Es mit dem Feind aufnehmen
Der Sozialismus darf nicht in Bequemlichkeit und Mittelmäßigkeit versinken
Von Renate Fausten
Wenn man es recht betrachtet, sind die Aussichten für das angefangene Jahr ja nicht wirklich rosig. Seltsamerweise ist die Stimmung hier zum Jahreswechsel trotz dem optimistisch gewesen. Lag es daran, dass man glaubt, es kann ja eigentlich nur noch besser werden? Ist ein neuer Kampfeswille erwacht, der auch mit Trumps Vorhaben für Lateinamerika und Marco Rubio als Außenminister bitter nötig ist? Trump machte einen ethnischen Kubaner – der seinen Status als Kind von Eltern, die angeblich vor der „Castro-Diktatur“ geflohen waren, geschickt ausgenutzt hat, um Karriere zu machen – zum Außenminister. Aber schließlich kam heraus, dass seine Eltern bereits 1956 zu Zeiten der Diktatur Batistas – also vor der Revolution – Kuba verlassen hatten, was jedoch bei ihm keinen Karriereknick verursachte. Sein Hass auf die kubanische Revolution hat ihn nach oben gebracht und wird ihn möglicherweise noch höher hinaus bringen. Aber das scheint auch schon niemanden mehr zu erschrecken.
Es wurde hier ja viel Au ebens gemacht, als Biden kurz vor Toresschluss Kuba aus der Terroristenliste gestrichen hat.. Aber trotz der ganzen Aufregung ob der besagten Liste, aus der entfernt zu werden uns wirklich geholfen hätte, wurde o ziell gleich darauf hingewiesen, dass dies wohl nicht von langer Dauer sein würde. Und so kam es dann auch. Bevor das Dekret überhaupt in Kraft treten konnte, wofür 45 Tage benötigt worden wären, hat Trump ihm mit einem Federstrich den Garaus gemacht. Das wussten Biden bzw. Blinken und Jake Sullivan, die ja eigentlich die letzten vier Jahre für den dementen Biden die USA regierten, natürlich ganz genau und das wollten sie auch; deshalb haben sie auch bis zur letzten Minute gewartet.
Nun gut, es hat sich also nichts geändert und das sich etwas ändern wird, ist jetzt noch unwahrscheinlicher geworden. Trotzdem hat dieses Hin und Her einen E ekt gehabt: Wir werden es denen zeigen.
Dass der Widerstandsgeist sowohl bei Alt als auch bei Jung noch vorhanden ist, konnte man ja bereits im Dezember bei der Marcha zur US-Botschaft sehen. Ein paar Tage vorher angekündigt und schon kamen eine halbe Million zusammen, die enthusiastisch „Tumbalo“ als Antwort auf „Tumba el Bloqueo“ riefen. Alle waren gut gelaunt, obwohl sie teilweise lange Fußmärsche hinter sich hatten, bis sie zum Tre punkt am Malecón gelangten. Transportmöglichkeiten fielen wegen Benzinmangels aus.
Aber diesen Widerstandsgeist werden wir auch demnächst vermehrt brauchen. Noch sind die Pläne, die Trump für Kuba vorgesehen hat, Fake News, aber es ist sicher, dass sie bewusst von der Regierung lanciert wurden, sozusagen als Versuchsballons.
Demnach sind folgende Maßnahmen geplant:
Verbot aller Überweisungen aus den Vereinigten Staaten.
Restriktionen für in den USA lebende Kubaner. Wenn sie Asyl in den USA bekommen haben, dürfen sie nicht mehr nach Kuba zurück. Wenn sie es doch tun, wird ihnen die Wiedereinreise in die USA verweigert.
Alle kommerziellen Direktflüge aus den USA nach Kuba sind suspendiert. Es darf kein kubanischer Flughafen mehr angeflogen werden.
Aber wie gesagt, noch sind es Fake News, aber es besteht die Möglichkeit, dass sie es nicht mehr all zulange bleiben.
Nach den katastrophalen Blackouts im Herbst hat sich zumindest was Havanna angeht, die Lage entspannt.
