Kubanische Ärztebrigade für internationale solidarische Arbeit von WHO ausgezeichnet.
Die Brigade "Henry Reeve" hilft in Haiti
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen) hat die kubanische Ärztebrigade "Henry Reeve" mit dem Preis für öffentliche Gesundheit ausgezeichnet. Die Übergabe des Preises erfolgte während der 70. Weltversammlung der Gesundheit der WHO, die vom 22. bis 31. Mai in Genf stattfand.
Damit würdigt die Organisation die Solidarität der Mediziner, die bereits in vielen Ländern zur kostenlosen medizinischen Behandlung waren und auf die Bewältigung von Katastrophen und schweren Epidemien vorbereitet sind.
Der Preis für Öffentliche Gesundheit, der im Jahr 2009 in Erinnerung an Dr. Lee Jong-wook eingerichtet wurde, anerkennt die Arbeit von Personen, Institutionen und Organisationen, die einen bedeutsamen Beitrag im Bereich der öffentlichen Gesundheit geleistet haben.
Unmittelbar nach dem verheerenden Wirbelsturm Katrina am 25. August 2005 in New Orleans hatte Fidel Castro eine Ärztebrigade aufgestellt und den USA am 30. August zur medizinischen Nothilfe angeboten. Die US-Regierung antwortete damals nicht auf dieses Angebot.
Offiziell wurde dann die Brigade "Henry Reeve" am 19. September 2005 in Havanna vom Führer der Kubanischen Revolution, Fidel Castro, ins Leben gerufen. Sie ist nach dem gleichnamigen US-Soldaten benannt, der 1876 im Unabhängigkeitskrieg gegen die spanischen Kolonisatoren auf Seiten der kubanischen Armee ums Leben kam.
Seit der Gründung der Brigade haben 7.254 medizinische Fachkräfte Kubas in 19 Ländern aller Breitengrade Hilfe geleistet, unter anderem nach Erdbeben in Haiti (2010), Nepal (2015) und Ecuador (2016), nach dem Wirbelsturm Matthew in Haiti (2016) und unlängst nach den Erdrutschen und Überschwemmungen in Peru. Auch stellten sie den größten ausländischen Einzelbeitrag im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika dar. Über 450 kubanische Ärzte waren 2014 in Sierra Leone, Guinea und Liberia im Einsatz.
Marion Leonhardt
CUBA LIBRE 3-2017