Was ist in der heutigen Zeit ein guter Wegweiser, um die Weltlage und die derzeitigen Konflikte einzuordnen? Schauen wir dazu doch zur Abwechslung einmal beim bürgerlichen politischen Personal der Vergangenheit vorbei. Und man wird fündig, auch wenn es sich eher um Ausnahmen handelt.
"It’s the economy, stupid" ("Es ist die Wirtschaft, Dummkopf") wurde 1992 von James Carville, Mitglied in William Clintons Wahlkampfteam, als Slogan geprägt. Ein weiterer Hinweis kam von Egon Bahr bei beim Besuch einer Schulklasse: "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."
Beiden war klar, dass die wirtschaftlichen Interessen der Motor des Handelns der Länder des heutigen sogenannten Wertewestens sind.
Wie sich der Wirtschaftskrieg der USA aktuell auf den Alltag der Kubaner auswirkt und das Leben dort erschwert, schildert Renate Fausten. Beleuchtet wird dies auch in zwei hervorragenden Videos über den "War on Cuba", auf die wir aufmerksam machen wollen.
Doch das ist nicht alles. Ulli Fausten gibt uns einen wunderbaren Überblick über die Geschichte der "Casa de las Americas", einer großen Errungenschaft der Kubanischen Revolution. Die italienische Kuba-Soli berichtet über den Einsatz kubanischer Ärzte in Kalabrien, die dort eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung spielen.
Die Leistungen des kubanischen Bildungssystems werden im Interview mit der kubanischen Bildungshistorikerin Dayana Murguia, die im März 2024 an der Humboldt-Universität zu Berlin ihren Doktortitel in Erziehungswissenschaften erlangte, deutlich.
Kuba verdient und braucht in dieser schwierigen Situation die Solidarität aller humanistisch gesinnten, fortschrittlichen Menschen. Das gilt nicht nur in den Diskussionen über Kuba, wie sie die Regionalgruppe Düsseldorf mit ihrer Teilnahme am Ostermarsch vorbildlich geleistet hat, sondern sollte auch als materielle Solidarität wirksam werden.
Marion Leonhardt
CUBA LIBRE 3-2024