Medien manipulieren, machen Stimmung, tragen
zur Kriegsvorbereitung bei. Das bekommen
Kuba und Venezuela immer wieder zu spüren.
José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación,
untersucht in seinem Beitrag die
Rolle der New York Times, die schon mit Berichten
über angebliche "Massenvernichtungsmittel"
den Irak-Krieg medial mit vorbereitete. Nun
widmete sie sich ebenso faktenfrei Venezuela
und behauptete, Maduro hätte mit Hilfe kubanischer
Mediziner insbesondere unter der ländlichen
Bevölkerung Druck gemacht, ihn zu wählen.
Dies ist ebenso absurd wie die Forderung der
USA, Kuba solle (gar nicht existierende!) Truppen aus Venezuela abziehen.
Die Kuba-Solidarität ist mit anderen fortschrittlichen Kräften aktiv
gegen die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA gegen Venezuela,
gegen die US-Unterstützung des Putschisten Guaido sowie US-Versuche
der militärischen Aggression. Wir berichten von den verschiedenen
Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist die von der jungen Welt
initiierte und breit getragenen Veranstaltung "Hände weg von Venezuela"
am 28 Mai in Berlin als Kontrapunkt zum Treffen von Heiko Maas
mit den Außenministern Lateinamerikas unter Ausladung Venezuelas.
Maas, so berichtete der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (Die Linke)
auf dem Podium, hatte am Vormittag einen Tiefpunkt gesetzt, als er
seine kürzlich durchgeführten Besuche unter anderem in Brasilien und
Kolumbien eine "Reise zu Freunden" genannt und damit den faschistischen
Präsidenten Brasiliens, Jair Bolsonaro, als Freund bezeichnet hatte.
Das ist in der Tat moralischer und politischer Limbo.
Hernando Calvo Ospina machte am selben Ort noch einmal deutlich,
worum es geht: Die USA wüssten, dass Venezuela wegen des Erdöls und
seines Potentials die Krone sei, aber Kuba sei der Brillant, auf den sie zielten.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Die Granma Internacional Deutsch ist wichtiger Teil der Gegenöffentlichkeit
und unverzichtbar als authentische Stimme Kubas. Dies wurde
auch auf den Jubiläumsfeiern in Berlin und Havanna deutlich, über die
wir in dieser Ausgabe berichten.
Rolf Becker hat eine Lesung von Fidels: "Die Geschichte wird mich
freisprechen" konzipiert. Wir waren bei der wunderbaren Premiere in
der jW-Ladengalerie dabei und haben ein Interview mit ihm geführt über
die Aktualität der Rede und die darin festgelegten Prinzipien zum Aufbau
des Sozialismus in Kuba.
Helfen wir, dass Kuba und Venezuela ihren eigenen Entwicklungsweg
ohne Bedrohung und Einmischung weitergehen können und die Bundesregierung
sich endlich an das Völkerrecht hält. Diese beiden Länder als
Beispiele, dass eine andere Welt möglich ist, sind auch für uns (¨ber-)lebenswichtig.
Marion Leonhardt
CUBA LIBRE 3-2019