An die öffentliche Meinung Kubas und an die freien Völker Lateinamerikas.
Ich bin pausenlos tags und nachts von dem Operationsgebiet der unter meinem Befehl stehenden Kolonne Nr. 1 marschiert, um diesem Termin mit dem Rebellensender nachzukommen.
Es war für mich hart, meine Truppe in diesen Augenblicken zu verlassen, wenn auch nur für wenige Tage, aber zum Volk zu sprechen, ist auch eine Pflicht und eine Notwendigkeit, die ich unbedingt erfüllen mußte.
So unangenehm, wie die Tyrannei in allen Aspekten zu sein mag, in keinem von diesen erweist sie sich so irritierend und ausgesprochen zynisch wie bei der absoluten Kontrolle der Massenmedien zur Verbreitung von Nachrichten, sowohl der Printmedien als von Rundfunk und Fernsehen.
Die Zensur ist per se widerlich; noch mehr, wenn man durch sie nicht nur versucht, dem Volk die Wahrheit über die Ereignisse zu verheimlichen, sondern beabsichtigt, mit der parteiischen und exklusiven Nutzung aller normalen Verbreitungsmedien dem Volk das glauben zu machen, was für die Sicherheit seiner Henker zweckmäßig ist.
Während sie die Wahrheit um jeden Preis verheimlichen; verbreiten sie die Lüge in allen Medien.
Die Bevölkerung hört keine anderen Nachrichten, als die Meldungen des Generalstabs der Diktatur. Der Presse wird neben der Beleidigung durch die Zensur noch die Beleidigung der Lüge auferlegt. Und diese selben Zeitungen und Sender, die ein strenger und wachsamer Inquisitor daran hindert, jegliche wahre Nachricht zu veröffentlichen, werden gezwungen, alles, was die Diktatur informiert, zu übermitteln und zu senden. Dem Volk werden seine Meinungsäußerungsorgane entrissen, um sie in Mittel der Unterdrückung zu verwandeln. Die Tyrannei beabsichtigt, das Volk ständig zu betrügen, als ob allein die Tatsache der Verweigerung sämtlicher Informationen, die nicht von offiziellen Quellen stammen, nicht ausreichen würde, um alle ihre Informationen für ungültig zu erklären.
Und wem soll das Volk glauben? Den Verbrechern, die es tyrannisieren, den Verrätern, die ihm seine Verfassung und seine Freiheiten entrissen haben, den gleichen, die die Presse zensieren und sie daran hindern, auch nur die unbedeutendste Nachricht frei zu veröffentlichen? Dumm sind sie, wenn sie das denken, weil ein Volk zu allem mit Gewalt gezwungen werden kann, nur nicht dazu, zu glauben!
Zu dem Zeitpunkt, wo die wahre Geschichte dieses Kampfes geschrieben werden und jedes vorgekommene Ereignis mit den offiziellen Berichten des Regimes verglichen werden wird, wird verstanden werden, bis zu welchem Grade die Tyrannei fähig ist, die Einrichtungen der Republik zu korrumpieren und herabzuwürdigen, bis zu welchem Grade die Kräfte im Dienste des Bösen bereit sind, bis zum Äußersten der Kriminalität und Barbarei zu gehen, bis zu welchem Grade eine söldnerische ideologielose Soldateska von ihren eigenen Chefs betrogen werden kann. Was macht es denn schließlich den Despoten und Henkern der Völker aus, dass die Geschichte sie widerlegen wird? Worum sie sich sorgen, ist, sich aus der Affäre zu ziehen und den unvermeidbaren Sturz herauszuzögern.
Ich glaube nicht, dass der Generalstab aus Scham lügt.
Der Generalstab der Armee von Kuba hat bewiesen, keinerlei Schamhaftigkeit zu besitzen.
Der Generalstab lügt aus Interesse und Nutzen; er lügt das Volk an und die Armee; er lügt, um die Demoralisierung in seinen Reihen zu vermeiden; er lügt, weil er sich weigert, vor der Welt seine militärische Unfähigkeit, seine Eigenschaft als söldnerische Chefs anzuerkennen, die sich der schändlichsten Sache verkauft haben, die auch nur verteidigt werden kann; er lügt, weil er, trotz seiner etlichen zehntausend Soldaten und der unermesslichen materiellen Mittel, über die er verfügt, nicht eine Handvoll von Männern besiegen konnte, die sich für die Verteidigung der Interessen ihres Volkes erhoben haben. Die söldnerischen Gewehre der Tyrannei sind an den idealistischen Gewehren zerschellt, die keinen Sold gezahlt bekommen. Weder die Militärtechnik, noch die Akademie und die modernsten Waffen haben irgendetwas gebracht.
