Girón – Die erste Niederlage des Yankee-Imperialismus auf dem amerikanischen Kontinent!
Zur Erinnerung an die erste Niederlage des US-Imperialismus in Lateinamerika |
Nach dem der Diktator Batista in der Nacht vom 31. Dezember 1958 zum 1. Januar 1959 Kuba fluchtartig verlassen hatte, gingen die siegreichen Revolutionäre daran, ihre Versprechungen einzuläsen und grundlegende Veränderungen vorzunehmen.
Bereits im März wurden die Mieten halbiert, die Preise für Medikamente, Strom- und Telefongebühren drastisch gesenkt und ein Wohnungsbauprogramm aufgelegt. Eine der weitreichendsten Maßnahmen war die Agrarreform von 1959 auf der Grundlage eines Gesetzes, welches am 17. Mai 1959 verabschiedet wurde. Danach wurde der private Landbesitz grundsätzlich auf 30 Caballerias, das heißt 402 ha Grund und Boden, festgeschrieben. Dies betraf vor allem die großen Zuckergesellschaften in US-Besitz. Durch diese Agrarreform wurden über 100.000 Bauernfamilien unentgeltlich Land zugeteilt.
Fidel Castro während der Kämpfe in der Schweinebucht |
Vor dem Hintergrund einer drohenden Invasion wurden am 26. Oktober 1959 die bewaffneten Milizen der kubanischen Bevölkerung geschaffen.
Im Verlauf des Jahres 1960 wurden ausländische Monopole und später auch das Eigentum der nationalen Bourgeoisie verstaatlicht. Entschädigungsangebote wurden insbesondere von der US-Regierung abgelehnt.
Die US-amerikanische Regierung antwortete unter anderem mit der ersatzlosen Stornierung der Verträge über Zuckerlieferungen im Volumen von 700.000 Tonnen.
Als einer seiner letzten Amtshandlungen brach Präsident Eisenhower am 03. Januar 1961 die diplomatischen Beziehungen der USA zu Kuba ab.
Diese Navy-Jets starteten vom Flugzeugträger USS Essex aus Angriffe. |
Die siegreichen Verteidiger der kubanischen Freiheit |
Am 20. Januar 1961 trat John F. Kennedy sein Amt als 35. Präsident der USA an und "erbte" von Eisenhower einen Invasionsplan gegen Kuba. Kurz gesagt war es Ziel dieses Plans, ein Gebiet Kubas zu besetzen und dann eine provisorische Regierung zu bilden, welche umgehend von den USA anerkannt werden sollte. Da die Planer davon ausgehen konnten, dass dies nicht ohne militärische Reaktion von Seiten Kubas passieren würde, sollte diese provisorische Regierung die USA dann um militärische Unterstützung zu bitten. Somit hätten die USA einen Vorwand gehabt, offen in Kuba zu intervenieren.
Am Morgen des 15. April 1961 bombardierten acht CIA-Bomber vom Typ B 26, die in Nicaragua gestartet waren, Militärflughäfen in Kuba. Die Bomber wurden von US-amerikanischen Piloten und Piloten Batistas geflogen. Zur Tarnung trugen die Maschinen die Hoheitszeichen der kubanischen Luftwaffe. Bei dem Angriff wurden acht Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Von der kleinen kubanischen Luftwaffe waren die meisten Maschinen nicht mehr flugtauglich.
Während der Trauerfeier für die am Vortag getöteten Menschen, erklärte Fidel Castro zum ersten Mal den sozialistischen Charakter der kubanischen Revolution mit den Worten: "Dies ist die sozialistische und demokratische Revolution der einfachen Leute, von den einfachen Leuten und für die einfachen Leute." Im Morgengrauen des 17. April 1961 landeten dann die Invasionstruppen aus den USA, die sich "Brigade 2506" nannten, an den Stränden von Playa Larga und Playa Girón. Insgesamt umfasste die Landungstruppe rund 1.500 exilkubanische Söldner. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Mitglieder der früheren Oberschicht und ehemaligen Armeeangehörigen aus der Zeit der Militärdiktatur Batistas.
Blick über die Playa Larga in der Schweinebucht |
Unter Führung von Fidel Castro wurden die Angreifer innerhalb von 72 Stunden durch die Volksmilizen und die revolutionären Streitkräfte vernichtend geschlagen. Der Überfall kostete auf kubanischer Seite über 170 Menschenleben und mehr als 300 Verletzte. Die Angreifer aus den USA hatten mehr als 200 Tote zu verzeichnen. Die festgenommen Söldner der "Brigade 2506" wurden in Kuba fair behandelt und Weihnachten 1962 gegen Medikamente und Babynahrung im Wert von rund 52 Millionen US-Dollar ausgetauscht.
Die siegreiche militärische Verteidigung der kubanischen Revolution gegen die Invasoren gilt in Lateinamerika als ein Wendpunkt in der Geschichte.
Peter Knappe
CUBA LIBRE 2-2018