Die Lieferungen aus Russland und vor allem aus der Volksrepublik China zur Stärkung des Energiesektors tragen ho entlich dazu bei, dass es auch so bleibt und auch die Provinzen wieder aufatmen können. Überall werden riesige Flächen von Photovoltaikzellen angelegt, teils gekauft, teils gespendet. Dabei muss außerdem viel Geld in ein ausgefeiltes Überwachungssystem gesteckt werden, denn Diebe haben diese Form der Energiegewinnung auch schon als einträglich erkannt.
Die wirtschaftliche Lage hat sich leider nicht durchgängig verbessert. Die Löhne sind im haushaltsgestützten Sektor nicht gestiegen – die Preise eher schon, wenn auch nicht durchgängig. Was ärgerlich ist, sind die zu hohen Preise auf den Märkten für Produkte, die ja hier wachsen. Dass die KKMU höhere Preise verlangen, ist nicht zu ändern. Aber auch hier wird versucht, auf die Gewinnspanne Einfluss zu nehmen, die einen bestimmten Prozentsatz nicht überschreiten darf. In unserer Nähe hat sich jetzt ein Bäcker etabliert, der wirklich Ware von guter Qualität anbietet. Sauerteigbrot, Mischbrot mit Mohn, schwarzen Oliven, Baguette mit diversen Körnern und verschiedenen Herstellungsarten. Wir sind glücklich, leider sind die Preise mit einem normalen kubanischen Gehalt nicht erschwinglich und man könnte damit nur in Ausnahmefällen dort einkaufen. Der Versuch, die Wirtschaft durch MLC-Läden zu retten, ist nun o ziell als gescheitert erklärt worden. Das sind die Läden, in denen Kubaner, die ein Konto haben, auf das jemand aus dem Ausland Devisen eingezahlt hat, die dann die Bank in sogenannte MLC (Moneda libremente convertible – frei konvertierbare Währung) verwandelt. Diese Währung existiert nur digital und mit der MLCKarte kann man dann in bestimmten Läden einkaufen, wo es mehr Dinge gibt, als in den Läden, die in Moneda Nacional, also in kubanischen Pesos, verkaufen. Aber eben nur mehr. Ich erinnere mich noch, dass, als diese Art von Läden noch neu war, Ulli mal mit einem Einkaufszettel dort einkaufen gehen wollte. Da musste ich damals schon herzlich lachen: Denn in Kuba kauft man, auch in MLC-Läden, das, was es gerade gibt.
Für Kuba schaffen wir gemeinsam
Foto: Ricardo López Hevia
Das Experiment war so gedacht, dass man mit dem Devisengewinn aus besagten Läden Waren einkaufen würde, die dann zu für die Kubaner erschwinglichen Preisen verkauft werden könnten. Hat aber wohl nicht geklappt. Jetzt gibt es inzwischen wieder richtige Devisenläden, in denen man nur cash in Dollar bzw. Euro oder mit Master- und Visacard sowie einer entsprechenden Golden Card für Kubaner mit Devisenkonto im Ausland kaufen kann. In Havanna gibt es bis jetzt einen einzigen. Die Schlangen davor sollen lang sein; o ensichtlich haben viele ihre Dollars gespart.
Als eine andere Deviseneinnahmequelle war der Tourismus gedacht. Da werden sich aber auch sicher in diesem Jahr die Erwartungen nicht erfüllen. Die Verweigerung des ESTA-Visums für einen USA-Besuch für jeden Europäer, der einmal am Strand von Varadero seinen Urlaub verbracht hat, war ein großer Schlag. Einige europäische Fluglinien haben inzwischen ihre Flüge nach Kuba eingestellt. Die Kanadier sind uns weiterhin treu geblieben und solange Trump sie nicht als einundfünfzigster Bundesstaat der USA einkassiert, wird das wohl so bleiben. Türkei, Russland und China und natürlich Lateinamerika sind die Länder, auf die wir jetzt zugehen müssen und wo sich auch direkte Flugverbindungen ergeben haben. Für Touristen gibt es auch neue Autos bei „rent a car“ und Benzin auf Devisen ist für sie auch immer vorrätig, was man leider beim Benzin für unsere Müllabfuhr nicht behaupten kann.
