Kuba im Medienspiegel

Mit Bombenterror, Invasion und Blockade versuchen die USA seit 55 Jahren vergeblich auf Kuba einen Systemwechsel herbeizuführen. Zunehmend sind auch die Medien zu einem immer wichtigeren Schlachtfeld geworden. CUBA LIBRE will mit dieser neuen Rubrik aufzeigen, was die Konzernmedien verschweigen, Falschmeldungen enthüllen und Manipulationen aufdecken.

Falschmeldungen – Unterschlagungen - Manipulationen

Fall 1:
Terroristentreffen in Miami

Rotation

Rotation. Foto: Wiljo Heinen


Lateinamerikanische Medien berichteten im letzten Jahr über ein Treffen alter Herren im Hause des exilkubanischen Contra- Aktivisten Huber Matos in Miami. Zu den Teilnehmern gehörten der ehemalige CIA-Agent Luis Posada Carriles, der unter anderem für das Bombenattentat auf den Flug 455 der Fluglinie Cubana am 6. Oktober 1976 und den Tod von 73 Passagieren verantwortlich ist, und der kubanische Systemgegner Guillermo Fariñas, der sich mit bisher 24 Hungerstreiks für das Guinness-Buch der Rekorde qualifiziert hat. Er gilt derzeit in rechten und sogar manchen sich linksliberal gebenden Kreisen als »Vorzeige-Oppositioneller«. Mitte letzten Jahres hatte er in Straßburg den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments und 50 000 Euro zur Unterstützung seiner Aktivitäten erhalten.

Während Rechtskonservative und Sozialdemokraten dem militanten Antikommunisten frenetisch applaudierten, hatten linke Europaabgeordnete den Plenarsaal verlassen. Einzig die deutsche Vorsitzende der linken GUE/NGL-Fraktion, Gabriele Zimmer, war mit den Rechten sitzen geblieben, um Fariñas zu ehren.

Dass Politiker des Europäischen Parlaments jetzt das für sie peinliche freundschaftliche Treffen zwischen ihrem Sacharow-Preisträger und dem Massenmörder Posada Carriles verschweigen, ist nur allzu verständlich. Für die Zensur der Medien gibt es indes noch einen weiteren Grund: Als bekennender Terroristenkumpel ist Fariñas in seiner Opferrolle noch unglaubwürdiger als bisher.

Fall 2:
PayPal-Hilfe für Systemgegner


Über die Schikanen des Online-Bezahldienstes PayPal gegen Firmen, Organisationen und Bürger, die Beziehungen zu Kuba unterhalten, haben auch deutschsprachige Medien berichtet. Kaum jemand weiß jedoch, dass kubanische Systemgegner von dieser exterritorialen Ausweitung der US-Blockade ausgenommen sind und über PayPal weltweit Spenden zur Unterstützung ihrer Aktivitäten gegen die Verfassung ihres Landes einsammeln. Die Konzernmedien verschweigen diese Information.

Nicht eine der Agenturen und Zeitungen, die der von US-Diensten, europäischen Medienkonzernen und dem Verband lateinamerikanischer Zeitungsunternehmer (SIP) finanzierten Systemgegnerin Yoani Sánchez normalerweise breiten Raum widmen, informieren ihre Leser darüber, dass die in Havanna lebende »friedliche Oppositionelle« in ihrem Blog um zusätzliche finanzielle Unterstützung bittet. Die Spenden, so Sánchez, könnten ohne Probleme über PayPal an sie überwiesen werden. Die US-Blockade, unter der alle anderen Kubaner seit über 50 Jahren leiden, gilt für sie nicht.

CUBA LIBRE Volker Hermsdorf

CUBA LIBRE 1-2014