Wenn die Militärs das Heimatland angreifen, statt es zu verteidigen; wenn sie das Volk versklaven, statt es zu verteidigen, hören sie auf, eine Institution zu sein, um sich in eine bewaffnete Bande zu verwandeln; hören sie auf, Militärs zu sein, um Verbrecher zu werden und hören nicht nur auf, den Sold zu verdienen, den sie dem Schweiße des Volkes entreißen, sondern sind auch nicht mehr der Sonne wert, die sie in diesem mit Schande, Feigheit und Blut befleckten Boden beherbergt.
Und die selben Militärs, die das Heimatland niemals vor einem fremden Feind verteidigt haben, die sich niemals auf den Schlachtfeldern eine Medaille verdient haben, die ihre Dienstgrade dem Verrat, dem Nepotismus und dem Verbrechen zu verdanken haben, geben Kriegsberichte ab, in denen sie bekanntgeben, dass 10, 20, 30 und sogar 50 Mitbürger von ihren Mordwaffen getötet wurden, als ob dies Siege des Vaterlandes wären, als ob jeder ermordete Kubaner - weil dies die von ihnen gemeldeten Verluste sind -, nicht Geschwister, Kinder, Frauen bzw. Eltern hätte. Allein mit den Angehörigen der umgebrachten Mitbürger hätte man einen siegreichen Krieg führen könne
Wir haben niemals einen feindlichen Gefangenen ermordet. Wir haben niemals einen verwundeten Gegner auf den Schlachtfeldern verlassen, und das ist und wird immer eine Ehre und eine Ruhmesmarke für uns sein; wir bedauern jeden gefallenen Gegner zutiefst, obwohl unser Krieg der gerechteste aller Kriege ist, weil es ein Krieg um die Freiheit ist.
Ungeachtet dessen, weiß die kubanische Bevölkerung, dass der Kampf siegreich geführt wird; das kubanische Volk weiß, dass während der siebzehn Monate - seit unserer Landung mit einer Handvoll von Männern, die der anfänglichen Niederlage ohne das patriotische Vorhaben aufzugeben, zu trotzen wussten -, die Revolution unaufhörlich gewachsen ist; weiß, dass das, was vor kaum einem Jahr ein Funken war, heute eine unbesiegbare Flamme ist. Das kubanische Volk weiß, dass inzwischen nicht nur in der Gebirgskette Sierra Maestra, vom Kap Cabo Cruz bis Santiago de Cuba gekämpft wird; sondern auch in der Gebirgskette Sierra Cristal, von Mayarí bis Baracoa; im Flachland des Flusses Cauto, von Bayamo bis Victoria de las Tunas; in der Provinz Las Villas, von der Gebirgskette Sierra Escambray bis zur Sierra de Trinidad und in den Bergen von Pinar del Río; selbst in den Straßen von Städten und Dörfern wird heldenhaft gekämpft. Aber es weiß vor allem, das kubanische Volk weiß, dass der Wille und die Beharrlichkeit, mit denen wir diesen Kampf begonnen haben, unerschütterlich geblieben sind; es weiß, dass wir eine Armee sind, die aus dem Nichts entstand, dass uns die Widrigkeit nicht entmutigt, dass die Revolution nach jedem Rückschlag mit erneuerten Kräften auferstanden ist; es weiß, dass die Vernichtung des Expeditions-Korps der Jacht Granma nicht das Ende des Kampfes war, sondern der Anfang; es weiß, dass der spontane Streik nach der Ermordung unseres Kameraden Frank País die Tyrannei nicht besiegte, aber den Weg des organisierten Streiks zeigte; dass auf dem Haufen von Leichen, mit dem die Diktatur den neuen Streik in Blut ertrinkt, keine Regierung die Macht behalten kann, weil die während dieser Tage ermordeten hunderte von jungen Menschen und Arbeitern und die nie vorher so gegen das Volk entfesselte Unterdrückung anstelle die Revolution zu schwächen, diese stärker, notwendiger, unbesiegbarer machen; dass das vergossene Blut den Mut und die Empörung verstärkt, dass jeder auf den Straßen der Städte und auf den Schlachtfeldern gefallene Kamerad in seinen die Ideale teilenden Gefährten einen unwiderstehlichen Wunsch erweckt, auch ihr Leben zu opfern, in den Teilnahmslosen den Wunsch zu kämpfen erweckt; in den Lauen, das Gefühl des Vaterlandes erweckt, das um seine Würde verblutet; in allen Völkern Amerikas die Sympathie und die Unterstützung erweckt.
