editorial

Wer für eine bessere Welt kämpft, ist Langstreckenläufer. Ausdauer sowie die richtige Strategie und ein Gefühl für das richtige Timing zeichnen ihn aus. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir diese Eigenschaften mehr denn je. Denn die aktuellen Nachrichten werden nicht besser. Wir analysieren die derzeitige wirtschaftliche Lage in Kuba und berichten über die Mühen der Ebenen im täglichen Leben. Ebenso beleuchten wir die Auswirkungen der Tatsache, dass Kuba immer noch – ohne jeglichen Grund – auf der Terrorliste der USA steht. Die Motive der USA sind dieselben wie bei der Handels-, Wirtschafts-, und Finanzblockade gegen Kuba: Kuba wirtschaftlich zu erwürgen und soviel Elend über das Volk zu bringen, dass es einen Regime Change mitmacht. Sevim Dagdelen beschreibt die Rolle der Wirtschaftssanktionen der USA allgemein und gegen Kuba.

So bleiern die Zeiten insbesondere im globalen Norden auch sind: Es zeigt sich Gegenwehr. Zu nennen sind hier beispielhaft der diesjährige Start der Unblock-Kuba-Kampagne in Europa, das traditionelle Treffen der Kuba-Solidarität in Havanna im Mai, die Beteiligung an den Wahlen in Kuba und deren Ausgang und die Kultur in Kuba. All diese Themen greifen wir auf, denn nur so kann ein vollständiges Bild entstehen. Dazu gehört auch die Würdigung der Moncada-Ereignisse als Fidels erster Schlacht.

Ein bemerkenswerter Fall von Internationalismus ist die Zusage Kubas, einer nordirischen Gemeinde medizinische Hilfe zu leisten, da das dortige NHS die Versorgung nicht mehr leisten kann. Dieter Reinisch hat mit den Initiatoren gesprochen und gibt spannende Einblicke in das, was beide Inseln verbindet.

Che darf nicht weiter nur eine Pop-Ikone bleiben. André Scheer würdigt zu Ches 95. Geburtstag insbesondere dessen ökonomischen Überlegungen. Wir als Kuba-Soligruppe und Redaktion wollen Che würdigen, indem wir in seinem Sinne Solidaritätsarbeit leisten. Besonders zu erinnern ist, dass er die Gleichheit in der kubanischen Gesellschaft propagierte und lebte: "Keiner oder alle!". Das ist bis heute tief in der DNA der kubanischen Gesellschaft eingebrannt.

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 3-2023