Aber das Leben in Kuba ist auch für den Touristen recht teuer, wenn er nicht all inclusive untergebracht ist. Der o zielle Wechselkurs ist so ungünstig, dass sicher viele versuchen, schwarz umzutauschen. Es gibt Gerüchte, dass eine tiefgreifende Änderung bevorsteht. Aber bis jetzt sind es nur Gerüchte. Allerdings weiß man ja, dass solch sensible Dinge wie Währung und Wechselkurse plötzlich erfolgen, um Manipulationen auszuschließen.
Man arbeitet weiter intensiv daran, landwirtschaftlich autark oder zumindest autarker zu werden. Schließlich hat man es in Venezuela auch gescha t, aus einem fast alle Lebensmittel importierenden Land ein fast autarkes zu machen. Zu diesem Zweck hat man jetzt das erste Mal Land für den Reisanbau an Vietnamesen verpachtet, in der Ho nung unsere riesigen Reisimporte zu reduzieren. Vielleicht scha en sie es ja, eine für Kuba effektive Methode und Reissorte zu f inden. Dazu finden schon seit längerer Zeit Untersuchungen unter vietnamesischer Leitung statt.
E ektiv ist überhaupt das Zauberwort. Es gibt wirklich ungemein e ektiv arbeitende Betriebe und andere, die die Bedeutung des Wortes nicht kennen. Man versucht letzteren die Methoden der erfolgreichen näher zu bringen. Erfolg hängt aber hier viel von der Persönlichkeit des Leiters ab, egal in welchem Bereich. Leider gibt es immer noch zu viele Betriebe, die mit der Mittelmäßigkeit leben und sich aus dieser bequemen Lage auch nicht herausdrängen lassen wollen. Etwas Neues probieren, mit anderen Betrieben sich zu vernetzen, Innovation – das bedeutet mehr Arbeit und auch ein gewisses Risiko. Wer nichts macht, macht nichts verkehrt. Früher hat man auf die Anweisung von oben warten müssen. Jetzt ist auch Eigeninitiative gefragt und das braucht wohl seine Zeit. Hier muss natürlich auch erwähnt werden, dass dauernde Stromausfälle sich natürlich auf die Produktion auswirken. Andererseits ist ein e zient arbeitender Betrieb jetzt in der Lage, seinen Arbeitern einen höheren Lohn zu zahlen, was natürlich ein Ansporn für alle Beteiligten ist.
Für dieses Neue brauchen wir die Jugend. Denn der Sozialismus, wenn er denn weiter lebendig bleiben soll, darf nicht in Bequemlichkeit und Mittelmäßigkeit versinken. Die Jugend, die normalerweise aktiv, voller Energie und Ideen ist, ist das, was der Sozialismus in Kuba jetzt nötig hat. Es ist kein Zufall, dass der Kapitalismus sich an allen Fronten an die Jugend wendet, weil sie logischerweise für die Zukunft steht und er sie gerne für seine Vorstellung davon gewinnen möchte. Für Kuba gibt sich daraus die Frage: Wie möchte die Jugend den SoCUBA zialismus haben? Welche Symbole stehen für den Sozialismus, welche für den Kapitalismus? Welche Werte wollen wir? Soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Internationalismus, den gemeinsamen Kampf oder wollen wir Wettbewerb, Merkantilismus, Apathie, Gleichgültigkeit gegenüber dem Anderen, Konsumismus?
