Offene Agression bis heute

63. Jahrestag des Sieges in der Playa Giron

Playa Larga in der Schweinebucht

Playa Larga in der Schweinebucht in Kuba mit Hinweisschild auf die die Schlacht in der Schweinebucht
Foto: Giv von Koerber / CC BY-SA 3.0


Anfangs hatten die USA die Kubanische Revolution noch begrüßt, waren doch der Schlächter Batista und sein Regime auch für sie dysfunktional geworden und zudem waren sie davon ausgegangen, dass die Revolution nur von kurzer Dauer sein würde. Das sollte sich bald ändern, die USA begannen, die Kubanische Revolution zu bekämpfen.

Castro forderte am 3. Januar 1961 die US-Regierung auf, das Personal ihrer Botschaft in Havanna auf neun Personen zu reduzieren. Daraufhin reagierten die USA einen Tag später mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.

Die USA befürchteten, dass weitere lateinamerikanische Länder dem Beispiel Kubas folgen könnten. Der Konflikt gipfelte im Versuch der USA, im April 1961 mittels einer Invasion durch Exil-Kubaner in der Schweinebucht Fidel Castro zu stürzen.

Organisiert und trainiert worden waren diese durch die CIA in Guatemala sowie in Nicaragua, Panama, Puerto Rico. Die Invasion begann am 15. April mit der Bombardierung dreier kubanischer Flughäfen durch Flugzeuge aus Zentralamerika, die sieben Tote und ein halbes Hundert Verletzte verursachten. Zwei Tage später landete die Brigade 2506 an den Stränden von Playa Giron und Playa Larga, in der sogenannten Schweinebucht, wurde aber innerhalb von 72 Stunden durch die kubanischen Milizen und die Rebellenarmee unter Führung Fidel Castros vernichtend geschlagen.

Was bedeutet dieses Ereignis heute? Welche Auswirkungen gingen vom dem Ereignis aus, die bis heute eine Bedeutung haben?

Die Niederlage der Söldner der USA zeigte: Ein Volk, das zusammenhält und eine konsequente Führung besitzt, kann sogar gegen die US-Söldner bestehen. Dazu sagte Che Guevara während einer Ansprache auf dem 5. Plenum des interamerikanischen Rates in Punta del Este am 8. August 1961: „... Am 17. April erfolgte die fehlgeschlagene Invasion bei der unser ganzes Volk, geeint und auf den Krieg vorbereitet, wieder einmal bewies, dass es stärkere Kräfte als die allgemeine Propaganda, stärkere Kräfte als die brutale Gewalt der Waffen und größere Werte als den Wert des Geldes gibt: Es fand sich eilends auf den engen Pfaden ein, die zu den Schlachtfeldern führten, und viele fanden wegen der feindlichen Luftüberlegenheit den Tod. Neun kubanische Piloten wurden mit alten Flugzeugen die Helden jener Tage, zwei von ihnen haben ihr Leben geopfert, und die sieben anderen wurden Zeugen des Triumpfes, den die Waffen der Freiheit herbei führten ...“

Fidel Castro proklamierte nach der Bombardierung vom 15.04.1961 anlässlich der Beisetzung der Opfer den sozialistischen Charakter der Revolution. Die Niederlage von Playa Giron war auch das Ende der internen Konterrevolution.

USA verschärften die Blockade

Die ab Februar 1962 komplett verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade hält bis heute, trotz aller Verurteilungen durch die UNO, an und wurde mehrfach nochmals verschärft. Sie stellt heute das größte Hindernis für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA dar. Es ist eine Blockade, die von der Bundesregierung zwar in der UNO verurteilt wird, aber entgegen europäischen und deutschen Rechts von ihr geduldet wird, ohne deutsche Firmen, die sich der US-Blockade unterwerfen, zu sanktionieren. Die Auswirkungen und Widerrechtlichkeit der Blockade wurden im November 2023 bei einem Tribunal in Brüssel verhandelt. (Weitere Hintergründe zur Blockade gab es 2023 in einem Sonderheft der Cuba Libre zur Blockade).

Versuche, der Revolution zu schaden

Dies alles zeigt: Es gab nach der Revolution von 1959 bis heute immer eine mehr oder weniger offene Aggression gegen Kuba, wobei die Invasion in der Playa Giron nur einer der Tiefpunkte war. Die USA wollen ihren ehemaligen Hinterhof mit allen Mitteln zurück. Auf niedriger Ebene gab es immer Versuche, der kubanischen Revolution zu schaden und der seit über 60 Jahren geführte Wirtschaftskrieg gegen Kuba ist eben auch eine Form des Krieges.

Die Kubanische Revolution wird auch diesen – wie auch die Invasion in der Schweinebucht und alle anderen Schwierigkeiten während der Revolution – überwinden, und zwar kämpfend ... r

CUBA LIBRE Roland Armbruster

CUBA LIBRE 2-2024