Nein, diese Berichte des Generalstabs, die mit begeisterter Betonung Haufen von Leichen verkünden, entmutigen niemanden, sondern diese empören die Nation und muntern sie zum Kampf auf.
Sie können das Volk nicht entmutigen, weniger noch, wenn bekannt ist, dass sie es sind, die den Kürzeren im Kampfes ziehen, dass die gegnerischen Truppen auf der ganzen Linie geschlagen werden, dass die letzten siegreichen Schlachten unserer Kräfte vier Kilometer von Manzanillo entfernt am helllichten Tag und vollkommen im Flachland geführt wurden, wobei die Diktatur riesige Verluste erlitten hat. Wir lügen nicht, sosehr, wie wir die Freiheit und die Würde des Menschen verehren, sosehr zollen wir der Wahrheit als einem weiteren Recht der Völker Tribut, das die Despoten weder zu respektieren verstehen noch achten können.
Seitdem dieser Kampf begonnen hat, stehen die gegnerischen Verluste im Vergleich zu unseren in einem Verhältnis von zehn zu eins.
Wenn der Generalstab den Tod von dreißig, vierzig und sogar bis fünfzig Rebellen bekannt gibt, handelt es sich immer um schutzlose Bauern, die in ihren Häusern festgenommen und erbarmungslos ermordet wurden. Auf diese Art und Weise haben viele Offiziere, die Truppen in der Sierra Maestra kommandieren, ihren Dienstgrad erlangt. Die auf der Grundlage der gegen schutzlose Mitbürger verübten Massaker erfolgte Beförderung dieser Mörder hat eine der ekelhaftesten und unmenschlichsten Vorgehensweise, die man sich in einem Krieg denken kann, in die Praxis umgesetzt und gefördert.
Die Heldentaten der Diktatur sind sehr weit von der militärischen Tapferkeit und Ehre entfernt.
Von Verzweiflung und Machtlosigkeit erfasst hat sie die mörderische Taktik in die Tat umgesetzt, systematisch die Häuser von Familien zu bombardieren und mit Maschinengewehren zu beschießen. Diese Maßnahme, unerwartet wegen ihrer Absurdität, überraschte die Bevölkerung im Norden der Sierra Maestra, die über keine Zuflucht bei Luftangriffen verfügte, wodurch zahlreiche Opfer verursacht wurden.
Am vergangenen Donnerstag, dem l0. April, nach der Schlacht von Pozón, wo eine Truppeneinheit der Diktatur völlig vernichtet wurde, die aus Yara kommend eine Rebellen- Patrouille verfolgen sollte, welche einen Konvoi auf der Landstrasse Manzanillo-Bayamo angegriffen hatte, haben drei B-26-Flugzeuge, ein "Jet" mit Rückstoßantrieb und zwei leichte Flugzeuge zwei Stunden lang unbarmherzig die ländliche Siedlung Cayo Espino angegriffen, wo keinerlei militärisches Ziel vorhanden war. Es blieb kein Haus übrig, auf das nicht das Maschinengewehrfeuer geprasselt wäre. In einem in der Nachhut improvisierten Lazarett mit drei Ärzten der 26. Juli-Bewegung haben diese die Verletzten betreut, die auf die Dunkelheit warten mussten, um befördert zu werden. Ein fünfjähriges Kind ist beim Transport ausgeblutet und starb auf dem improvisierten Operationstisch. Seine Beine wurden von einer Flugzeuggewehrkugel Kaliber 50 zerfetzt, die auch seine zwei kleinen Schwestern verletzte.
Kein Anblick hat uns so stark beeindruckt, als jenes sterbende Kind, das kaum weinte und nach seiner Großmutter gerufen hat, um ihr zu sagen, dass es sie sehr geliebt hat, aber "sie jetzt nicht weiter lieben könne, weil es sterbe". Das war, als ob dieser frühreife Junge seines Opfers bewusst wäre, als ob er verstünde, dass er auch deshalb im Sterben lag, weil er jene Barbaren verabscheute, die bescheidene Familienhäuser beschießen.
