß!" und "FIDEL, FIDEL, was hat FIDEL, dass die Amerikaner ihn nicht in den Griff bekommen können." ALLEIN DIE NATIONALHYMNE BRINGT DIE AUSRUFE ZUM SCHWEIGEN.)

Es ist ein Grundsatz, ein elementarer Grundsatz des öffentlichen Rechts, dass kein Außenminister sein Land zu völkerrechtlichen Handlungen verpflichten kann, wenn diese Handlung nicht die Zustimmung des Volkes hat. Ein Vertreter eines Landes nimmt nicht aus eigenem Recht an einem internationalen Treffen teil. Niemand hat das Recht, auf eigene Faust das internationale Verhalten eines Landes zu binden, und diejenigen, die, ohne Länder zu vertreten, das Verhalten von Ländern binden, binden kein solches Verhalten. Jede Handlung, die über den souveränen Willen des Volkes hinweg realisiert wird, ist nichtig und hat keine Gültigkeit. Somit hängt also die Gültigkeit der Erklärung von Costa Rica nicht von den Außenministern ab, sondern von den Völkern, und man kann dem kubanischen Volk nicht mit dem Märchen kommen, dass diese Erklärung gültig ist, weil sie behaupten, die Völker zu vertreten. Nein! Sie sollen uns beweisen, dass dies das Gefühl der Völker ist. (BEIFALL) Und wir bitten die Regierung von Venezuela, die Regierung von Peru, die Regierung von Chile, die Regierung von Argentinien, die Regierung von Brasilien, die Regierung von Ecuador, die Regierung von Costa Rica, d.h., wir bitten die Regierungen Amerikas respektvoll, ihre Völker zu einer Generalversammlung einzuberufen und ihnen die Erklärung von Costa Rica zu unterbreiten. (BEIFALL)

Und sie sollen nicht sagen, sie sollen nicht sagen, dass sie das nicht machen können. Wir sprechen demokratisch, wir sprechen demokratisch, weil wir doch von Demokratie sprechen können. Wir können die Menschen sofort zusammenrufen und das Volk entscheiden lassen. (BEIFALL UND AUSRUFE) Warum versammelt der venezolanische Präsident das Volk nicht? (AUSRUFE) Wir schlagen dem Präsidenten Venezuelas respektvoll vor, das venezolanische Volk in Caracas zu versammeln und ihm die Erklärung von Costa Rica zu unterbreiten. Wir fordern den argentinischen Präsidenten (BUHRUFE und AUSRUFE) höflich auf, das argentinische Volk in Buenos Aires zu einer Generalversammlung einzuberufen und es, wie wir es hier tun, zur Erklärung von Costa Rica zu befragen. (AUSRUFE) Wir fordern die Regierung Uruguays respektvoll auf, in der Hauptstadt ihres Landes die Bevölkerung Uruguays zu versammeln und sie zur Erklärung Costa Ricas zu befragen. Wir laden die chilenische Regierung höflich ein, in der Hauptstadt zu versammeln (AUSRUFE) - nein, sagt gar nichts! Warten wir ab, ob sie das Volk zusammenrufen! (AUSRUFE) - sie soll die chilenische Bevölkerung in der Hauptstadt versammeln und sie zur Erklärung von Costa Rica befragen. Wir laden ebenso die Regierung von Peru ein, die Regierung von Ecuador, um natürlich gar nicht erst von der Regierung von Nicaragua oder Guatemala oder Paraguay zu sprechen, denn das ist schon ein Witz, das ist schon ein Witz. Nein, ich werde nicht von diesen tyrannischen Regierungen wie denen von Nicaragua oder Paraguay sprechen, nein, nein! Wir werden von denen sprechen, die sich selbst als demokratische Regierungen bezeichnen, und Demokratie kommt vom Volk! Demokratie bedeutet Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk! (BEIFALL UND AUSRUFE: "Mit der OAS und ohne die OAS werden wir den Kampf gewinnen!")

Und wer das Volk nicht zusammenruft, wer das Volk nicht zusammenruft, der ist kein Demokrat! Wer das Volk nicht befragt, der ist kein Demokrat! Um ein Demokrat zu sein, muss man das Volk befragen! (AUSRUFE: "Das gibt es nur in Kuba!")

Und das hier ist wirklich eine Repräsentation, denn hier gibt es keinen "Pucherazo" (4), keinen Betrug, keinen Stimmenkauf, keinen "Sargento político" (5), keinen Wahlkampagne-Apparat, keine "Botella" (6), es gibt nichts; das ist vollkommen rein! (BEIFALL) Dies ist wirklich eine von Verunreinigungen befreite Demokratie, eine wirklich "pasteurisierte" Demokratie. (LACHEN UND BEIFALL) Und sie sollen uns gegenüber nicht behaupten, dass die andere eine bessere Demokratie ist als diese; dass die Demokratie des "Sargento político", des "Pucherazo", der "Botella", der politischen Ränke, der Bestechung, des Gewissenskaufs, des Zwangs, der politischen Maschinerie reiner ist als diese.

Kann es etwas Reineres geben als eine Versammlung des ganzen Volkes? (AUSRUFE: "Nein!") Hat jemand die Leute mit Gewalt hierhergebracht? (AUSRUFE: "Nein!") Hat jemand die Leute bezahlt, damit sie kommen? (AUSRUFE: "Nein!") Derjenige, der hierher gekommen ist und sich unter so anstrengenden Bedingungen wie ihr hier befindet, denn wir wissen, dass es in einer eng stehenden Menschenmenge viele Menschen gibt, die in Ohnmacht fallen, und es gibt viele Menschen… Wir wissen den Durst, den ihr habt, wir wissen das Opfer, das ihr bringt. (AUSRUFE: "Was auch immer erforderlich sein wird!", "Was auch immer!") Wenn jemand von euch aus so entlegenen Orten wie der Provinz Oriente oder der Provinz Camagüey oder Las Villas oder aus Matanzas oder aus dem Stadtinneren von Havanna oder aus den entlegensten Vierteln der Hauptstadt hierher kommt, stundenlang hier bleibt und stehen bleibt, all diese Opfer bringt, dann tut er das absolut spontan, er tut es absolut spontan. Jeder von euch spürt, dass dies seine Pflicht ist, und kommt hierher, weil er versteht, dass dies seine Pflicht ist und dass ihr große Pflichten gegenüber eurem Land habt und dass ihr euer Land verteidigen müsst und dass ihr den Namen eures Landes hochhalten müsst und dass ihr euch gegen die Verleumdung wehren müsst. (BEIFALL UND AUSRUFE: "Was auch immer erforderlich sein wird!", "Was auch immer!")

Und weil ihr wisst, ihr wisst, dass ihr eine Botschaft an die Brudervölker von Amerika senden musstet, und weil ihr wisst, dass ihr auf die Erklärung von Costa Rica reagieren musstet, und weil ihr wisst, dass das gesamte Volk anwesend sein musste, weil es ein Volk ist, das sich seiner Pflichten bewusst ist, weil es ein Volk ist, das spürt, dass es eine große historische Rolle spielt, das spürt, dass es eine sehr edle Sache verteidigt, das spürt, dass es zur Fackel von 200 Millionen Menschen geworden ist, die heute dasselbe erleiden, was ihr zuvor hier erlitten habt. (BEIFALL)

Ja, und was bedeutet das? Dass die Bevölkerung gemeinsam marschiert, weil die Menschen wissen, dass ihre Interessen zählen, dass ihr Wille zählt, dass in ihrem Land heute nichts getan wird, was nicht zu ihrem Besten ist. Und so sollen alle Regierenden sein, alle Regierende müssen dafür existieren, ihrem Volk Gutes zu tun. Nicht um zu stehlen, nicht um zu plündern, nicht um ihr Volk zu verkaufen, nicht um ihr Volk zu verraten! (BEIFALL)

Und deshalb, deshalb können wir, die wir wirklich im Namen der Demokratie sprechen können, dies zur Sprache bringen, und wir bringen es bei den Regierungen Amerikas zur Sprache, und wir hoffen, dass sie sich dadurch nicht beleidigt fühlen, denn wir legen ihnen nichts Schlechtes dar, wir schlagen nichts anderes vor, als dass sie das Volk versammeln und dass das ganze versammelte Volk das letzte Wort über die Erklärung von Costa Rica sagt, und wenn das Volk nicht seine Zustimmung gibt, hat die Erklärung von Costa Rica für uns keine Gültigkeit! (BEIFALL) Und wir hoffen, dass keine demokratische Regierung in Amerika wütend wird, weil wir sie bitten, die Bevölkerung zusammenzurufen.

