Bundesdelegiertenkonferenz der Freundschaftsgesellschaft
Die Delegierten vor der Mainzer Zitadelle
Foto: Tom Brenner
In einem würdigen Rahmen fand die 48. Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba vom 15. bis 16. Oktober 2022 in Mainz statt. Knapp 40 Vertreterinnen und Vertreter aus allen Regionen Deutschlands trafen sich in der Mainzer Zitadelle zum Austausch und zur Diskussion aktueller Entwicklungen. Im Rechenschaftsbericht des Vorstandes spiegelten sich die unterschiedlichen Felder der Solidaritätsarbeit wieder: Seien es Spendensammlungen für konkrete Projekte, das Proyecto Tamara Bunke, die Koordinierung und Durchführung von öffentlichen Aktionen gegen die Blockade Kubas, die Organisierung von Reisen oder die Öffentlichkeitsarbeit zu Kuba und natürlich die Herausgabe der "Cuba Libre". Der Bericht machte das gesamte Spektrum der Solidaritätsarbeit mit dem sozialistischen Kuba deutlich. In der nachfolgenden Diskussion wurde aber auch einhellig festgestellt, dass es in einigen Bereichen noch "Luft nach oben" gibt. So gilt es, jüngere Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die FG zu gewinnen und auch die Pressearbeit zu intensivieren.
Rolf Becker trägt die Verteidigungsrede Fidel Castros im Moncada-Prozess vor. |
Beim Erfahrungsaustausch der Regionalgruppen wurde von den vielfältigen Aktivitäten vor Ort berichtet: Ob Filmvorführungen, Veranstaltungen, Bücherstände oder die Beteiligung an Demonstrationen waren vielerorts – trotz der Erschwernisse durch die Corona-Pandemie – vielfältige Aktivitäten zu verzeichnen. Oft wurden diese auch von weiteren Bündnispartnern unterstützt. Auch die Durchführung von Online-Veranstaltungen haben einige Regionalgruppen erfolgreich organisiert.
Die Vorsitzendes der FG, Petra Wegener, verabschiedet Botschaftsrätin Ivet López (2. v. r.) , die mit ihrer Familie nach Kuba zurückkehrt. |
In Grußworten übermittelten das kubanische Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) und das Netzwerk Kuba der FG ihren Dank für die geleistete Solidarität und langjährige Zusammenarbeit. Leider konnte aufgrund der durch den Hurrikan "Ian" verursachten Schäden kein Vertreter des ICAP persönlich an der Konferenz teilnehmen. Die scheidende Botschaftsrätin der kubanischen Botschaft, Yvet Lopez, wies in ihrem Redebeitrag auf die Absichten der USA hin, die Folgen des Hurricans und der Corona-Pandemie zu nutzen, ihre Pläne gegen Kuba voranzutreiben. Sie charakterisierte diese als "wirtschaftlichen Krieg der USA" gegen Kuba. Dies mache die verstärkte internationale Solidarität mit der sozialistischen Insel und die Intensivierung der materiellen Hilfe umso notwendiger. Auch wenn es bereits zufriedenstellende Ergebnisse der wirtschaftlichen Transformation gebe, sei die kubanische Wirtschaft nach wie vor in einer sehr schwierigen Situation, die durch den Brand in Matanzas und den Hurrican verstärkt worden sei. Hinzu kämen die Schäden durch den fortschreitenden Klimawandel. Ivet López betonte noch einmal die Erfolge des kubanischen Staates beim Kampf gegen die Corona-Pandemie. In einem weiteren Beitrag ging der Erste Sekretär und Leiter der Konsularischen Abteilung Berlin, Prof. Dr. Dacheri López, auf das neue kubanische Familiengesetz ein und betonte, dass dieses mit jahrzehntealten Strukturen gebrochen habe. Die Annahme durch die Bevölkerung sei als großer Erfolg zu betrachten.
In der diesjährigen Abschlusserklärung der Konferenz wurde noch einmal die Solidarität mit dem sozialistischen Kuba betont. Viele FG-Regionalgruppen werden sich auch an weiteren bevorstehenden Aktivitäten gegen die US-Blockade beteiligen.
Mit Standing Ovations und in großer Verbundenheit bedankten sich die Konferenzteilnehmer bei Ivet López für die hervorragende Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren – natürlich mit der Zusicherung, die Solidarität mit Kuba weiterhin mit aller Kraft fortzuführen.
Nicht unerwähnt bleiben darf das durch die Regionalgruppe Mainz durchgeführte Rahmenprogramm der diesjährigen BDK. Auf beeindruckende Art und Weise las der Schauspieler Rolf Becker die Verteidigungsrede von Fidel Castro, die dieser im Oktober 1953 in seinem Prozess wegen des Angriffs auf die Moncada Kaserne gehalten hatte. Der langanhaltende Applaus zeigte, wie sehr er damit die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer begeistert hatte.
Als Fazit bleibt festzuhalten: Die FG BRD-Kuba und die Kuba-Solidarität stehen vor vielen Herausforderungen.
Nehmen wir diese an und wirken wir weiter für das sozialistische Kuba und gegen die Barbarei!
Jan Schulze-Husmann
CUBA LIBRE 1-2023