Patrik Köbele,
Vorsitzender der Deutschen Kommunistischen Partei
40 Jahre wird die "Cuba Libre" alt – das ist ein halbes Menschenalter, zumindest, wenn man das Glück hat, in einem hochentwickelten Land geboren zu werden, dessen Wohlstand aber meist auf der Armut vieler und auf der Ausbeutung ganzer Weltregionen beruht. In den USA liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 79,8 Jahren, in Deutschland bei 80,7.
Wird man in einem armen Land geboren, dann können 40 Jahre aber auch zwei Drittel oder mehr der Lebenserwartung sein. Oder man kommt in Kuba zur Welt, dort liegt sie bei 78,7 Jahren. Ein armes Land, blockiert, erpresst, zu Militärausgaben gezwungen – das geht nur, wenn Lebenserwartung ein gesamtgesellschaftliches Ziel ist. Darüber berichten sie aber nicht, die Medien der Gleichschaltung. Sie berichten lieber über ein paar Dissidenten, neue Berufsbezeichnung – meistens Blogger –, die sich mit ihrer Propaganda Zuwendungen derer erkaufen, die weltweit Kriege führen, die Umwelt zerstören, Tod, Flucht und Unterentwicklung verursachen.
Oder sie berichten über Engpässe in der Versorgung in Kuba, aber nicht über die erbarmungslose Blockade durch die USA, die sie verursachen. Dafür berichten sie aber nicht über eine Verfassung, über die das Volk diskutiert und abgestimmt hat und die Ziele enthält wie Frieden, Umweltschutz und Kommunismus.
Ja, da braucht es Gegenöffentlichkeit – die schafft die "Cuba Libre". Dafür möchte ich danken. Es gibt einen Satz, dass manche erst mit 40 klug werden, die "Cuba Libre" war es von Anfang an.