Kuba im Medienspiegel

CUBA LIBRE will in dieser Rubrik aufzeigen, was die Konzernmedien verschweigen, Falschmeldungen enthüllen und Manipulationen aufdecken.


Falschmeldungen – Unterschlagungen - Manipulationen

Rotation

Rotation. Foto: Wiljo Heinen



Der aus Steuermitteln finanzierte staatliche BRD-Auslandssender "Deutsche Welle" (DW) unterstützt mit seinem Budget die Aktivitäten kubanischer Systemgegner. Am 13. Januar 2017 unterrichtete die DW den Deutschen Bundestag (Drucksache 18/10856) unter anderem darüber, dass sie der Bloggerin Yoani Sánchez mit der TV-Talksendung "La voz de tus derechos" ("Die Stimme deiner Rechte") auch in diesem Jahr einen festen Sendeplatz einräumt. Mit der Sendung, heißt es in der Unterrichtung, setze die DW ihr Markenthema "Freiheit" um.



Der "gute" BRD-Staatssender

Über die sonstigen Aktivitäten und zweifelhaften Verbindungen ihrer "Freiheits-Moderatorin" zur rechten Szene informierte die DW den Bundestag wohlweißlich nicht. So erfuhren die Abgeordneten nichts von einem freundschaftlichen Treffen, das Sánchez 2013 mit dem rechtsextremen brasilianischen Politiker Jair Bolsonaro, einem Befürworter des früheren Militärregimes und der Folter, hatte. Auch ihre Kontakte zu exilkubanischen Terrorgruppen wie der berüchtigten "Brigada de Asalto 2506" (Brigade des Sturmangriffs 2506) oder der von Miami aus agierenden militanten Organisation "Hermanos del Rescate" sind für DW kein Thema.

Sánchez selbst begründet ihre systemfeindlichen Aktivitäten in Kuba vor allem damit, dass sie "staatliche Medien" wegen deren Regierungsnähe ablehne. Beim Staatssender DW, dessen Nähe zur Bundesregierung sich aus dem Programmauftrag und dem Haushaltstitel ergeben, sieht sie das offenbar anders. Der BRD-Regierungssender ist für Sánchez ein "guter Staatsfunk" und das Geld der bundesdeutschen Steuerzahler, das dazu beiträgt, den Einfluss der kubanischen Contras und das eigene Vermögen zu mehren, ist ihr hochwillkommen.

50 000 Dollar von der Fürstin

Seit dem 6. April 2017 ist die betuchteste Frau Kubas um weitere 50 000 Dollar reicher. Wie die Klatschspalten der New York Times und anderer US-Medien berichteten, wurde die Berufs-Dissidentin auf einer glamourösen Party in New York mit dieser Summe "für ihren Mut" prämiert. Spender ist eine Stiftung des steinreichen Ehepaares Barry Diller und Diane von Fürstenberg. Medienmogul Diller macht Milliarden mit Internetfirmen, seine Gattin Millionen mit dem Design von Luxus-Artikeln. Neben Yoani Sánchez beschenkte die Modediva auch mehrere Modells und Schauspielerinnen. Von Fürstenberg lobte die von ihr zudem mit sündhaft teuren Kleidern Ausgestatteten als "Frauen, die kämpfen können".

Für welchen "Mut" Yoani Sánchez 50 000 Dollar erhielt, blieb jedoch das Geheimnis der Milliardärsfamilie. In Kuba hat die Fake-News-Produzentin mit ihrer von ausländischen "Sponsoren" aufgebauten Online-Zeitung "14ymedio" – trotz gegenteiliger Behauptungen – jedenfalls nichts auszustehen. Ohne Furcht und Scham genießt Sánchez ihre mal von Contra-Organisationen in Miami, mal von Medienkonzernen bezahlten Luxusreisen und ihre Star-Honorare lassen jeden ehrlichen Blogger in der Welt vor Neid erblassen. Die einfache Addition ihrer bisherigen Geldprämien ergibt ein sechsstelliges Vermögen. Dazu kommt jeden Monat ein üppiges Gehalt des in Miami sitzenden Verbandes privater Medienbesitzer, der "Interamerikanische Pressegesellschaft", dessen Interessen sie in Kuba vertritt. Außerdem erhält Sánchez unter anderem regelmäßig Zahlungen vom spanischen Medienkonzern "Prisa" und dem bundesdeutschen Staatssender DW. Versteuert hat die Dame von diesem Geldsegen in ihrem Heimatland so gut wie nichts.

Das nötigt dem in New York residierenden Medienzaren und seiner Fürstengattin offensichtlich so viel Respekt ab, dass sie Sánchez für ihren "Mut" prämierten. Die für die Milliardäre zuständigen US-Finanzbehörden verstehen bei Delikten dieser Größenordnung nämlich keinen Spaß und Steuerhinterzieher kommen in den USA hinter Schloss und Riegel. In Kuba jedoch werden solche Vergehen bislang eher lasch verfolgt. Wohl auch deshalb zieht die einst von der CIA aufgebaute und heute von Konzernen und Regierungen ausgehaltene Yoani Sánchez es vor, im sozialistischen Kuba zu leben. Das Land ihrer Träume, die USA, sucht sie nur besuchsweise auf, zum Beispiel wenn eine Fürstin die Reise zu einer Luxusparty spendiert und dazu noch ein Geschenk von 50 000 Dollar winkt.


CUBA LIBRE Volker Hermsdorf

CUBA LIBRE 3-2017