Nun könnte man meinen, wenn es schon schwierig ist, sich in den sozialen Netzen zu behaupten, es im staatlichen kubanischen Fernsehen und in der Kultur kein Problem darstellen würde. Aber dem ist leider nicht ganz so. Michel Torres Corona, der jetzt nur noch dienstags – nach der brasilianischen Telenovela – seine Sendung Con Filo über Cubavisión bringt, sagt jedes Mal zu Beginn: Stellt das Fernsehen ganz laut, damit jeder in der Nachbarschaft mitkriegt, dass ihr gegen die Konterrevolution seid. Die Sendung ist in ihrer Machart auf Jugendliche ausgerichtet, zeigt Aktionen der Konterrevolution, wobei sich diese meist selbst lächerlich machen. Sie macht aber auch auf Dinge aufmerksam, die in Kuba nicht gut laufen. Unter anderem wurde dort auch das Phänomen Bebeshito behandelt. Darunter kann sich in Deutschland wahrscheinlich kein Mensch etwas vorstellen, es hat aber hier zu einer großen Kontroverse geführt. Bebeshito ist ein Kubaner, der das Genre Reparto vertritt. Es gehört, soweit ich weiß, zur Familie des Reggaeton. Es ist also mit seinen obszönen Machotexten genau das, was wir als gebildetes Volk mit Kultur verabscheuen. Und trotzdem bekamen wir Bebeshito an einem Abend zwei lange Minuten in den Nachrichten in Cubavisión präsentiert. Was war passiert? Bebeshito war in Miami aufgetreten, im Pitbull Stadion vor zwanzigtausend Zuschauern. Die Konterrevolution in Miami war außer sich. Hatte sie doch einen vollkommenen Reinfall vorausgesagt und jetzt, als das Konzert so viele Leute angezogen hatte, wenigstens geho t, dass man Slogans gegen die Regierung brüllen würde: Diktatur, Menschenrechte oder was immer sonst noch auf deren Agenda steht. Als dies alles nicht geschah, kamen sie auf die Idee, Bebeshito sei ein Agent der kubanischen Staatssicherheit, ein Trojanisches Pferd des Kommunismus. Nun ja: Otaola, ein Sprachrohr der dort ansässigen Konterrevolution ist wirklich nicht die hellste Kerze am Christbaum, liefert aber viel Unterhaltsames.
Warum ein solcher Hass gegen Bebeshito? Ganz einfach, er hatte nichts gegen Kuba gesagt und er hatte eine Menge Geld verdient, ohne sich auf das lukrative anti-Kuba Geschäft einzulassen. Das ist ja alles ganz nett von Bebeshito, aber trotzdem hat sein Auftritt in der Nachrichtensendung vielerorts Unverständnis und Empörung hervorgerufen. Schließlich verkörpert der Reparto so ungefähr alles, wogegen Kuba und die kubanische Kultur kämpfen. Obszönes Vokabular, Gewalt, Hass gegen Frauen etc. und deshalb hat so jemand, auch wenn er ein Stadion in Miami füllt und nicht auf die Regierung schimpft, nach Meinung vieler nichts in den Nachrichten zu suchen.
Das Problem aber ist ein ganz anderes. Warum finden so viele Kinder und Jugendliche in Kuba, Reparto und Bebeshito toll. Was ist schief gelaufen? Er wird nicht von allein verschwinden. So viel steht fest. Es ist Aufgabe der Kultur und ihrer Einrichtungen und der ganzen Gesellschaft, das zu ändern, Leute wie Bebeshito dahin bringen gute Musik zu machen, authentische zeitgemäße Musik und natürlich die Fans zu sensibilisieren, sie zu kritischen Rezipienten zu erziehen.
Und damit wären wir wieder bei den Werten und dem Sozialismus. Es ist ganz o ensichtlich, dass ein Teil der Jugend, keine Lust hat, sich am politischen Prozess zu beteiligen. Sie sind mehr am Konsum interessiert, sind individualistisch und haben sich von den Werten entfernt, die das sozialistische Projekt der Revolution gefördert hat. Sie sehen in der Emigration und im American way of life ihr Glück. Andere wiederum wollen eine gerechte Gesellschaft au auen und sind dabei in vielen Bereichen wie Sport, Kultur, Wissenschaft etc. aktiv.
