Die französische Bank Crédit Agricole muss mehr als eine Milliarde Dollar an US-Behörden bezahlen, weil sie »US-Normen verletzt hat«, indem sie Geschäftsbeziehungen zu Kuba, Iran, Myanmar und dem Sudan unterhielt.
Die Gesamtsumme von 1,116 Mrd. wird von folgenden US-Behörden eingefordert:
329 Mio.: US Finanzministerium
90 Mio.: Federal Reserve
385 Mio.: Finanzdienste New York (Staat)
156 Mio.: Finanzamt Manhattan
156 Mio.: Finanzamt District of Columbia
Der französischen Bank wird u.a. vorgeworfen, dass sie 173 elektronische Überweisungen im Wert von etwa 97 Mio. Dollar durchgeführt hat, die in Verbindung mit Kuba standen.
Damit ist die Crédit Agricole die zweite französische Bank, auf die die US-Blockade-Gesetze gegen Kuba angewendet werden.
2014 war es BNP Paribas, die größte Bank Frankreichs, die aus ähnlichen Gründen fast 9 Milliarden US Dollar bezahlen musste.
Auch Crédit Suisse aus der Schweiz und die deutsche Commerzbank wurden sanktioniert.
Bemerkenswert ist jedoch, dass der jüngste Fall nach der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen Kubas und der USA und der feierlichen Wiedereröffnung der jeweiligen Botschaften in Havanna und Washington bekannt wird. Immerhin wurde Kuba von den USA bereits im Mai 2015 von ihrer »Liste der Staaten, die den Terrorismus fördern« gestrichen.
Trotzdem verbieten die Blockadegesetze immer noch die Verwendung des Dollars bei internationalen Zahlungsabwicklungen, auch wenn diese völlig rechtmäßig sind. Somit ist der Kern der Blockadegesetze weiterhin in Kraft und wird aggressiv angewendet, auch wenn es im Januar 2015 die eine oder andere (Reise-)Erleichterung für US-BürgerInnen kubanischen Ursprungs gegeben hat.