Da sie sagen, dass wir diejenigen sind, die sich von der nordamerikanischen Familie entfernen, sagen wir ihnen, dass nicht wir diejenigen sind, die sich von der nordamerikanischen Familie, d.h. der lateinamerikanischen Familie, entfernt haben, sondern diejenigen, die nach Costa Rica gegangen sind, um sich mit dem ausbeuterischen Yankee-Imperium zu verbünden. Diese entfernen sich wirklich von der lateinamerikanischen Familie, nicht wir! Im Gegenteil, wir wollen, dass unsere Familie, die Völker Lateinamerikas, zusammenkommen und das letzte Wort haben, denn das ist unsere Familie, die Völker Lateinamerikas sind unsere Familie! (BEIFALL)

Aber was ist passiert? Was hat das Imperium getan? Es nimmt uns unsere Zuckerquote weg und verteilt sie dann unter all jenen Regierungen, die diese Aktion hätten verurteilen müssen. Mit anderen Worten, wir waren das Opferland. Die US-amerikanische Regierung nahm uns unsere Quote weg und bevor sie zur Debatte dorthin ging, verteilte sie diese unter den Richtern. Was hat die Regierung von den Vereinigte Staaten getan? Eine Bestechungshandlung! Sie ging hin, um den Richtern den Teil unserer Quote anzubieten, den sie uns weggenommen hatte. Aber außerdem noch etwas: während in Costa Rica darüber diskutiert wird, vereinbaren sie einen Kredit von 600 Millionen Dollar, der unter den Regierungen, d.h. unter den Oligarchien Lateinamerikas, verteilt werden soll. Wie ist es möglich, dass eine Regierung, die sich selbst respektiert und andere respektiert, inmitten von einer Konferenz mit einem Kredit von 600 Millionen Dollar dorthin geht und ihn den Ländern anbietet, die darüber diskutieren? Wie kann man sich vorstellen, dass dies eine moralische Politik ist? Die Politik der Regierung der Vereinigten Staaten, die Kubas Quote wegnimmt und sie unter den Oligarchien verteilt, die inmitten der Konferenz einen Kredit von 600 Millionen Dollar beschließt und ihn an die Oligarchien verteilt, ist eine unmoralische Politik, aber damit, damit können sie die Oligarchien kaufen, aber damit können sie nicht die Völker kaufen; wenn sie dies nicht glauben, sollen sie hingehen und die Völker befragen! (BEIFALL) Sollen sie doch hingehen und die Völker fragen, damit sie sehen, dass die Völker dasselbe tun werden wie wir, dass sie ihnen sagen werden: "Nein, nein, was wir wollen ist, dass die Bergwerke uns gehören, dass das Erdöl uns gehört, dass die Industrien uns gehören und dass die Monopolunternehmen nach Hause gehen, wir brauchen ihre Dollars nicht." Das ist es, was die Menschen ihnen sagen werden! (BEIFALL)

Denn, was will das venezolanische Volk, dass man ihm Dollars gibt? Nein, was es will, ist, dass man ihm die Dollars nicht wegnimmt! Das ist es, was es will, dass man ihm sein Erdöl nicht wegnimmt, dass man ihm seine natürlichen Ressourcen nicht erschöpft. Was das venezolanische Volk will, ist, dass man ihm sein Erdöl, seine Bergwerke und seine natürlichen Ressourcen zurückgibt, damit es seine natürlichen Ressourcen entwickeln und Fortschritte machen kann. Das ist es, was das venezolanische Volk will. Und das ist es, was die Völker wollen.

Die Menschen wissen, dass dieses Geld in den Händen der Oligarchie, der Großgrundbesitzer, der Ausbeuter und von allen jenen, die die Politik dieser Länder führen, bleibt. Die Menschen wissen, dass sie nichts davon bekommen. Deshalb handelt es sich hierbei um eine im Geheimen geführte Diplomatie, bei der den Völkern nichts gesagt wird, bei der die Völker reine Zuschauer sind und bei der sie nicht befragt werden, wenn diese Entscheidungen getroffen werden.

Deshalb sagen wir dem Imperialismus, dass es ist nicht die Meinung der Oligarchie ist, was zählt, dass die Oligarchien sich verkaufen können, aber die Brudervölker von Amerika werden sich niemals für irgendein Gold des Yankee-Imperialismus verkaufen! (BEIFALL)

Sie gingen zur Diskussion dorthin, mit dem Geldbeutel in der einen und dem Knüppel in der anderen Hand. Ich brauche euch nicht zu sagen, dass sie natürlich die Erklärung von Costa Rica auch dann erreicht hätten, wenn sie den Geldbeutel nicht bei sich gehabt hätten. Warum? Weil sie den Knüppel dabei hatten. Aber auch wenn sie den Knüppel nicht dabei gehabt hätten, hätten sie dem Imperialismus ihre Stimme gegeben. Wisst ihr warum? Weil die Großgrundbesitzer von Amerika keine Agrarreform wollen, die Monopolunternehmen von Amerika keine Agrarreform wollen, die Ausbeuter in Lateinamerika keine Gerechtigkeit in Lateinamerika wollen. Und so, aus lauter Angst vor einer Revolution, die alle Privilegien hier beendet hat, die die Latifundien beendet hat, die die Ausbeutung beendet hat, aus lauter Angst vor einer Revolution wie dieser, und aus lauter Angst, dass die Völker vom revolutionären Geist Kubas angesteckt werden, stimmen sie gegen Kuba, weil sie wollen, dass das Beispiel der kubanischen Revolution zerstört wird.

Aber das ist nicht das, was die Arbeiter in Lateinamerika denken. Das ist nicht das, was die Bauern denken. Das ist nicht das, was die Schüler und Studenten denken. Das ist nicht das, was die Menschen in Lateinamerika denken. Die Völker Lateinamerikas, trotz der gegen Kuba durchgeführten Kampagne, obwohl die Nachrichten der Yankee-Agenturen ständig lügen, verleumden und alle möglichen Unwahrheiten über die Revolution wiederholen, schlucken das die Völker nicht, schlucken die Völker nicht die Lügen des Imperialismus! (BEIFALL)

Nun gut, wir, was haben wir getan? Wir sind dorthin gegangen, um zu diskutieren, wir haben unsere Standpunkte dargelegt, wir haben sehr gut diskutiert. Was ist passiert? Was alle erwartet haben. Trotz der gewichtigen Gründe, trotz der außerordentlichen moralischen Stärke Kubas, haben jene Außenminister, obwohl viele von ihnen sich schämten, die Erklärung unterzeichnet. Nicht alle, denn der venezolanische Außenminister Arcaya weigerte sich, die Anweisung der Regierung zu befolgen. (BEIFALL) Denn obwohl die venezolanische Delegation auf Anweisung der venezolanischen Regierung unterzeichnete, weigerte sich der Außenminister Arcaya, der die Gefühle des heldenhaften venezolanischen Volkes vertrat, des heldenhaften venezolanischen Volkes, das seit einer Woche auf der Straße gegen die Erklärung von Costa Rica protestiert (BEIFALL), der Außenminister Arcaya weigerte sich, selbst die Erklärung zu unterzeichnen.

Aber es gibt noch einen anderen Fall: der Außenminister, der dieses Treffen offensichtlich auf Anweisung seiner Regierung einberufen hatte, denn es war der Außenminister von Peru, der das Treffen einberufen hatte, um die angebliche außerkontinentale Einmischung zu besprechen. So groß war seine Abscheu, die er wegen des autoritären Verhaltens des US-Außenministeriums empfand, so groß war die Abscheu wegen der Farce, dass der Außenminister von Peru sich auch weigerte, persönlich diese Erklärung zu unterzeichnen. (BEIFALL UND AUSRUFE: "Roa, Roa!")

Und auch wenn der mexikanische Außenminister die Erklärung unterzeichnete, so sagte er jedoch gleich nach seiner Ankunft in Mexiko, dass er in keiner Weise mit der Verurteilung Kubas einverstanden sei; und obwohl die Erklärung natürlich eine Verurteilung Kubas darstellte, er persönlich seine Meinung aussprach, dass es nicht seine Absicht sei, die kubanische Revolution zu verurteilen.

Das heißt, dass die moralische Stärke Kubas, das Prestige unserer Revolution so groß war, dass mehrere Außenminister sich weigerten, die Erklärung zu unterzeichnen, und einige von denen, die sie unterzeichnet haben, gaben Erklärungen ab, in denen sie ihren Standpunkt zugunsten Kubas zum Ausdruck brachten.

Das bestimmt natürlich nicht den Inhalt der Erklärung. Der Inhalt der Erklärung richtet sich gegen Kuba. Aber natürlich geschahen auf dieser Konferenz so außergewöhnliche Dinge, dass die argentinische Delegation, wie uns darüber der Kamerad Olivares informierte, einen Entwurf in englischer Sprache vorlegte, in englischer Sprache legten sie dort einen Entwurf vor. Später erklärten sie, sie erklärten danach, dass es ein Fehler gewesen ist, aber seht, was für Fehler: ein spanischsprachiges Land, eine spanischsprachige Delegation, die einen Entwurf in englischer Sprache vorlegt. (AUSRUFE)

War das ein Sieg für den Imperialismus? Nein, es war zwar ein Sieg, aber ein Pyrrhussieg für den Imperialismus. Pyrrhussiege sind Siege, bei denen man mehr verliert, als was man gewinnt. Mal sehen, was sie jetzt über diese demokratische Versammlung sagen werden, und wie sie es jetzt wagen werden zu sagen, dass das Volk verpflichtet ist, sich an einen Beschluss zu halten, der nicht demokratisch ist. Die kleine Mär der Demokratie hört langsam auf. Bis heutzutage war es ihnen möglich, weiter das Märchen der Demokratie in den Vereinigten Staaten anzuführen (BEIFALL), denn von hier an, von jetzt an, sind wir diejenigen, die über Demokratie sprechen, diejenigen, die die Bevölkerung versammeln und die Probleme mit den Menschen diskutieren. (BEIFALL) Und diejenigen, die mit Ausnahmegesetzen, repressiven Gesetzen regieren müssen, die das Volk auf der Straße mit repressiven Kräften verfolgen, die die Bürger inhaftieren, sollten nicht von Demokratie sprechen. Diejenigen, die das Volk nicht versammeln und es konsultieren können und das Volk einbeziehen, damit es über das Schicksal des Landes entscheiden kann, sollten nicht mit dem Märchen der Demokratie kommen, denn das ist eine sehr alte Mär!

