… benötigt wird aber noch mehr
Neben den vielen Begegnungen ist für die Teilnehmer der Brigaden …
Die sozialistische Republik Kuba ist für viele Menschen der Inbegriff für schöne Strände, Musik, gut schmeckenden kubanischen Rum und Zigarren. Ja, darauf können die kubanischen Menschen stolz sein. Es ist für sie Kulturgut. Sie lieben es genauso wie wir, wenn wir als Touristen bei ihnen Urlaub machen.
Es gibt allerdings die andere Seite der Medaille. Das ist die menschenverachtende US-Blockade, die seit über 60 Jahren wie eine Klammer um die Insel und ihre Menschen klebt. Diese Blockade wurde auch unter der Regierung Trump verstärkt.
Halten wir uns auch diese Worte vor Augen: Am 6. April 1960 schrieb der Unterstaatssekretär der USA-Administration Lester D. Mallory die kürzeste, genaueste und dauerhafteste Definition der Ziele der Blockade gegen Kuba nieder: " … durch wirtschaftliche Unzufriedenheit und Not das Wirtschaftsleben schwächen, indem Kuba Geld und Lieferungen verwehrt werden, mit dem Ziel, die Nominal-und Reallöhne zu reduzieren, Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung zu bewirken."
Die kubanischen Menschen spüren die Not im täglichen Leben. Es ist wie eine Kette mit vielen Gliedern. Sie wissen aber auch um die vielfältige internationale Solidarität mit ihrem Land und sind dankbar dafür. Ein praktischer Teil der Solidarität vor Ort ist die Arbeit zahlreicher Solidaritätsbrigaden. Eine davon ist die Europäische Solidaritätsbrigade "José Martí". Diese traditionsreiche Brigade wird vom kubanischen Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) gemeinsam mit den Solidaritätsorganisationen der europäischen Länder vorbereitet und durchgeführt. In Deutschland ist die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba daran beteiligt. Bereits am 1. März 1978 wurde ein Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen ICAP und der FG BRD-Kuba unterzeichnet.
… auch praktische Arbeit angesagt. Fotos: Privat |
Im Juli 2023 war die 50.Brigade im Campamento "Julio Antonio Mella" in Caimito, ca. 40 km südlich von Havanna aktiv. Es waren diesmal zwar nur etwas mehr als 50 Teilnehmer aus europäischen Ländern anwesend, aber zeitgleich war auch eine ca. 70 Teilnehmer starke Brigade aus Lateinamerika anwesend. Aus der BRD war ebenfalls eine kleine Gruppe von Kubafreunden dabei. Als mehrfacher Teilnehmer an dieser Brigade kann ich sagen, es war ein eindrucksvolles Beispiel der internationalen Solidarität mit Kuba. Das Programm für die Europäische Solidaritätsbrigade "José Martí" war u. a. geprägt von der Mitarbeit in zwei verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben zur Pflanzenzucht, von Begegnungen mit Dorfbewohnern, Besichtigungen von Kultureinrichtungen und dem Besuch einer Kreativschule für Tanz, Musik, Malerei für junge Menschen.
Besonders beeindruckend waren die offiziellen Veranstaltungen zum 26. Juli und natürlich von "José Martí". Die Kultur im Campamento, gezeigt von den einzelnen Brigaden, kam natürlich auch nicht zu kurz Musik und Tanz. Dabei kam es nicht auf Perfektion an.
Die Brigade konnte wichtige Medikamente und dringend benötigte Artikel für die Notfallmedizin in einer Klinik überreichen.
Bei einem Aufenthalt in Havanna war der Besuch des noch ziemlich neuen "Castro Center", das zu Ehren des Revolutionsführers Fidel Castro errichtet wurde, sehr beeindruckend. Die Besucher können in diesem Bild-und Dokumentationszentrum das Leben und Wirken des Commandante Fidel nachvollziehen. Aber nicht nur das. In einem großen Raum können Kinder und weitere Interessierte Schach lernen und spielen. Ein Experte gibt die nötige Anleitung.
Auch ein Ausflug in die Schweinebucht mit dem Museo Giron durfte nicht fehlen. Hier kann der Besucher die Abwehr der Konterrevolutionäre im Jahr 1961 nachvollziehen.
Zum Brigadeprogramm gehörten natürlich auch Meetings, in denen das Leben und die Politik Kubas erläutert wurden. In den Ausführungen und den Diskussionen wurde stets deutlich, dass Kuba seinen sozialistischen Weg trotz aller Schwierigkeiten weitergehen wird. Bei allem Stolz auf ihre Errungenschaften zeigten unsere kubanischen Freunde auch dankbar für die internationale Solidarität.
Dieter Ammer
Am 17. und 18. November fand in Augsburg der Bundesparteitag der Partei Die Linke statt. Die Regionalgruppe Augsburg der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba und das Netzwerk-Cuba-Informationsbüro waren mit einem Infostand vertreten.
Neben den vielen von der FG angebotenen Informationen fanden die #unblock-cuba-Materialien, die Unterschriftensammlung "let cuba live" und die Tageszeitung junge Welt großes Interesse bei Delegierten, Parteiprominenz und Besucherinnen und Besuchern. Es ergaben sich viele Kontakte zu Interessierten und es zeigte sich, dass vor allem bei den aus den östlichen Bundesländern gekommenen Parteitagsdelegierten die FG und ihre Solidaritätsarbeit noch zu wenig bekannt ist.
CUBA LIBRE 1-2024