Vor einigen Wochen wandte sich der kubanische Präsident Raúl Castro an die Delegierten zum 20. Kongress des kubanischen Gewerkschaftsbundes (CTC), um die Schlussfolgerungen der bedeutsamsten Veranstaltung des kubanischen Proletariats in diesem Jahr zu ziehen. Der kubanische Regierungschef beendete seine Ansprache mit den Worten des Genossen Fidel beim 13. Kongress des CTC: »Man setzt keinen Standpunkt durch, man diskutiert gemeinsam mit den Arbeitern. Es werden keine Maßnahmen durch Verordnung ergriffen. Egal, wie fair oder wie treffend sie sein können, … müssen die Hauptentscheidungen, die das Leben unseres Volkes betreffen, mit dem Volk und im wesentlich mit den Arbeitern diskutiert werden.«
Neues Arbeitsgesetz in der Diskussion
Und ausgehend von dieser Prämisse haben die kubanischen Arbeiter in den vergangenen 15 Monaten einen intensiven, umfangreichen und partizipativen Diskussionsprozess an der Basis durchgeführt, um deren 20. Kongress vorzubereiten und den Entwurf des Arbeitsgesetzes zu erarbeiten, das von der Nationalversammlung, der Volksmacht, auf der ordentlichen Sitzung vom Dezember 2013 verabschiedet wurde. Die nahezu 60 Tausend Versammlungen, an denen 2 850 000 Gewerkschaftsmitglieder teilgenommen haben, waren nochmals der Beweis für einen demokratischen und inklusiven Diskussionsprozess, wo jeder Arbeiter das Recht hatte, seine Meinungen zu äußern, ohne dass ein Gesichtspunkt ausgeschlossen oder abgelehnt wird.
Neuwahlen von Führungsämtern und Generalsekretären
Dieser Prozess war auch von den gewerkschaftlichen Wahlen zu Führungsämtern auf der Basis begleitet, wo etwa 44 % der Ämter und 35 % der Generalsekretäre und Gewerkschaftsbüros wiedergewählt wurden. In diesem Sinne darf man nicht vergessen, dass 17 % der gewählten gewerkschaftlichen Führungskräfte nicht älter als 30 Jahre sind, was ein Beweis für das Engagement der Jugend in der gewerkschaftlichen Organisation und für die Bedeutung ist, die diese dem aktuellen Moment beimisst.
Im Rahmen des Kongresses machten die kubanischen Arbeiter eine offene und tiefgründige Analyse der Arbeit des CTC, in der die Notwendigkeit hervorgehoben wurde, die Weiterbildung ihrer Führungskräfte zu intensivieren, Methode und Arbeitsweisen anzupassen und die Planungsmechanismen zu vertiefen. Ebenfalls wurde als eine Herausforderung betrachtet, weiterhin nicht-staatliche Arbeiter zu organisieren, die aus verschiedenen Gründen keine Gewerkschaftsmitglieder sind.
Gleichzeitig wurde über die Notwendigkeit gesprochen, es zu schaffen, dass der Lohn seine Rolle spielt, und zwar gemäß des Prinzips der sozialistischen Verteilung. Diesbezüglich unterstrich der kubanische Präsident: »Um den Reichtum zu verteilen, muss man ihn zuerst schaffen, und um es zu machen, müssen wir dauerhaft die Effizienz und die Produktivität erhöhen.«
Beim Treffen wurde auch die Erweiterung der Arbeitsverhältnisse analysiert, die es im Land gibt, und zwar nach der Verstärkung von neuen Managementformen. In diesem Sinne wurde daran erinnert, dass trotz der subjektiven und objektiven Fragen im Prozess des Eintritts, die Zahl der Mitglieder im Vergleich zum Jahr 2006 um 143 023 gewachsen ist – dank einer inklusiven Politik, die als Quelle die staatlichen, nichtstaatlichen Arbeiter und die Rentner hat.
Solidarität mit Venezuela
Der 20. Kongress des CTC diente als Forum, um nochmals die volle Unterstützung der kubanischen Arbeiter für die bolivarische und chavistische Revolution, für den Genosse Nicolás Maduro zu bekräftigen, als klarer Beweis für das solidarische Engagement der kubanischen Arbeiterklasse mit dem Andenken und unbestreitbaren Vermächtnis des Freundes und Líder des bolivarischen Prozesses Hugo Rafael Chávez Frías.
Aufgaben der Gewerkschaften
Die kubanische Gewerkschaftsbewegung hat heute die Aufgabe, die Arbeiter zu vernetzen und zu mobilisieren im Interesse der Bildung von patriotischen, moralischen und arbeitsbezogenen Werten, und sie zu vertreten und deren Rechte vor der Verwaltung in einem Klima von gegenseitigen Forderungen zu verteidigen.
Die kubanische Arbeiterklasse baut weiterhin eine sozialistische Revolution auf, trotz der negativen Auswirkungen der unmenschlichen US-Wirtschaftsblockade und der Wandelbarkeit einer Weltkrise, die auf verschiedene Art und Weise den produktiven Prozess beeinflusst. Aber diese Arbeiterklasse ist selbstbewusst und engagiert sich bei der Verteidigung der Revolution und deren Errungenschaften – überzeugt davon, dass das kubanische sozial-politische Projekt weiterhin vom Erfolg gekrönt wird.
Alberto Berbes Sainz de la Torre
Sekretär Solidarität der Kubanischen Botschaft
CUBA LIBRE 2-2014