Und jetzt, jetzt werden wir diskutieren, werden wir entscheiden, das kubanische Volk wird auf dieser nationalen Generalversammlung des Volkes über die Erklärung von Costa Rica entscheiden und darüber hinaus müssen wir unsere eigene Erklärung formulieren. So wie sie ihre Erklärung abgegeben haben, müssen wir unsere hier abgeben, die Erklärung von Havanna. (BEIFALL)

Fast alle Artikel der Erklärung richten sich gegen Kuba, aber wir werden nur die drei wichtigsten vorlesen, denn sie sind wichtig. Und dann werden wir entscheiden, ob wir die Erklärung - noch nicht! - annehmen oder ablehnen. Wir waren in Costa Rica, haben nicht unterschrieben und sind hierher gekommen. Nun werden wir die Erklärung dem kubanischen Volk vorlegen.

Artikel Nr. 1 dieser Erklärung lautet: "Sie verurteilt nachdrücklich die Einmischung oder die Androhung einer Einmischung, selbst wenn sie an Bedingungen geknüpft ist" – merkt ihr, wie weit das geht, selbst wenn sie an Bedingungen geknüpft ist –, "durch eine außerkontinentale Macht in die Angelegenheiten der amerikanischen Republiken und erklärt, dass die Akzeptanz der Androhung einer außerkontinentalen Einmischung durch einen nordamerikanischen Staat die nordamerikanische Solidarität und Sicherheit gefährdet, was die Organisation Amerikanischer Staaten verpflichtet, sie zu missbilligen und mit gleicher Entschlossenheit abzulehnen". Was für eine Entschlossenheit? Die Entschlossenheit der Clique oder die Entschlossenheit des Volkes? Denn die Entschlossenheit und Energie des Volkes wird, soweit ich weiß, in Demonstrationen auf den Straßen der Hauptstädte der nordamerikanischen Nationen investiert.

Das zwingt uns, dem Volk, das sich in der Generalversammlung versammelt hat, die erste Frage zu stellen: Wenn unsere Insel von imperialistischen Kräften militärisch angegriffen wird, akzeptieren wir die Hilfe der Sowjetunion oder nicht? (DAS VOLK RUFT: "Ja!", AUSSERDEM IST ZU HÖREN: "Fidel, Fidel!", "Kuba ja, Yankees nein!", "Fidel, Fidel, was hat FIDEL, dass die Amerikaner ihn nicht in den Griff bekommen können!", "Pin, pon, raus, nieder mit Caimanera!")

Erste Abstimmung und erste Antwort des kubanischen Volkes auf einer nationalen Generalversammlung. Erste Antwort an die Außenminister von Costa Rica: Das Volk von Kuba, versammelt in einer nationalen Generalversammlung, erklärt, dass Kuba im Falle eines Angriffes gegen die Insel durch imperialistische Streitkräfte die Hilfe der Sowjetunion akzeptiert. (BEIFALL)

Es ist gut, dass wir darüber hinaus eine Frage an die Außenminister stellen, die die Androhung eines Eingreifens durch eine außerkontinentale Macht scharf verurteilt haben, auch wenn dies Bedingungen unterliegt. Das heißt, wenn die Sowjetunion uns im Falle einer Invasion durch die Vereinigten Staaten militärisch unterstützt, dann verurteilen sie das Angebot und die Annahme von Hilfe. Was ihr nicht sagt!

Wir möchten den Außenministern in Costa Rica noch eine weitere Frage stellen: Worüber verfügen die Regierungen Lateinamerikas, um Kuba zu verteidigen, wenn Kuba von imperialistischen Streitkräften angegriffen wird, so wie Mexiko schon einmal überfallen worden ist, so wie Nicaragua zwei- oder mehrmals überfallen worden ist, wie Haiti und wie Costa Rica überfallen worden sind? Worüber verfügen die Regierungen Lateinamerikas, wie viele Streitkräfte haben sie, um Kuba zu verteidigen?

Zunächst einmal haben sie keine, und zweitens, wenn sie sie hätten, könnten wir nicht auf sie zählen. Mit anderen Worten: sie wollten, dass wir diese Hilfe, die Hilfe im Falle einer Aggression, ablehnen. Wozu? Damit wir ausschließlich von ihnen abhängig wären, und dann würden sie uns mit aller Sicherheit am Scheideweg stehen lassen. Deshalb ist die intelligente Antwort, die richtige, die revolutionäre und die mutige Antwort diese, die das kubanische Volk den Außenministern, die sich in Costa Rica trafen, zukommen lässt. (BEIFALL) In diesem Punkt sind sie also bereits auf dem Laufenden.

Ein anderer Punkt besagt: "...lehnt ebenfalls das Bestreben der chinesisch-sowjetischen Mächte ab, die politische, wirtschaftliche oder soziale Situation irgendeines nordamerikanischen Staates auszunutzen..." - natürlich wird Kuba nicht erwähnt, aber es bezieht sich auf Kuba -, "da ein solches Bestreben die kontinentale Einheit zerstören und den Frieden und die Sicherheit der Hemisphäre in Gefahr bringen könnte".

Lasst uns nun eine Frage stellen: Meint die Bevölkerung, dass die Sowjetunion oder die Volksrepublik China an dieser Revolution, die wir hier gemacht haben, schuld sind? (DIE MENSCHEN RUFEN: "Nein!") Wer ist schuld an dieser Revolution? Wer ist schuld daran, dass wir Kubaner diese Revolution machen mussten? Wer ist schuld: die Sowjetunion, die Volksrepublik China oder der Yankee-Imperialismus? (AUSRUFE: "Die Yankees!") Mit anderen Worten, der einzige, der für diese Revolution in Kuba verantwortlich ist, ist der Yankee-Imperialismus, und deshalb weist das kubanische Volk diese Anschuldigung zurück, dass die Sowjetunion oder die Volksrepublik China versuchen, die politische, wirtschaftliche und soziale Situation eines amerikanischen Staates auszunutzen, um die kontinentale Einheit zu brechen und den Frieden und die Sicherheit der Hemisphäre in Gefahr zu bringen. Wer gefährdet die kontinentale Einheit? (AUSRUFE: "Die Yankees!") Wer trennt ein lateinisches Volk von anderen lateinischen Völkern? (AUSRUFE: "Die Yankees!") Wer sind diejenigen, die dort eine Gruppe von lateinischen Außenministern versammelt haben, um eine Erklärung gegen ein lateinisches Volk abzugeben? (AUSRUFE: "Die Yankees!") Die Yankees. Wer sind die einzigen Aggressoren auf diesem Kontinent gewesen? (AUSRUFE: "Die Yankees!") Die Yankees. Daher lautet unsere Antwort auf diesen zweiten Punkt, dass die Einzigen, die die Völker Lateinamerikas angegriffen haben, die Einzigen, die die Einheit der Völker Lateinamerikas gebrochen haben, und die Einzigen, die an der revolutionären Lage schuld sind, die Kuba erlebt und die Lateinamerika erleben wird, der Yankee-Imperialismus ist. (BEIFALL)

Und ein einziges Beispiel genügt, um dies zu beweisen. Hier haben wir zum Beispiel ein Abkommen, das am 7. März 1952 vom damaligen Staatsminister Aureliano Sánchez Arango (AUSRUFE) mit dem US-amerikanischen Botschafter unterzeichnet wurde. Dieses Abkommen wurde genannt... (AUSRUFE: "Es nannte sich!") Es nannte sich, es wurde genannt oder nannte sich, das ist dasselbe. Es hatte die Bezeichnung bilaterales Militärhilfeabkommen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten von Amerika. Natürlich, ist es die Vereinbarung zwischen dem Hai und der Sardine.

Interessant ist zum Beispiel der zweite Punkt von Artikel eins. Ich weiß, dass die einfachen Menschen nicht viel über diese Angelegenheiten der Abkommen verstehen, weil ihnen kein Wort darüber gesagt wurde. Und das war die Politik des Imperialismus: Er zwang alle Regierungen, eine Haifisch-Sardinen-Vereinbarung mit ihm zu unterzeichnen; einen Militärpakt, ihr könnt euch selbst ausrechnen, was für Pakte das sein würden! Pakte zwischen den Vereinigten Staaten und den Ländern Lateinamerikas, bilaterale Pakte, um durch eine Reihe von Verpflichtungen alle Völker Lateinamerikas zu binden. Und in Punkt zwei heißt es: "Die Regierung der Republik Kuba verpflichtet sich, die Hilfe, die sie von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika erhält, in Übereinstimmung mit diesem Abkommen wirksam zu nutzen, mit dem Ziel, die von beiden Regierungen angenommenen Verteidigungspläne zu verwirklichen, gemäß denen beide Regierungen an wichtigen Missionen zur Verteidigung der westlichen Hemisphäre teilnehmen werden. Und sofern nicht vorher..." - passt genau auf, was im Vertrag steht. Dort heißt es: "...und sofern nicht vorher die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zustimmt..." - sofern nicht zuvor die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zustimmt –, "...darf diese Hilfe nicht für andere als die vorgesehenen Zwecke verwendet werden". Mit anderen Worten, da wir Zeugen sind, dass die Flugzeuge, die Panzer, die Bomben und die Waffen, die sie ihnen geliehenen haben, zur Ermordung von Bauern, zur Bombardierung von Bauern im Gebirge Sierra Maestra und zur Ermordung von Tausenden von Kubanern, d. h. zur Unterdrückung des kubanischen Volkes verwendet wurden, und um einen erbarmungslosen Krieg gegen die Bevölkerung zu führen, und da dieses Abkommen besagt, "sofern nicht vorher die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zustimmt, wird diese Hilfe nicht für andere Zwecke verwendet als für die, für die sie verliehen wurde" - was bedeutet das? Dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika die Genehmigung erteilt hat, diese Geschütze, diese Bomben und diese Flugzeuge gegen das kubanische Volk einzusetzen.

