Mitgliederversammlung des Netzwerk Cuba im März 2022
Im Karl-Liebknecht-Haus konnten die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsgruppen erstmalig die neue Wirtschaftsrätin der kubanischen Botschaft, Anamary Suárez Quiñones, begrüßen. Sie war mit den Compañeras Olga (Dolmetscherin) und Ivet (u. a. zuständig für den Kontakt zur Solidaritätsbewegung) zur Mitgliederversammlung gekommen und überbrachte auch Grüße der neuen Botschafterin der Republik Kuba.
Im ersten Teil der Mitgliederversammlung berichtete der Vorstand über die Tätigkeiten seit der Jahreshauptversammlung und hielt einen Finanzbericht: Es gab regelmäßige Rundbriefe, die Aktualisierung der Netzwerk Cuba Nachrichten und der Webseite, die regelmäßigen inhaltlichen Anzeigen, die Beteiligung an Vorbereitung und Durchführung von Online-Veranstaltungen wie der Rosa-Luxemburg-Konferenz und so manches mehr.
Die Jugendkonferenz konnte 2021 sogar als Präsenzveranstaltung in Frankfurt/Main im DGB-Jugendclub unter guter Beteiligung stattfinden. Alle Beiträge, Online aus Kuba und mit einer kubanischen Referentin vor Ort waren ausgezeichnet und stießen auf sehr großes Interesse.
Die bei der Jahreshauptversammlung beschlossene Unterstützung von cubainformacion.tv war umgehend umgesetzt worden, es gibt jedoch weiteren Unterstützungsbedarf.
Außerdem berichtete Angelika Becker, die Vorsitzende des Netzwerks Cuba, dass sie anlässlich der Bundesdelegiertenkonferenz der FG BRD-Kuba aus den Händen des Botschafters eine Auszeichnung für das Netzwerk Cuba für dessen langjährige Soli-Arbeit entgegennehmen durfte. Die überreichte Freundschaftsmedaille des ICAP, die ja allen Mitgliedsgruppen gewidmet ist, wurde zusammen mit der Urkunde interessiert und mit sichtlicher Freude in Augenschein genommen.
Dies ist natürlich auch ein Ansporn für die Solidaritäts-Aktivitäten der nächsten Zeit, die durch erforderliche Corona Maßnahmen und darüber hinaus durch den Krieg in der Ukraine nicht die besten Bedingungen haben. So waren für eine kubanische Fotoausstellung zugesagte Räumlichkeiten wieder abgesagt worden. Auch für Kuba selber ist mit weiteren Verschlechterungen der Situation wegen der Sanktionen gegen Russland zu rechnen. Auch das in Moskau ursprünglich geplante Europatreffen der Kuba-Solidarität wurde verschoben.
Dennoch, die Unblock-Cuba-Kampagne soll einen neuen Aufschwung nehmen: Fahrrad-Rallyes, vor Ort Aktivitäten bei den Ostermärschen, am 1. Mai und dem Umweltfestival in Berlin am 12. Juni 2022 wurden geplant ebenso wie für Juni eine Beteiligung an der Ramstein-Konferenz, um neben anderen US-Militärbasen auch die in Guantanamo zu thematisieren.
Fiestas de Solidaridad wird es in Berlin, Nürnberg und hoffentlich auch in Bonn geben und Ende August 2022 das UZ-Pressefest in Berlin mit der Casa Cuba. Dort planen die SDAJ, das Proyecto Tamara Bunke und das Netzwerk Cuba auch wieder eine Cuba-Jugendkonferenz.
Die nächste Jahreshauptversammlung wurde für Anfang Oktober 2022 terminiert, um den Rhythmus fortzuführen, der sich pandemiebedingt seit 2021 ergeben hat. Neben einer 1.-Mai-Brigade wird es im Juli 2022 auch wieder die José-Martí-Brigade geben.
Es folgte ein reger Austausch der anwesenden Gruppenvertreterinnen und -vertreter. Aus Hamburg wurde dabei über das Projekt "Menstruationstassen für kubanische Frauen" berichtet, das für viele Jahre den Verbrauch von anderem Hygienematerial überflüssig macht. Auch andere Solidaritätsgruppen unterstützten bereits den Ankauf der Silikonkelche und perspektivisch können sie vielleicht auch auf Kuba produziert werden.
Zum Abschluss dieses ersten Teils wurde noch einstimmig eine Resolution gegen die Blockade verabschiedet, die auch umgehend veröffentlicht wurde.
Ab 14 Uhr begann die mit Spannung erwartete öffentliche Veranstaltung mit der Wirtschafträtin Anamary Suárez Quiñones. Sie stellte in einer ausführlichen Präsentation die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung Kubas dar, und beantwortete anschließend auch die vielen Fragen des Publikums überaus anschaulich und sachkundig.
So wurde diese Mitgliederversammlung zu einer Bereicherung und zu einem Ansporn für die Kubafreundinnen und Kubafreunde, die dafür bundesweit angereist waren.
Marianne Schweinesbein
CUBA LIBRE 3-2022