Irma über Kuba

ING-Bank behindert Hurrikan-Hilfe.

Kuba wurde im September vom verheerenden Sturm "Irma" heimgesucht.Die Zerstörungen waren enorm, umso beeindruckender ist das Tempo und sind die Leistungen beim Wiederaufbau. Der Groteil des nationalen Stromnetzes, das nach Durchzug des Hurrikans Irma vollkommen zusammenbrach, konnte schon in weniger als 72 Stunden wiederhergestellt werden. Auch die wichtigen Wärmekraftwerke in Mariel, Tallapiedra, Este Habana, Cienfuegos, Renté, Nuevitas und Felton konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Der Photovoltaikpark Parada in Puerto Padre konnte zwei Tage nach den Wärmekraftwerken wieder ans Netz gehen. Die Strom- und Wärmeversorgung in den am stärksten betroffenen Gebiete um Matanzas, Sancti Spíritus, Villa Clara und Ciego de ávila folgten kurz darauf. In Mayabeque verloren die landwirtschaftlichen Kooperationen den Groteil ihrer Bananen-, Yucca- und Maisernte. Der restliche Bestand wurde geerntet und kostenlos an die Bevölkerung verteilt. Ähnlich wurde in anderen betroffenen Regionen Kubas verfahren.

Der Wiederaufbau funktioniert, da man aus den Erfahrungen, die man in Santiago de Cuba und Guantánamo, die von den Hurrikans Sandy (2012) und Matthew (2016) heimgesucht wurden, lernen konnte.

Aufräumarbeiten am Malecon in Havanna

Aufräumarbeiten am Malecon in Havanna
Foto: Fernando Medina / Cubahora


Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba startete unmittelbar nach Bekanntwerden eine Spendenkampagne zur Hilfe für den Wiederaufbau.In dieser Situation betätigte sich ein niederländisches Bankhaus, die ING-Bank, als Blockierer im Sinne der kubafeindlichen Politik der USA. Ein in den Niederlanden wohnhafter Kuba-Freund wollte eine Spende zur Hurrikan-Hilfe auf das Konto der FG BRD-Kuba einzahlen. Mit dem Hinweis, dass die ING keine Transaktionen durchführt, die "einen direkten oder indirekten Bezug auf bestimmte Staaten" haben, konkret die Staaten Kuba, Iran, Nordkorea, Sudan und Syrien, verweigerte die Bank die Annahme und Weiterleitung der Summe.



In einer Erklärung forderte die Freundschaftsgesellschaft die Bundesregierung auf, sich innerhalb der EU für einen freien Zahlungsverkehr einzusetzen, der Kuba einen normalen wirtschaftlichen und politischen Weg lässt, und sich nicht extraterritorialen Gesetzen der USA zu unterwerfen.

Informationen über den Stand der Spendenkampagne und des Wiederaufbaus lassen sich unter http://www.fgbrdkuba.de/soli/hurrikan-irma.php abrufen.


CUBA LIBRE

CUBA LIBRE 4-2017