Journalisten aus vier Ländern haben dieser Szene beigewohnt, sie gehört und gefilmt. Trotzdem wir an die Härte dieses Kampfes gewöhnt waren, hat jeden diese Tat wahnsinnig vor Empörung gemacht. Jeder hat sich dabei vielleicht an seinen eigenen Sohn erinnert. Es war schwer zu begreifen, dass kubanische Hände in der Lage waren, ein solches Verbrechen zu verüben. Was für eine Notwendigkeit bestand, diese Barbarei zu verüben? Welches militärische Ziel konnte damit verfolgt werden, eine viele Kilometer vom Schlachtort entfernte schutzlose Siedlung zu beschießen? Welche sonderbare Absicht leitet den Verstand jener Barbaren, welche die Mittel der Nation dazu benutzen, um dem eigenen Volk solche Gräuel zuzufügen?
Wie viel Feigheit und Gemeinheit, die jener Piloten, die ohne jedes Risiko für ihr eigenes Leben, bequem in ihren Maschinen sitzend, unschuldige Frauen und Kinder ermorden!
Ah! Wir haben Tag und Uhrzeit vermerkt, um, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, Rechenschaft abzulegen, für sie die verdiente Strafe zu verlangen, und ihre Vor- und Nachnamen mit dem unauslöschlichen Brandmal zu prägen, damit sogar ihre eigenen Söhne und Töchter sich ihrer schämen. Die Piloten, die am l0. April, um 15:40 Uhr, Cayo Espino beschossen haben, sind Kriegsverbrecher, die die kubanische Nation entehren, da nicht gesagt werden kann, dass sie eine Armee entehren, die die Schamlosigkeit hatte, die Verantwortung für den Völkermord, der gegen Kuba verübt wird, zu übernehmen.
Auf diese Art und Weise wird nicht für die erlittenen Niederlagen Rache genommen! So kann eine Revolution nicht geschlagen werden! Die Erinnerung an das sterbende Kind wird niemals aus dem Gedächtnis der Bauern und unserer Truppen gelöscht werden, wenn sie in den Kampf gehen. Wenn die Tyrannei gestürzt wird, werden wir dem Kind Orestes Gutiérrez Peña, Symbol der unschuldigen Gefallenen, dort in Cayo Espino eine Gedenkstätte als liebevollen Tribut unserer Befreiungsarmee für das Heldentum der Kinder errichten, in deren Gedanken die Zuneigung und die Hingabe gegenüber unseren Kämpfern einmütig ist.
Neben dem Namen des ermordeten Unschuldigen wird die Nachkommenschaft die Namen jener Piloten lesen, die ihn ermordet haben. Die ländliche Bevölkerung hat Anweisungen erteilt bekommen, dringend Zufluchtstätten gegen die von der Diktatur mit Maschinengewehrfeuer und „Napalm"-Bomben durchgeführten Luftangriffe zu errichten.
Wenn diese Taten von einer bewaffneten Regierung gegen die Bürger ihres eigenen Volkes begangen werden können, ist es unbedingt erforderlich zu verstehen, dass die Menschheit ziemlich wenig bei den Anstrengungen, die Völker vor der Barbarei zu schützen, vorangekommen ist. Da können die USA sehen, wie ihre Freunde, die Diktatoren von Amerika, von den Waffen zur kontinentalen Verteidigung Gebrauch machen. Sie werden nicht müde werden, lügnerisch zu wiederholen, dass wir "Kommunisten" seien, um die Entsendung der Waffen rechtfertigen zu können, als ob sie die Demokratie, die Würde und ehrwürdigsten Rechte der Menschen darstellen würden.
Beschämende und ruhmarme Kampagne, die, mit dem Wort Demokratie im Munde der Tyrannen, gegen die unterdrückten Völker geführt wird.
Es wird behauptet, dass der Waffenverkauf an die Regierung von Batista vom US-State Department annulliert worden sei. Das Ergebnis ändert sich nicht: die USA verkaufen Waffen an Somoza und an Trujillo; Somoza und Trujillo verkaufen sie an Batista weiter. Und was macht die Organisation Amerikanischer Staaten? Haben etwa die Diktatoren das Recht, sich zu verschwören, um das kubanische Volk zu massakrieren? Und was machen die demokratischen Regierungen von Amerika, die Führungskräfte und die demokratischen Parteien des Kontinents, warum tun sie nichts?
