Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba unterstützt die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) bei ihrem »Projekt Tamara Bunke« auf Kuba.
Dies beschloss der Bundesvorstand auf seiner konstituierenden Sitzung am 19. 7. 2015 in Frankfurt/M.
Im Rahmen des Projektes fahren junge (oder auch ältere) Kuba-Interessierte für einige Monate nach Kuba, um dort an der Polytechnischen Hochschule CUJAE Spanisch zu lernen, nach Belieben gesellschaftswissenschaftliche Kurse zu belegen und – vor allem – Kuba zu erleben.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer organisieren und reflektieren ihren Aufenthalt in einer Gruppe, die wiederum von Vertretern der Hochschule betreut wird. Gegenstand des Gruppenlebens ist es einerseits, die gemachten Eindrücke nach Deutschland zu vermitteln. Andererseits soll in der Diskussion mit Kubanerinnen und Kubanern über die Lebensbedingungen gerade junger Menschen in Deutschland informiert werden.
Aus dem Projekt ist ein Blog (www.berichteaushavanna.wordpress.com) hervorgegangen, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Eindrücke verarbeiten. Die Seite möchte nach eigenen Worten den Lügen über Kuba etwas entgegensetzen. Sie hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens zu einer reichhaltigen und originellen Quelle für Kuba-Informationen der anderen Art entwickelt. Auf dem Blog finden sich persönliche Erlebnisse, politische Einschätzungen und historische Beiträge – allesamt verfasst von jungen Autorinnen und Autoren, die das sozialistische Kuba unmittelbar erleben. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass mit dem Blog ein neuer Wind durch die Solidaritätsbewegung weht.
Es ist geplant, dass jeweils ungefähr im September und im Februar neue Gruppen den Aufenthalt in Kuba beginnen. Vor der Abreise gibt es eine gemeinsame Vorbereitung, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihren Aufenthalt eingestellt werden. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte Kubas und die Verständigung darüber, was Solidarität mit Kuba bedeutet – ein offenes und solidarisches Herangehen an die Geschichte und Gegenwart der sozialistischen Insel ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Projekt.
Es wird erwartet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich aktiv in der Vermittlung ihrer Eindrücke zeigen, sowohl während ihres Aufenthaltes als auch im Anschluss an selbigem. Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba wird gemeinsam mit der SDAJ Veranstaltungen zur Nachbereitung einer jeden Gruppenreise organisieren, auf denen die zurückgekehrten Weitgereisten über ihre Erfahrungen berichten und sich den Fragen der Interessierten – und vielleicht zukünftigen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer – stellen.
Der Name des Projektes, »Tamara Bunke«, geht auf eine junge DDR-Bürgerin zurück, die 1937 als Kind bekennender Antifaschisten im argentinischen Exil geboren wurde. 1960 lernte sie als Dolmetscherin Che Guevara kennen und bereiste 1961 zum ersten Mal Kuba. 1964 reiste sie nach Bolivien, schloss sich dort der Guerilla um Che Guevara an, wo sie 1967 in einem Hinterhalt geriet und von Regierungstruppen erschossen wurde. Tamara Bunke gilt seither als Symbolfigur für die deutsch-kubanische Solidarität.
Das gleichnamige Projekt geht auf zwei von der SDAJ entsandte Brigaden zurück, die im Sommer 2013 einen konstruktiven Beitrag zur Einrichtung eines sozio-kulturellen Zentrums an der CUJAE leisteten. Seither haben mittlerweile drei Gruppen die CUJAE besucht. Eine Anbindung an die SDAJ ist übrigens keine Teilnahmebedingung; Selbiges gilt für die Mitgliedschaft in der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, auch wenn wir hoffen, mit diesem Projekt mehr Menschen für Kuba und die Solidarität mit seiner Revolution begeistern zu können.
Weitere Informationen finden sich auf dem Blog www.berichteaushavanna.wordpress.com oder können per Mail abgefragt werden bei: berichteaushavanna@yahoo.de oder info@fgbrdkuba.de.
Tobias Kriele
CUBA LIBRE 4-2015