Für viele ist das, was historisch immer galt, dass wir leben unter der Bedrohung des Feindes, nicht mehr der Motor, der sie antreibt. Die kulturelle Globalisierung, die Vision der USA, die Wiederherstellung der Beziehungen, das hat das Gefühl etwas verwischt, dass wir es mit diesem Symbol des weltweiten Imperialismus zu tun haben. Manche sind von der Art genervt, wie Politik gemacht wird. Sie wollen genug Macht haben, um die Dinge so zu machen, dass sie funktionieren. Die immer wieder gleichen Reden und die historischen Akte, die so oft wiederholt werden, bis sie keinen Sinn mehr zu ergeben scheinen, die nicht besonders attraktiven Nachrichtensendungen, die Zeitungen, in denen oft nicht das steht, was einen wirklich bewegt. Das funktioniert nicht für diejenigen, die hitzige Debatten an der Ecke gewohnt sind, die das Neuartige interessiert, das, was direkt ihre Lebensqualität verbessern könnte. Sie sind in den sozialen Netzen vertreten und da ist es wichtig, sich lateinamerikanisch zu vernetzen.
Die Aufnahme der Beziehungen zu den USA hat damals vieles verändert. War früher der abstrakte Imperialismus der Feind, haben jetzt viele die Vorstellung der USA als eine Chance. Das stellt für Kuba eine Herausforderung auf einem Gebiet dar, auf dem es sich nicht so gut auskennt.
Manche haben tatsächlich geglaubt, dass nach dem 17. Dezember 2014 die herrschende Klasse der USA eine wundersame Metamorphose durchlaufen hätte und sie unsere Freunde geworden wären. Aber trotzdem wissen die meisten, dass, solange der Imperialismus existiert, Vorsicht geboten ist. Die Rede von Obama im Theater von Havanna war ja speziell an die Jugend gerichtet, aber diese hat gemerkt, dass er nur so tat, als ob er unser neuer guter Nachbar sei. Die meisten haben aber gemerkt, dass uns dasselbe Produkt nur auf eine andere Weise verkauft werden sollte.
Die Jugend ist nicht entpolitisiert. Sie weiß, dass einer der Pläne des Imperialismus ist, genau das zu erreichen – und jeder einzelne von ihnen dazu gebracht werden soll, das antiimperialistische Denken aufzugeben. Deswegen muss es Kuba unbedingt gelingen, eine Kulturpolitik als eine gegenhegemoniale Lösung im kulturellen und politischen Krieg, dem wir ausgesetzt sind, zu formen. Wir haben nicht die Ressourcen, eigene gute Filme zu produzieren. Unsere Telenovelas sind zum Teil wirklich gut und regen die Menschen auch zum Nachdenken und Diskutieren an. Candelaria war eine solche Telenovela, bei der alle darauf drängten, sie zu wiederholen. Dankenswerterweise hat man trotz des großen Erfolgs nur eine Fortsetzung gedreht, damit sich das Thema nicht totläuft. Darin ging es um Schüler in der Sekundarstufe, mit all ihren schulischen und häuslichen Problemen, die den Nerv der Jugendlichen und aber auch der Erwachsenen getroffen hat.
Für uns immer noch unbegreiflicherweise erfreut sich aber die brasilianische Telenovela unheimlich großer Beliebtheit. Ich glaube, selbst der Präsident richtet sich mit seinen Auftritten im Fernsehen nach der Sendezeit der brasilianischen Telenovela, die jeden zweiten Tag nach den Nachrichten ausgestrahlt wird. Sie ist das genaue Gegenteil von gegenhegemonial und es geht immer um irgendwelche familiären Probleme irgendwelcher Oberschichtfamilien in Brasilien, die so überhaupt nichts mit unserer Realität zu tun haben. Wahrscheinlich sind es auch eher die mittleren und älteren Jahrgänge, die sich so dafür begeistern. Aber vielleicht braucht ja der kämpferischste Antiimperialist auch mal den Blick in eine Welt, die Gott sei Dank so gar nichts mit der unseren zu tun hat.
Wenn es aber darauf ankommt, ist die kubanische Jugend auf jeden Fall da, um die Revolution zu verteidigen, und oft o ensiver und schneller als die o zielle Presse. Das hat sie bei vielen Gelegenheiten bewiesen. Und mit dem, was uns mit der neuen US-Regierung bevorsteht, mit den ganzen Umwälzungen hier in Kuba und weltweit, mit unserer BRICS-Partnerschaft brauchen wir unsere kämpferische Jugend wie selten zuvor.