Wenn die Diktatoren einander helfen, warum sollte es nicht möglich sein, dass die Völker einander helfen? Sind wir, die aufrichtigen Demokraten von ganz Amerika, nicht verpflichtet, uns gegenseitig zu helfen? Haben wir nicht teuer genug für die Sünde unserer Gleichgültigkeit angesichts der Abstimmung der Tyrannen bezahlt, die die Vernichtung unserer Demokratien fördern? Wird nicht begriffen, dass in Kuba ein Kampf um das demokratische Ideal unseres Kontinents geführt wird? Werden sie sich nicht dessen bewusst, dass die letzten Diktatoren Kuba in einen ihrer letzten Schützengräben verwandelt haben? In Kuba wird schon nicht mehr nur um die Befreiung eines Volkes gekämpft, es wird hier ein Prinzip verteidigt, das Amerika interessiert. Wenn die Diktatoren Batista unterstützen, ist es gerecht, dass die Völker Amerikas Kuba helfen.
Im Namen des kubanischen Volkes, das gegen die Waffen von Batista, Trujillo und Somoza kämpft, fordern wir die Unterstützung der demokratischen Regierungen Amerikas. Ein weites Gebiet der Südküste der Provinz Oriente, zwischen Cabo Cruz und Santiago de Cuba, untersteht unseren Kräften. Die Waffen, die mit Fallschirmen zehn Kilometer von der Küste dieses langen Gebietes abgeworfen werden, gelangen unfehlbar in unsere Händen, ohne dass die Diktatur sie abfangen kann. Wir brauchen Selbstladegewehre, schwere Maschinengewehre, Bazookas und Granatwerfer, um in Richtung Hauptstadt vordringen zu können. Die revolutionäre Interimsregierung wird sämtliche Kosten tragen, die aus diesen Entsendungen entstehen, und das Volk Kubas wird ewig dafür dankbar sein. Die kubanischen Rebellen bitten nicht um Nahrungsmittel, nicht einmal um Medikamente; wir bitten um Waffen für den Kampf; um in Lateinamerika das Beispiel zu hinterlassen, dass der Wille eines Volkes gewaltiger als der Konzern der Diktatur und dessen söldnerischer Armeen ist.
Die revolutionären Kräfte der 26. Juli-Bewegung werden die Offensive, die sie vor wenigen Wochen angefangen haben, weiterführen. Unsere Kräfte werden die Verbindungen auf Landstrassen und Schienenwegen der Provinz Oriente weiter unterbrochen halten. Die Milizen der 26. Juli-Bewegung sollen diese Maßnahme auf das restliche Hoheitsgebiet ausdehnen, wobei sie den zivilen Verkehr verbieten und ständig jenen militärischen Elementen, die sich unvermeidbar gezwungen sehen, entweder auf diesen Wegen zu verkehren, oder die Insel zu verlassen, Verluste zufügen. Der Krieg gegen den Transport muss vollständig und permanent sein; die Lieferung von Nahrungsmitteln muss völlig unterbrochen werden. Die Bevölkerung soll weder auf den Landstrassen, noch per Eisenbahn reisen, um die Risiken der Schießereien zu vermeiden. Damit der Schieß-Befehl effektiv wird, muss Tag und Nacht gegen sämtliche verkehrende Fahrzeuge geschossen werden, da die Diktatur die Vorgehensweise anwendet, Militär in Zivilkleidung zu befördern und damit die vorherige Erkennung unmöglich wird.
Sämtliche Kräfte und Mittel der 26. Juli-Bewegung müssen sich auf dieses Ziel konzentrieren.
Weder die repressiven Kräfte des Regimes, noch seine Legion von Informanten und Verrätern werden diesem progressiven und vollständigen Lahmlegen des Landes entgegenwirken können. Die Tyrannei wird sich wegen Lähmung, Erstickung und Hunger ergeben müssen.
Mit dieser Losung verabschiede ich mich, um zu meinen Truppen zurückzugehen.
Ich gratuliere allen Kolonnen, die in der Provinz Oriente operieren, und deren Kommandanten herzlich für die erzielten Erfolge.
Den Milizen der 26. Juli-Bewegung unsere Anerkennung und Bewunderung für das Heldentum, mit dem sie in Dörfern und Städten kämpfen.
Den Rebellen von Las Villas und weiteren Basisorganisationen der restlichen Insel unseren brüderlichen und ermutigenden Gruß. Dem kubanischen Volk die Sicherheit, dass diese Festung niemals besiegt werden wird und unser Eid, dass entweder das Vaterland frei wird oder bis zum letzten Kämpfer dafür gestorben wird.
Fidel Castro Ruz
Oberkommandierender der Revolutionären Kräfte des 26. Juli
14. April 1958, Radio Rebelde
Fotos: Radio Rebelde - Archiv
Quelle: Fidel - Soldado de las Ideas