Dies ist ein Abkommen, auch wenn es absurd scheint... - Natürlich war die Militärmission schon vor langer Zeit verabschiedet worden -, aber dieses Abkommen ist immer noch in Kraft. Wir werden es auch dem Volk zur Entscheidung vorlegen, und heute werden wir dem Volk zur Entscheidung vorlegen, ob dieses Militärabkommen beibehalten oder annulliert werden soll. (AUSRUFE: "Annullieren!") Das heißt, diejenigen, die der Meinung sind, dass dieses Militärabkommen sofort aufgehoben werden muss, heben bitte die Hand. (DIE GROSSE MEHRHEIT DER VERSAMMELTEN MENSCHEN HEBT DIE HAND.) Das heißt, dass durch den souveränen Willen des kubanischen Volkes dieses militärische Abkommen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten annulliert wird, das so viel Blut gekostet hat. (BEIFALL UND AUSRUFE: "Es soll verbrannt werden!") Nein, wir werden es nicht verbrennen; wir werden es für die Geschichte aufbewahren, so entzwei wie es ist.

Morgen wird das Staatsministerium, das Außenministerium, wie es in der Revolutionsregierung heißt, der Regierung der Vereinigten Staaten mitteilen, dass das in einer nationalen Generalversammlung versammelte kubanische Volk durch seinen absolut souveränen und freien Willen dieses Militärabkommen annulliert hat, das schon faktisch und gefühlsmäßig obsolet war. (AUSRUFE: "Raus!", "Raus!", "Pin, pon, raus, nieder mit Caimanera!") Moment, Moment, die Angelegenheit Caimanera steht noch nicht auf der Tagesordnung dieser Versammlung. (BEIFALL) Es wird weitere nationale Generalversammlungen geben. Es wird weitere Versammlungen geben, und wir müssen es verstehen, jede Sache zum richtigen Zeitpunkt vorzulegen. Und wir schlagen der Bevölkerung vor, dass sie die Frage des Caimanera-Problems für den richtigen Zeitpunkt zurückstellt, darum bitten wir die Menschen. Denn wir wollen auch eine andere Erklärung geben. Heute reagieren wir auf Ereignisse internationaler Art, auf Aggressionen internationaler Art.

Wir waren Opfer wirtschaftlicher Aggressionen, und als sie uns 900.000 Tonnen der Zuckerquote wegnahmen, warnten wir sie im Voraus, dass sie für jede Aggression gegen unsere Wirtschaft zahlen würden, Zuckerfabrik für Zuckerfabrik und Unternehmen für Unternehmen. Sie haben uns 900.000 Tonnen weggenommen, fast eine Million Tonnen, und wir haben 36 Zuckerfabriken, die Stromgesellschaft, die Telefongesellschaft und die Erdölgesellschaften verstaatlicht. (BEIFALL)

Nun, hier gibt es noch etwas, das ihnen gehört, was in der Reserve ist, so dass, wenn sie neue wirtschaftliche Aggressionen unternehmen, wir dann die restlichen Gesellschaften verstaatlichen werden. Mit anderen Worten: Welche wird die Politik der Revolutionsregierung sein? Sie ist sehr einfach und sehr klar, und es ist auch notwendig, dass die Bevölkerung sie versteht und unterstützt. Wenn die wirtschaftlichen Aggressionen gegen unser Land weitergehen, werden wir weiterhin US-Unternehmen verstaatlichen. (BEIFALL) Aber, wenn trotz der Tatsache, dass unser Land und unser Volk Opfer einer anhaltenden Serie von Anschlägen sind, der Imperialismus seine Aggressionen gegen unser Land fortsetzt und entschlossen ist, unser Land wirtschaftlich zu ruinieren, und entschlossen ist, unser Land weiterhin anzugreifen, dann werden wir das Volk zu einer Generalversammlung versammeln und den Rückzug der Seestreitkräfte der Vereinigten Staaten vom Territorium von Caimanera fordern. (BEIFALL und AUSRUFE: "Pin, pon, raus, nieder mit Caimanera!")

Jedermann weiß inzwischen, wie sie sich dieses Teils unserer Insel bemächtigt haben. Jedermann weiß inzwischen, kraft welcher Verfahren. Sie haben das nicht mit einem souveränen, freien Land diskutiert, sondern mit einem intervenierten Land, mit einem Land, das den Bestimmungen des Platt-Amendments unterlag. Außerdem weiß jedermann, welche Gefahr für unser Land besteht, wenn eine aggressive und kriegerische Macht einen Stützpunkt in unserem Territorium unterhält; welche Risiken die Anwesenheit einer Yankee-Militärbasis auf kubanischem Territorium für unsere Bevölkerung im Falle eines Atomkriegs impliziert. Darüber hinaus weiß jeder, dass dies für uns ein ständiger Grund zur Besorgnis ist und dass wir hier mehr als einmal erklärt haben, dass alles, was dort geschieht, immer eine Selbstprovokation sein wird, weil wir niemals den Fehler begehen werden, ihnen eine Ausrede für eine Invasion unseres Landes zu bieten. Wenn sie in unser Land einmarschieren wollen, dann müssen sie das tun, ohne den geringsten Vorwand zu haben, ohne die geringste Rechtfertigung, die sie niemals haben werden, und sie wissen bereits, was sie erwartet, wenn sie in unser Land einmarschieren. Aber weil wir die Falschheiten und Grausamkeiten des US-Außenministeriums gut kennen; weil wir die von ihnen angewandten Verfahren gut kennen; haben wir deshalb die Bevölkerung und die Welt unterrichtet, dass wir die Militärbasis niemals angreifen werden. Im Gegenteil, uns kommt es zu, vor jeder Selbstprovokation zu warnen, denn sie sind dazu fähig, absolut fähig - wer bezweifelt das? -, dort eine Selbstprovokation mit Kriegsverbrechern zu planen, um einen Vorwand zu haben. Und weil wir die Pflicht haben, immer wachsam zu sein und die Bevölkerung vor allem zu warnen und die Welt vor allen Gefahren zu warnen, so warnen wir davor, dass alles, was geschehen kann, immer eine Selbstprovokation wäre, denn wir werden diesen Stützpunkt niemals angreifen. Wenn die Umstände es erfordern, werden wir souverän und demokratisch, so wie es heute geschehen ist, die Nichtigerklärung dieses Abkommens fordern, um unser Territorium zurückzubekommen, aber wir werden niemals so handeln, dass wir dem Imperialismus einen Vorwand geben, um unser Land mit Blut zu beflecken. (BEIFALL)

Und da unser Volk ein intelligentes Volk ist, ein Volk, das es versteht, festen Fußes zu marschieren, und ein Volk, das es versteht, diesen Kampf mit größter Intelligenz voranzutreiben, deshalb unterstützt das Volk die Haltung, welcher die Revolutionsregierung in diesen sensiblen und dornigen Fragen folgt.

Jetzt kommt ein Punkt von der Erklärung, der noch fehlte, der Punkt fünf, der lautet:

"Verkündet, dass alle Mitgliedsstaaten der regionalen Organisation" – hört gut zu – "dass alle Mitgliedsstaaten der regionalen Organisation die Verpflichtung haben, sich der auf freiwillige und freie Weise vereinbarten Disziplin des interamerikanischen Systems zu unterwerfen, und dass die beständigste Garantie für ihre Souveränität und politische Unabhängigkeit durch die Befolgung der Bestimmungen der Charta der Organisation Amerikanischer Staaten abgesichert ist".

Seht, was für eine Garantie: "dass die beständigste Garantie... durch die Bestimmungen der Charta der Organisation Amerikanischer Staaten abgesichert ist", die nicht in der Lage waren, uns vor Luftangriffen zu schützen, die nicht in der Lage waren, uns vor den Plänen der Konterrevolutionäre zu schützen, die dort auf US-amerikanischem Boden ausgearbeitet werden, vor den Expeditionen, die organisiert werden, vor den Angriffen, die das Yankee-Außenministerium ausarbeitet, vorbereitet und bezahlt; vor den terroristischen Angriffen, vor den Bomben und vor jeder Art von Störungen, die das Yankee-Außenministerium inspiriert, vorbereitet und bezahlt. Sie waren jedoch nicht in der Lage, uns vor diesen Aggressionen, vor der zunehmenden Feindseligkeit gegen unser Land oder vor wirtschaftlichen Aggressionen zu schützen, und erklären, dass "die Mitgliedstaaten der Organisation ... verpflichtet sind, sich der Disziplin zu unterwerfen". Sehr gut! Bevor wir uns der Disziplin unterwerfen, schlagen wir vor, dass alle Mitgliedsstaaten ihre jeweilige Bevölkerung versammeln und sie über all diese Fragen der Organisation Amerikanischer Staaten und über die Erklärung von Costa Rica konsultieren. Und wenn sie die Bevölkerung konsultiert haben und die Menschen damit einverstanden sind, dann können sie kommen und über Disziplin sprechen.

