Es ist an der Zeit zu sagen "Es reicht!"

Kuba auf der XXIX. Rosa-Luxemburg-Konferenz

Juan Carlos Marsán Aguilera per Videozuschaltung auf der RLK
Juan Carlos Marsán Aguilera per Videozuschaltung auf der RLK
Foto: privat


Die von der Tageszeitung junge Welt ausgerichtete XXIX. Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13. Januar 2024 war ein kraftvoller Jahresauftakt der Linken nicht nur in diesem Land und in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Mit 3.700 Besuchern war es z. B. Die bislang bestbesuchte RLK überhaupt und auffällig auch, dass viele junge Menschen den Weg ins Tempodrom in Berlin gefunden hatten.

Bewährtes gab es aber auch: Kuba war wieder ein wichtiger Part auf der Konferenz, auch wenn der Beitrag von Juan Carlos Marsán nicht persönlich gehalten wurde, sondern nur per Video eingespielt wurde.

Von 2011 bis 2015 war Juan Carlos Marsán Aguilera Botschafter Kubas in Österreich, Kroatien und Slowenien sowie bei den Vereinten Nationen. Er ist stellvertretender Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas. Er würdigte die Konferenz als eine Stimme für alle, die für soziale Gerechtigkeit und gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur kämpften.

Die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der Vereinigten Staaten, so betonte Marsán, sei Hauptursache für die aktuellen Schwierigkeiten in Kuba. Die Lebensqualität vieler Kubaner und Kubanerinnen werde dadurch eingeschränkt – es fehle an Nahrungsmitteln, Medikamenten, Treibstoff und Zugängen zu Krediten und Technologien.

Er verwies aber auch auf die Erfolge Kubas: Während der Covid-19-Pandemie gelang es, einen eigenen Impfstoff zu entwickeln und ein breites Bündnis gegen das Virus auf Basis der internationalen Zusammenarbeit zu schaffen. Das sei nicht zufällig: Im Sozialismus habe die Gesundheitsversorgung aller Priorität, ebenso wie der freie Zugang zu allgemeiner und höherer Bildung.

Auch und gerade in diesen schwierigen Zeiten gelte es, die Menschenwürde verteidigen. Er benannte auch klar die Ursache für die gegenwärtigen Probleme: "Unsere Welt, in der internationale Solidarität und Zusammenarbeit herrschen sollten, ist nach der Covid-19-Pandemie noch gespaltener als zuvor. Sie ist noch ungerechter und ungleicher geworden. Die systemische und multidimensionale Krise des Kapitalismus, die durch den verantwortungslosen Egoismus und die Gier dieses untragbaren Entwicklungsmodells entstanden ist, hat zu einer Verschärfung der gravierenden Ungleichheiten auf dem Planeten geführt, die immer breitere Teile der Bevölkerungen, insbesondere in den Ländern des Südens, betrifft."

Es sei an der Zeit, gemeinsam zu handeln, um die Menschenwürde zu verteidigen. Zentral für den Erfolg in diesem Kampf sei die

Einheit. Das bedeute. wie schon Fidel Castro Ruz gemahnt habe, den Kampf, die Risiken, die Opfer, die Ziele, die Ideen, die Konzepte und die Strategien zu teilen, zu denen man durch Debatte und Analyse gelangt sei.

Es ist an der Zeit zu sagen "Es reicht!" und "gegen den Kapitalismus aufzustehen", so Marsán und versicherte am Ende seiner Rede: "Die Politik der Kommunistischen Partei Kubas fordert den Kapitalismus auf internationaler Ebene heraus und erklärt sich solidarisch mit den Unterdrückten".

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 2-2024