Der Sturm auf die Moncada gilt gemeinhin als Auftakt der Kubanischen Revolution. Der junge Rechtsanwalt Fidel Castro und sein Bruder Raul hatten am 26.Juli 1953 mit ihren Weggefährten damit die Offensive gegen die Batista-Diktatur gestartet. Der Sturm scheiterte an der Übermacht der Batista-Soldaten und der Blutzoll auf Seiten der Rebellen war hoch. Viele wurden gleich erschossen oder gefangen genommen, gefoltert und ermordet.
Das Bild "El guerrero fidel" wird versteigert |
Fidel und Raul überlebten, kamen vor Gericht. Wortgewaltig schaffte es Fidel in seiner berühmten Rede "Die Geschichte wird mich freisprechen", die Ankläger zu Angeklagten zu machen. Verurteilt wurde er trotzdem. Nach der Amnestie im Mai 1955 konnte er die Gefängnisinsel "Los Pinos" verlassen. Er und sein Bruder Raul empfingen in der Botschaft Mexikos Visa mit der Unterschrift von Gilberto Bosques, dem damaligen Botschafter Mexikos in Kuba. Von Mexiko aus startete bekanntermaßen am 25. November 1955 die "Granma" Richtung Kuba, um einen neuen Anlauf zur Überwindung Batistas zu nehmen. Nach dem Sieg der Kubanischen Revolution verband Fidel und Raul eine tiefe Freundschaft mit Bosques, der bis 1964 Botschafter in Kuba blieb.
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Bemerkens- und erwähnenswert ist auch, dass Gilberto Bosques schon als Generalkonsuls Mexikos in Frankreich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern im mexikanischen Konsulat in Marseille von 1938 bis 1942 über 45.000 Flüchtlingen, Antifaschisten, Juden, Interbrigadisten aus Spanien, Anhängern der Spanischen Republik, Hunderten Österreichern, Deutschen und vielen Berlinern mit der Visa-Erteilung Schutz und Asyl in Mexiko gewährt hatte. Darunter waren auch bekannte Schriftsteller, Politiker oder Künstler wie Anna Seghers, Ludwig Renn, Bodo Uhse, Steffie Spira, Hanns Eisler, Franz Feuchtwanger, Leo Zuckermann, Gustav Regler, Paul Merker, Charlotte und Walter Janka, Jeanne und Kurt Stern, Paul Westheim, Franz Werfel, Alfred Döblin und viele andere mehr.
Im Sommer wurde in Würdigung dessen die Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin nach ihm benannt.
Ein bisschen haben wir es also auch ihm zu verdanken, dass wir den Jahrestag der Moncada und den Erfolg der kubanischen Revolution feiern konnten.
In Berlin wurden am 23. Juli gleich zwei Jahrestage begangen: Die Moncada und der 25. Geburtstag von Cuba Si. Bei echt kubanischen Temperaturen feierten und diskutierten viele Kubafreunde, die über Berlin hinaus aus dem ganzen Bundesgebiet kamen. Den weitesten Weg aber hatten Elio Gámez Neyra und Yodier Cabrera Rosales vom Kubanischen Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) in Havanna. Sie wurden herzlich begrüßt und diskutieren auf der Bühne über die aktuelle Situation in Kuba nach dem Parteitag und dem Obama-Besuch in Havanna. Gut besucht war auch der Info-Stand der FG.
Natürlich gab es auf der Fiesta auch kubanische Cocktails und viel Kulinarisches zu genießen.
Die Liedermacher Gerardo Alfonso, Frank Viehweg, Tobias Thiele und Lautaro sowie das Proyecto Son Batey, Musicalle Cholo und Cubanache verwandelten die Parkaue in ein kleines Kuba!
Fiesta Moncada zu Ehren des Comandante in Bonn
Petra Wegener, Vorsitzende der FG und Tobias Kriele bei der Moncada-Feier in Bonn |
Die Fiesta Moncada in Bonn, die traditionelle Feier des kubanischen Nationalfeiertages im Westen Deutschlands,hat in den vergangenen Jahren selten genau am 26. Juli stattgefunden. Anette Chaio García, Leiterin der Außenstelle Bonn der kubanischen Botschaft, in deren Garten die Festivität stattfand, erläuterte in ihrer Eröffnungsrede, dass die diesjährige Terminabweichung aber durchaus gewollt war: Die Fiesta Moncada wurde am 13. August zu einer Geburtstagsfeier für den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.
Der Journalist und Schriftsteller Volker Hermsdorf unterstrich in seiner Ansprache, dass die Größe Fidels auch in seiner Entscheidung begründet liege, als Abkömmling einer wohlhabenden Familie individuelle Vorteile für das große Vorhaben der Revolution aufzugeben. Daniel Rodríguez und Mundo Libre heizten dem Publikum musikalisch ein. Angeführt vom Clown Mucki verspeisten die anwesenden Kinder in Stellvertretung für das abwesende Geburtstagskind eine enorme Geburtstagstorte.
Der im März verstorbene compaņero Heinz Hammer, an allen vorhergegangenen Fiestas federführend beteiligt, wurde in zahlreichen Beiträgen gewürdigt und war auf diese Weise doch gegenwärtig.
Die Versteigerung des Gemäldes "El guerrero fiel" des kubanischen Künstlers Abel Morejón brachte einen stattlichen Ertrag für die Spendenkasse der Fiesta, welche in diesem Jahr der Kinder-Theatergruppe "La Colmenita" aus in Santa Clara zukommen wird.
Moncada Fest in Nürnberg
Wie die Menschen in Kuba und KubafreundInnen weltweit feierten am 23.7. die Kubafreunde in Nürnberg den letztendlichen Sieg der kubanischen Revolution und deren Verteidigung bis zum heutigen Tag.
Organisiert hatten das KAZ, DKP, Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, SDAJ, Die Linke und Freidenker in der Villa Leon. Klar war allen Feiernden: Die Angriffe der USA und ihrer Verbündeten auf die kubanische Revolution werden nicht erlahmen. Aktuell versuchen sie Kuba zu treffen, indem sie die lateinamerikanische Integration torpedieren. Sie nehmen sich dabei Venezuela und andere fortschrittliche Staaten des Kontinents zum Ziel. Dem wolle man die Kraft der Solidarität entgegensetzen.
Marion Leonhardt und Tobias Kriele
CUBA LIBRE 4-2016