Nein, wir verstehen unsere Pflicht auf diese Weise: unser Außenminister reist mit der kubanischen Delegation nach Costa Rica, das Treffen findet statt, die Außenminister verabschieden die Erklärung. Was unternimmt die kubanische Regierung? Die kubanische Regierung versammelt die Bevölkerung und legt ihr die Erklärung vor. Nun gut, kein Staat kann gegen den Willen seines Volkes zu einem internationalen Abkommen gezwungen werden. Wir waren das erste und einzige Land, das diese Frage dem Volk vorgelegt hat. Und genau das haben wir getan, das ist unsere Pflicht. Wir befolgen das, was das kubanische Volk sagt, und nicht, was die Außenminister sagen, die Befehle aus Washington befolgen. (BEIFALL) Die kubanische Regierung ist an keinen anderen Gehorsam, an keine andere Disziplin, an keine andere Befolgung gebunden, als an die Verfügungen, die vom freien und souveränen Willen ihres Volkes ausgehen.

Es gibt noch einige Fragen, die wir dem Volk zu bedenken geben möchten, damit es sagen kann, ob es damit einverstanden ist, dass die Politik unseres Landes auf Freundschaft und Handel mit allen Völkern der Welt ausgerichtet ist. (EINMÜTIGE AUSRUFE: "Ja!")

Wir wollen unserem Volk noch etwas zur Erwägung unterbreiten. Unser Volk hat die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion wiederhergestellt. Wir möchten unsere Bevölkerung fragen, ob sie damit einverstanden ist, dass wir diese Beziehungen aufgenommen haben (EINMÜTIGE AUSRUFE: "Ja!"); ob unsere Bevölkerung damit einverstanden ist, dass wir auch mit den anderen sozialistischen Ländern Beziehungen unterhalten (EINMÜTIGE AUSRUFE: "Ja!").

Und es bleibt noch eine weitere Frage von größter Bedeutung. Wie ihr wisst, hat der Imperialismus die Gelegenheit genutzt, um die Volksrepublik China zu beschuldigen, sich auch in die lateinamerikanischen Angelegenheiten einzumischen, während die Wahrheit die ist, dass unser Land bis heute keine diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China pflegt; im Gegenteil, unser Land unterhält traditionell Beziehungen zu einer Marionettenregierung, die dort von den Schiffen der Siebten Flotte der USA geschützt wird. Ah, aber kein lateinamerikanisches Land hat sich getraut, auch nur Handelsbeziehungen zur Volksrepublik China aufzunehmen, um gar nicht erst von diplomatischen Beziehungen zu sprechen. Daher möchte die Revolutionäre Regierung Kubas dem kubanischen Volk die Frage vorlegen, ob es damit einverstanden ist, dass das kubanische Volk in dieser souveränen und freien Versammlung der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Volksrepublik China zustimmt. (EINMÜTIGE AUSRUFE: "Ja!"). Deshalb beenden wir von diesem Moment an unsere diplomatischen Beziehungen mit dem Marionettenregime von Chiang Kai Shek (AUSRUFE: "Ja!"), und wenn die Volksrepublik China uns auch im Falle eines Angriffs auf Kuba seitens der militärischen Kräfte des Imperialismus helfen will, akzeptiert Kuba die Hilfe der Volksrepublik China. (EINMÜTIGE AUSRUFE: "Ja!" "Wir akzeptieren sie!")

Das bedeutet, dass wir wirklich ein freies Land in Amerika sind, dass wir unsere nationale Politik und unsere internationale Politik auf demokratische und souveräne Weise entscheiden. Demokratisch, d.h. mit dem Volk; souverän, d.h. ohne Abhängigkeit von Diktaten einer fremden Macht.

Das bedeutet, dass unser Volk niemanden um Erlaubnis bittet, wenn es eine Entscheidung treffen wird. Das bedeutet es, ein freies Volk zu sein, das bedeutet es, ein souveränes Volk zu sein. Die sich nicht als freie und souveräne Völker bezeichnen können, sind diejenigen, die Herrn Herter um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie auch nur einen Schritt tun wollen (AUSRUFE: "Raus!"), die die Yankee-Botschaft um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie auch nur einen Schritt tun wollen. Diese heutige Veranstaltung unseres Volkes zeigt tatsächlich, dass Kuba das freie Territorium von Amerika ist! (BEIFALL und AUSRUFE: "Kuba ja, Yankees nein!")

Wollten sie etwa nicht, dass es in Amerika Revolutionen gibt? Nun haben sie hier eine Revolution in Amerika! Wollten sie etwa nicht, dass in einem Land in Amerika Gerechtigkeit hergestellt wird, dass unsere Bauern endlich Land besitzen, dass es endlich für unsere Kinder Schulen gibt, dass unsere Familien endlich Häuser haben, dass die Menschen endlich Arbeit haben, Strände haben, dass die Kinder von Bauern und Arbeitern gleichermaßen die Möglichkeit haben, an die Universitäten zu gehen? Wollten sie etwa nicht ein glückliches Volk? Nun werden sie ein glückliches Volk haben, auch wenn sie es nicht wollen! Denn niemand hat diesem Volk dieses Glück geschenkt. Dieses Glück wird unter großen Opfern erobert, und wir sind ein Volk, das ein Recht auf Glück hat, weil es dieses zu erobern versteht, denn nur wenn man einen revolutionären Geist wie den des kubanischen Volkes hat, wenn man ein Volk hat, das politisch so reif und so grossartig ist wie dieses, kann man einen Kampf führen, wie Kuba ihn führt. Deshalb hat unser Volk den Respekt der ganzen Welt gewonnen, die Bewunderung der ganzen Welt, die Zuneigung der anderen Völker der Welt! Weil sie verstehen, dass wir ein kleines Land sind, dass sehr große Hindernisse überwinden musste. Sie verstehen, dass wir ein kleines Land waren, das hier dem Einfluss der Yankees, der Yankee-Propaganda, den Yankee-Filmen, den Yankee-Magazinen, der Yankee-Mode, den politischen Ränken der Yankees, den Yankee-Bräuchen unterworfen war, da alles hier rein "Yankee" war. (AUSRUFE)

Ja! Wie können sie jetzt reden, wie können sie jetzt von einer sowjetischen Einmischung reden, oder wie können sie die Volksrepublik China beschuldigen, wo hier der einzige tägliche Einfluss, die einzigen Bücher, die wir hier jeden Tag hatten, die einzigen Filme, die wir hier jeden Tag sahen, die einzigen Bräuche und die einzige Mode, alle aus den Vereinigten Staaten kamen? Mit anderen Worten, wenn es hier einen Eindringling gab, dann war es der Yankee-Imperialismus, der versuchte, unseren nationalen Geist zu zerstören, den Patriotismus der Kubaner zu zerstören, der versuchte, unseren Widerstand gegen das Eindringen ausländischer Interessen zu brechen. Zum Glück haben wir ein außerordentlich tugendhaftes Volk, zum Glück hat dieses Volk den Unabhängigkeitskampf schon sehr früh begonnen, es hat seit einem Jahrhundert allein für seine Unabhängigkeit gekämpft, ein Volk, das Männer wie Maceo, Céspedes, Agramonte, wie Calixto García hatte, und ein Volk, das einen so außergewöhnlichen Apostel hatte, einen Mann mit soviel Weitblick, einen so gutherzigen Mann, einen Mann von so außergewöhnlicher Beredsamkeit und Weisheit wie José Martí, der die Nationalität des Vaterlandes geschmiedet hat. (LANGANHALTENDER BEIFALL)

Dank der Menschen, die unter sehr nachteiligen Bedingungen, dank der Menschen, die in der republikanischen Ära einen ungleichen Kampf gegen das Eindringen der Yankees geführt haben, Männer, angefangen von Juan Gualberto Gómez und Sanguily, die sich diesem Eindringen hartnäckig widersetzten, bis zu Menschen, die sich in den 20er und 30er Jahren aufgeopfert haben und im Kampf für das Überleben der kubanischen Nationalität, des kubanischen Nationalgeistes gefallen sind, damit die nationale Seele nicht vom mächtigen Fremden absorbiert wurde, dank ihnen, dank dieses Werkes von Generationen, dank dieser Tradition, konnten wir diese Reife und dieses revolutionäre Bewusstsein unseres Volkes nutzen, welche Amerika bewundert, welche die Welt bewundert; und sie bewundern es wegen seinem Geist, seinen Taten, seinem Mut, seiner Begeisterung, denn es ist ein Volk, das, wenn man ihm sagt: "Wir müssen uns versammeln, um auf die Aggression zu reagieren! Wir müssen uns versammeln, um den Feinden Kubas zu zeigen, dass das Volk auf der Seite der Revolution ist, wir müssen uns versammeln, um zu zeigen, dass das Volk keine Angst hat, wir müssen uns versammeln, damit sie sehen, dass das Volk bereit ist, sein Versprechen "Vaterland oder Tod" zu erfüllen! (AUSRUFE) Dann versammelt sich dieses Volk in so außerordentlicher Zahl, füllt einen so großen Platz wie diesen und bietet ein Schauspiel, wie es sich unsere Augen nie hätten vorstellen können.

