Kubanische Plakate gegen den Krieg

Botschafterin Kubas eröffnet Ausstellung in Basel

Gut 50 Besucher besuchten am 21. September im Volkshaus Basel – trotz einer gleichzeitig stattfindenden gewerkschaftlichen Großdemonstration in Bern – die Eröffnung einer Ausstellung kubanischer Plakate gegen den Krieg. Um den Medienkrieg gegen Kuba ging es unter anderem auch in einer anschließenden Veranstaltung der Schweizerischen Friedensbewegung.

Nach mehreren Reflexionen, in denen Fidel Castro im Jahr 2010 vor der Gefahr eines Dritten Weltkriegs und – angesichts des Arsenals an Nuklearwaffen – vor dem Untergang von Mensch und Umwelt warnte, schufen kubanische Künstler mehr als 300 Plakate gegen den Krieg und für den Frieden. Eine Auswahl davon zeigt die Ausstellung im "Hirschi" in Basel.

Begrüßung durch die kubanische Botschaterin in der Schweiz: María Pilar Fernández Otero

Begrüßung durch die kubanische Botschaterin in der Schweiz: María Pilar Fernández Otero



»Um den Frieden zu bewahren muss alles beseitigt werden, was ihn bedroht«, sagte María del Pilar Fernández Otero, die Botschafterin Kubas in der Schweiz, zur Eröffnung der Ausstellung im Volkshaus Basel. Sie erinnerte an eine Forderung, die Fidel Castro bereits vor 50 Jahren erhoben hatte: »Krieg ist ein Geschäft. … Der Welt müssen die Augen geöffnet werden und sie muss wissen, wer jene sind, die mit dem Schicksal der Menschheit schachern, die mit der Gefahr eines Krieges Geschäfte treiben … .«




Plakate gegen den Krieg
Die Botschafterin kritisierte, dass weltweit immer mehr Mittel dazu aufgewendet werden, um Kriege zu führen und immer weniger, um Armut, Hunger und Analphabetismus zu bekämpfen. »Mit den Mitteln, die heute in die Rüstung fliessen, könnte die extreme Armut bekämpft werden, welcher in der Welt mehr als 1,5 Milliarden Menschen ausgesetzt sind, wir könnten die über eine Milliarde Hungernden dieses Planeten sättigen, wir könnten den Tod jener 11 Millionen Kinder verhindern, die jährlich Hunger und vermeidbaren Krankheiten zum Opfer fallen und wir könnten den 750 Millionen erwachsenen Analphabeten Lesen und Schreiben beibringen«, sagte María del Pilar Fernández Otero.

Die aktuellen Kriegsgefahren und die Rolle der Medien bei der Vorbereitung von Kriegen waren auch Themen einer anschließenden Veranstaltung, zu der die Schweizerische Friedensbewegung aus Anlass des von der UN-Generalversammlung proklamierten Weltfriedenstag am 21. September eingeladen hatte.


Plakate gegen den Krieg - Ausstellung im Genossenschaftsrestaurant Hirscheneck

Ausstellung im Genossenschaftsrestaurant Hirscheneck


Als Hauptreferent beleuchtete der Hamburger Völkerrechtler Prof. Dr. Norman Paech die von Politik und Medien verbreiteten Lügen zur Rechtfertigung von Angriffskriegen und Interventionen.


Paech, der unter anderem auch den Prozeß gegen die Cuban 5 in den USA beobachtet hatte, nannte zahlreiche konkrete Beispiele, die von der Nazi-Lüge über den Angriff auf den »Sender Gleiwitz« über das Bombardement Nordvietnams, den Angriffskrieg der Nato gegen Jugoslawien bis zu den angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak, sowie den Lügen über Libyen und Syrien reichten.

Volker Hermsdorf (li.) und Dr. Norman Paech

Volker Hermsdorf (li.) und Dr. Norman Paech

Der Journalist Volker Hermsdorf, unter anderem Autor bei der Tageszeitung junge Welt und CUBA LIBRE, informierte über Desinformationskampagnen gegen Kuba, den Aufbau und die Finanzierung von »Dissidenten« durch US-Dienste und rechte  Stiftungen sowie aktuelle Vorbereitungen zur Provozierung eines »arabischen Frühlings« und zur Rechtfertigung einer militärischen Intervention.

Dr. Sabine Schiffer, Leiterin des Instituts für Medienverantwortung, beleuchtete dann die Rolle von international tätigen Agenturen und deren Strategien, die auf die Erzeugung einer »kriegsfreundlichen« Stimmungen in der Bevölkerung abzielen. Am Beispiel von Kampagnen, die den Islam als Feindbild aufbauen, zeigte sie wie das Engagement vieler Menschen für Emanzipation, Minderheitenrechte und Menschenwürde geschickt zur Sympathiewerbung für Söldnereinsätze und Kriege missbraucht wird.


CUBA LIBRE Samuel Wanitsch

CUBA LIBRE 4-2013