Der Rückblick auf die bisherigen Aktivitäten im Jahr 2014 stand im Zeichen des Hearings zum Fall der Fünf in London im März und der III. Tagung »Fünf Tage für die Fünf« im Juni in Washington, D.C. (CL berichtete).
Beide Veranstaltungen erreichten wichtige Ziele: Die Verbreitung und die Kritik der Unregelmäßigkeiten im Falle der Fünf und der Ungerechtigkeit im Hinblick auf die Rechte unserer Helden und ihrer Angehörigen.
Über das Londoner Tribunal wurde der sehr empfehlenswerte Dokumentarfilm von Roberto Chile im Plenum gezeigt. Zuvor hatte u. a. der ehemalige US-Generalstaatsanwalt Ramsey Clark berichtet.
Die Familienangehörigen
Sehr beeindruckend und in dieser Form neu waren die Berichte der Kinder der Cuban Five, die über ihre Kindheit unter dem Zeichen der Haft, aber auch der Internationalen Solidarität berichten. Die Gesprächsrunde, eine Initiative von Tonys Mutter Mirta, veranschaulichte auf beeindruckende Weise die menschliche Seite des Falles und zugleich die lange Zeit, die seit der Verhaftung der Väter vergangen ist.
Internationale Solidarität
Unter den internationalen Beiträgen stach besonders eine Videobotschaft eines ehemaligen politischen Gefangenen aus dem Libanon hervor, welches für starke Solidaritätsbekundungen mit Palästina sorgte.
Die compañera Tamara Hansen aus Vancouver rief dazu auf, die Anstrengungen zu bündeln, um vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Obama eine Freilassung der drei verbliebenen Gefangenen zu erreichen.
Die Kontinente fanden sich zu Arbeitskommissionen
Die Arbeitskommissionen bildeten sich nach den Herkunftskontinenten der Teilnehmer. In der Kommission Europa wurden einige bereits auf dem Europatreffen gefasste Beschlüsse diskutiert, so z. B. eine europäische (Wohnmobil-) Karawane nach Brüssel, die die italienischen Freunde aufbrachten. Auch die Bildung von interfraktionellen Abgeordnetengruppen zum Thema der Cuban Five wurde vorgeschlagen. Positiven Widerhall fand der Vorschlag, zum nächsten 12. September mit einer europäischen Gruppe den höchsten Berg Europas zu besteigen.
Tobias Kriele übergab dem ICAP ein Grußwort im Namen der im Netzwerk zusammengeschlossenen bundesdeutschen Solidaritätsgruppen.
In der Kommission Europa berichtete er über geplante zukünftige Aktionen.
Das ICAP zeigte dazu den Trailer des Dokumentarfilmes »Die Kraft der Schwachen« von Tobias Kriele, der im November und Dezember in der Bundesrepublik in ausgewählten Kinos durch die FG BRD-Kuba und anderen Solidaritätsgruppen zur Aufführung kommt (siehe Artikel dazu in dieser Ausgabe). Es gibt bereits Anfragen, ihn auch in anderen Ländern Europas zu zeigen.
Von den präsentierten Ergebnissen der Kommissionen ist unter den vielen interessanten Initiativen eine Konferenz zu nennen, die in Südafrika stattfinden soll und die die Rolle einiger der Cuban Five als Kämpfer gegen die Apartheid zum Thema hat. Auch an anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, dass diese historische Verbindung stärker hervorgehoben werden sollte.
Zum Abschluss sprach Fernando González. Er verwies auf die anstehenden Aufgaben und sprach seinen Dank für die in 16 Jahren geleistete Solidarität aus.
Das Kolloquium kann als Erfolg gewertet werden. Der Umzug von Holguín nach Havanna hat ihm, so hörte man, einen professionelleren Rahmen gegeben.
Tobias Kriele, z. Z. Havanna, und Marion Leonhardt
CUBA LIBRE 4-2014