Ah! Das ist es, was die Bewunderung unserer Besucher erklärt, denn es gibt kein beeindruckenderes und großartigeres Schauspiel als ein lebendiges Volk, ein Volk mit Gewissen, als ein Volk mit Seele, als ein Volk mit Moral, wenn es Recht hat, wenn es Kampfgeist hat, wenn es mutig ist, wenn es fähig ist, ein Ideal zu empfinden und für dieses Ideal alle Einzelinteressen zu opfern! Denn wenn ein Volk diesen Grad des revolutionären Bewusstseins erreicht, verschmelzen die Individuen mit der Seele des Volkes, und dann sind wir einzeln nicht mehr wichtig, es gibt etwas, das nicht stirbt und niemals sterben kann, das ist das Volk! Die Menschen können einzeln entschwinden, aber die Völker bestehen weiter. Und dieses, unser Volk, dieses revolutionäre Volk, diese Menschenmenge, dieses Volk, das marschiert, dieses Volk, das sich versammelt, dieses Volk, das arbeitet, dieses Volk, das sich vorbereitet, dieses Volk, das sich bildet, ist etwas, das ewiges Leben hat, etwas, das unsterbliches Leben hat, etwas, in dem das Werk eines jeden von uns, der Beitrag eines jeden von uns, im Laufe der Geschichte fortbestehen wird, weil diejenigen, die nach uns kommen, der Tradition ihres Volkes folgen werden, genau so wie wir der Tradition derer gefolgt sind, die vor einem Jahrhundert begonnen haben, für die kubanische Nation zu kämpfen. Diejenigen, die nach uns kommen, werden unserer Tradition folgen und unsere Beispiele haben, genau so wie wir die Beispiele derer hatten, die vor uns kamen. (BEIFALL) Deshalb sagt das Volk: Vaterland oder Tod! Was bedeutet "Vaterland oder Tod!"? Es bedeutet, dass es keinem von uns etwas bedeutet, zu sterben, damit sein Volk lebt, damit sein Land lebt; dass es keinem von uns etwas ausmacht, sein Leben für das Land zu geben, damit das Land weiterleben kann. (AUSRUFE: "Vaterland oder Tod!" "Wir werden siegen!") Und warum sagen die Menschen "Wir werden siegen"? Das Volk sagt: "Wir werden siegen!", denn auch wenn viele von uns sterben können, auch wenn viele unserer Landsleute individuell ihr Leben opfern, wenn das Vaterland es verlangt, bedeutet dies, dass sie ihr Leben nicht umsonst geben, dass sie ihr Leben geben, damit das Vaterland siegen kann! Und deshalb sagt jeder von uns: Vaterland oder Tod! Und das Volk sagt: Wir werden siegen! Das Vaterland sagt: Wir werden siegen! (AUSRUFE: "Wir werden siegen!")

Und wir haben keinen Zweifel daran, dass das Vaterland siegen wird. Wir sind davon überzeugt, denn wir wissen, was wir möchten, denn es handelt sich nicht um den Kampf einer Gruppe von Menschen, es ist der Kampf eines ganzen Volkes, und ein ganzes Volk hat noch nie eine Schlacht verloren. Es ist ein Kampf zu Recht, ein Kampf für die Gerechtigkeit, ein Kampf für das Wohl unserer Landsleute, ein Kampf für das Wohl unserer Mitmenschen, ein Kampf für das Wohl des Menschen, ein Kampf für das Wohl der Menschheit, und noch nie hat ein ganzes Volk, das für eine so edle Sache gekämpft hat, die Schlacht verloren! Aber auch, weil Kuba nicht allein ist. Kuba wäre allein, wenn es nicht eine gerechte Sache verteidigen würde. Kuba wäre allein, wenn es nicht für das Wohl der Menschheit kämpfen würde. Aber diejenigen, die allein bleiben werden, sind jene, die gegen den Fortschritt der Menschheit kämpfen, jene, die gegen das Wohl der Menschheit kämpfen; sie werden immer einsamer, während wir, die für das Wohl der Menschen und für das Wohl der Menschheit kämpfen, immer mehr begleitet sein werden. (BEIFALL)

Unser kleines Heimatland vertritt heute Interessen, die über unsere Grenzen hinausgehen. Unserem kleinen Heimatland hat es gebührt, den Leuchtturm darzustellen, der jenen Millionen von Männern und Frauen wie uns leuchtet, die heute in Amerika dasselbe erleiden, was wir gestern erlitten haben! Uns wurde dieses glorreiche Schicksal zuteil, und wir werden ein Licht sein, das niemals erlöschen wird, ein Licht, das jeden Tag heller wird und dessen Widerschein immer weiter über die Länder des verbrüderten Amerikas reichen wird!

Und das weiß unsere Bevölkerung, deshalb reagiert sie so großartig, deshalb handelt sie so würdevoll und heldenhaft.

Lasst uns, d.h. diejenigen, die wir die Verantwortung der Revolutionsregierung tragen, lasst mich und meine Kameraden hier zum Ausdruck bringen, lasst uns unseren Stolz auf unser Volk zum Ausdruck bringen, all die Zufriedenheit, die wir für unser Volk empfinden, die unendliche Freude, die wir für die Erfolge unseres Volkes empfinden. (BEIFALL und AUSRUFE) Lasst uns euch gegenüber die Ermutigung ausdrücken, die wir in unserer Arbeit spüren, die Begeisterung, die wir in unserem Kampf empfinden, lasst uns ausdrücken, wie unsere Leidenschaft für dieses Ideal zunimmt und wie wir spüren, wie sich unsere Kräfte und unsere Energien vervielfachen, um weiter für das Volk zu arbeiten, um weiter gegen die letzten Reste der Ungerechtigkeit, gegen die letzten Reste der Armut zu kämpfen; um weiter zu arbeiten, um Gutes für unser Volk zu tun; um weiter zu arbeiten, um unser Volk glücklich zu machen; um weiter zu kämpfen, um uns selbst zu verbessern, um unsere Pflichten jeden Tag effizienter zu erfüllen; um jeden Tag erfolgreicher zu handeln. Und so wie wir es uns in solchen Momenten selbst versprechen, müssen sogar die kleinsten Fehler beseitigt werden, selbst jene Dinge, die nicht ganz gut oder perfekt oder nicht absolut richtig gemacht wurden. Denn, wer weiß besser als wir, dass Menschen irren, dass Menschen Fehler begehen, und dass Revolutionen, wie gerecht, wie edel und wie gut sie auch sein können, manchmal sogar Unrecht begehen, weil es Menschen sind, die handeln, Menschen, die beschließen, und Menschen, die entscheiden? In solchen Zeiten, vor einem so großartigen Volk wie diesem, spüren wir, dass auch wir wachsen und wir uns noch stärker fühlen, mit mehr Liebe für dieses Ideal, wenn es möglich wäre, und mit mehr Bereitschaft, die notwendigen Opfer zu bringen, denn möglicherweise wurde selten in der Geschichte eine Gruppe von Machthabern so vom Volk unterstützt wie die Vertreter der kubanischen Revolutionsregierung! (LANGANHALTENDER BEIFALL UND AUSRUFE: "Mit euch!" "Mit euch!")

Und zum Abschluss dieser Versammlung bleibt noch etwas übrig: wir werden dem Volk eine Erklärung vorlegen, die die Ansichten des kubanischen Volkes enthält, die wir besprochen haben. Es ist wie eine Antwort auf die Erklärung von Costa Rica, um der Erklärung der Außenminister die Erklärung der Völker entgegenzusetzen, die Erklärung, die in die Geschichte Amerikas als die Erklärung von Havanna eingehen wird! (BEIFALL)

Sobald diese Erklärung dem kubanischen Volk zur Prüfung vorgelegt worden ist, werden wir alle revolutionären Organisationen Amerikas, alle Arbeitergewerkschaften, die Studenten-, Intellektuellen- und Künstler-Organisationen und jeden revolutionären Menschen in Amerika darum bitten, sie zu unterstützen. (BEIFALL) Sie besitzt das Prestige einer Erklärung, die von einem ganzen Volk unterzeichnet wurde, sie hat das Ansehen des demokratischen Beitrags unseres Volkes, denn was hervorgehoben werden muss und was wir immer betonen werden müssen, ist, dass diese Revolution durch den Willen des Volkes an die Macht gekommen ist, für das Volk regiert und nur mit der Unterstützung des Volkes an der Macht gehalten wird! (BEIFALL) Dass es eine revolutionäre Regierung gibt, weil ein revolutionäres Volk hinter ihr steht; und dass Regierungen entweder mit Gewalt oder mit der Unterstützung des Volkes an der Macht bleiben. Mittels Gewalt bleiben an der Macht die militärischen Oligarchien und die politischen Oligarchien, die die reaktionärsten Interessen eines jeden Landes vertreten, die die Ausbeutung ihrer Arbeiter und Bauern vertreten, die die Ausbeutung ihrer Völker vertreten, und durch die Kombination von Gewalt, Geld und Lügen an der Macht bleiben. Und trotz aller Angriffe, trotz aller Aggressionen, trotz der Verleumdungskampagnen, in die das mächtige Imperium des Nordens seine ganze propagandistische Macht investiert hat, trotz seiner wirtschaftlichen Aggressionen, trotz seiner internationalen diplomatischen Manöver, hält sich die Revolution an der Macht. Warum? Wegen des Volkes, und die Revolution wird an der Macht bleiben, solange das Volk sie unterstützt! (BEIFALL) Und das Volk wird sie unterstützen, solange sie für das Volk kämpft und arbeitet! (BEIFALL)

Mit diesem Ansehen und dieser Unterstützung erscheint diese Erklärung.

"Erklärung von Havanna"



Vor dem Denkmal José Martís (BEIFALL) und im Gedenken an ihn hat sich in Kuba, freies Territorium von Amerika, das Volk kraft seiner unveräußerlichen Machtbefugnisse, die aus der effektiven Ausübung der sich im direkten, allgemeinen und öffentlichen Wahlrecht äußernden Souveränität resultieren, als Nationale Generalversammlung konstituiert. (BEIFALL)

Im eigenen Namen und eins mit dem Fühlen und Denken aller Völker Unseres Amerikas beschließt die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes:

ERSTENS: Sie verurteilt die sogenannte Deklaration von San Jose, von Costa Rica in allen ihren Punkten als ein vom US-amerikanischen Imperialismus diktiertes und gegen das nationale Selbstbestimmungsrecht, die Souveränität und die Würde der Brudervölker des Kontinents gerichtetes Dokument. (BEIFALL)

ZWEITENS: Die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes verurteilt energisch die offene und verbrecherische Interventionspolitik des US-amerikanischen Imperialismus, der seit mehr als einem Jahrhundert alle lateinamerikanischen Völker ausgesetzt sind, Völker, die mehr als einmal die Invasion ihres Hoheitsgebiets in Mexiko, Nicaragua, Haiti, Santo Domingo oder Kuba erlebt haben; die aufgrund der Gier der Yankee-Imperialisten weite und reiche Gebiete wie Texas, lebenswichtige strategische Zentren wie den Panamakanal, ganze Länder wie Puerto Rico verloren haben, letzteres in Besatzungsgebiet umgewandelt; die darüber hinaus die demütigende Behandlung der Marinesoldaten sowohl gegen unsere Frauen und Töchter als auch gegen die höchsten Symbole der Geschichte unseres Vaterlandes, wie das Denkmal von José Martí, ertragen mussten. (BEIFALL)

Diese Intervention, die sich auf militärische Überlegenheit, ungleiche Verträge und auf die niederträchtige Unterwerfung verräterischer Regierender stützt, hat unser Amerika, das Amerika, das Bolivar, Hidalgo, Juarez, San Martin, O'Higgins, Sucre, Tiradentes und Marti frei haben wollten, über mehr als hundert Jahre in eine Ausbeutungszone verwandelt, in den Hinterhof des finanziellen und politischen Imperiums der Yankees, in eine Stimmenreserve für die internationalen Organisationen, in denen wir lateinamerikanischen Länder die Rolle eines Maultierzuges des ‘aufgewühlten und brutalen Nordens, der uns verachtet’ gespielt haben. (BEIFALL)

Die Nationale Generalversammlung des Volkes erklärt, daß durch die Duldung dieser fortwährenden und historisch unwiderlegbaren Einmischung seitens der Regierungen, die offiziell die Länder Lateinamerikas vertreten, die Unabhängigkeitsideale ihrer Völker verraten werden, ihre Souveränität ausgelöscht und die wahre Solidarität zwischen unseren Ländern verhindert wird; was diese Versammlung dazu zwingt, sie abzulehnen, und dies im Namen des kubanischen Volkes und mit der Stimme, die die Hoffnung und die Entscheidung der lateinamerikanischen Völker und den befreienden Charakter der unsterblichen Vorkämpfer unseres Amerikas umfasst. (BEIFALL)

DRITTENS: Die Nationale Generalversammlung des Volkes weist auch den Versuch zurück, an der Monroe-Doktrin festzuhalten, die, wie es schon Jose Martí vorausgesehen hat, bisher nur dazu diente, ‘die Vorherrschaft der raubgierigen Imperialisten in Lateinamerika auzudehnen’, uns noch besser das Gift einzuflößen, das Martí damals schon verurteilend als ‘das Gift der Anleihen für Kanäle und Eisenbahnen…’ bezeichnet hat.

Angesichts dieses heuchlerischen Panamerikanismus, der nichts anderes bedeutet als die Herrschaft der US-amerikanischen Monopolunternehmen über die Interessen unserer Völker und die Handhabung durch die Yankees der Washington hörigen lateinamerikanischen Regierungen, verkündet diese Versammlung des kubanischen Volkes den befreienden Lateinamerikanismus im Sinne von Jose Marti und Benito Juarez. (BEIFALL) Und indem wir dem US-amerikanischen Volk die Freundeshand reichen, dem Volk der vom Lynchmord betroffenen Schwarzen, der verfolgten Intellektuellen, jener der Führung durch Gangster ausgelieferten Arbeiter, bekunden wir so unseren Willen, ‘mit der ganzen Welt zu marschieren und nicht nur mit einem Teil’. (BEIFALL)

VIERTENS: Die Nationale Generalversammlung des Volkes erklärt, daß die Hilfe, die uns die Sowjetunion spontan angeboten hat, falls unser Land von imperialistischen Streitkräften angegriffen werden sollte, niemals als Einmischung betrachtet werden kann, sondern dass dies eine offenkundige Solidaritätshandlung darstellt. Diese Hilfe, die Kuba angesichts eines bevorstehenden Angriffs durch den Pentagon der Yankees angeboten wurde (AUSRUFE), gereicht sowohl der Regierung der Sowjetunion zur Ehre, als die feigen und verbrecherischen Angriffe auf Kuba die Regierung der Vereinigten Staaten entehren. (BEIFALL)

AUS DIESEM GRUND: erklärt die Generalversammlung des Volkes vor Amerika und der Welt, daß sie die Hilfe durch Raketen seitens der Sowjetunion im Falle einer Invasion ihres Territoriums durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten annimmt und sich dafür bedankt. (BEIFALL UND AUSRUFE VON: ‘Tod dem Gringo!’)

FÜNFTENS: Die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes weist kategorisch zurück, daß seitens der Sowjetunion oder der Volksrepublik China jemals die Absicht bestanden hat, die ‘wirtschaftliche, politische und soziale Lage Kubas auszunutzen, um die Einheit des Kontinents zu zerstören und die Zusammengehörigkeit der Hemisphäre zu gefährden’.

Vom ersten bis zum letzten Schuß, vom ersten bis zum letzten der zwanzigtausend Märtyrer, die der Kampf zum Sturz der Tyrannei und zur Eroberung der revolutionären Macht gefordert hat, vom ersten bis zum letzten revolutionären Gesetz, von der ersten bis zur letzten revolutionären Handlung hat das kubanische Volk vollständig aus eigenem freien Entschluß gehandelt, so dass weder die Sowjetunion noch die Volksrepublik China für eine Revolution verantwortlich gemacht werden können, die die einzig richtige Antwort Kubas auf die vom Imperialismus etablierten Verbrechen und Ungerechtigkeiten in Amerika ist. (BEIFALL UND AUSRUFE: ‘Fidel, klar, mach den Yankees die Hölle heiß!’)

Im Gegenteil, die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes ist davon überzeugt, dass die Politik der Isolierung und Feindseligkeit gegenüber der Sowjetunion und der Volksrepublik China, die von der Regierung der Vereinigten Staaten befürwortet und von dieser den Regierungen Lateinamerikas aufgezwungen wird, sowie das kriegerische und aggressive Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihre systematische Weigerung, die Volksrepublik China in die Vereinten Nationen aufzunehmen, obwohl diese fast die Gesamtheit eines Landes mit mehr als 600 Millionen Einwohnern repräsentiert, wirklich den Frieden und die Sicherheit der Hemisphäre und der Welt gefährden.

AUS DIESEM GRUNDE: Die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes bestätigt ihre Freundschaftspolitik mit allen Völkern der Welt und bekräftigt ihre Absicht, auch mit allen sozialistischen Ländern diplomatische Beziehungen aufzunehmen (BEIFALL und AUSRUFE: "Chruschtschow, Chruschtschow!") und bringt von diesem Moment an, unter Berufung auf ihre Souveränität und ihren freien Willen, der Regierung der Volksrepublik China gegenüber zum Ausdruck, dass sie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern vereinbart und dass daher die Beziehungen aufgehoben werden, die Kuba bis heute mit dem Marionettenregime unterhielt, das von den Schiffen der Siebten Yankee-Flotte in Formosa aufrechterhalten wurde. (BEIFALL)

SECHSTENS: Die Nationale Generalversammlung des Volkes bekräftigt - und ist sich sicher, dies als Ausdruck eines den Völkern Lateinamerikas gemeinsamen Kriteriums zu tun -, dass die Demokratie weder mit der Finanzoligarchie kompatibel ist, noch mit der Diskriminierung der Schwarzen und dem gewaltsamen Vorgehen des Ku-Klux-Klans, oder mit der Verfolgung, die Wissenschaftler wie Oppenheimer seines Amtes enthoben hat; und welche die Welt jahrelang daran hinderte, die wunderbare Stimme von Paul Robeson zu hören, der in seinem eigenen Land inhaftiert war; und die zum Tod der Eheleute Rosenberg führte, trotz des Aufschreis und Entsetzens der ganzen Welt und trotz der Appelle der Regierungen verschiedener Länder und von Papst Pius XII.

Die Nationale Generalversammlung des Volkes von Kuba bringt die kubanische Überzeugung zum Ausdruck, daß die Demokratie nicht allein in der Ausübung eines Wahlrechts bestehen kann, das fast immer nur fiktiv ist und von den Großgrundbesitzern und Berufspolitikern manipuliert wird, sie besteht vielmehr in dem Recht der Bürger, ihre eigenen Schicksale zu bestimmen, wie es diese Generalversammlung des kubanischen Volkes tut. In Lateinamerika wird es Demokratie erst dann geben, wenn die Völker ihre Entscheidungsfreiheit erlangt haben werden, wenn die einfachen Menschen nicht mehr durch Hunger, soziale Ungleichheit, Analphabetismus und die Rechtsordnungen zur verhängnisvollen Machtlosigkeit verurteilt sein werden.

Aus diesem Grunde verurteilt die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes: das Latifundium als Ursache des Elends des Bauern und als rückschrittliches und menschenunwürdiges System der landwirtschaftlichen Produktion; sie verurteilt die Hungerlöhne und die schamlose Ausbeutung der menschlichen Arbeit durch angemaßte, privilegierte Interessen; sie verurteilt den Analphabetismus; den Mangel an Lehrkräften, Schulen, Ärzten und Krankenhäusern; das Fehlen einer Altersversorgung in allen Ländern Amerikas; sie verurteilt die Diskriminierung der Schwarzen und Indios; sie verurteilt die Ungleichheit und Ausbeutung der Frau; sie verurteilt die militärischen und politischen Oligarchien, die unsere Völker im Elend halten, ihre demokratische Entwicklung und die volle Ausübung ihrer Souveränität verhindern; sie verurteilt die Vergabe von Konzessionen zur Ausbeutung der Naturschätze unserer Länder durch ausländische Monopolunternehmen als Ausdruck einer Politik der Unterwerfung und des Verrats an den Interessen der Völker; sie verurteilt die Regierungen, die sich dem Willen ihrer Völker verschließen und die Befehle Washingtons ausführen; sie verurteilt die systematische Irreführung der Völker durch Kommunikationsmittel, die den Interessen der Oligarchien und der imperialistischen Unterdrückungspolitik dienen; sie verurteilt das Nachrichtenmonopol der US-amerikanischen Agenturen, die nichts anderes als Werkzeuge der US-amerikanischen Trusts und Agenten Washingtons sind; sie verurteilt die repressiven Gesetze, die die Arbeiter, Bauern, Studenten und Intellektuellen, die große Mehrheit der Bevölkerung eines jeden Landes daran hindern, sich zu organisieren und für ihre sozialen und patriotischen Forderungen zu kämpfen; sie verurteilt die imperialistischen Monopolunternehmen und Unternehmen, die die Reichtümer unserer Länder ständig plündern, unsere Arbeiter und Bauern ausbeuten, unsere Wirtschaft aussaugen und rückständig halten und die Politik Lateinamerikas ihren Plänen und Interessen unterordnen.

Die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes verurteilt schließlich die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen (BEIFALL), die Ausbeutung der schwach entwickelten Länder durch das imperialistische Finanzkapital. Auf Grund dessen verkündet die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes vor ganz Amerika:

Das Recht der Bauern auf Land; das Recht des Arbeiters auf den Ertrag seiner Arbeit; das Recht der Kinder auf Schulbildung; das Recht des Kranken auf ärztlichen Beistand und Krankenhauspflege; das Recht der Jugend auf Arbeit; das Recht der Studenten auf freies, praxisnahes und wissenschaftliches Studium; das Recht der Schwarzen und Indios auf ‘uneingeschränkte Menschenwürde’; das Recht der Frau auf rechtliche, soziale und politische Gleichstellung; das Recht der älteren Leuten auf einen gesicherten Lebensabend; das Recht der Intellektuellen, Künstler und Wissenschaftler, mit ihren Werken für eine bessere Welt zu kämpfen; das Recht der Staaten, die imperialistischen Monopolunternehmen zu verstaatlichen und so die Natur- und Bodenschätze wieder in Besitz zu nehmen; das Recht aller Länder auf freien Handel mit allen Völkern der Erde; das Recht der Nationen auf volle Souveränität; das Recht der Völker, ihre Festungen in Schulen umzuwandeln und die Arbeiter, Bauern, Studenten, Intellektuellen, die Schwarzen, die Indios, die Frauen, die Jugend, die Alten und alle Unterdrückten und Ausgebeuteten zu bewaffnen, damit sie ihre Rechte selbst verteidigen und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen können. (BEIFALL und AUSRUFE: ‘FIDEL, FIDEL, was hat FIDEL, dass die Amerikaner ihn nicht in den Griff bekommen können!’)

SIEBTENS: Die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes verkündet: Die Pflicht der Arbeiter, Bauern, Studenten, Intellektuellen, der Schwarzen und Indios, der Jugend, der Frauen und der Alten, für ihre wirtschaftlichen, politischen und sozialen Rechte zu kämpfen (BEIFALL); die Pflicht der unterdrückten und ausgebeuteten Nationen, um ihre Befreiung zu kämpfen; die Pflicht eines jeden Volkes zur Solidarität mit allen noch unterdrückten, kolonialen, ausgebeuteten oder einem Angriff ausgesetzten Völkern (BEIFALL), unabhängig davon, wo in der Welt sie sich befinden und welche geografische Entfernung sie voneinander trennt. Alle Völker der Erde sind Brüder (AUSRUFE: 'EINHEIT, EINHEIT!').

ACHTENS: Die Nationale Generalversammlung des kubanischen Volkes ist fest überzeugt, daß Lateinamerika bald vereint und siegreich vorwärtsschreiten wird, frei von den Bindungen, die seine Wirtschaft dem US-amerikanischen Imperialismus ausliefern und Lateinamerika daran hindern, auf den Konferenzen seine wahre Stimme zu Gehör zu bringen, dort, wo heute gefügige Außenminister ihrem Herrn und Gebieter in schändlichster Weise nach dem Munde reden. Diese Versammlung bekräftigt daher ihre Entschlossenheit, für das gemeinsame Geschick Lateinamerikas zu wirken, das unseren Ländern gestatten wird, wahre Solidarität zu üben, begründet auf dem freien Willen eines jeden von ihnen und dem gemeinsamen Streben aller. Im Kampf um dieses befreite Lateinamerika, angesichts der gehorsamen Stimmen derer, die seine offizielle Vertretung usurpieren, kommt jetzt die echte Stimme des Volkes mit unbesiegbarer Kraft hervor, eine Stimme, die sich den Weg aus den Eingeweiden seiner Kohle- und Zinnbergwerke bahnt, aus seinen Fabriken und Zuckerindustrien, aus seinen belehnten Ländereien, wo die indigenen Völker wie Rotos, Cholos, Gauchos, Jíbaros, Erben von Zapata und Sandino, zu den Waffen ihrer Freiheit greifen, eine Stimme, die in ihren Dichtern und Romanschriftstellern, in ihren Studenten, in ihren Frauen und Kindern, in ihren schlaflosen Alten widerhallt. Die Nationale Generalversammlung des Volkes von Kuba antwortet dieser Bruderstimme (BEIFALL): Wir sind anwesend! Kuba wird nicht versagen! Kuba ist heute hier versammelt, um vor Lateinamerika und der Welt in Form eines historischen Versprechens seinen unwiderruflichen Wahlspruch zu bekräftigen: ‘Vaterland oder Tod!’

NEUNTENS: Die Nationale Generalversammlung des Volkes von Kuba beschließt, dass diese Erklärung als ‘Erklärung von Havanna’ bekannt wird.

Kuba, Havanna,
Freies Territorium von Amerika, am 2. September 1960"
(BEIFALL)

Wir legen diese Erklärung von Havanna dem Volk zur Abstimmung vor, das heißt, dass diejenigen, die die Erklärung unterstützen, bitte die Hand heben. (DIE MENSCHENMENGE HEBT DIE HAND) (MEHRERE MINUTEN LANG RUFEN SIE: "Wir haben schon mit Fidel gestimmt!" und "Fidel, Fidel, was hat FIDEL, dass die Amerikaner ihn nicht in den Griff bekommen können!" und "Es lebe Raul Roa!")

Und jetzt fehlt noch etwas. Und was machen wir mit der Erklärung von San José? (ZURUFE: "Wir werden sie zerreißen!") Wir werden sie zerreißen! (Fidel zerreißt sie vor der Menschenmenge.)

Diese Vereinbarungen der Nationalen Generalversammlung des kubanischen Volkes, die wir gerade durchgeführt haben, werden allen Brüdervölkern Lateinamerikas mitgeteilt werden.

(OVATION).

Anmerkungen:
1) Bezeichnung für einfache kubanische Bauern
2) schmale Wege zwischen zwei Anbauflächen
3) Wörtlich: politische "Feldwebel"; Vertreter eines bestimmten Kandidaten, der in dessen Wahlinteresse auf die Bevölkerung einwirkt, gegen Gefälligkeiten oder mittels Drohungen
4) bei einer Wahl nicht abgegebene Wählerstimmen mitzählen
5) Wörtlich: politische "Feldwebel"; Vertreter eines bestimmten Kandidaten, der in dessen Wahlinteresse auf die Bevölkerung einwirkt, gegen Gefälligkeiten oder mittels Drohungen
6) Anstellung, für die Pfründe oder ein Gehalt bezogen wird, ohne dass der Begünstigte arbeitet

Fidel Castro Ruz
02.09.1960, Havanna

Quelle: Fidel - Soldado de las Ideas